Beiträge von Exodus

    Ich würde auch sagen, dass ein sofortiger Blick in die Schülerakte, ein Austausch mit Kollegen, zumindest aber eine Information der Eltern über dieses Verhalten erfolgen muss, schon allein aus dem Grund der eigenen Absicherung, wenn schwer wiegendere Schritte eingeleitet werden müssen, als nur den Schüler für zwei Tage vom Unterricht zu suspendieren.


    Auch an unserer Schule kommt es vor, dass SuS gegenüber den Lehrern tätlich werden und da ist meines Erachtens sofort Handlungsbedarf nötig. Ich habe es zeitweilig mit der Strategie aussitzen versucht und das wurde in meinem Fall eigentlich immer bestraft.


    Die Schülerschaft braucht auch die Erfahrung, dass sich ein Lehrerkollegium sehr wohl über Schülerverhalten austauscht und im Akutfall immer füreinander einsteht.

    Ich habe die letzten Tage genutzt, um ein word-Protokoll des fast vergangenen Schulhalbjahres zu beginnen und ich bin damit längst nicht fertig, denn nun beginnt sich in mir wieder die Wut zu stauen, warum mir das jetzt alles passiert ist. Nun kamen auch noch von Palim und Alterra enorm lange Wortbeiträge, die ich erstmal wieder verarbeiten muss.


    Zur ersten Beantwortung der zuletzt aufgetretenen Fragen:


    Inwiefern ist denn der Unterricht der "strengen Augen" nicht so, wie du ihn dir vorstellst? Hättest du Ideen, ihn besser zu machen? Geben diese "strengen Augen" wertvolle Tipps oder ist es einfach nur unkonstruktive Kritik ohne Basis


    Ich fand den Unterricht ehrlich gesagt einfach nur langweilig, aber sehr gut geführt von der Disziplin her und das fand ich toll. Langeweile im Unterricht stört mich grundsätzlich überhaupt nicht. Ich war selbst so ein Schüler, der dann aus dem Fenster guckte, vor sich hin träumte oder Bilder malte - und auch das habe ich als Schüler genossen. Unterricht ist nicht dazu da, den Schüler zu unterhalten und für mich ist der Grad der Langeweile auch kein Indikator für irgendwas im Unterricht. Ich will hier ehrlich gesagt nicht mehr allzusehr ins Detail gehen, da ich mittlerweile Angst vor größeren Schmähreden und Folgen habe. Ich selbst fühlte mich schnell von der Lehrerin unfair und respektlos behandelt. Sie wollte mich mehrmals aktiv davon abhalten, in ihren Unterricht zu kommen, obwohl ich für diesen eingeplant wurde, war aber rasend schnell, als es darum ging, in meinem Unterricht zu hospitieren. Wie sie ihre Hospitationen ankündigte fand ich sehr unhöflich, beim zweiten Mal sogar frech, wusste aber nicht, in welcher Funktion sie in der Schule steht. Ihre Kritik trug sie beim ersten Mal lautstark in einer Hofpause im Lehrerzimmer vor. Besonders eingeprägt hat sich ihre Äußerung zu meiner unsicheren Persönlichkeit, dabei bin ich von Hause aus einfach ein verträumter, ruhiger und eher introvertierter Zeitgenosse, der aber durchaus sehr stark aus sich herauskommen kann, wenn es die Situation von mir verlangt. Es gab ein paar Dinge, die mir in ihren Kritiken halfen, aber das Gros verblieb für mich leider destruktiv.



    Es wurde überlegt, wie es mit freien Schulformen aussieht. Aber offene Unterrichtsformen referieren zu können ist etwas andres, als sie im Unterricht umzusetzen und dabei die Unterrichtsdisziplin zu halten. Da kann man ggf. als Nicht-Lehrkraft unterstützen oder als kreativer Typ gut ins Team passen und finden, was man sucht. Aber auf die Frage, ob deine Stärken eher im Kreativen liegen, gab es keine Antwort deinerseits.

    Ich verstehe die Frage einfach nicht. Für mich ist Vieles kreativ. Meint der Fragende damit, dass meine Stärken im Unterrichten in kreativen Unterrichtsmethoden liegen oder spricht er von kreativen Lerninhalten? Zumindest interessiert es mich sehr, wie man einen bestimmten Sachinhalt möglichst mit kreativen Methoden ansprechend für Schüler jeden Alters vermitteln kann. Ich selbst finde aber, dass ich selbst noch längst nicht so kreativ damit bin wie ich es mir wünschte. Zumindest wurde mir hier schon häufig das Feedback gegeben, dass ich sehr gut beobachte und individuell mitunter sehr positiv auf (schwierige) Schüler einwirke, wenn ich die Möglichkeit habe, sie einzeln im laufenden Unterricht zu beschulen. Das Ganze bricht dann aber bei mir schnell zusammen, wenn ich allein für eine ganze Klasse die Verantwortung trage.



