Beiträge von Catania

    chilipaprika,

    das erste Jahr im Seiteneinstieg ist vertraglich befristet und man muss neben der normalen Unterrichtstätigkeit (u.U. Vollzeit und direkt Klassenleitung, wenn man Pech/Glück hat) diverse Weiterbildungen im didaktischen Bereich absolvieren, sowie Unterrichtsbesuche mitsamt den entsprechenden Kurz- und Langentwürfen (genauso wie die Referendare). Es gibt ein Abschlusskolloqium (Unterrichtsbesuch). Hat man das alles, wird man entfristet (also nach dem 1. Jahr). Man bleibt dann i.d.R. an derselben Schule, so ist das zumindest vorgesehen. Man hat jetzt eine Unterrichtserlaubnis für MV.

    Danach folgt ganz normale Berufstätigkeit. Führt man diese aus und absolviert (wenn man will) wiederum bestimmte Weiterbildungen und U-Besuche (ich glaube, jetzt über die Zeit verteilt weniger), erhält man - je nach Fächeranrechnung, nach 3, 7 oder 10 Jahren eine deutschlandweit gültige Lehrbefugnis.


    Und ja, so gesehen bin ich z.Z. auf unbestimmte Zeit hier. Soll heißen, ich schaue mir das Ganze ein Jahr lang an. Will ich bleiben, soll die Familie irgendwann hinterherkommen. Da hängt für uns persönlich einiges dran, vor allem ein Hausverkauf (und noch viel schlimmer: Haus leer räumen :schreien: ). Wir würden uns hier gern ganz niederlassen. Mal sehen. Ein Problem vorher ist noch der Schulwechsel der Kinder, wo es insbes. ziemliche Schwierigkeiten mit der 2. Fremdsprache geben wird :traenen: Vielleicht warten wir da die Sollbruchstelle "Übergang in die Oberstufe" ab.

    Ich bin "drin" und weiß auch nicht, was mir anerkannt wird. Niemand hier weiß das vorher. Das ist eigentlich vollkommen unmöglich. Dass man es - wie in meinem Fall und viele andere auch - trotzdem macht, dafür hat wohl jeder seine eigenen Gründe.


    Gratuliere zur Sek II :) Welche Fächer?


    Zitat


    Ich komme allerdings auch aus einem südlichen Bundesland und musste alles zurücklassen

    Das war schmerzhaft


    Das tut mir sehr leid!

    Nein, war nicht der Lehrer-Test, nur ein spontaner kostenloser Schnelltest bei einer Teststation. Aber das finde ich mal wieder so typisch. Und dann folgt immer irgendwann das große Erstaunen, wenn damit Schindluder getrieben wird.


    :autsch:

    Mal was anderes: Ist es eigentlich normal, dass man bei einem (sogar zertifizierten) Schnelltest keinen Ausweis o.ä. vorlegen muss? Da schreibt man einfach einen Namen in ein Dokument, was man unterschreiben soll, und anhand dessen wird das Zertifikat ausgestellt.

    Ich war an diesem letzten Freitag ausgerechnet in einer Schule zum Bewerbungsgespräch (und das halt hier in einem anderen Bundesland). Die letzten zwei, drei Tage vorher hatte ich schon immer gefürchtet, dass sie mich evtl. ausladen, weil NRW damals ja als gaaaaanz gefährlich galt.


    Meine Kinder kamen damals nach Hause mit der Mitteilung, sie sollten vorsichtshalber alle Unterlagen mit nach Hause nehmen (was sonst in der Schule bleibt). Da war schon was im Busch... Und dann die Info: 2 Wochen lang Schulen zu. WAS FÜR EINE MELDUNG DAMALS.


    ...

    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du von mir willst?


    Ich denke mir hier erstens nichts aus und zweitens berechne ich auch nichts! Was ich da aufführe sind die Bestimmungen aus der Landesverordnung. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist kein linearer Anstieg und vielleicht auch nicht proportional - UND?! Muss es doch auch nicht. Ich hab es mir vor allem auch nicht ausgedacht. Da musst Du die hiesige Landesregierung befragen...

    Bringst Du gar kein anrechenbares Fach mit, musst Du 10 Jahre unterrichten, um die Lehrbefähigung zu bekommen.

    Bringst Du nur 1 Fach mit, immerhin noch 7 Jahre.

