Beiträge von Pausenbrot

    An meiner Schule (Grundschule) ist es so, dass wir uns 2x im Monat zu verpflichtenden Teamsitzungen treffen. Darüber wurde in einer Lehrerkonferenz "abgestimmt".

    Ich halte gar nichts davon, da diese Zeit in erster Linie für Selbstdarstellungen genutzt wird. Ich hätte meine Unterrichtsvorbereitung allein schneller vorbereitet als im Team, denn es wird wirklich viel geschwafelt. Vielleicht sollte ich mir auch ein Tablet anschaffen ....;)?

    Ich liebe es, individuell zu arbeiten und kann mich mit meinen Ergebnissen viel besser identifizieren und sie auch vor den Eltern rechtfertigen als mit den Ergebnissen der Teamsitzungen. Inzwischen nicke ich dort nur noch alles ab, weil ich keine Lust mehr habe auf Diskussionen und noch längeres Rumgesitze.

    Einzelne Kolleginnen äußern sich in persönlichen Gesprächen ebenfalls kritisch zu diesen Teamsitzungen, aber offen aussprechen tut das keine außer mir ...:(.

    Nette Kollegen gibt es aber auch überall. Zumindest ein paar sind doch irgendwie immer dabei. Und manchmal gehen sie auch. Oder es kommen neue. Klar, es gibt so eine Grundstimmung. Aber trotzdem, es ist ein hakeliges Entscheidungskriterium - definiere "nett". Wechselt die Schulleitung, kann sich alles ändern. Außerdem kann man selbst Einfluss nehmen. Man muss sich nicht an Miesmacherei und Meckerei beteiligen. So zum Beispiel.


    Die Entfernung dagegen ändert sich nicht. Ich denke jedes Mal, wenn ich mal auf der Autobahn unterwegs bin: Wie schön, dass ich zur Schule radeln kann. Ich mache das seit gut drei Jahren und das hat mein Leben sehr positiv verändert. Auch ein Umfeld mit Grün und frischer Luft ist ganz entscheidend für die Lebensqualität. An deiner Stelle wäre ich nicht ratlos, zumal du zu einer pflegeleichteren Klientel zu wechseln scheinst.


    Aber das ist natürlich nur meine Meinung :wink2:

    Ich stimme dir absolut zu!


    Im Übrigen habe ich mal die Homepages von verschiedenen Grundschulen in der Stadt und auf dem Land angesehen:

    in der Stadt: oftmals junge, modische, langhaarige Blondinen ;)

    auf dem Land: oftmals leicht mollige, etwas ältere Damen (so wie ich), deren Hobbys Gärtnern und Lesen sind. Und auch mehr männliche Kollegen.


    Die Land-Gruppierung macht einen tiefenentspannteren Eindruck auf mich.

    Vielen Dank für die vielen interessanten Rückmeldungen! Man muss das Ganze anscheinend wirklich differenzierter sehen.

    Mit "Land" meinte ich übrigens wirklich "Dorf". :)

    Eine Frage - weit ab von Corona - in die Runde: ist das Lehrerdasein auf dem Lande in einer "Dorfschule" anders, vielleicht besser als in der Stadt?

    Ich bin als Lehrerin in einer Großstadt tätig und frage mich zunehmend, ob ich nicht einmal einen Wechsel aufs Land wagen sollte. Die Problemkinder nehmen zu und das Unterrichten ist auch aufgrund von mangelnden Deutschkenntnissen seitens der Kinder oft sehr mühsam. Zudem fehlt mir das Grün rund um die Schule herum und den Kindern, die viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, scheint es auch zu fehlen. Liebe Landlehrer/innen, wie sieht es aus? Lebt und arbeitet ihr in Bullerbü-Verhältnissen? Oder tun sich bei euch ganz andere Probleme auf?

