Beiträge von Catania

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    Wirst du morgen konzentriert arbeiten gehen können?


    Nein, gar nicht. Ich bin teilweise ruhig/gelassen (abwartend), habe aber immer wieder Angstattacken (und heule...)

    Unser Sohn entwickelt vermutlich gerade eine Epilepsie. Er hatte jetzt Ende der Woche mehrere Anfälle hintereinander, vermutlich aber auch schon in der letzten Zeit mehrere Stürze (in einem Fall gab es einen schlimmen Treppensturz, von dem wir im Nachhinein annehmen, dass er dadurch verursacht worden ist (wir dachten damals, er wäre einfach gestolpert)).

    Das äußert sich nicht so, wie man es aus Filmen kennt (jemand fällt hin und der ganze Körper fängt an zu zucken, mit Schaum vor dem Mund), sondern durch (bislang) kurze, sekundenlange (1-2 Sek) Zuckungen mit den Armen, während deren er aber Gegenstände fallen lässt und offenbar in dem Moment auch Bewußtseins-Aussetzer hat.

    Vielen Dank für die guten Wünsche!


    Soweit ich die gesetzlichen Regelungen (im Überfliegen) erfasse, sind das alles Dinge, die erst (teilweise wochenlang vorher) beantragt und genehmigt werden müssen, zum Teil braucht es eine Pflegestufe.


    Soweit sind wir noch nicht, und ich hoffe sehr, dass Letzteres nicht nötig sein wird. Was mir fehlt, ist schlicht die Möglichkeit, SPONTAN ein bis mehrere Tage aus solchen Gründen frei zu nehmen. Halt so, wie bei den "Kind-krank-Tagen". Jeder Arbeitnehmer kann sich ggf. Urlaub nehmen oder sich notfalls (ohne Gehalt) frei stellen lassen. Für Lehrer gibt es offenbar keinerlei Möglichkeiten, in diesem Fall einzelne Tage abzudecken. Bleibt einem dann tatsächlich nur, sich selbst krank schreiben zu lassen?! :-/


    Mein Mann war heute mit unserem Sohn in der Klinik. Unsere Vermutung wurde von den Ärzten noch nicht direkt bestätigt, aber auch nicht verneint. Morgen wird es eine Reihe von Spezial-Untersuchungen geben, in der Neuropädiatrie.

    Nein, das weiß ich noch nicht. Wir müssen erst einmal die Diagnose abwarten, wir haben allerdings eine (erhebliche) Vermutung. Das Kind wird 16 in Kürze. Problem ist, dass ich derzeit berufsbedingt rund 400 km entfernt lebe und Modelle wie Teilzeit 10 U-Stunden o.ä. damit in der Umsetzung arg schwierig werden würden (habe gerade ganz grob über verschiedene Pflegemodelle gelesen).

    Hallo!


    "Kind krank"-Tage sind i.d.R. nur bis zum Alter von 12 Jahres des Kindes möglich. Gibt es darüber hinaus Möglichkeiten, sich bei schweren Erkrankungen des Kindes (Betreuung etc.) irgendwie vom Dienst freistellen zu lassen (insbes., wenn mehr als vielleicht nur ein paar Tage nötig sind)?


    Falls es eine Rolle spielt: Es geht um ein Angestelltenverhältnis (nicht verbeamtet).

    Ganz zu Beginn von Corona, als die Schulen erstmalig geschlossen wurden, bin ich mit meinem Mann ein Krisen-Szenario durchgegangen: geheizt wird mit Holz (tun wir mittlerweile sowieso fast ausschließlich, ist günstiger, leistungsstarker Kamin vorhanden), der Garten wird notfalls umgepflügt und Kartoffeln und weiteres Gemüse angepflanzt, für die Beschäftigung im (krisensicheren?) ÖD darf man dankbar sein, und wenn gar nichts mehr geht, darf sich die Bank das Haus sonstwo hinstecken und zusehen, was sie damit macht (ok, dann könnte man mangels Garten auch die Kartoffeln nicht mehr anpflanzen).


    Damals hat man das mal so in Gedanken durchgespielt. Während der Lockdowns habe ich sehr oft gedacht: Uns geht es doch total gut. Es ist zwar alles geschlossen, aber was soll´s. Im Vergleich zu einem Leben z.B. in Kriegszeiten haben wir nun doch wirklich keinen Grund, uns zu beklagen. Die Ausschaltung unserer "24/7-Partygesellschaft" habe ich durchaus begrüßt.