    Bringst Du 2 Fächer mit, reichen 3 Jahre.


    Anmerkung: WELCHE FÄCHER für was anrechenbar sind, weiß keiner so genau. Dazu gibt es nix offizielles :sterne:

    Zitat

    Grundvorraussetzung ist immer erst mal die Anerkennung mindestens eines Faches, welches es als reguläres Schulfach gibt.


    Hier im Prinzip auch, wobei das hier (diffus) anders läuft, irgendwie. Und falls keines vorhanden, was hier ja möglich ist, erfolgt die Anerkennung durch viele Jahre an Lehrtätigkeit. Und da musste ich eben meine Aussage von oben korrigieren, weil ich mich vertan hatte bei den Jahren. Man braucht nicht 3 - 5, sondern 3 bis 10 !!! Jahre für die Anerkennung.


    Zu Beginn des Seiteneinstiegs:

    • 2 Fächer = 3 Jahre
    • 1 Fach = 7 Jahre
    • 0 Fächer = 10 Jahre

    Nein, das ist richtig. Wobei man hier eben gerade keinen Master braucht und auch sonst fast "nix". Man muss aber schon im ersten Jahr diverse Weiterbildungen und Unterrichtsbesuche absolvieren (einschl. der U-Entwürfe, lang und kurz) und mit normaler Stundenzahl unterrichten, ggf. auch Vollzeit. Und danach geht es dann ganz ähnlich weiter, bis zu 10 Jahren.


    Und laut der Verordnung sollte die Lehrbefähigung überall gelten. Aber danke für den Hinweis, dass man dieses ggf. auch explizit hinterfragen muss (hier ist sowieso so manches etwas schwammig formuliert in den Vorschriften).

    Zitat

    Für A13 (Studienrat) braucht man zwingend ein zweites Staatsexamen. Ebenso für die voll E13 nach TV-L.


    Oder etwas, was (irgendwann) als gleichwertig anerkannt wird. So hier in MV: Nach 3 - 5 korrigiere: 10 Jahren Unterrichtstätigkeit im Seiteneinstieg (sowie erbrachter Weiterbildungen verschiedenster Art sowie Unterrichtsbesuche etc.) wird hier eine deutschlandweit gültige Lehrbefähigung erteilt, dann auch mit E13 (evtl. auch mit A13, wer jung genug ist beim Seiteneinstieg...).

    Ich kann Deinen Frust ein ganzes Stück weit nachvollziehen, weil ich in einer ähnlichen Situation war.


    Zitat


    Ich fasse in erster Linie die Jahrgangsstufen 7-10 an Realschulen/Gymnasien ins Auge. Mittelschule pack ich nicht aufgrund der dortigen soziokulturellen "Herausforderungen". Und auch bei der Realschule würde ich sagen - auf dem Land ok, in der Stadt evtl. herausfordernd aber machbar.


    Aber hier kann ich nur noch sagen: Befasse Dich bitte mal mit den realen Gegebenheiten!


    1. I.d.R. wird niemand an einem Gymnasium nur für die Sek I eingestellt (als Vertretungslehrer ja, aber nicht dauerhaft). Das ist beim Gymnasium schlicht nicht vorgesehen, weil IMMER auch die Sek II bedient werden soll und muss.
    2. Du stellst Dir Realschulen so vor, dass Du dort Schüler vorfindest, die vielleicht ein bisschen weniger als Gymnasiasten können und wollen, ansonsten aber alle lieb und nett sind. Träum weiter!
      In ganz Deutschland gibt es zunehmend gemischte Schulen mit Real- UND Hauptschülern. Und allen ist gemeinsam, dass die Eltern versuchen, das eigene Kind nach Möglichkeit aufs Gymnasium zu schicken, wenn es irgend geht. Das heißt, was an den "Realschulen" bleibt, ist der Bodensatz. So direkt muss ich das jetzt mal sagen. Das Leistungsniveau ist niedrig bis extrem niedrig. Und das Verhalten der Schüler? Na Mann!
    3. Sagst selbst "Mittelschule pack ich nicht aufgrund der dortigen soziokulturellen "Herausforderungen". Aber diese Herausforderungen hat man mittlerweile an ALLEN Realschulen, an ALLEN Hauptschulen, an ALLEN Gesamtschulen und an allem, was es da sonst noch an Mischformen gibt.
    4. Und ich werde Dir ein Geheimnis verraten: Auch am Gymnasium ist nicht alles eitel Sonnenschein...