    Ich ergänze, gestern gab es dann noch ein Schreiben dazu: DAs Wort Corona darf keinesfalls auftauchen, sollten keine Zensuren gegeben werden können, dann muss "nicht vermittelt" drauf, obwohl das natürlich gelogen ist, denn vieles ist ja auch im Homeschooling vermittelt worden, darf aber nicht benotet werde, aber o.B. (ohne Beurteilung) ist nicht erlaubt, es darf aber rauf, dass Schwimmunterricht z.B. nur im geringen Maße erteilt wurde, wegen der Schließung der Bäder :autsch:


    In den Rasterzeugnissen sollen wir dann auch n.v. reinschreiben.

    Hallo Susanna,

    bist du ebenfalls an einer Grundschule in NRW tätig? Von wem kam das Schreiben?

    Wer sagt denn immer 7 Tage Woche? Wobei ich schon sagen kann, oft. Aber meist eben auch einfach nur mal unterwegs schon mal die Stunden durch den Kopf gehen lassen oder unterwegs was sehen hören, was man dann einbaut usw.
    Also das ich sagen kann, ich habe gar nichts für die Schule gemacht, auch nicht im weiteren Sinne, gibt es wirklich selten.

    Du sprichst das an, was ich für problematisch halte: dieses im "weiteren Sinne".
    Mir gehen halt auch ständig und überall schulische Dinge durch den Kopf. Gehe im Urlaub am Strand spazieren, sehe Muscheln und denke "Ach, wär auch ein schönes Thema für den Sachunterricht". Meine Kinder haben mich wegen dieser gedanklichen "Abwesenheit" schon heftig kritisiert. Ich würde ihnen gar nicht mehr richtig zuhören. Und das stimmt! Und ich finde das ganz schrecklich.
    Von einem schulfreien Tag würde ich mir versprechen, mich besser auf mein Privatleben konzentrieren zu können und einfach mal meinen eigenen Interessen nachgehen zu können, ohne die der Schule im Blick zu haben. Und ich finde, das hat durchaus mit Achtsamkeit zu tun.

    Ich versuche gerade meinen Arbeitsrhythmus zu verändern. Habe - trotz Teilzeitstelle - jeden Tag etwas für die Schule getan und kriege sie gar nicht mehr aus meinem Kopf. Nun will ich versuchen, den Sonntag frei von Schule zu halten: keine Vorbereitungen, auch keine E-Mails checken usw. Aus reinem Selbstschutz. Manche würden es vielleicht auch Achtsamkeit nennen.
    Wie handhabt ihr das? Gönnt ihr euch einmal in der Woche einen schulfreien Tag?

    Habe leider nicht alle Beiträge lesen können.
    Meine Meinung: junge wie alte Grundschullehrer müssen gleich bezahlt werden, denn die Anstrengung ist die gleiche!


    (Habe heute in der Bahn gehört, wie eine Gymnasiallehramtsanwärterin zu ihrer Begleitung meinte, dass ihrer Meinung nach Grundschullehrer genauso viel verdienen sollten wie Gymnasiallehrer. Das fand ich unheimlich toll und solidarisch!)

    für mich hört sich alles gewzungen an, was dermaßen regelmäßig und verpflichtend stattfindet, um irgendwelche Orga- und strukturelle Dinge zu besprechen. Eiiiiiigentlich haben wir ja ein anderes Kerngeschäft.


    Ich bin immer wieder bass erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit SL über die außerunterrichtliche Zeit ihrer Mitarbeiter verfügen wollen :pfui:

    Vielen Dank für einen Beitrag!!!
    Das "Kerngeschäft" wird leider gerne vergessen. Und das ist doch das, weswegen ich Lehrerin geworden bin.


    Darf ich fragen, in welchem Regierungsbezirk du tätig bist und wie es bei euch mit den Teamsitzungen/Konferenzen aussieht?

