Beiträge von Catania

    Nun, da sich offenbar keiner traut ;) , fange ich mal an und berichte über mich selbst:


    Ich habe weder Lehramt noch das Fach studiert, welches ich jetzt unterrichte - und bin zu der Vertretungsstelle gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Die Bewerbung war ein spontaner Versuch meinerseits und noch am selben Tag hatte ich die Zusage des Schulleiters. Mittlerweile mache ich das nun im vierten Schulhalbjahr in Folge, ohne Unterbrechungen. Ich unterrichte 1 Fach. Dabei ändert sich meine Stundenzahl teilweise extrem, je nach Bedarf. So hatte ich im letzten Halbjahr z.B. 6 Unterrichtsstunden, jetzt 18. Erfahren tue ich das i.d.R. 3 Tage vor Beginn des nächsten Halbjahres (im Winter), oder in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien. Meine Verträge dauern immer exakt ein Schulhalbjahr, immerhin wurden mir bislang immer auch alle Ferien durchgängig bezahlt. Einen Einfluss auf die Stundenzahl habe ich theoretisch - ich wurde da auch schon mal gefragt - praktisch entscheidet das der Bedarf. Ich höre da eher die Frage "Wieviel brauchen Sie mindestens?" Das war, als es um die 6 Stunden ging. Die waren damals aber beileibe nicht sicher, es hätten auch 0 Stunden, also KEIN Vertrag, werden können. Ich habe damals etwas gepokert und gesagt, dass ich mind. 6 Stunden möchte, und habe diese dann auch tatsächlich bekommen. Nach diesem 6-Stunden-Vertrag war meine Weiterbeschäftigung noch unsicherer. 6 Stunden lassen sich ja nun auch u.U. recht gut ersetzen. Naja, statt dessen bekam ich dann plötzlich 18 Stunden, so viel, wie noch nie zuvor :D
    Mit dem freien Tag ist das so eine Sache. Meistens funktioniert das. Ich hatte aber auch schon bei nur 12 Unterrichtsstunden 5 Unterrichtstage, wobei ich teilweise nur 1 Stunde an einem Tag hatte. Das war Mist. Man kann nämlich nicht abschalten. Für mich persönlich macht es dann keinen Unterschied, ob ich 1 Stunde habe oder z.B. 4 Stunden an einem Tag.


    Besonders schlecht gelaufen oder negativ war bei mir bislang noch nichts. Wir haben auch eine recht gut organisierte Schule. Mit den ständig kurzfristigen Vertragssituationen kann ich leben. Sehr kurze Befristungen hatte ich zuvor auch in der Wirtschaft (und zwar ausschließlich befristet und die Verträge dort waren oft noch kürzer). Was mich gelegentlich ein bischen stört, ist, dass man z.B. die freien Tage (wenn vorhanden) nicht bestimmen oder aushandeln kann. Das war in der freien Wirtschaft bei Teilzeit anders. Jetzt hat man aufgrund der Stundenplangestaltung leider keinerlei Einfluss darauf. Ich tröste mich dann immer damit, dass ich (bis jetzt) zumindest keinen Nachmittagsunterricht habe.


    Besonders positiv finde ich vor allem die Tatsache, DASS ich diese Tätigkeit ausüben kann - auch wenn ich dafür keine formalen Voraussetzungen im engeren Sinn mitbringe. Das hat mir damals der Schulleiter ermöglicht. Nach seiner Aussage bin ich damit an unserer Schule seit Jahrzehnten ein Einzelfall (trotz eines ganzen Trupps an Vertretungslehrern).


    LG,
    Catania

    Hallo Jule,


    ich kann jetzt nur von NRW und meiner eigenen Schule (Gymnasium) berichten. Hier gibt es zum einen das Online-Portal "Verena" von der Schulbehörde, in dem alle ausgeschriebenen Stellen erscheinen. Bei "Verena" sind das speziell die Vertretungsstellen.


