Beiträge von Juditte

    Im Bericht geht es um den großen Anteil von Verhaltensauffälligkeiten und das daraus resultierende Aufsichtsproblem. Nicht um disziplinarische Maßnahmen. Wir wissen nicht, an welchem Förderschultyp der Berichterstatter ist.
    Ich habe beschrieben, dass an bestimmten Förderschultypen Gewalt ein Teil der Arbeit ist, was angezweifelt wurde. Darum ging es.


    Dass bei handlungsbewussten Schülern anders gehandelt wird ist logisch. Die haben wir zum großen Teil aber nicht. Dabei habe ICH aber nur von GG und KME geschrieben.

    Ich muss hier Juditte ganz klar beipflichten, wenn es um die Gewalt der Schüler geht. Ich weiß auch ganz genau, über welche Art von Schülern sie schreibt und bin mir ziemlich sicher, dass einige hier keine konkrete Vorstellung haben, was und wer damit gemeint ist.
    Da ist sicherlich kein Lehrer, der sich von seinen Schülern verprügeln lässt. Zu so etwas sind die meisten dieser Schüler ja auch gar nicht körperlich/motorisch in der Lage. Und bei denen das so wäre, ist man sich dessen bewusst und hat sich etwas überlegt, wie man damit umgeht. Da wird im Kollegium drauf geachtet, dass man da eine Absicherung hat. Der nächste Kollege ist meist nicht weit oder es gibt einen I-Helfer. Da geht es eher darum, gekratzt oder gekniffen zu werden, unangehehme Geräusche etc.. Man überlegt sich auch etwas, wie man das auf Dauer abtrainieren kann. Das ist jetzt zu komplex, um das hier in aller Kürze darzustellen. Es ist ein Teil des Berufs an diesen Förderschulen und die Kollegen wissen auch, wo die Grenze ist.

    Danke Frapper,
    Ich glaube, das ist das Kernproblem, das sich hier kaum lösen lässt.
    Ich kann eine Besetzung mit 5 Lehrkräften haben, das ändert aber nicht daran, dass ich mit dem Schüler in Kontakt und Beziehung treten muss. Nur so kann ich ihm helfen, seine Verhaltensweisen zu verändern (Die er nicht bewusst ausführt).
    Wenn ein Schüler einen Lehrer bewusst und boshaft attackiert (körperlich oder verbal) gibt es logischerweise auch bei uns disziplinarische Maßnahmen.


    Ich schätze, das wird sich hier nicht lösen lassen, wenn versucht wird, ein Handlungsfeld zu beurteilen, dass man nicht kennt.

    Es gibt ja nicht nur das klassische Verprügeln. Vor allem psychische Gewalt beginnt damit, dass ich miterlebe, wie Schüler sich die Haare ausreißen, vor Überforderung den Kopf gegen die Wand hauen oder sich ständig in die Hand beißen. Und das aus ganz subtilem Grund: weil sie ihren Körper nicht spüren können.
    Es gibt nicht nur den einen Weg der Gewalt. Und wenn du sicher gehen willst, dass du selbst nichts davon ab bekommt (nur wie soll das gehen, irgendwer bekommt es ja zwangsläufig ab), brauchst du eine 1:1 Betreuung.
    Was allerdings wirklich helfen würde: weniger Schüler in der Klasse. Allein schon eine bessere Aufteilung der "Hardcore-Leute" würde helfen, damit sich nicht alles in einem Kochtopf bündelt. Wo wir dann bei den "Dienst nach Vorschrift" Kollegen wären, die sich ihre Schüler aussuchen...

    Das liegt bei uns (meist) nicht an Schulleitungen oder bösen Lehrern, die es nicht gewaffelt kriegen, sondern an den Behinderungsbildern der Schüler. Die gab es auch schon immer, früher wurden die medikamentös oder durch Fixierung ruhig gestellt. Das wird heute aus gutem Grund nur noch selten gemacht.
    Es geht um Schüler, die sich nicht regulieren können, bei denen Gewalt gegen sich oder andere ein Ausdruck von Hilflosigkeit ist. Und die kognitiv nur sehr bedingt in der Lage sind, dies zu steuern.
    Was wäre da die Konsequenz? Zu Hause lassen? Recht auf Schule verspielt, weil zu behindert?
    Ich bin mir nicht sicher, ob du weißt, von welchen Schülern wir hier reden.
    Ich lasse mich natürlich nicht täglich verprügeln, in brenzligen Situationen hole ich Hilfe.
    Und nochmal: es geht um meine Schulform, nicht um die Regelschule. Aber wer unser Lehramt studiert, sollte wissen, was ihn da erwartet.

    Gemein nur, dass man dies mittlerweile Lehrern aufhalst, die nicht dafür ausgebildet sind, die mit 25 statt 12 Kindern in der Klasse sind und die dies auch noch für A12 statt A13 aushalten müssen.

    Find ich ja auch nocht richtig, ich habe ja auch von klassischen Förderschulen geschrieben und dass ich das für die Inklusion nicht so sehe.
    Im übrigen bin ich E 9. Fachlehrer an Förderschulen werden da deutlich anders bezahlt.