    Es kommt aus meiner Sicht - zusätzlich zu netten Kollegen - auch darauf an, ob man sich freiwillig zusammensetzt und wie die Sitzungen strukturiert werden. Mal entspannend im Cafe mit netten Kollegen? Klar, hatte ich auch schon, war schön.Wenn die Sitzungen aber unfreiwillig sind und so viel besprochen werden muss, dass die Zeit eigentlich nicht reicht, dann verlierte es diesen zumindest zeitweise mal entspannten Charakter und wird gezwungen.

    Ja, das stimmt. Mich im Café mit NETTEN Kolleginnen auszutauschen, das wäre für mich auch attraktiv.
    Wir (d.h. alle Jahrgangsstufenteams) sitzen aber gemeinsam im Lehrerzimmer. Jedes Team arbeitet für sich. Ihr könnt euch vorstellen, wie hoch der Lärmpegel dabei ist. :(


    Zum Faktor "Zeit": meiner Meinung nach habe ich weniger Zeit, seitdem ich im Team arbeiten muss, und bin mit dem, was rauskommt, weniger zufrieden, als mit meinem "Hausgemachten".
    Aber das nur am Rande, sonst geht wieder die Diskussion los, was für und gegen dieses Modell spricht.
    Ich wollte ja in erster Linie herausfinden, ob das, was bei uns passiert, im üblichen Rahmen liegt.

    Wir haben 4x pro Jahr eine Teamkonferenz in den Jahrgangsstufen. Dazu 2x/Jahr eine Konferenz mit den Erziehern am Nachmittag, ca. 1x/Monat eine Gesamtkonferenz, 2x/Jahr eine Fachkonferenz pro Fach. Konferenzzeiten sind ja im Arbeitszeitmodell geregelt, Teamzeiten bekommen wir anderweitig angerechnet.

    4x pro Jahr klingt schon besser als alle zwei Wochen. Der Rest klingt auch vernünftig. Kannst du mir mal einen Link zum Arbeitszeitmodell schicken?
    So etwas gibt es hier in NRW nicht.

    Deine Schulleitung ist aber auch nicht schlau, warum verbietet sie dir nicht einfach krank zu werden? Aber auch das wird ein Fall sein, in dem die SL einem die Weisung auf Nachfrage nicht schriftlich geben wird. Abmelden, gehen, nicht diskutieren. Solche Verbote und anderen Mist mit der Nachfrage, ob die SL das gerne an höherer Stelle klären möchte, quittieren und gehen!

    Das mit der höheren Stelle ist eine super Idee! Das muss ich mir unbedingt merken!

    aus reiner Neugierde an die, die wöchentlich ran müssen: Habt Ihr den Eindruck, dass es tatsächlich so viel wichtiges zu besprechen gibt, das sich nicht auch kurz im laufenden Betrieb klären ließe?


    Gruß,
    DpB

    Prima, dass du das fragst!
    Natürlich gibt es nicht so vieles Wichtiges zu besprechen! Viele hören sich selber aber gerne reden und dafür wird ihnen während der Konferenzen viel Zeit eingeräumt. Leider wird ihnen dann nicht das Wort abgeschnitten, was mich echt nervt!

    Ich glaube, bei einer nächsten Sitzung sage ich der Schulleitung, dass ich jetzt nach Hause muss, weil ich einen Migräneanfall habe.


    Wenn ich meine Unterrichtsverpflichtung erfüllt habe, dann muss ich dafür noch nicht mal einen Karenztag nehmen und zum Arzt muss ich auch nicht, wenn ich am nächsten Tag wieder zum Unterricht komme.

    Schöne Idee! Funktioniert allerdings bei unserer Schulleitung nicht. Wollte mal aus diesem Grund nach dem Unterricht (und vor der Konferenz) nach Hause gehen. Wurde mir VERBOTEN! Was ich daraus lerne? Werde mich zukünftig direkt für den ganzen Tag krankmelden und nicht mehr zum Unterricht schleppen.

Werbung