Beiträge von Catania

    Ich traue diese Wortschöpfung diesem SL durchaus zu, vermute aber trotzdem, dass sie auf irgendeinem Ministeriumsschreibtisch gewachsen ist.


    (Oder, Jule, kennst Du unseren SL? Möglich wär´s ;) )

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    Ich würde bei meinen Kindern dieselben Maßstäbe anwenden wie ich es bei Viertklässlern empfehlen würde: Sehr gute Leistungen in den Hauptfächern = Gymnasium; im Zweifelsfall eher die niedrigere als die höhere Schulform.


    Das sagt sich leicht. HAT man dann eigene Kinder, sieht die Welt u.U. ganz anders aus denn - oh Wunder - es kommen plötzlich eine Menge Emotionen hinzu.


    Ich frage mich allerdings, mit was Du die Ergebnisse Deiner Studie vergleichen willst? Im Moment schwimmt sie nur im eigenen Saft. In wie vielen weiteren Berufsgruppen machst Du dieselbe Umfrage?

    Zitat

    Meines Wissens gibt es außerhalb Bayerns und Sachsens keine detaillierten Lehrpläne


    Kuckst Du in mein Profil --> MeckPomm hat eben auch solch einen detaillierten Lehrplan


    Zitat


    Mach's an der Tafel vor. Sprich dazu. Erstelle eine bebilderte, nummerierte Anleitung,


    Natürlich. Wurde alles gemacht. Es gab auch bereits mehrere Übungen. In Doppelstunden. Trotzdem...


    Ja, ich unterrichte im Prinzip alles fachfremd. Das ist mein Hauptjob :zahnluecke:

    Herr Frodo,


    danke! Du sprichst mir aus dem Herzen.


    Ja, Informatik ist von Klasse 5 bis 10 vorgesehen, in JEDER Schulform (bzw. länger in der gymnasialen Oberstufe, vielleicht kann es da dann aber auch abgewählt werden, weiß ich jetzt nicht). Dabei ist das Fach aber nur 1-stündig.


    Zitat


    Ich kann 9-Klässlern nicht Graphen, Bäume und Dijkstra-Algorithmus und real-time-logging von Source beibringen die mit dem Geodreieck noch nichtmal eine Orthogonale zeichnen können.


    Ja. Das ist die reale Situation. Und meine 7-Klässler können keine Diagonale mit dem Lineal auf Kästchenpapier zeichnen...


    6 Jahre Word sehe ich auch nicht als Ziel, das kann es wirklich nicht sein. Mir ist auch klar, dass man Algorithmen mittels Handlungsanweisungen einführen kann. Aber irgendwann in Stunde X muss man über das "Welche Schritte führe ich durch, wenn ich eine Whats-app-Nachricht versenden will" hinaus kommen. Und dann wird es eng. Sehr eng. Im wahrsten Sinne des Wortes.


    Ich habe jetzt mit Informatik-Lehrern von zwei verschiedenen Regionalen Schulen gesprochen, und der Tenor ist einhellig: Zu viel, zu schwer, können wir mit unseren SuS nicht machen.


    Konkret: Das Schreiben und Versenden einer E-Mail (und ich rede hier nicht vom sprachlichen Aspekt (Deutschlehrer) ) ist für die SuS in Klasse 7 eine große Herausforderung, die leider und tatsächlich viele NICHT hinbekommen :(


    Aber ich habe mich jetzt gerade für eine Weiterbildung "Programmieren kinderleicht" angemeldet. Mal sehen, was die dazu sagen. Ich hoffe, es wird nicht zu abgehoben und zu gymnasiallastig.

    Ja. Irgendwann wird es auch albern.


    Herje, sollen Sie doch wenigstens die SuS der Oberstufe zu Hause lassen, die brauchen ja wohl keine elterliche Betreuung zu Hause. Dann kann man die jüngeren Klassen umverteilen, Abstände vergrößern, Fenster zu lassen. Sicher ist auch das organisatorisch schwierig, aber was ist denn z.Z. nicht schwierig...


    Ich stehe nach wie vor auf der Seite der Regelungen der Bundesregierung. Aber das Hüh und Hott von jedem einzelnen Bundesland, jeder einzelnen Stadt, jeder einzelnen Schule, geht mir langsam auf die Nerven. Manche Entscheidungen sind so dusselig.

    Ja, der genannte Rahmenplan ist gemeint.


    Zitat

    Wenn ja: Seit wann gilt der denn? Bedeutet "2019", seit SJ 2019/2020? Oder ist er Ende 2019 erschienen, und erst SJ 2020/2021 "wirksam" geworden?

    Wird er "aufwachsend" eingeführt?