    Mir ist nicht klar, warum du nach erfolgreichem Studium und mehrjähriger Unterrichtspraxis so große Probleme in der Planung und Durchsetzung hast, ob du deine Rolle nicht findest oder ob sie nicht dem entspricht, was andere von dir erwarten, die dich bewerten müssen oder es zumindest tun.


    Das könnte gut möglich sein, was du hier als Fragestellung entwickelst. Ich habe eben sehr verschiedene praktische Erfahrungen gesammelt und damit auch Geld verdient, aber bei einer sowieso schon zu schwach entwickelten Kritiktoleranz gesellt sich bei mir leider durch sehr unangenehme Berufserfahrungen auch noch ein sehr schwacher Selbstwert dazu, was dazu führt, dass ich mittlerweile in fast jeder Beobachtungssituation auch Angst bekomme, schlecht bewertet zu werden und mir reicht dann schon der Gedanke, dass jemand nur Schlechtes von mir verbal unter das Kolegium streut.

    Ihr könnt euch gar nicht vorstellen CDL und SchmidtsKatze wie sehr ihr mir schon mit euren Antworten helft! Vielen Dank. Ihr seid echt lieb!!


    Ich hab´definitiv einige Ansatzpunkte wie ich weiter machen will und Hospitationen an der Oberschule und psychische Coachings schwirrten in meinem Kopf.


    Ich werd´euch auf dem Laufenden halten.

    mhm, ich lese wie immer stillschweigend mit.


    Ich wünsche euch allen erstmal ein frohes Neues.


    Mir geht es so naja. Ihr seid nicht die Ersten, die mir ne alternative Schulform empfehlen. Allerdings sehe ich es auch hier irgendwie als meine Pflicht an, wenigstens noch einmal das Referendariat zu machen. Jetzt kann ich mich aber schon wieder nicht entscheiden, ob ich das nun an Grund- oder Oberschule machen will. Irgendwie ist mir wirklich auch so fast das letzte Fünkchen Seltbstwert abhanden gekommen, was diesen Beruf angeht. Die Rückmeldungen von jeder Seite waren so ernüchternd (so von wegen ich sei einfach nicht für das Lehramt geeignet), dass ich mir jede zusätzliche Aussage in diese Richtung irgendwie nicht mehr antun will. Dann wechsle ich lieber endgültig den Beruf.


    Ich meine, wisst ihr, was ich meine?


    Es gibt da so viele Personen, die dich einschätzen und dir Hinweise geben im schulischen Rahmen, wie du ein besserer Lehrer wirst, sie selbst zeigen mir aber keinen besseren Unterricht und komischerweise sind immer die am strengsten in ihren Bewertungen von denen ich so wirklich kaum was gut finde im Unterricht.


    Ich denke ich sollte mir doch Gedanken machen, dass ich so enorm frustriert bin, oder? Ich weiß aber schon, dass es nicht richtig ist, alles hinzuwerfen :tot:

    merci beaucoup liebe leute,


    ihr habt mir jetzt alle doch sehr weitergeholfen. es ist wirklich sinnlos, jetzt alles hinzuschmeißen zumal ich in den pädagogischen, erziehungswissenschaftlichen und (fach)didaktischen Studienbereichen meine Bestnoten erzielte und auch für sehr fähig gehalten wurde (besonders was alternative unterrichtsformen und ansätze angeht - mein ehemaliger hauptseminarleiter in berlin bedauerte es damals sehr und wollte mich überzeugen, dran zu bleiben, als ich abbrach. im seminar befragte er mich andauernd zu meinen sichtweisen und was es für alternative möglichkeiten gäbe, eine komplizierte pädagogische situation zu lösen). mich auf eine schulform festzulegen, fällt mir schwer. da ich im schulischen bereich lange zurückliegende und nur ziemlich dünne praxiserfahrungen mit den verschiedenen altersstufen habe, kann ich letztlich keine aussage treffen. ich werde mich dazu nach den ferien mit ein paar kollegen austauschen, die ich für fähig halte, mich einzuschätzen.

    Äh ja CDl, also bei mir herrscht quasi Chaos im Unterricht :schreien: :staun:


    Ich selbst mache also alle erdenklichen Anfängerfehler, die du dir so ausmalen kannst. Zum Einen verzettele ich mich sehr schnell mit meinen Lernzielen und zum Anderen bin ich tatsächlich unsicher im Methodensetting. DIe Rückmeldungen durch KuK sind entweder zu ausweichend für mich formuliert oder sie waren am Ende einfach nur destruktiv. O-Ton: "Das Unterrichten kann ja jeder von der Straße besser als du." Ich habe sehr beharrlich jede Woche meine Werkenlehrer gefragt, wie ich ihnen sinnvoll zuarbeiten kann und habe dann mehr oder weniger ihre Stunden im Ernstfall nachunterrichtet, wenn Vertretungsbedarf bestand, habe Materialien vorbereitet und zusammengestellt quasi wie ein Assistent und hatte den Eindruck, dass das für einige Zeit noch okay war. Da machte es mich natürlich auch traurig zu sehen, dass selbst das reine Nachunterrichten zu maximal 50% der Stunden gelang. Ich übernahm auch vereinzelt ganz eigene Stunden, von denen dann einmal der Anforderungsbereich an das Werkstück viel zu hoch war und ein anderes Mal saß ich überproportional lange an der Stundenvorbereitung, die aber aus meiner Sicht erfolgreich war. Was mir aber bisher grundlegend fehlte, war tatsächlich eine konstruktive Reflektion meiner Stunden. Ich sah einfach nicht mehr durch (auch schlafstörungsbedingt), wie und wo ich welches Unterrichtserlebnis hinsortieren soll. Hilfe durch KuK erhielt ich wenig bis peripher, aber schon nach bestem Wissen und Gewissen der Leitung.

