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Im Referendariat stehst du ständig auf dem Präsentierteller, wirst von Schülern, Eltern, Mentoren, Prüfern und Kollegen pausenlos klassifiziert und beurteilt.
Ich kann zwar nicht von Erfahrungen aus dem Referendariat sprechen, aber von der als Vertretungslehrer:
Ich hatte immer das Gefühl, dass das Lehrer-Dasein ein Beruf ist, bei dem man extrem wenig auf dem Präsentierteller steht. Klar, man steht vor einer Klasse, vor den Schülern - aber ansonsten schaut einem kein Mensch auf die Finger. Es gibt kaum einen Beruf, bei dem man bei seinem Tun so wenig beschaut und vor allem kontrolliert wird.
(In der freien Wirtschaft stehst Du ständig auf dem Präsentierteller, wirst von Kollegen, Mitarbeitern, Vorgesetzten, Auftraggebern und Kunden* pausenlos klassifiziert und beurteilt.)
* Die Kunden sind oft das größte Problem, bzw. das, was der Arbeitgeber aus dem Verhältnis zum Kunden macht...
Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen so sind
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Ich wünsche mir momentan einen Beruf, bei dem ich morgens hinfahre und abends nach Hause und dann ist Feierabend.
Hä? Da kann ich nur lachen. Vielleicht nach Deiner Berufserfahrung aufgrund eines Ausbildungsberufes. Wenn Du mit Hochschulabschluss in die Wirtschaft gehst und dort - wie zumeist - im Projektgeschäft bist, kannst Du Dir das abschminken. Da gelten ganz andere Regeln. Eigentlich sollte Dir das bekannt sein.
Ich würde mir auch tunlichst überlegen, als Pädagoge in die Wirtschaft zu gehen, zumindest im Bereich der privaten Lehre/Dozententätigkeit/Coaching u.ä. Der Markt dort ist, je nach Region, extrem ausgesucht. Bzw. gibt es eigentlich nur noch Angebote, die letztlich in der freiberuflichen Tätigkeit münden, mit Honoraren, bei denen Du als Dozent am besten noch Geld mitbringst! Um mal konkret zu werden: Ein Bildungsträger, der deutschlandweit aktiv ist und durchaus einen Namen hat, zahlt ein Honorar von 20 Euro pro Stunde, sofern Berufserfahrung vorhanden (ohne Berufserfahrung weniger). Als Honorar wohlgemerkt, es gehen die Steuer davon runter, sowie die private zu zahlende Krankenversicherung. Am Ende liegt man im Vergleich weit unter dem vergleichbaren Mindestlohn für pädagogische Mitarbeiter in Höhe von 16,39 € pro Stunde (sofern mind. Bachelor vorhanden). Dergenannte Bildungsträger ist nur EIN Beispiel, bei den anderen sieht es genauso aus. Jedenfalls hier in der Gegend.
Ich weiß ja nicht, wo Du herkommst. Aber mein Rat: Mach das Ref wenigstens zu Ende !!! und überlege DANACH, umzusteigen.