    Keine Ahnung. Jegliche Fragen dazu konnte mir bis jetzt niemand beantworten.


    Zitat


    Wenn ich "sinnvollen praktischen Themen wie Benutzung von Word, Powerpoint, Excel" lese, dann habe ich den Eindruck ihr wollt (zumindest in 5 und 6) viel mehr, als der Lehrplan fordert. Tabellenkalkulation sehe ich erst in Klasse 8. In 6 steht "Texte strukturieren" und "Das schreiben eigener Texte steht nicht im Vordergrund".


    ????

    Ich habe doch nirgends geschrieben, dass das alles in Klasse 5 und 6 dran kommt. Natürlich nicht.

    Es ist aber z.B. der Einstieg in Algorithmen/Programmierung ab Klasse 5 vorgesehen.


    Die Realität hier sieht so aus, dass Informatik bislang mit dem Fach AWT vermischt/verwurschtelt wird (inhaltlich wie auch zeitlich), und das auch weiterhin so gehandhabt wird. Manchmal habe ich das Gefühl, der neue Rahmenplan Informatik ist bei etlichen Informatiklehrern kaum bekannt oder wird zumindest verdrängt :-/

    Ich muss den Kollegen allerdings auch zugestehen, dass sie aufgrund ihrer Erfahrung meinen/wissen, dass die Inhalte des Lehrplans eben viel zu hoch gegriffen sind - und dementsprechend dann agieren und vieles schlicht gar nicht erst im Unterricht ansprechen.


    Aber das ist ja eigentlich auch meine Ausgangsfrage.


    (Für gymnasiale SuS mag das vermittelbar sein, für die Regionalschüler eher so gar nicht.)

    Zitat

    Ein guter Sozialarbeiter ist an einer Schule mit schwierigen Kindern Gold wert und hat viele Möglichkeiten die Lehrkräfte zu unterstützen und sie zu entlasten.


    Ich befürchte, dann gibt es eine Reihe von weniger guten Sozialarbeitern. Die Probleme (bei diesen Berufsgruppen) fangen schon bei den Betreuern an, die bei einigen SuS im U daneben sitzen :-/

    Ergänzung:

    Ich weiß, im Lehrplan steht "programmunabhängig". Wir verwenden aber durchgängig MS-Produkte. Ich finde das auch durchaus sinnvoll, da das nun einmal die gängigen Programme sind, die im Alltag und im Berufsleben genutzt werden. Und zwar weitgehend. Daher sinnvoll. Insbesondere hier nun noch andere Programme zu verwenden, fänd ich für die SuS eher verwirrend.

    Ich kenne Scratch, finde allerdings die Programmierung von Code.org mit der "Eiskönigin" sehr viel besser vermittelbar, da anschaulicher. Allerdings klicken in beiden Fällen die SuS fertige Blöcke zusammen - was ja erst einmal "einfach" aussieht und auch sein mag - die SuS allerdings gar nicht richtig LESEN, was in den Blöcken drin steht und damit auch nicht wirklich WISSEN, was sie da tun. Man nimmt halt einen Block, mit dem XY funktioniert, und den nimmt man dann immer, um ein ähnliches Ergebnis zu erreichen. Man muss nicht zwangsläufig alles durchDENKEN, um zur richtigen Lösung zu kommen, und das sehe ich durchaus als didaktische Schwäche.


    Mein eigentliches Problem ist aber, dass das für unsere SuS schon oft zu hoch ist. Ein aktuelles (mathematisches) Beispiel aus einem anderen Fach: Zeichnen von Schrägbilder (Klasse 7). Die SuS tun sich damit unheimlich schwer, obwohl dieses Thema teils bereits im Ma-Unterricht der 4. Klasse Grundschule behandelt wird. Selbst das Zeichnen von einem Würfel wirft große Probleme auf. Trotzdem zuerst einmal auf Kästchenpapier gezeichnet wird, klappen z.B. die 45-Grad-Linien nicht. Man kann Ihnen zeigen und auch sagen, was man will: "45 Grad", "Diagonale", "von einer Kästchenecke in die gegenüber liegende" - die Linien werden schief. Und zwar jede Linie anders schief. Damit wird dann natürlich die ganze Form nix mehr... Die SuS kommen mit den Begrifflichkeiten nicht klar, weil sie gedanklich das mathematische "45 Grad" nicht umsetzen können. Leider auch nicht die alltagssprachliche "Diagonale" oder das mit den Ecken :grimmig:

    Das nur mal als Beispiel.


    Begriffe wie Klassen oder Objekte? :autsch: Keine Chance.

    Zitat

    Wenn das Verhalten der Kinder, welches du beschreibst eher die Regel ist,

    braucht es ein vernünftiges Konzept damit umzugehen, an dem alle Lehrkräfte des Kollegiums mitarbeiten. Es braucht klare Regeln, einen Sozialarbeiter, der euch unterstützt usw.