    Ich bin während meines eigenen Uni-Lebens während dem Studium und auch später während der Forschungsarbeit und noch später als Uni-Angestellter (Verwaltungsbereich) immer im Informatikbereich tätig gewesen. Du bist der erste Informatiker (Winfo), den ich kennenlerne, der sich im Wesentlichen wünscht, sich nur mit den Office-Programmen (u.ä. Niveau) zu befassen.

    Also mal echt: Du bist weder Informatiker noch Winfo. Tut mir leid. Ich habe den Eindruck, dass Du Dein Studium vielleicht gerade so irgendwie geschafft hast (das klingt ja schon durch), Dich gerne Informatiker nennst, aber von tuten und blasen keine Ahnung hast.

    Dich erstaunt der Informatik-Rahmenplan? Du willst Lehrer werden und bist noch nie von selbst auf die Idee gekommen, Dir diese mal anzuschauen? Das ist doch das erste, was man macht.

    Zitat

    am Wochende Meal-Prep damit man nicht überisst unter der Woche


    Ich sehe jetzt auch nicht, warum Meal-Prep "automatisch" zum Abnehmen führen sollte? Es ist ja wohl entscheidend, was in der Vorratsdose dann DRIN ist (...), nicht das hübsche Prinzip als solches.


    Ich habe da auch keine Lust zu, stundenlang vorzukochen (ja, so hieß das "früher" mal, das ist ja keine neue Erfindung, man hat dem nur wieder einen Marketingnamen gegeben). Außerdem: Koche ich dann an dem Sonntag 5 - 7 verschiedene Gerichte? Oder esse ich dann die ganze Woche dasselbe :tot:


    Ich mag Kochen ja eigentlich gar nicht, fange erst jetzt, in meinem fortgeschrittenen Alter :zahnluecke: damit an. Und wenn, dann koche ich so viel, dass es für 2 Tage reicht, und generell sowieso nicht jeden Tag. Gibt halt auch das althergebrachte Brot zum Abend, oder ja, auch mal was Fertiges, wenn ich gar keinen Bock hab.

    Im hiesigen Bundesland gibt es Informatikunterricht verpflichtend für alle, und zwar ab Klasse 5 (was somit allein schon eher eine Seltenheit ist, meines Wissens). Und tatsächlich stehen Word, Powerpoint und Excel im Lehrplan drin, und zwar zu größeren Anteilen. Es stehen aber auch - und zwar ab Klasse 5 - z.B. Einstieg in Algorithmen drin. Und natürlich noch einiges mehr.


    Dass das Leistungsniveau hier (an den Regionalen Schulen zumindest ab Klasse 7) niedrig ist und man im Unterricht konkret kaum über die MS-Anwendergeschichten hinaus kommt, steht auf einem anderen Blatt.


    Und wo wir beim anderen Bundesland sind: Hier ist es üblich, dass Seiteneinsteiger bei voller Stundenzahl, wenn man Pech hat ohne vorherige didaktische Weiterbildung und u.U. direkt als Klassenleitung (ggf. auch in 1. Klassen an Grundschulen) eingestellt werden, und man braucht noch nicht einmal ein Studium (jeglicher Art) dazu, es reicht eine Berufsausbildung.

    Dies lasse ich mal so unkommentiert stehen.


    Mit einem Winfo-Diplom/-Master könnte man hier sicher auch sofort eine Stelle an einem Gymnasium oder BK bekommen (dies ist selbst hier sonst nicht so einfach möglich und gelingt nur in wenigen Fällen).

    Also dazu muss ich jetzt auch mal was sagen: Das Bundesland zu wechseln wird hier immer so salopp vorgeschlagen. Aber wenn man nicht gerade Single ist, hängt da i.d.R. ein großer Umzug mit dran und noch eine ganze Menge mehr. Zum Beispiel der Beruf/Arbeitsplatz des Partners. Schulwechsel von Kindern ggf., und vielleicht auch ein Eigenheim, das man natürlich nicht aufgeben möchte (und wo wiederum eine große Finanzierung, Verträge etc. dran hängen). Das Verlassen von Familie, Verwandten, Freunden.


    Ich kann absolut verstehen, wenn man das nicht machen möchte.