    An meiner eigenen Schule ist immer erst ganz am Ende eines Halbjahres klar, ob und welche Vertretungsstellen ausgeschrieben werden bzw. -bedarfe da sind. Mit "ganz am Ende" meine ich wenige Tage, mit etwas Glück vielleicht 3 Wochen. So geht es auch den Vertretungslehrern, die schon da sind "nur" Anschlussverträge benötigen.


    Catania

    Im vorliegenden Fall wird stillschweigend davon ausgegangen, dass der Schulleiter absichtlich nicht reagiert. Solche Fälle funktionieren meist anders: Der Betreffende hat stapelweise E-Mails, filtert aufgrund des Absenders und des Betreffs, was wichtig ist. Alles andere rutscht erst einmal nach hinten. "Hinten" ist aber ein Problem, da diese E-Mails aus dem (weiteren) Blickfeld des Lesers verschwinden, und "oben" kommen ständig noch neue Nachrichten hinzu.


    Meine Erfahrung nach ist es überhaupt keine böse Absicht, dass nicht reagiert wird (auch wenn eigentlich reagiert werden sollte). Die Anfrage geht einfach unter. Offenbar hat sie halt nicht genügend Priorität für den Leser. Das Empfinden hierzu kann ja beim Absender und beim Schulleiter durchaus unterschiedlich ausfallen...


    Wie schon andere gesagt haben: Persönlich hingehen und um einen Termin bitten.


    Bei Angelegenheiten, die schnell geklärt werden können, funktioniert auch immer gut "Haben Sie gerade 2 Minuten Zeit?" Dies nur dann fragen, wenn man den Eindruck hat, der Betreffende könnte tatsächlich grad 2 Minuten erübrigen (sitzt z.B. grad am Schreibtisch). Dann kurz und bündig das Problem vortragen UND bei den 2 Minuten bleiben!!!

    Da sich hier ja doch einige Vertretungslehrer tummeln, möchte ich mal in die Runde fragen, wie eigentlich Eure Vertragssituationen so sind?


    Wie lange schon seit Ihr Vertretungslehrer?
    Warum seid Ihr Vertretungslehrer (noch keine feste Stelle gefunden -> Übergangsphase oder "einfach so")?
    Seid Ihr ausgebildete Lehrer oder Quereinsteiger?
    Wie lange laufen Eure Verträge jeweils?
    Liefen Eure Verträge bislang durchgängig (falls Unterbrechungen, wie häufig, wie lange)?
    Wann erfahrt Ihr jeweils, ob Ihr einen Anschlussvertrag bekommt?
    Wie viele Unterrichtsstunden habt Ihr?
    Welchen Einfluss habt Ihr auf die Anzahl Eurer Unterrichtsstunden?
    Bei Teilzeit: Wie gut klappt das mit dem freien Tag?
    Wie viele Fächer unterrichtet Ihr?
    Gibt es formale Dinge, die bei Euch besonders schlecht gelaufen sind - und was ist besonders positiv?
    Aus welchem Bundesland seid Ihr?


    Erzählt doch bitte einfach mal ein bischen über Euch. Mich interessiert die allgemeine Situation der Vertretungslehrer.


    LG,
    Catania

    Hallo Shams,


    wie schön, ein erster Beitrag :)


    Seit 10 Jahren Vertretungslehrer? Das ist lange. Mein lieber Schwan. Wie lange laufen Deine Verträge jeweils?
    Ich arbeite gerade daran, mein 2. Jahr zu vervollständigen (immer Verträge über 1/2 Schuljahr). Leider habe ich keinerlei Erfahrung, was eine Entfristung betrifft. Ich persönlich wage noch gar nicht, daran zu denken. Man ist ja schon froh, wenn es überhaupt weiter geht.


    Mal sehen, ob hier jemand etwas dazu beisteuern kann. Eine Entfristung ist für Vertretungslehrer wahrscheinlich die GRETCHENFRAGE an jeden Schulleiter...

