Ganz zu Beginn von Corona, als die Schulen erstmalig geschlossen wurden, bin ich mit meinem Mann ein Krisen-Szenario durchgegangen: geheizt wird mit Holz (tun wir mittlerweile sowieso fast ausschließlich, ist günstiger, leistungsstarker Kamin vorhanden), der Garten wird notfalls umgepflügt und Kartoffeln und weiteres Gemüse angepflanzt, für die Beschäftigung im (krisensicheren?) ÖD darf man dankbar sein, und wenn gar nichts mehr geht, darf sich die Bank das Haus sonstwo hinstecken und zusehen, was sie damit macht (ok, dann könnte man mangels Garten auch die Kartoffeln nicht mehr anpflanzen).
Damals hat man das mal so in Gedanken durchgespielt. Während der Lockdowns habe ich sehr oft gedacht: Uns geht es doch total gut. Es ist zwar alles geschlossen, aber was soll´s. Im Vergleich zu einem Leben z.B. in Kriegszeiten haben wir nun doch wirklich keinen Grund, uns zu beklagen. Die Ausschaltung unserer "24/7-Partygesellschaft" habe ich durchaus begrüßt.
So langsam holt uns die Situation aber doch ein bisschen ein: Es sollte ein Bundeslandwechsel erfolgen, mit einem Hauskauf oder Neubau hier vor Ort. Darüber mache ich mir inzwischen keinerlei Illusionen mehr, die Preise gehen selbst in der "Immobilienpampa" in irrwitzige Höhen. Bevor wir hier aber nichts Neues finden, wird das Haus am alten Standort nicht verkauft - kann aber auch die Familie nicht nachkommen. Das, was als Übergangsphase von ca. einem Jahr gedacht war, scheint sich auszuweiten auf zumindest die nächsten 4 - 5 Jahre. Die Familie wohnt weiterhin verteilt 400 km voneinander entfernt, und wenn es so weitergeht, werde ich von meinen Kindern (schon ab jetzt) nicht mehr allzu viel haben, weil sie in 4 Jahren erwachsen sind und dann wohl ihre eigenen Wege gehen (ausziehen, sowieso den Bundeslandwechsel nicht mehr mitmachen, etc.). Wir kommen im Moment nicht zueinander, die jetzige getrennte Situation ist für uns auch eigentlich nicht mehr haltbar - kurz: wir wissen im Moment nicht so recht, wie es weitergehen soll.
War irgendwie alles ein bisschen anders geplant.
Dass demnächst die Preise auch für Nudeln ansteigen sollen (Mehl wird knapp), ist derzeit noch mein kleinstes Problem :-/