Beiträge von regulus87

    Ach, ich habe mich etwas an die Rolle des Advocatus Diaboli hier im Forum gewöhnt. Ich finde das persönlich auch nicht unbedingt gut, wenn Wahlversprechen lange hingeschoben werden. Und doch ist es mir ein Anliegen, zu verdeutlichen, dass eine Umsetzung bereits unmittelbar nach der Wahl rechtlich unrealistisch wahr und man deswegen nicht gerade die neue Regierung verteufeln muss. Das mag anders aussehen, wenn sie nicht innerhalb der Legislaturperiode "abliefern".

    Frage: wieso ist es in Hessen trotz Doppelhaushalt möglich, die Besoldung trotz späterer Ankündigung schon ab Mitte 2023 zu erhöhen, wo es doch laut Ihnen unmöglich ist, einen Doppelhaushalt für eine höhere Lehrerbesoldung zu ändern?


    Für mich bleibt es schon jetzt ein gebrochenes Wahlversprechen. Vor allem aufgrund des Wörtchen „schnellstmöglich“, was mich am meisten an der ganzen Geschichte stört. Dann hätten sie einfach sagen sollen, wir machen es innerhalb der anstehenden Legislaturperiode. Wenn man aber eine schnellstmögliche Umsetzung ankündigt, weckt das Erwartungen, dass dies auch so passiert und nach meinem Empfinden würde schnellstmöglich spätestens zum Schuljahr 2023/2024 bedeuten, also August 2023. Aber das kann ja jeder gerne anders sehen.

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der Nachtragshaushalt beträgt 2,9 Milliarden Euro, wovon 200 Millionen eh schon auf Kitas und Schulen entfallen. Und was als „nicht absehbar“ oder „unvorhersehbar“ gilt, ist doch einfach Auslegungssache. Da sind unsere Politiker doch auch sonst immer sehr kreativ.

    Für mich ist der Lehrermangel ein so unfassbar gravierendes Problem im Bildungssystem (vor allem wenn dieses auf der anderen Seite immer mehr leisten soll -> Inklusion, Ganztag, etc.), dass man das einfach schnellstmöglich (und zwar im wahrsten Sinne des Wortes) angehen muss. Und die unfaire, weil ungleiche Bezahlung im Sek-I und Primarbereich ist dabei ein ganz entscheidender Punkt.


    Mal abgesehen davon, dass das Thema schon zu meinen Studienzeiten (2008-2013) auf dem Tisch lag und es schon damals immer hieß, das wird bald angeglichen, ist es einfach lächerlich, dass jetzt immer weiter aufzuschieben.

    Es ist ein Trauerspiel. Erst kündigt Frau Willie Hamburg an, dass die Anpassung in 2023 nicht zu erwarten sei, weil es ja ach so schwer wäre, diese umzusetzen. Und als wäre das noch nicht genug, lässt Herr Weil heute noch die Bombe platzen, dass es die Erhöhung vielleicht noch nicht mal in den Haushalt 2024!!!!!!!!! schaffen könnte. Natürlich beteuern beide, dass es ihnen jeweils ein persönliches Anliegen sei, das Wahlversprechen einzulösen und dieses eine besondere Bedeutung für sie hätte.


    Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte. So viel zur "schnellstmöglichen Umsetzung". Ich werde darauf jedenfalls reagieren und mein Arbeitspensum weiter auf das absolut Notwendige (den Unterricht) reduzieren. Ich lasse mich nicht mehr verarschen und werde gewisse Dinge auch nur noch "schnellstmöglich" abarbeiten.


    Fünf Jahre haben die Grünen in der Opposition zurecht beklagt, dass die letzte Landesregierung es nicht hinbekommen hat, die Gehälter auf A13 anzuheben. Und jetzt???