    Nebenbei bemerkt, halte ich das hier

    Zitat

    4. (gleichzeitig mit 3) erstellen von Protokoll (Auflistung wann wie wo wer konkret geschlagen/niedergemacht wurde), insofern rechtlich abgesichert: Beweismaterial aufnehmen

    im Moment für ganz Wesentlich. Sobald Du irgendwo vorstellig wirst und Beschwerde einreichst - wo und bei wem auch immer - Du must das NACHWEISEN können. Und zwar möglichst genau. Führe Protokoll, WANN und WAS und WIE passiert. Auch alle weiteren Handlungen diesbezüglich. Mit WEM wurde bereits darüber gesprochen, WELCHE Schritte wurden eingeleitet, etc.


    So doof das klingt. Aber solche Notizen braucht man bei der Polizei, vor allem vor Gericht, etc. Das Schulamt wird auch Genaueres wissen wollen. OHNE diese genauen Informationen kann das Ganze ganz schnell in der Versenkung verschwinden.


    Auch wichtig: Vorher weißt Du, dass bereits dagegen vorgegangen wurde? Oder dass die Dame Verwandtschaft im Amt hat? Kannst Du das BELEGEN? So etwas ist häufig Hörensagen, da sollte man tunlichst aufpassen bei seinen eigenen Äußerungen.


    Wenn Du das nicht halbwegs wasserdicht protokollierst, fliegt Dir das spätestens vor Gericht um die Ohren... (Die Anwälte der Gegenpartei werden nicht zimperlich sein!)


    Zu der Angst vor dem Jobverlust:
    Vielleicht sollte man sich in solch einem Fall sagen: Ich gehe dagegen vor, auch WENN ich dadurch meinen Job verliere. Ist man auf dieser Ebene angekommen, lässt es sich schon gleich viel "leichter" streiten.

    TOLL :top:


    Grundsätzlich passt die Rubrik zu allem, s.o. Da man sich entscheiden muss, würde ich sie unter "Ausbildung und Berufsanfang" packen. Die meisten Vertretungslehrer sind vermutlich entweder Junglehrer noch ohne feste Stelle, oder Quereinsteiger, o.ä.


    Ich würde da aber die Reihenfolge ändern, sofern möglich:

    • Studium Lehramt
    • Referendariat
    • Vertretungslehrer
    • Seiteneinstieg


    Das trifft doch ein bischen besser die natürlich Chronologie. Insbes., da das Studium VOR dem Referendariat kommt ^^


    Ganz lieben Dank schon einmal. Ich hoffe, dass sich dann dort auch viel tut in diesem neuen Bereich.


    Einen schönen Abend noch,
    Catania

    Was denn für Integrationshelfer und Schulbegleiter? Bei einer ganz normalen Klassenfahrt im Rahmen einer ganz normalen Schule?



    Zitat

    Weizenbrötchen= nix bei Zöliakie


    Entschuldigung, aber solch ein Hinweis grenzt ans Lächerliche. Die Kinder mit Zöliakie haben diese Krankheit i.d.R. schon seit vielen Jahren, und ein Weizenbrötchen ist dabei das kleinste Problem (weil das offensichtlichste). Ein Zöliakiekind wird das ganz SELBSTVERSTÄNDLICH NICHT essen.
    Vorausgesetzt, der Unterkunftsort (z.B. Jugendherberge) bietet glutenfreies Essen grundsätzlich an, dann wird die Aufgabe des Lehrers sein, z.B. bei der ganztägigen Unternehmenstour dafür Sorge zu tragen, dass das Kind

    • erstens nicht doch glutenhaltige Lebensmittel ist (z.B. bei einem geplanten Mittagessen unterwegs),
    • zweitens als Alternative etwas Glutenfreies erhält, und
    • drittens deswegen keine irgendwie gearteten Benachteiligungen durch den Lehrer oder auch durch die anderen Schüler erfährt (Ablehnung, Kritik, Mobbing).