    (Und ich selbst habe GENAU DAS gemacht, mit all den Nebenbedingungen, die ich oben erwähne.)


    Einen Bundeslandwechsel oder auch nur einen Umzug an einen weit entfernten Ort (der nicht mehr im Rahmen eines üblichen täglichen Arbeitsweges machbar ist), sollte man wirklich niemanden vorwerfen. Bleibt mal bitte ein bisschen auf dem Teppich.

    Zitat

    Diese Argumentation kann ich im Übrigen überhaupt nicht nachvollziehen. Warum meinst du denn, dass du an einer beruflichen Schule nicht pädagogisch-didaktisch mit den Schüler*innen arbeiten könntest?


    So wie ich das verstanden habe, war das nicht der Grund, sondern umgekehrt der, dass der TE nicht als - wie nannte er das - Informatik-Tank (oder so ähnlich ;) ) - dienen will. Soll wohl heißen, dass der TE an der Schule kein "billige" IT-Verantwortlicher / Administrator sein möchte. Und so ungefähr auf gleicher Ebene auch nichts mit den Ausbildungsbetrieben zu tun haben möchte. Was ich verstehen kann!


    Zum Unterricht an Realschulen: Das mag ja durchaus verschieden sein. Aber was ich zumindest hier an den Schulen sehe, so geht der Informatik-Unterricht in der (ausschließlich) Sek I kaum über die Benutzung von Word, Powerpoint und Excel hinaus, auch wenn der Lehrplan ja durchaus was anderes vorsieht. Mit anderen Worten: Hat nun wieder arg wenig mit "Informatik" überhaupt zu tun. Frage an den TE: Willst Du das? Oder wäre Dir das mit Deiner Ausbildung nicht recht schnell vom Anspruch her VIEL zu wenig?


    Zur Bezahlung: Seiteneinstieg wird hier z.B. mit bis zu E12 bezahlt (später irgendwann bei Anerkennung der Lehrerlaubnis E13, das kann aber bis zu 10 JAhre dauern). Die Betonung liegt auf "BIS ZU". D.h., E12 bekommt man, wenn man Glück hat. Häufig eher E10. Und die Privatschulen pendeln sich hier auch eher bei E10 ein, minus 30%. So ungefähr. So ganz genau erfährt man sowas zuvor ja nie, habe aber hier auch ein entsprechendes Gespräch an einer Privatschule durch. Und ja, für dieses "weniger als E10" möchten Sie bitte einen Hochschulabschluss und Unterricht in der Sek II (sofern Schule mit gym. Oberstufe). Angeblich haben die dann auch nur Schüler mit einem Arbeits- und Sozialverhalten von schlechtestens Note 2. Das erzählen die einem tatsächlich so. Naja. Wer´s glaubt.

    Da kann man sich dann sein eigenes Urteil bilden, ob man an eine Privatschule möchte. Ich fänd´s ja auch verlockend, teilweise sind die irrsinnig toll ausgestattet und super schick und so. Aber die Anforderungen und die Bezahlung stehen u.U. in Schieflage... (Die schauen sehr genau aufs Geld. Und die tolle öffentlichkeitswirksame Ausstattung wird über die Lehrergehälter wieder reingeholt.)

    Zitat

    Mal ganz blöd gefragt: Käme für dich die Anschaffung eines Hundes infrage?


    Wir haben einen Hund. Aber der ist zu Hause bei der Familie geblieben, aufgrund von großem Garten und ländlicher Umgebung (und nicht zuletzt Homeoffice vom Rest der Familie).

    Nein, hier in der Innenstadt würde ich keinen Hund halten wollen. Auch wenn ich mir ein zweites Exemplar durchaus vorstellen könnte. Dann aber definitiv wieder nur als Welpe (und sowieso dieselbe Rasse), und dafür hätte ich hier keine Zeit bzw. würde ihn nicht SO in der Stadt/Wohnung betreuen wollen. Was anderes käme für mich/uns nicht in Frage.


    Ergänzung: Deutschlandweit gibt es (für diese Rasse) z.Z. kaum Angebote, und die Preise gehen gerade durch die Decke. Da wäre ich ehrlich nicht bereit, als Käufer diesen Marktwert zu bedienen. Da würde ich dann mal warten, bis Corona (Lockdowns, Homeoffice) vorbei ist...

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