    Na, also ich kenne durchaus Kollegen, die nicht drauf reagieren und entweder gucken, dass diese Kinder nicht in ihre Klassen kommen oder sie beim kleinsten Vorfall abholen lassen.
    Wenn ich einen schwerstmehrfachbehinderten Schüler habe, der sich dagegen wehrt, vom Trampolin zu müssen, weil er sich da leicht und nicht an den Rolli gefesselt gefühlt hat, dann halte ich das in dem Moment aus, soweit meine Kollegen das auch so sehen und ich die Gefährdung verantworten kann.
    Die Alternative einige Kollegen wäre, den Jungen nicht mehr aus dem Rolli zu holen. Natürlich versucht man mit ihm zu erarbeiten, dass er so was ohne Wutausbruch akzeptieren kann. Das braucht aber Zeit. Bis dahin muss ich damit umgehen können, dass er mich körperlich attackiert.

    Nein.

    Doch.
    Bei uns schon. Wie Caro007 sagte, man muss dem pädagogisch und ggf disziplinarisch begegnen. Aber es ist Teil meines Alltags und ein Stück weit muss ich es aushalten können.
    Das heißt nicht, es wehrlos hinzunehmen oder nicht einzuschreiten. Oder sich ständig blaue Flecken schlagen zu lassen. Aber ich muss damit arbeiten können.

    Mir ist auch extrem aufgefallen, dass immer mehr junge Kolleginnen aufgrund von Überlastung krankheitsbedingt ausfallen. Zum einen, weil es Schulleiter gibt, die den Ehrgeiz und die verbliebe Ref-Mentalität zu nutzen wissen, zum anderen aber aber auch, weil Junglehrer da selbst nicht raus kommen. Die geben dann dauerhaft 150 % und wundern sich dann, wenn sie nicht mehr können.
    Ich steh ja auch noch am Anfang, aber ich denke, dass 10 Jahre Berufserfahrung vorher und ein Kleinkind ganz gut erden.
    Es gibt aber auch Dinge, von denen ich immer dachte, dass sie fest stehen, die an meiner Schule nicht umgesetzt werden. Ich weiß nicht, ob der Personalrat da pennt. Da hab ich einfach noch nicht den Durchblick.

    Ich rede von der klassischen Förderschule, primär vom Förderschwerpunkt gg und KME. Die Inklusion ist ein ganz anderes Feld, das ich damit überhaupt nicht meine.
    Natürlich soll sich nicht jeder verprügeln und bespucken lassen. Ich rede von Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Behinderung Lösungs- und Handlungsstrategien lernen müssen, um angemessen auf Situationen reagieren zu können. Und das ist Teil unserer Arbeit an der FÖRDERSCHULE.

    Und dennoch - kein Lehrer, unabhängig von der Schulform, verdient es, physischer oder psychischer Gewalt im Rahmen seiner Profession ausgesetzt zu sein! Da muss es alternative Handlungsmöglichkeiten geben, wie Lehrer UND Schüler den Schulbesuch für beide Seiten so angenehm wie möglich gestalten können.

    Naja... Ich versuche es jetzt mal so zu sagen, dass es nicht falsch verstanden wird:
    Je nach Behinderungsform gehört das eben doch dazu. Ein elementarer Bestandteil unseres Jobs ist die Beziehungsarbeit zum einzelnen Schüler, ohne die läuft nichts. Und dazu gehört auch, Gewalt auszuhalten. Das heißt nicht, dass man kommentarlos alles hinnehmen muss, aber es gehört dazu.
    Das Problem ist dabei die personelle Ausstattung. Ich kann mit einem Schüler dann nicht mehr in die Beziehungsarbeit gehen, was zur Folge hat, dass sich das Verhalten verfestigt.

    Du gehst auf Antworten, dann auf die Büroklammer unten und dann kannst du entweder ein Foto machen oder eins aus der Galerie nehmen. Allerdings war meins erst zu groß, das muss man etwas verkleinern.

    Ich hab auch geöffnet :) Leider kann ich kein Foto hochladen...
    Allerdings, liebe Micky, diskutieren mein Mann und ich gerade darüber, ob es ein Schal oder ein Nierenwärmer ist :rotwerd:
    Auf jeden Fall sehr schön und vor allem ganz toll kuschelig! Vielen Dank! :verliebt:

    Hallo,
    nach den ersten Wochen wollte ich euch nochmal danken und eine Rückmeldung geben :
    In den ersten Wochen war ich sehr angespannt, aber ich habe sehr nette Kollegen, die mich runter geholt und unterstützt haben. Das Kollegium ist sehr hilfsbereit und ab Januar versuche ich auch, noch ein bisschen zu hospitieren, um ganz viel mitzunehmen. Anstrengend war es jetzt schon, während der jeweiligen Krankheitswelle wurde ich schon oft ins kalte Wasser geworfen. Aber dadurch lernt man ja am meisten :)
    Vor allem finde ich grad das Vertrauen in mich als Lehrerin wieder! Es macht auf jeden Fall echt viel Spaß!


    Vielen Dank für eure mutmachenden Worte! :aufgepasst:

    Oh, ich habe meins noch gar nicht aufgemacht. Ich hab irgendwie im Kopf gehabt, dass wir das zu einem bestimmten Zeitpunkt aufmachen.
    Egal, ich warte, bis meine Bewichtelte ihrs auch hat :D

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