    Wie ein alternatives Essen organisiert wird, kann man sich ggf. schon vor Reiseantritt überlegen.


    Analog würde ich das auch auf Diabetiker, Herzkranke u.ä. Betroffene anwenden. Ist das deswegen eine Einzelbetreuung? In gewissem Sinne sicher ja, ABER: vielleicht muss man als Lehrer einfach mal damit leben, dass es Einzelfälle gibt, und dass diese evtl. etwas mehr an Aufwand und/oder Verantwortung erfordern. Das ist dann eben so.

    uuuuups


    Wie bin ich denn auf diesen Beitrag gestoßen? Er erschien irgendwo im Menü rechts, glaube ich. Jedenfalls habe ich nicht danach gesucht.
    Wie auch immer, der Inhalt hat wohl nicht an Aktualität verloren.

    "Nicht leisten können" und sich "nicht dafür interessieren" sind aber zwei verschiedene Dinge.


    Abgesehen davon, dass unser Sohn WISSENTLICH keine glutenhaltigen Speisen zu sich nimmt oder nehmen würde. Seine Ernährung ist komplett umgestellt, seit er 3 Jahre alt ist (also seit ca. 9 Jahren). Erwischt er doch einmal etwas mit Gluten, so muss er sich z.B. wenig später heftig übergeben. Er weiß das und würde eher hungern, als irgend etwas zu essen, wo auch nur der Verdacht besteht, dass das nicht "clean" ist. Zöliakie ist genetisch bedingt (und im Körper eindeutig nachweisbar). Es ist keine Mode-Unverträglichkeit oder so eine "ich-esse-das-nicht-weil-es-schick-ist, das-nicht-zu-essen"-Erscheinung. Er wird also auch nicht heimlich etwas davon essen, nur weil er das z.B. zu Hause nicht bekommt.


    Im Fall der Zöliakie wird es sicher auch anderen Betroffenen so gehen.


    Was ist denn die Alternative, wenn nun jeder Lehrer sagt: "Ich will mich damit nicht auseinander setzen und keine Verantwortung übernehmen." Das Ergebnis wäre doch dann wohl, dass die betroffenen Schüler NIE auf eine Klassenfahrt mitfahren können?


    Übrigens: Da, wo für Reisen direkt bezahlt wird, wie z.B. Ferienfreizeiten, können nach unseren Erfahrungen die Betreuer sehr gut damit umgehen. Dort sind die Leute, einschließlich der Köchinnen!!!, sehr wohl bereit, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Und gerade die Köche haben bei der Beschaffung der Zutaten sowie der Zubereitung doch wohl wesentlich mehr Aufwand und auch Verantwortung als ein Lehrer, der beim Essen sozusagen nur daneben steht (und evtl. mal eine Zutatenliste lesen muss).


    Ich würde als Eltern doch eher folgende Aussage von einem Lehrer erwarten:
    "Ich kann nicht garantieren, dass jegliche Nahrungsaufnahme während der Klassenfahrt nach den erforderlichen Regeln erfolgt. Ich bin aber gerne bereit, mich mit dem Thema zu beschäftigen und zumindest mein Mögliches beizutragen / zu versuchen."

    Das Verhalten des Schülers zeigt, dass ihm die Tat erstens vollkommen bewusst war und er zweitens im besten Vertrauen darauf, dass ihm deswegen nichts schlimmeres passiert (unter 14 Jahre), gehandelt hat. Es gibt Schüler, die wissen ganz genau, was sie sich "erlauben" dürfen, und nutzen das PRÄZISE aus. Ich halte das für ein ganz deutliches Warnsignal.


    Neben körperlicher Gewalt möchte ich hinzufügen, dass es von Schülern auch psychische Gewalt gibt. Auch wenn man denken sollte, dass ausgebildeten Pädagogen dies schon per Definition nicht passieren kann, so gibt es doch Schüler, die uns Lehrern überlegen sind und auf diese Weise Angst verbreiten.


