Beiträge von watweisich

    Um mich selbst und andere zu schützen, habe ich mich mittlerweile in selbstverordnete Quarantäne begeben.


    Jetzt besteht in NRW am Montag und Dienstag noch Beschulungspflicht für Kinder, deren Eltern noch keine Betreuungsalternative gefunden haben. Zudem sollen Dienstbesprechungen mit allen Kollegen stattfinden.


    Mit dieser Anweisung werden doch die von der Politik und Medizinern erwartete Einschränkung von Sozialkontakten torpediert. Ich fühle mich dazu gezwungen, meine Gesundheit zu riskieren und habe vor, in der nächsten Woche nicht in der Schule zu erscheinen. Riskiere ich damit eine erhebliche Dienstverfehlung? Wie ist da die Gesetzeslage?

    Maylin85,


    hierüber habe ich mir in den letzten Wochen bereits Gedanken gemacht und schön, dass du mich nochmals darauf hinweist.


    Ursprünglich hatte ich ja vor, als Oberstufenkoordinator mit A15 in Pension zu gehen. Doch vielleicht kann mir die Schulleitung sogar eine Position außerhalb der Schule in der Verwaltung vermitteln. Das wäre natürlich der Königsweg. Aber alleine, dass sich die Schulleitung darüber bewusst wird, wie ich mich bei der Arbeit fühle, wäre evtl. positiv. Ich vermittle ja immer den Eindruck, als ob mich nichts aus der Ruhe bringt, alle Schwierigkeiten meistern kann.


    Wenn ich allerdings zur Teilzeit gedrängt würde, hätte ich ein Problem damit die Miete zu zahlen. Du kennst ja die Preise bei uns ;)


    Bist du auch ein Ma(y)i-Kind?

    Witzig, wenn man Hilfe in Anspruch nimmt und die große Empfehlung, die einem mitgegeben wird ist "Achtsamkeit." Davon würden diese Korrekturstapel im beschriebenen Fall auch nicht weniger.

    Achtsamkeit kann bei Korrekturen insofern helfen, als dass man mit der ganzen Aufmerksamkeit bei der Klausur ist und somit viel effektiver arbeitet, anstatt ständig an das nächste Glas Rotwein zu denken. Dann gehts bei mir auch viel schneller...

    Es gibt auch KollegInnen, die prof. Hilfe angenommen haben, die nicht aus der PKV geschmissen wurden.

    spätestens dann, wenn die PKV im Leistungsfall Einsicht in meine Akte nimmt, wäre ich draußen. Die 30% Risikozuschlag wollte ich mir damals sparen, in der Hoffnung, dass alles glatt läuft.

    Du solltest aber zuerst einmal versuchen, dass zu ändern, was du ändern kannst, und nicht drauf hoffen, dass sich das ändert, worauf du kaum oder keinen Einfluss hast.


    Das meinte ich mit, du siehst alles nur negativ und gehst auf Tipps etc nicht ein.

    Ja doch, ich gehe auf Tipps ein.


    Und nein, ich sehe nicht alles Negativ, sondern nenne Missstände beim Namen, die dringend änderungsbedürftig sind.

    Z.B. wenn du schreibst, dass du dein Hobby fürcden Job aufgegeben hast, deine Dates deswegen absagst, keine Lust mehr auf Vorbereitungen hast, dir die Energie für alles mögliche fehlt.

    Wo gehobelt wird, fallen Späne. Ja, normal ist das nicht, aber man wird auch älter....


    Nur, was soll man dann machen? Kündigen ohne einen neuen Job wäre keine Option für mich. Ein auskömmliches Business konnte ich nebenbei bisher auch noch nicht aufbauen. Also bleibt nur weitermachen und zwar so, dass es einigermaßen erträglich bleibt.

    Außerdem: Wenn du merkst, dass dir das Arbeitspensum auf die Gesundheit schlägt, geh' bitte zum Arzt. Sollte der dann feststellen, dass du nicht arbeitsfähig bist, wird halt mal nicht korrigiert. Was? Die Klausuren müssen in einer bestimmten Frist fertig werden? Das ist dann nicht mehr dein Problem, dann muss die Schulleitung sich um Ersatz kümmern. Effizienter wäre es natürlich, die SL hätte vorher eine geeignete Verteilung der Kurse vorgenommen.

    Ich bin ein relativ junger Lehrer und muss sicher (noch) nicht zum Arzt, weil mir das Arbeitspensum auf die Gesundheit schlägt. Ich möchte aber präventiv agieren und eine solche Situation für die fernere Zukunft vermeiden.


    Der Hinweis auf die Intervention bei der Kursplanung ist gut gemeint, ich werde allerdings nicht stärker belastet, als die Kollegen. Jeder hat hier sein Päckchen zu tragen. Es ist insgesamt der ungünstige Personalschlüssel, welcher meinen Unmut provoziert.

    vanter:

    Das war wirklich ein guter, nachvollziehbarer und hilfreicher Kommentar.


    Ich werde das überdenken.


    Hobbys habe ich, die kein regelmäßiges Engagement am Abend oder am Wochenende fordern. Nachdem ich auf Vollzeit gegangen bin, musste ich zwei Hobbys leider aufgeben, da ich regelmäßige Proben und Auftritte am Wochenende nicht mehr wahrnehmen konnte. Also habe ich mir ein anderes (musikalisches) Hobby gesucht, welchem ich auch flexibel zwischendurch bei den Korrekturen nachgehen kann. Durch die Aufgabe der Hobbys habe ich auf einmal zwei für mich wichtige Peer Groups verloren: Die Band und den Chor. Das finde ich sehr schade. Als kleiner Trost liegen jetzt Gitarre und Geige auf dem Schreibtisch, für die ich hin und wieder zwischendurch mal Zeit finde. Nach meinem Geschmack leider auch zu wenig.

    Also, wenn ich chronisch überlastet bin, dann kann der Job nicht zufrieden machen. Da lügt man sich doch was vor?? Ein Job darf mich nicht überlasten und meine Gesundheit gefährden. Mit solch einem Job kann ich mich nicht zufrieden geben, ausgeschlossen.


    Und wenn wir Lehrer etwas für unser Wohl erreichen wollen, sei es Entlastung, sei es ein besseren Gehalt, dann ist diese Arbeitszeitstudie leider keine gute Argumentationsgrundlage.

    gerade im Heute-Journal:


    Gymnasiallehrer sind nach Angaben des Philologenverbandes chronisch überlastet. 85% gaben aber an, zufrieden zu sein!!


    Solch eine Aussage können doch nur Lehrer machen: Überlastet, aber zufrieden. Na, herzlichen Glückwunsch!

    jep, hier werden seit einigen Jahren auch diese möbilierten 80qm-Penthouse-Apartments für 3000 Euro Monatsmiete für temporäre Konzernmitarbeiter oder Expats angeboten. Dafür scheint es eine recht hohe Nachfrage zu geben, was aber leider den Mietspiegel in die Höhe treibt.

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