    Letztlich sehe ich das ähnlich wie Morse, bzw. bin ich deshalb extrem runter mit meiner Motivation.

    das Beste [...], sich von diesem Ziel endgültig zu verabschieden und sich was anderes zu suchen, anstatt sich weiterhin vergebens abzuarbeiten. Ewig hält man so einen Frust nämlich auch nicht aus. Man braucht Erfolgserlebnisse.

    Ich bin halt einfach kein Vorzeigelehrer mit einer Vorzeigevita. Ich war fast 10 Jahre lang als Student eingeschrieben, studierte aber alle verbindlichen Studieninhalte innerhalb von 5 Jahren ab. Die anderen 5 Jahre arbeitete ich freiberuflich als Musikerzieherin und hatte da noch den Traum, davon leben zu können, aber damit bin ich durch, abgeschlossen, finito!!!! DIese beschissenen Honorarverträge sind nicht einen Cent wert und es ist auch (fast) egal, ob und wie da staatliche Musikschulen noch vergeblich versuchen, was für die Musikbildung zu tun (sorry, bin da einfach komplett resigniert).


    Und nun will ich halt mit einer praktisch nicht abgeschlossenen Lehramtsausbildung trotzdem Schüler unterrichten. Und nun sehen alle, dass es so nich geht und ich schreibe wieder endlose Postings in so ein Lehrerforum :grimmig:


    Die entscheidenden Praxisanteile hierzu habe ich vor sage und schreibe 10 Jahren gehabt und an diese müsste oder will ich anknüpfen, denn da übernahm ich am ende 10 stunden selbst geplanten Unterricht pro Woche und hatte Stundenverlaufspläne und -reihen geplant, aber ich erhielt damals von vielen Seiten her tatkräftige Unterstützung.

    Ob ihr es mir glaubt oder nicht, aber meine zwei Kinder und ich waren Anfang des Jahres andauernd krank (die sind ja auch erst 2 und 4 jahre alt und ich vertraue sie hier niemanden so recht an außer unserem KiGa) und somit verpasste ich den Anmeldezeitraum für das Referendariat. Ich wollte aber auch unbedingt wieder arbeiten. Also schrieb ich eine Bewerbung, um mich in die Kartei der Unterrichtsversorger, d.h. Lehrvertretungen aufnehmen zu lassen und es begann gerade ein weiterer Bewerbungszeitrahmen für das berufsbegleitende Referendariat, was mir irgendwie wärmstens vom Schulamt empfohlen wurde (ich nehme ja auch Beratungstermine und -services wahr), um zumindest nach dem halben Jahr Probezeit, die Dauer des regulären Referendariats um ebenjene 6 Monate zu verkürzen. Allerdings bin ich mir jetzt schon total sicher, dass mir die 6-monatige anrechenbare Zeit nichts bringen wird selbst wenn ich das normale Referendariat ab Sommer anträte (ist dieser Konjunktiv überhaupt korrekt?), denn ich hab ja "nur" den Master of Education in Musik und Deutsch für Sek. 1 und Primarstufe erworben. Insofern fehlen mir da auch wieder Mathematik und Sachunterricht in der Kombination, was wiederum die Beratungslehrerin in ihren Hospitationen in meinem Unterricht monierte.

    "buken" ist veraltet, der Duden empfiehlt heute "backten".

    deswegen setzte der TE "backten" wohl in anführungszeichen...tsss, lehrer sind und bleiben eben verfächter von archaismen ^^


    immer zwischen den stühlen sitzend, stehend oder hockend...


    buken ist doch allemal viel schöner, aber was soll´s vong Rechtschreibung halt her.

    naja, die 5 stunden mehr musik in der ersten klasse gingen auf meinen eigenen wunsch auf mich zurück. leider habe ich seit zwei wochen akute schlafstörungen wegen meiner situation, denn ich merke glücklicherweise selbst immer noch, wann eine absolute schieflage entstanden ist. jetzt gibt es aber noch eine weitere lehrerin, eine querflötistin, die ja gut ud gerne alle meine musikstunden übernehmen kann, da sie sich nicht so schwer damit tut.

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