    Sehr richtig. Leider ist das aber nicht immer der Fall, manchmal mangelt es schon an dem erwähnten Konzept. Ganz zu schweigen von formal-organisatorischen Dingen wie Sozialarbeiter etc. Ich habe ähnliche Situationen erlebt, und leider auch den eher schwach ausgeprägten Umgang in der Schule mit solchen Problemen.

    Die Anzeige ist jetzt theoretisch vielleicht noch durchführbar, realistisch aber nicht mehr. Bereits bei der Polizei wäre die erste Frage, warum man erst jetzt damit kommt. Und ggf. später vor Gericht wieder.


    An die TE: Kannst Du bei der SL erwirken, die Klasse abzugeben? Oder aber den betreffenden Schüler in eine andere Klasse versetzen zu lassen? Das wäre u.U. eine kurzfristig machbare, schnelle Möglichkeit (zumindest der Schülerwechsel). Ich finde, es ist nicht mehr haltbar, einen Schüler unterrichten zu müssen, der einen bedroht. Aber ehrlich gesagt, hätte auch diese Forderung schon im letzten Schuljahr kommen müssen. Sofern es seit dem keine weiteren Vorfälle mehr gegeben hat, ist das jetzt ja kaum noch glaubhaft zu begründen :-/


    Wenn es an der Schule gar nicht mehr geht: Wie wäre es mit einem Versetzungsantrag und parallel eine (bis mehrere hintereinander ;) ) Schwangerschaft? (...)

    Hallo,


    wir sind eines der wenigen (oder das einzige?) Bundesland, in dem Informatik-Unterricht verpflichtend ist, und zwar schon ab Klasse 5, und das in allen Schulformen.


    Der Lehrplan sieht - ebenfalls ab Klasse 5 - neben wirklich sehr sinnvollen praktischen Themen wie Benutzung von Word, Powerpoint, Excel auch solche Themen wie Algorithmen, Einstieg in Programmierung, Codierung, etc. etc. vor. Nun sind wir eine regionale Schule mit spätestens ab Klasse 7 (eher wenigen) Realschülern sowie (eher vielen) Hauptschülern, sowie regelmäßig in allen Klassen Fälle von Sonderschülern. Das Niveau des Lehrplans ist viel zu hoch. Nach Rücksprache mit Fachkollegen werden viele Themen wie z.B. Algorithmen gar nicht behandelt. Die Schüler haben allein mit Word und Powerpoint schon mehr als genug "zu tun".

    Das Leistungsniveau ist (spätestens) ab Klasse 7 generell sehr niedrig, die eigentlich meisten Inhalte im Lehrplan sind völlig überzogen und leider nicht einmal ansatzweise den SuS vermittelbar.


    Wie geht Ihr mit solchen Lehrplänen und der Nicht-Machbarkeit um?

    Aufgrund von Sanierung schulen wir dieses Jahr im Container. Keine Dämmung, Heizung sind Geräte, die (sinnigerweise) unter der Decke hängen und auf der Stelle warme Luft raus pusten (keine Verteiler). Schüler sitzen - wie wohl überall - ggf. direkt am offenen Fenster, den Fensterflügel bzw. die Glasscheibe dann direkt vor der Nase.


    Krankenstand: Bislang keinerlei Corona-Fälle, aber trotzdem 1/3 der Lehrerschaft krank (auffallend: meistens dauerkrank mit mind. 2 Wochen oder viel mehr / Kommentar: Ich weiß nicht, warum.).


    Im Lehrerzimmer wird bei uns eher deutlich weniger gelüftet, als in den Klassenräumen (wird halt gern zum Aufwärmen benutzt).


    Persönlich habe ich in wärmere Socken, Strickjacken etc. investiert. Meine Empfehlung: Walkstoffe (Jacke) und Kaschmir (Pullover). Die Schüler bringen Thermosflaschen und Decken mit. Was einige der älteren SuS aber nicht davon abhält, nach wie vor regelmäßig in kurzen Hosen zur Schule zu kommen (die Jungs), oder die Damen auch gerne mal mit Oberteilen mit Spaghettiträgern (...).

    So, Hospitation ist gut gelaufen. Note gibt es bei uns keine, aber dafür folgende Wort-Einschätzungen: Zeitmanagement hat nicht ganz gepasst, wurde aber als nicht SO tragisch bewertet (erste Hospitation, und habe trotzdem "die Kurve gekriegt"), Lehrerpersönlichkeit auf jeden Fall vorhanden und wirklich gut, Unterrichtsentwurf hervorragend :)

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