Beiträge von deadmanse

    Deswegen erkläre ich dir ja gerade, dass deine Frage falsch gestellt ist. Wenn du wissen möchtest, wie das GS-Lehramt so ist, müsstest du nach den Aufgaben desselben fragen und wie erfahrene KollegInnen damit leben. Die Frage: wird mich, als Mann, das später nerven kann niemand wissen. So als wenn ich in einem Juristenforum fragen würde: ich kenne einen Mann, der interessiert sich nicht für Gesetze und findet Jura langweilig. Sollte ich, als Mann, deswegen nicht Jura studieren?


    Der von dir zitierte GS-Lehrer ist mit seinem Job unzufrieden, weil ihn das immer Gleiche langweilt. Dies mag vielen Kolleginnen genauso gehen. Karrierechancen hast du keine, haben Frauen im Lehrberuf auch nicht. Es gibt Berufe, in denen man schlechter und welche, in denen man besser bezahlt wird. Es gibt Lehrer, die gerne basteln und welche, die das nicht gerne machen. Es gibt Lehrer und Lehrerinnen, die sich gut durchsetzen können und welche, die das nicht so gut können. Es gibt Menschen, die gerne mit 6-10-Jährigen arbeiten und andere, für die es ein Graus ist.


    Wenn du nach dem Abitur Lust hast, GS-Lehramt zu studieren, dann tus. Wenn dich die Meinung von Einzelnen aber schon dermaßen verunsichert, dann lass es besser. Denn in der Tat, man muss tageintagaus mit Kindern arbeiten, das ist nämlich die Hauptaufgabe von Lehrkräften :super:

    Ok, du hast wohl recht. Ich habe meine Frage wohl, aufgrund der Äußerungen meines Praktikum-Lehrers zu geschlechterspezifisch gestellt, was wohl an meinem noch nicht so ausgereiften Wissen in diesem Thema liegen wird. Man möge es mir verzeihen. :rotwerd:
    Aber irgendwoher muss die geringe Anzahl an Männern in der Grundschule ja kommen und es stellt sich eben doch die Frage ob es nun an gesellschaftlichen Rollenbildern oder tatsächlich an dem Beruf an sich liegt. Im Prinzip bin ich auch der Meinung, dass es an Ersterem liegt, aber wenn man dann solche Aussagen hört, macht man sich eben seine Gedanken. Und das hat meiner Meinung auch nichts mit Verunsicherung zu tun, sondern eher mit gesundem Reflektieren. Zumindest fühle ich mich dadurch nicht verunsichert, auch wenn es auf dich ein derartigen Eindruck macht. Aber das darf ja jeder selber entscheiden.

    Im Jahre 2016 eine völlig überflüssige Frage. Seit wann hat das Geschlecht mit der Eignung für einen Beruf zu tun? Entweder du hast Lust auf die Aufgaben eines Grundschullehrers/-lehrerin, oder nicht. Werd doch erst mal mit der Schule fertig, geh ins Ausland, lern dich selber kennen. Du findest das schon für dich raus, unabhängig von deinen Geschlechtsmerkmalen ;)

    Sie sollte meiner Meinung nach definitiv unnötig sein, ist sie aber wohl, wenn man von einem aktiven Grundschullehrer hört, dass Männer nichts an Grundschulen verloren hätten, leider nicht. Da macht man sich dann eben seine Gedanken und möchte ein möglichst breites Meinungsspektrum haben.

    Ohje, scheint, als hätte ich hier ne Grundsatzdiskussion angezettelt. War eigentlich nicht meine Absicht, aber gut, hat man schon was zu lesen. Ist auch sehr interessant!


    Überhaupt erstmal danke, für die ganzen, teilweise auch sehr ausführlichen Antworten. Hab ich so nicht mit gerechnet. :top:



    Generell sollte ich vielleicht zu mir als Person sagen, dass bei mir zumindest momentan das Gehalt definitiv nicht an höchster Stelle steht, d.h. ich mich mit A12 durchaus anfreunden könnte. Von daher fallen die ersten Punkte von @Mikael schonmal weg. Deine anderen Punkte haben mich allerdings auch schon beschäftigt, besonders die zukünftige Schülerschaft betreffend. Deshalb möchte ich aber auf jeden Fall auch noch ein Praktikum in einer Schule machen, wo, im Gegensatz zu meinem ersten Praktikum, nicht die heile Welt herrscht. Soziale Brennpunkte gibt es da, wo ich wohne, auf jeden Fall genügend, leider.


    Ansonsten ist es schön auch mal von aktiven Grundschullehrenden zu hören, dass es vielen auch nach der fünften ersten Klasse noch nicht langweilig ist, da war die Grundstimmung an meiner Praktikumsschule doch eine ganz andere. Von der Rektorin bis zur Referandarin hat dort eine derartige Lustlosigkeit geherrscht, sodass ich schon ordentlich ins Grübeln gekommen bin.


    Vielen Dank nochmal!

    Servus allerseits,


    da ich denke, dass mein Anliegen in diesen Thread ganz gut reinpasst, hol ich diesen mal wieder nach vorne. Ich hoffe, das geht so in Ordnung.


    Ich fang mal ganz von vorne an:
    Momentan besuche ich die Kursstufe 1 an einem Gymnasium und werde demnach, wenn alles glatt läuft, in anderthalb Jahren mein Abitur machen. Danach würde ich gerne, nach aktuellem Stand der Dinge, Grundschullehramt studieren, da mir das Arbeiten als auch der generelle Umgang mit Kindern einfach wahnsinnig viel Spaß macht. Ziehen tue ich diese Erkenntnisse zum einen durch meine Tätigkeit als assistierender Übungsleiter im Kinderturnen, die ich seit ca. 2,5 Jahren ausübe und zum anderen durch mein einwöchiges Praktikum, welches ich letztes Jahr in einer Grundschule absolviert habe, auch wenn ich weiß, dass dieser Zeitraum eigentlich viel zu kurz ist, um sich ein umfassendes Bild von diesem Beruf machen zu können.


    Trotz all dieser positiven persönlichen Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, habe ich doch noch einige kleine Zweifel, was meinen "Traumberuf" anbelangt, welche vor allem auf Berichten/Äußerungen von außen basieren. So riet mir mein ehemaliger GrundschulLEHRER, beim dem ich das einwöchige Praktikum absolvieren durfte, nachdrücklich vom Beruf ab. Dies deshalb, weil es ihn mittlerweile sehr langweile, einer neuen ersten Klasse zum x-ten Mal Lesen und Schreiben beizubringen und seine Motivation deshalb komplett am Boden wäre, was man ihm definitiv angemerkt hat. Er meinte, O-Ton, dass der Grundschullehrerberuf aus seiner Sicht einfach nichts für Männer sei, was mich dann doch erstmal zum Nachdenken gebracht hat.
    Außerdem wurde mir auch aus meinen Familien-/Bekanntenkreis mal mehr, mal weniger energisch vom Grundschullehramt abgeraten, mit im Prinzip denselben Argumenten, dass Grundschullehramt auf die Dauer wohl doch etwas langweilig werden könnte, besonders für mich als Mann.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Habt ihr derartige Erfahrungen, vor allem auch bei Männern, ebenfalls schon beobachten können, könnt dies also bestätigen? Schön wäre auch, wenn der ein oder andere männliche Grundschullehrer seine Meinung hierzu kundtun könnte, da ich bisher, außer dem oben Erwähnten, noch mit keinem sprechen konnte. Sind halt doch eine eher seltene Spezies. ;)


    In Hoffnung auch die ein oder andere Antwort,


    Paul

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