Beiträge von Catania

    Keine Ahnung. Die SuS lassen sich dann abholen, wenn die Eltern das können. Aber die Eltern können halt nicht immer kommen, wenn sie noch arbeiten müssen (oder sonstwas). Es gibt eben SuS, die übrig bleiben.


    Wir haben keine extra Schulbusse oder Schulbushaltestellen. Sind alles Linienbusse.

    Unsere SuS kommen oft am besten zurecht mit ganz simplen, teils stupiden Aufgabenstellungen. Tafelbild abschreiben. Lückentexte ausfüllen. Mathe-Aufgaben nach Schema F.

    Texte lesen, markieren, das Wichtigste rausschreiben ist z.B. oft schon ein riesen Problem (teils noch in Klasse 10). Transferaufgaben gehen gar nicht.

    Die Schulbusse hier sind Linienbusse. Auf dem Weg zur Schule raus aufs Land fahren die zuvor durch die Stadt. Wenn da Baustellen sind, Stau etc., gibt es diese Verspätungen. Daran können die dann selbst auch nichts ändern. Zumindest sagen die das. Ich nehme an, dass man denen auch nicht so einfach kündigen kann. Vermutlich gibt es gar keine anderen Anbieter? Keine Ahnung. Das Problem hier ist glaube ich tiefgreifender. Es gibt z.B. anscheinend auch keine Unterstützung vom Schulamt. Eigentlich hört man hier immer nur, dass das Schulamt auch ständig gegen die Schulen bzw. gegen die SLen arbeitet. Hört man immer wieder.

    Warum? Weil die Busse so spät kommen? Oder weil neben dem Kind die ganze Zeit ein Lehrer steht und auf es aufpasst?


    Die SuS müssen bei uns selbst bei Abfahrt nach Plan ca. eine halbe Stunde warten. Kann schon sein, dass sich da Eltern beschweren, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat es bis jetzt nicht für eine Änderung der Fahrzeiten gereicht. Wurde wie gesagt angefragt, das Busunternehmen ändert aber nichts.

    Elektronische Fahrzeiten-Anzeige? Haha, dass ich nicht lache. Wir sind hier auf dem Dorf, wir können froh sein, dass es eine Hütte zum unterstellen gibt (durch das Dach tropft es trotzdem durch). Die Busse sind Linienbusse, da wird i.d.R. nicht angerufen. Wenn die Verspätung haben oder ganz ausfallen, Pech gehabt. Das Busunternehmen lässt da leider wenig mit sich reden. Es gibt auch ständig andere/neue Fahrer.


    Problematisch sind die Busaufsichten immer nach Unterrichtsschluss (gibt es auch nur dann). Wer noch Unterricht danach hat (Nachmittagsunterricht), wird nicht zur Aufsicht eingeteilt. Das blöde ist, dass es ausgerechnet gerade immer nach dem Nachmittagsunterricht Probleme mit den Bussen gibt, wenn es also sowieso schon spät ist.

    Und die armen Kinderchen müssen immer die ganze Zeit beaufsichtigt werden (nach Schulschluss, außerhalb Schulgelände). So siegt das die SL. (Die selbst keine Busaufsicht macht.)

    Die umgekehrte Variante wurde hier schon probiert, die Busunternehmen stellen sich aber quer. Änderungen in der Schule kann man bei uns eigentlich generell gar nicht ansprechen, da macht unsere SL direkt dicht. Ist leider so. Über die Professionalität unserer SL habe ich kürzlich schon an anderer Stelle geschrieben.

    Zitat

    Müssen dann eure SuS solange bei Wind und Wetter an der Haltestelle stehen?

    Ja, müssen sie. Und die Aufsicht natürlich auch. Ich selbst habe letztens nach dem 4. Block eine ganze Stunde mit nur 2 SuS im Regen gestanden. Da kommt echt Freude auf...

    Ich finde, eigentlich ist darin ebenfalls sehr vieles recht eindeutig geregelt. Man kann auch ganz gut herauslesen, wozu man NICHT verpflichtet wäre. Interessant.

    Ich nehme an, unsere SL kennt das Schreiben. Gleichwohl legt sie es offenbar anders aus :-/

    Zitat

    dass das Verb nicht an den Satzanfang kommt sondern davor ein Subjekt steht


    Ich würde stark vermuten, dass sie nicht einmal wissen, was ein Verb ist (das vielleicht gerade noch), aber ganz sicher nicht, was ein Subjekt ist. Von der Satzposition ganz zu schweigen. Englisch- (und Deutsch-Unterricht) hin oder her. Sie wissen es nicht. Sie hören im Unterricht nicht zu, und sie merken sich auch nichts. Über Jahre nicht. Dass sie auf dem Stand von 5.-Klässlern sind, halte ich für absolut glaubwürdig. In Klasse 9 und 10 sitzen viele SuS, die erstens schon vor Corona hängen geblieben sind und Schuljahre wiederholen, und die zweitens allein wegen Corona noch da sind. Es wurden ja alle mitgezogen. Ob das sinnvoll ist, interessiert die Politik leider meist wenig.