    So langsam holt uns die Situation aber doch ein bisschen ein: Es sollte ein Bundeslandwechsel erfolgen, mit einem Hauskauf oder Neubau hier vor Ort. Darüber mache ich mir inzwischen keinerlei Illusionen mehr, die Preise gehen selbst in der "Immobilienpampa" in irrwitzige Höhen. Bevor wir hier aber nichts Neues finden, wird das Haus am alten Standort nicht verkauft - kann aber auch die Familie nicht nachkommen. Das, was als Übergangsphase von ca. einem Jahr gedacht war, scheint sich auszuweiten auf zumindest die nächsten 4 - 5 Jahre. Die Familie wohnt weiterhin verteilt 400 km voneinander entfernt, und wenn es so weitergeht, werde ich von meinen Kindern (schon ab jetzt) nicht mehr allzu viel haben, weil sie in 4 Jahren erwachsen sind und dann wohl ihre eigenen Wege gehen (ausziehen, sowieso den Bundeslandwechsel nicht mehr mitmachen, etc.). Wir kommen im Moment nicht zueinander, die jetzige getrennte Situation ist für uns auch eigentlich nicht mehr haltbar - kurz: wir wissen im Moment nicht so recht, wie es weitergehen soll.

    War irgendwie alles ein bisschen anders geplant.


    Dass demnächst die Preise auch für Nudeln ansteigen sollen (Mehl wird knapp), ist derzeit noch mein kleinstes Problem :-/

    Die direkten Folgen der (verqueren) Mediennutzung durch die SuS bekommen wir als Lehrer ja gar nicht unbedingt immer so direkt mit (Gott sei Dank, glaube ich, manches möchte man wahrscheinlich gar nicht wissen). Was wir in den Schulen ständig merken, sind die indirekten Folgen: Konzentrationsmangel, Unaufmerksamkeit, Zunahme von Gewalt (physisch, psychisch, verbal, Sachbeschädigungen), u.s.w.


    Aktuell wird ständig Corona als Grund angegeben. Zum Teil sicher berechtigt. Ich habe aber mittlerweile den Eindruck, dass das von der Politik wie auch von Eltern ganz gerne als Grund vorgeschoben wird - dann kann man nämlich die schon viel weiter zurück reichenden Ursachen so schön ausblenden...

    Ach komm, wir müssen uns da doch nichts vormachen. Ich glaube, es gibt keinen, aber wirklich keinen Arbeitnehmer, der nicht schon an das ein oder andere Mal eine Erkrankung eines Kollegen (zumindest in Teilen) angezweifelt hat. Im ÖD wie in der Wirtschaft. Und ausgerechnet im Bereich des Beamtendaseins? Willst Du die Leser hier veräppeln? Und wieso reagierst Du da eigentlich so empfindlich drauf? Habe ich einen Nerv getroffen?


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    Sie zweifelt nicht an der Echtheit unserer Krankenscheine


    Mag schon sein. Aber vielleicht sagt die SL es auch nur nicht, vielleicht macht sie sich aus Prinzip keine Gedanken über eine evtl. "Nicht-Echtheit", um sich selbst nicht unnötig das Leben schwer zu machen. Ändern kann sie es ja doch nicht und hat gewiss genug anderes zu tun...

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    Diese Behauptung ist eine Frechheit. Wer wann warum wie oft und wie lange krank ist geht dich einen feuchten Kehricht an.

    Sicher.

    Wenn besagte Kollegen allerdings selbst regelmäßig von ihren Erkrankungen berichten und ausführlich erzählen, was sie wann, wie, u.s.w. hatten, und das über Jahre (bzw. Jahrzehnte), wenn dieselben Kollegen Aufsichten wiederholt schlicht nicht wahrnehmen, weil es ihnen (Zitat: "zu viel, das kann ich nicht") ist, Alltagsaufgaben häufig nicht wahrnehmen (Zitat: "zu viel, das mach ich nicht"), und wenn schließlich Erkrankungen gehäuft unmittelbar vor oder nach Ferien, Wochenenden, Feiertagen etc. anfallen, kann man sich schon ein Bild davon machen und sich seinen Teil denken (...)