    Wir haben solch einen Schüler, jetzt 9. Klasse. Kurz gesagt, ich halte ihn für einen Psychopaten. Ich möchte jetzt nicht näher darauf eingehen. Tatsache ist aber, dass er - ohne körperliche Anstrengungen - Angst verbreitet, und zwar unter Schülern wie auch Lehrern. Und da diese psychischen Attacken schon schwer zu beschreiben und noch schwerer irgendwie "nachzuweisen" sind, kommt man nicht gegen ihn an.

    Zitat

    Was die "Zuneigung" angeht: Wenn ich ein Kind dabei habe, von dem ich weiß, dass es eine Krankheit hat, frage ich natürlich immer mal nach, wie es so läuft. Aber auch hier würde ich mich scheuen, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass das Kind Medikamente regelmäßig einnimmt, Ernährungsvorschriften einhält etc. Ich kann versprechen auch ein wenig mit darauf zu achten, aber die Verantwortung muss das Kind schon selbst übernehmen können, wenn ich mit 30 bis 100 Schülern (je nach Fahrt auch mehrere Klassen gemeinsam) unterwegs bin.


    Prinzipiell sehe ich das ja genauso.


    Aber Verantwortung muss ich in der Schule doch auch übernehmen. Da gibt es Diabetiker, Herzkranke, etc. Ggf. muss ich mich da doch auch mit dem Sachverhalt beschäftigen, z.B. sofortiges Handeln bei Unterzuckerung - wenn es sein muss, direkt im Unterricht. Natürlich kann ich auf einer Klassenfahrt nicht mit Sicherheit kontrollieren, ob das Kind auch tatsächlich z.B. nur glutenfreie Nahrung erhält/isst. Aber man darf doch erwarten, dass der Lehrer zumindest BEREIT ist, sich mal mit dem Krankheitsbild zumindest im Ansatz auseinander zu setzen und die grundlegenden Infos darüber nachzulesen (max. 1 DIN-A4-Blatt). Wichtigste Zusammenfassungen etc. gibt es im Internet zu Hauf. Wenn ich allerdings das Gefühl habe, der Lehrer hat schlicht keine Lust, sich damit auseinanderzusetzen und es wäre ihm vielleicht lieber, das Kind bleibt zu Hause - weil das für den Lehrer bequemer ist - finde ich das sehr bedauerlich.
    Und als Mutter lass ich mein Kind dann tatsächlich lieber zu Hause, weil ich es auf einer Reise nicht in die Obhut von jemandem geben möchte, dem das Kind (spürbar) lästig ist.

    Zwei Beispiele:
    In unserer Schule (NRW) ist im letzten Jahr ein Kind der 5. Klasse aus religiösen Gründen nicht mitgefahren (ich glaube, es waren in diesem Fall auch Babtisten). Eine Schülerin der 9. Klassen fährt aus gesundheitlichen Gründen nicht mit (Fahrt ins Ausland): sie hat eine erst vor kurzem diagnostizierte Diabetes und kommt nach eigenen Angaben noch nicht so richtig damit zurecht. Die Schülerin absolviert in der betreffenden Zeit ein Praktikum.


    Es mag schon sein, dass Klassenfahrten (in NRW) verpflichtend sind. Die Frage ist doch aber, wie die Schule damit umgeht? Möchte sie deswegen z.B. einen Rechtsstreit der Eltern riskieren? So lange sich die Anzahl der Nicht-Mitfahrer in sehr überschaubaren Grenzen hält...