    Man muss sich das mal vorstellen: Alle (!!!) Parteien haben vor der Wahl damit geworben und wieder mal sieht man, wie sehr man sich auf die Wahlversprechen verlassen kann. Die CDU soll bitte auch ihre Klappe halten und jetzt nicht gegen die Landesregierung schießen, wo sie es selbst 5 Jahre lang blockiert haben. Und da wundern sie sich, dass die Politikverdrossenheit immer mehr zunimmt. Das Ganze ist nur noch unfassbar.

    Also bei uns in der Schule (Niedersachsen) müssen morgen alle Kollegen antanzen, außer Schwangere und diejenigen, die selbst nicht ihre Kinder betreuen können.


    Wir haben eine Liste an Aufgaben bekommen, die wir allesamt auch ohne weiteres von zuhause aus erledigen könnten... und wir sollen 1m Abstand zu allen anderen Personen einhalten, im Lehrerzimmer... ist klar, unfassbar sowas.

    Die Notbetreuung ist das einzige notwendige, dafür könnte man pro Tag ja 10 Lehrkräfte einteilen. Aber dass wir alle kommen müssen, ist absolut unverantwortlich.


    Ich habe kein Problem, die Notbetreuung zu machen, aber ich sehe es nicht ein, mich in unnötige Gefahr zu begeben, mal ganz abgesehen davon, dass ich auch an Asthma leide (wobei ich das gut im Griff habe und das deswegen auch nicht ausnutze)

    Wir haben von der Schulleitung verboten bekommen über dieses Thema mit den Schülern zu sprechen, um Panik und falsche Gerüchte zu vermeiden. Erst heute morgen wurde dieses Verbot aufgehoben. Ist ja schön, dass du das gemacht hast und durftest, aber es gab teilweise auch Anweisungen von oben, die das verhindert haben...

    Bin mal gespannt, wie das mit den Notbetreuungen geregelt wird. Laut Mail haben wir Lehrer Anwesenheitspflicht im Rahmen unserer Unterrichtsverpflichtung. Auch hier würde mich interessieren, was ich in der Zeit dann machen soll, was ich nicht aus von zuhause erledigen könnte (außer die Betreuung)?

    Erstmal danke für die Antworten. Ich bin in Niedersachsen an einer IGS.


    Was den Unterrichtseinsatz angeht, ist das bei uns komplett anders. Ich bin 37 Stunden/Woche in der Schule und auch an 4 Nachmittagen an der Schule. Bei uns arbeiten Gymnasial- und Realschullehrer genau gleich...

    Hallo,


    ich bin ausgebildeter Realschullehrer und seit August Beamter auf Probe an einer IGS. Ich wurde nun gebeten, ab nächstem Schuljahr in der Oberstufe (Klasse 12) zu unterrichten. Ich habe gesagt, dass ich mir grundsätzlich einen Einsatz in der Oberstufe vorstellen könnte, mir aber Bedenkzeit erbete. Da die Schule nächste Woche wieder beginnt, muss ich so langsam mal eine Entscheidung treffen.


    Grundsätzlich finde ich einen Einsatz in der Oberstufe durchaus interessant und möchte es langfristig auch machen. Nur ist es so, dass ich frisch aus dem Referendariat komme und mir das jetzt eigentlich zu früh ist. Habe Angst, dass mir das alles zu viel wird. Daneben existiert auch noch das "Problem" der Bezahlung. Ich bekomme A12 und soll damit dann Arbeiten erledigen, die eigentlich mit A13Z entlohnt werden. Gibt es dort eine Möglichkeit, dass ich dies auch bekomme? Da wäre zumindest ein großer Anreiz für mich, da es doch fast 400€ mehr netto wären. Es ist ja nicht mein Problem, wenn die Schule/das Land nicht genug Sek-II-Lehrer für die IGS auftreiben kann.


    Habe auch die Befürchtung, wenn ich jetzt ja sage, dass das dann bedeutet, den können wir ja immer einsetzen.


    Was würdet ihr mir in meiner Situation denn raten?


    Viele Grüße und schonmal danke im Voraus

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