    Vor kurzem erlebt: Klassenausflug mit zwei Klassen am nächsten Tag, der KL der Parallelklasse ist im Dienst, kündigt aber schon im Voraus für morgen an, dann krank zu sein (Zitat: "das schaff ich nicht"), und ist am Tag nach dem Ausflug direkt wieder da. Aha. Was soll man denn davon halten?!!


    Du magst das frech finden, aber man muss sich nicht sein eigenes Denken absprechen lassen.

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    Facharzttermine kann man sich leider nur bedingt aussuchen,


    Leider gibt es eine Reihe von Kollegen bei uns, die ihre Arzttermine in schöner Regelmäßigkeit auf den Vormittag legen. Und auch, wenn es mitunter schwer ist, Termine zu bekommen, gibt es doch etliche, die man ggf. länger vorher planen und auch auf den Nachmittag legen kann. Z.B. sämtliche Vorsorgetermine. Da muss man beim Arzt ggf. auch mal hartnäckig bleiben und auf einen Nachmittagstermin bestehen (das geht ggf. auch ohne wochenlange Wartezeiten). Seltsamerweise klappt das durchaus, wenn ich selbst anrufe (...) Also warum nicht bei den Kollegen?

    Man kann sich natürlich auch bei der ersten Terminabsage der Praxis zurücklehnen und sagen "Hach, die haben ja nichts frei. Dann fällt halt eine oder zwei Doppelstunden aus."

    Bei uns tritt das an der Schule leider sehr gehäuft auf. Und nicht nur für die eigenen Arzttermine, da müssen dann auch regelmäßig Elternteile der Lehrer zum Arzt gefahren werden. Und immer muss vertreten werden und wirklich NIE gibt der zu vertretende Kollegen Aufgaben für die Stunde mit. Ich weiß, dass ist im Grunde ein Führungsproblem (...), aber so ist halt die Situation.

    Und ja, es gibt bekanntermaßen bestimmte Kollegen, die sich beim kleinsten Anlass sofort krank schreiben lassen und - wie ich mit Verwunderung speziell an dieser Schule festgestellt habe - auch immer gleich länger. Eine ganze Woche, zwei Wochen...

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    Geld genug dafür scheint ja vorhanden zu sein...


    Für eine vertrauenswürdige Kinderbetreuung braucht es mehr als "nur" Geld. Und wenn es dann vielleicht auch noch um spontane Betreuungen geht, findet man schlicht niemanden, der bereit ist, auf Abruf zum Babysitten bereit zu stehen. Nicht jeder hat die Oma im Haus oder in der Nähe... Trotzdem wird das Problem gelöst, indem eben die Eltern (wer auch sonst) die Betreuung übernehmen - und ja, häufig sind das die Mütter. Die Gründe dafür wurden ja nun erläutert.


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    Auch wenn sich das viele hier nicht vorstellen können: ja, es gibt viele Paare, die sich bewusst und gerne für das klassische Modell entschieden haben und das dürfen sie auch.


    Es gibt sie reihenweise, auch heute. In manchen Regionen Deutschlands ist das nach wie vor das übliche Familienmodell. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber so sieht eben die Realität aus.


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    "Hinz und Kunz" sind dann aber wohl die KuK die sowas auffangen?


    Wenn ich darüber nachdenke, wie oft ich die lieben Kollegen wegen "Facharzttermin während der Unterrichtszeit" vertreten muss oder diejenigen, die in schöner Regelmäßigkeit krank sind (gern auch direkt vor oder nach Ferien...), finde ich es vergleichsweise absolut verständlich, Vertretungen zu übernehmen, die durch die Betreuung von Kindern entstehen.

    Hm, zumindest hier bei uns an den Regionalen Schulen in MV kann man seine Stunden zusätzlich zu den "normalen" Fächern auch bis zur Hälfte (oder auch mehr) mit viel - zumeist sehr unbeliebtem - "Gedönse" voll bekommen, wie Wahlpflichtunterricht, Förderunterricht, gemeinsamer Unterricht.

    Häufig genug kann man(n) leider auch nicht darauf BESTEHEN, dass sich im Unternehmen etwas ändert. Das führt u.U. recht schnell zu Mitarbeitergesprächen, bei denen es darum geht, ob man sich "im Unternehmen noch wohlfühlt? (...)".