    Ein Beispiel aus meiner Sicht als Mutter:
    Mein Sohn hat Zöliakie, muss also komplett glutenfrei essen. Es stellt sich immer die Frage, ob das durchweg gewährleistet werden kann? Die meisten Kantinen in Jugendherbergen etc. können das heutzutage. Darüber hinaus - z.B. ein Mittagessen unterwegs während einer Stadtbesichtigung - wird dann schon sehr fraglich. Ob die glutenfreie Versorgung generell geleistet werden kann, müssen immer wir Eltern bei der betreffenden Unterkunft herausfinden. Die Lehrer halten sich da raus.
    Im Fall unseres Sohnes hatte ich nach einem Gespräch mit der Klassenlehrerin generell den Eindruck, dass sie das Problem nicht sonderlich interessiert. Als Eltern hatten wir kein gutes Gefühl. Als Sohnemann am Tag vor der Klassenfahrt erkrankte (musste auch von der Schule abgeholt werden), und es unklar war, ob er am nächsten Tag wieder fit ist, hatte ich wieder kein besonders gutes Gefühl, was die Lehrerin betrifft. Ich hatte den Eindruck, dass sie nicht bereit ist, das Kind während der Fahrt etwas "aufzufangen". Er sollte ja nicht bemuttert werden, aber ab und zu ein aufmunterndes Wort oder Fragen nach seinem Befinden hätte ich mir gewünscht (bei einem 10-jährigen Kind). Ich hatte den Eindruck, dass dies nicht kommen wird. Dazu die Unsicherheit mit der Ernährung.
    Abschließend: Kind war am Reisetag etwas leidend - ob er wirklich krank war, war früh morgens nicht so ganz ersichtlich. Da die Gefahr bestand, ihn vom Reiseort abholen zu MÜSSEN, habe ich ihn dann kurzerhand krank gemeldet, er ist nicht mit gefahren.
    Wären die Bedingungen andere gewesen: Sicherheit beim glutenfreien Essen + etwas mehr "Zuneigung" der Klassenlehrerin, wäre er garantiert mitgefahren. SO schlecht ging es ihm morgens ja nun nicht (den Rest des Tages war dann auch alles gut).


    Was ich damit sagen will: Neben religiösen (und finanziellen) Gründen gibt es doch eine ganze Reihe weiterer Gründe, warum eine Klassenfahrt evtl. nicht mitgemacht werden soll. Dazu gehören natürlich auch handfeste medizinische Gründe. Werden die im Gesetz nicht erwähnt? Und ich würde den Eltern eben auch eine eigene Einschätzung oder Befindlichkeit zusprechen.
    An unserer (meiner) Schule werden z.B. besonders viele Fahrten veranstaltet, dazu gehören auch Fernreisen ins Ausland, Flugreisen etc. Als Mutter hätte ich da so meine Bedenken, ehrlich gesagt. Einerseits wegen der Kosten. Teilweise kosten die Reisen 1200 Euro pro Schüler. Die sind dann freiwillig, aber die Schule MÖCHTE gerne, dass die Schüler mitfahren. Es existiert also ein gewisser Druck bzw. eine Anspruchshaltung. Dazu kommen die vielen Flüge. Ich persönlich hätte da Bauchschmerzen, mein Kind ständig "allein" durch die Weltgeschichte reisen zu lassen. Insbesondere auch bei den derzeitigen politischen Gegebenheiten (Anschläge etc.). Wenn ich außerdem an gewisse Selbstmordflugzeugabstürze denke, wo Schulklassen im Flieger waren, wird mir als Mutter schlecht!


    Ich finde es gut, wenn Schulen dafür etwas Verständnis aufbringen. Es gibt eben auch Situationen, die nicht in irgend einem Gesetzesblatt geregelt sind. Krank melden kann ich als Eltern natürlich dann auch immer noch, wenn es sein muss...

    Vielleicht benutzt die Kollegin beim nächsten Tafelwischen statt der Tücher solch ein Puschel-Staubdingens (Swiffer). Sieht bestimmt putzig aus, wenn sie die Tafel wischt...