    Diese SuS kassieren ggf. eine 6 nach der anderen wegen anhaltender Leistungsverweigerung. Es ist ihnen egal. Sie sitzen die Zeit ab. Gleichzeitig glauben sie trotzdem fest daran, dass sie einen Ausbildungsplatz bekommen. Weil sie eine völlig verdrehte Vorstellung von der Arbeitswelt haben, oder auch gar keine. Teilweise bekommen sie die Ausbildungsstellen tatsächlich, weil die Betriebe die Leute/Auszubildene brauchen. Nicht in den halbwegs anspruchsvollen Berufen. Aber es gibt noch genügend andere. Vor allem auf den Dörfern und in der Landwirtschaft funktioniert das. Da gibt es immer irgendeinen Nachbarn, Bekannten oder Kumpel der Eltern, der u.U. auch den letzten Heini auf seiner Baustelle oder im Stall einstellt. Und wenns nur zum Fegen ist. Und wenn das alles nicht mehr geht, na dann gibt es ja noch das berühmte Harz... So sieht leider die Denkweise aus, und sie ist Realität.

    Unsere Hinweise, Warnungen, Erzählungen als Lehrer halten sie für Märchen.


    Das gilt zum Glück nicht für alle SuS. Aber mit Sicherheit gibt es in JEDER Klasse 2 - 3 sehr spezielle Exemplare (in der entsprechenden Schulform). Dazu ein großer Schwung weiterer SuS, die sich noch halbwegs benehmen können, aber auch nicht viel mitnehmen in der Schule. Die Berufswünsche - sofern sie überhaupt konkrete Vorstellungen haben (selten) - sehen entsprechend aus. Da spiegeln sich die Elternhäuser. Ich habe letztens mal in einer Klasse rum gefragt, nach den Berufen der Eltern, weil es zum U-Thema passte: Akademiker: 0, anspruchsvolle Ausbildungsberufe (z.B. Medizinische Fachangestellte, Erzieher, Bankangestellter, o.ä.): ca. 2, der Rest: LKW-Fahrer (mehrfach), irgendwas in der Industrie (am Fließband), Friseuse: 1, Pfleger: mehrfach, sehr oft Undefinierbares (irgendwelche Jobs, welche die SuS nicht näher beschreiben können). Das ist das Spiegelbild der SuS an den "Sek I- Schulen".

    Zitat

    Oder zuvor zumindest mit den Eltern/Klassenlehrern etc. darüber zu sprechen.


    Als erstes mit der SL absprechen und sich grünes Licht geben lassen. Dann mit den Eltern absprechen. Wenn man die Eltern VORHER mit einbezieht, fühlen Sie sich informiert und haben die Möglichkeit, Einfluss auf ihre Kinder zu nehmen. Und WENN man dann ausschließen muss, kann man es leicht durchsetzen.


    Wobei wir bei uns das Problem haben, dass die Eltern diesen Ausschluss nicht wollen. Nicht unbedingt, weil die Kinder nun doch was lernen sollen, sondern weil sie froh sind, dass die Schule betreut und sie zu Hause ihre Ruhe haben.

    Hm, unsere SuS würden dann zur "guten Gruppe" kommen und da weiter stören. Schließlich brauchen sie Publikum. Abgesehen davon, dass man kaum arbeiten kann, wenn direkt im Rücken weiter lauthals gestört wird. Die werden da nicht plötzlich in Ruhe sitzen bleiben. Es sei denn vielleicht, man erlaubt denen das Daddeln am Handy :-/

    Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich habe mir einerseits damit beholfen, dass ich die Gruppe geteilt habe, und jeder Schüler damit nur jedes zweite Mal drin ist. Die SuS haben ganz sicher nichts dagegen... ;) Je kleiner eine Gruppe ist, umso besser lässt sie sich handeln. Manche der "harten Jungs" werden dann erstaunlich brav ;) Allerdings sind meine Gruppen NACH der Teilung etwas so groß wie Deine jetzt. Es wird wahrscheinlich etwas schwer zu argumentieren, dass man 12 Leute aufteilen will. Wobei gerade eine sinnvolle Förderung mit 6 Leuten (statt 12) nur besser werden kann. Andererseits - tja, andererseits fällt mir wenig ein. Das wird schwer werden :(


    Man soll dieses Verhalten nicht persönlich nehmen, ja. Aber: Vor allem diese - dann leider oft übliche - Mischung aus Respektlosigkeit und Verarsche kann ich persönlich auch nicht "ausblenden". Mir geht da auch der Hut hoch. Als ich das nicht mehr nur bei einzelnen (benennbaren) Schülern hatte, sondern fast klassenweise und in jeder Klasse, die ich unterrichtet habe, habe ich für mich beschlossen, dass es das nicht sein kann. Man hat auch ein eigenes Leben und muss sich dieses durch vollkommen unmögliches Schülerverhalten (welches einen letztendlich 24 Stunden/Tag extrem belastet) nicht völlig kaputt machen lassen (ich hatte dadurch bereits gesundheitliche Beschwerden). Ich bin dann tatsächlich gegangen und habe die Schule gewechselt. Seit dem höre ich immer wieder von verschiedensten Seiten (einschließlich Schulaufsicht), dass dies die schlimmste Schule der Stadt wäre (...)


    Rein rechtlich würde mich auch interessieren, ob man einzelne SuS ggf. generell von diesem U ausschließen kann. Wie sieht es hier mit der Schulpflicht aus?

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