    Gleichberechtigung hin oder her - wenn einer den Bärenanteil am Familieneinkommen trägt (und ich meine hier wirklich erhebliche Unterschiede im Einkommen), wird man sich dreimal überlegen, ob derjenige dann auf Teilzeit (z.B. 50%) gehen soll.



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    In der Regel spricht dagegen, dass der Vater in Vollzeit mehr verdient als die Mutter, die nur Lehrerin ist. Ausnahmen gibt es, aber das ist eben meist der Fall, um den es geht.


    Eben. So sieht´s aus.

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    Was spricht dagegen, dass der Vater Teilzeit arbeitet anstelle der Mutter?

    In vielen Bereichen ist das nicht möglich, oder anders formuliert: Vom Arbeitgeber absolut nicht gewollt (tatsächlich teilweise kundenbedingt auch schlecht umsetzbar). Das trifft je eher zu, je höher die Position im Unternehmen ist - und das sind wir beim Thema MÄNNER - diese Positionen haben eben immer noch weit mehr Männer inne als Frauen. Und naja, der Verdienst (des Mannes) ist dann oft auch weit höher als der der Frau (Lehrerin). Klar, KANN man darauf verzichten, aber wer will das schon. Seien wir mal ehrlich.

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    Wenn man dann mal fragt, ob nicht der Vater einspringen könne, heißt es, der sei in seiner Firma zu wichtig.


    Willkommen in der realen Wirtschaftswelt.


    Teilzeittätigkeiten mögen im ÖD noch gut machbar sein, in der Wirtschaft ist es in vielen Branchen, vor allem bei projektbezogenen Tätigkeiten, meist gar nicht möglich. Auch, wenn man sich das in der Theorie so vorstellt (und das in der Theorie eigentlich auch machbar sein sollte), die Praxis sieht ganz anders aus. Wenn dann noch sehr viele externe Kundentermine dazu kommen (z.B. im Berater-Bereich), diese Termine oft seit Wochen oder Monaten feststehen und nicht mit Hinz und Kunz, sondern mit Geschäftsführungen gemacht werden, können diese Termine eben NICHT eben mal geändert werden. Und da kann der Mann (ja, meist trifft es halt Männer) auch nicht eben mal das Kind mittags (oder früher als sonst) abholen. Diese Tätigkeiten können auch nicht eben mal von Kollegen etc. übernommen werden, weil da oft ganz bestimmte Mitarbeiter teilweise über Jahre hinweg mit bestimmten Kunden zusammen arbeiten und ganz viel Spezialwissen erforderlich ist.


    Das mag sich unflexibel und unmodern anhören, so sieht die Praxis in den Unternehmen aber leider aus.

    Ich frage mich immer, wie lange wir Lehrer eigentlich noch "nur" reagieren und irgendwie lenken müssen?


    Ich denke, wir haben erhebliche Probleme in der Gesellschaft, insbesondere in unserem Schulsystem, die sich (auch) derart auswirken. Wann wird endlich mal öffentlich und nachhaltig Tacheles geredet? Ganz vieles hängt an der Erziehung durch die ELTERN. Wann dürfen z.B. wir Lehrer endlich einmal offen sagen, dass in diesem und jenem Fall dieses oder jenes schlichtweg nicht in Ordnung ist, dass die Zustände in vielen Schulen (insbes. in den sog. Sek-I-Schulen) schülerseitig katastrophal sind und die Eltern verdammt noch mal ihre Pflicht tun sollen, als allererstes in der Erziehung ihrer Kinder... ?!! Und bitte nicht erst, wenn - huch - das Kind in der Pubertät ist und in Klasse 7 und 8 regelmäßig völlig am Rad dreht, sondern vom ersten Lebenstag an.

    Ich staune immer wieder beim Lesen hier im Forum, was und wie etwas an den Schulen gehandhabt wird. Unglaublich.


    Bei dem Theater an meiner eigenen Schule sage ich mir des Öfteren: "Woanders ist es auch nicht besser." :tot: Das beruhigt manchmal ungemein.

    ...und wenn man dann auch noch mit ein paar fertigen Arbeitsblättern arbeitet, kann man sich selbst das Leben ungemein vereinfachen. Man muss nicht alles neu erfinden.


    (Anmerkung: Es geht dabei nicht darum, sich als L ein leichtes Leben in der Schule zu gestalten. Sondern darum, Aufwand und Ergebnis in einem gesunden Verhältnis zu halten = effektiv zu arbeiten.)

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