    Wir haben in jedem Klassenraum einen fest installierten Beamer bzw. auch diese interaktiven (Software), beschreibbaren Beamerwände. Trotzdem haben wir dankenswerter Weise in jedem Raum auch eine schnöde Tafel. Ich nutze viel den (normalen) Beamer, aber so ganz ohne Schultafel möchte ich ja nicht...


    Heute war ich mal wieder mit einer Klasse in einem Rechnerraum. Wenn ich daran denke, wie viele Rechner - trotz Neuanschaffung - wieder nicht funktionierten, Logins der Schüler nicht funktionierten (einschl. meinem eigenen) oder Bildschirme eingefroren sind, etc. - möchte ich nicht wissen, wie sich der Unterricht gestalten lässt, wenn man zwangsläufig und ausschließlich auf die moderne Technik angewiesen ist. Vom simplen Stromausfall mal ganz zu schweigen.

    Wir sind ein großes Gymnasium mit 1400 Schülern.


    In den großen Pausen (nach jeder 2. Stunde) müssen alle Schüler raus auf den Hof. Es gibt überall entsprechende Aufsichten, also auch da, wo sich dann eigentlich keine Schüler mehr aufhalten sollen. Drinnen verbleibende SuS muss man dann ggf. raustreiben ;) Die Oberstufenschüler (Q1,2) helfen mit bei der Aufsicht.
    Bei Regenwetter dürfen sich die SuS im Erdgeschoss/Eingangsbereich aufhalten.


    In den 5-Minuten-Pausen bleiben die SuS in den Räumen bzw. benötigen die Zeit, um den Raum zu wechseln.



    Zitat

    Schüler und Schultische sind heute wesentlich größer als vor 120 Jahren


    Ich dachte, die Schüler (Menschen) wären im Wesentlichen nur in der Länge (Höhe) größer geworden. Jetzt brauchen sie auch alle in der Breite mehr Platz? ^^

    Vielleicht können sie auch kleine Nachrichten (Presseartikel) schreiben. Die können ja zumindest das Thema Kommunikation behandeln. Auf jeden Fall IST es Kommunikation. Ob es zu Deinem Unterricht passt, weiß ich allerdings nicht. Man kann es ja passend machen ;)

    Guten Abend!


    Ich wollte einmal fragen, ob es möglich (und sinnvoll) wäre, eine eigene Themenrubrik "Vertretungslehrkräfte" zu erstellen? Von der Sache her ist das ein Thema, das quer zu allen anderen steht und gleichzeitig seine ganz eigenen Voraussetzungen mit bringt.


    Vertretungslehrkräfte gibt es einerseits wohl in allen Schulformen, andererseits aber auch während jeder Ausbildungs- oder Berufsphase, sowie in jeglichem Stundenumfang (angefangen bei 1 Stunde/Woche bis hin zu Vollzeit-Tätigkeit). Gleichzeitig sind die Voraussetzungen allein durch die stark befristeten Verträge (zumeist nur 1 Halbjahr) rechtlich völlig anders gestaltet. Das hat natürlich auch im Lehreralltag Auswirkungen, u.U. sind diese nicht gerade klein.


    Schreibt man in den bestehenden Rubriken zu einem Thema - das man zumeist diesen Rubriken auch zuordnen kann - so muss man sich dann aber ggf. immer erst erklären. Durch die besonderen Umstände ergeben sich in einzelnen Sachverhalten ganz andere Handlungsweisen, die im normalen Lehrerleben vielleicht befremdlich wirken. Womöglich ist vielen festangestellten bzw. verbeamteten Kollegen gar nicht immer so klar, unter welchen formalen und auch organisatorischen Bedingungen Vertretungslehrer eigentlich arbeiten?


    Ich persönlich würde mir - zusätzlich zu den bestehenden Rubriken - auch einen speziellen Info- und Erfahrungsaustausch explizit unter Vertretungslehrkräften wünschen.


    Liebe Grüße,
    Catania

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