Beiträge von Franz-Josef-Neffe

    katta,
    ich habe auch nie ein ähnlich extremes Ergebnis wie mit Martin erlebt. Und ich habe auch nicht geschrieben, dass es "innerhalb einer einzigen Arbeit von 60 auf 0 Fehler zurückgegangen" sei. Ich habe ein verkanntes Genie vorgestellt und über eine neue Weichenstellung und das Ergebnis danach berichtet.
    Vielleicht macht uns dieses Beispiel schon bewusst, dass wir alle mit bestimmten - uns großenteils unbewussten - Erwartungen an etwas herangehen und dann in dem, was uns begegnet meist nur sehen, was diesen unbewussten Erwartungen entspricht.
    Das macht vielleicht auch deutlich, warum es - anfangs - so unbequem ist, meine Texte zu lesen. Sie nehmen auf diese Erwartungen keine Rücksicht. Aber wenn ich nur so berichte und schreibe, wie es der Frager gewohnt ist, wo soll dann etwas NEUES über eine mögliche LÖSUNG stehen? Man muss doch über etwas UNGEWOHNT Neues reden, wenn man mit jemand über Lösung spricht, die er selber noch nicht kennt.
    Die Frage, die ich mir zur Sprache stellen würde, ist, ob mich mein Umgang damit schwächt oder stärkt, ob ich im Umgang damit Einfluss verliere oder gewinne. Und so würde ich auch mit einem Schüler, der mit seiner Sprache "keinen Stich macht" sprechen, ob wir nicht zusammen einen Weg probieren, auf dem er sich als EINFLUSSREICH erlebt. Es ist was anderes, ob man sich quält, um vom Fünfer wegzukommen, oder ob man sich darauf freut, jemand so effizient zu schreiben, dass er darüber staunt.
    Ich habe noch nie eine Schwäche in eine Stärke umbenannt, das würde ich als Betrug empfinden. Es ist ja GEIST, mit dem wir auch im Unterricht umgehen, und Geist lässt sich nicht austricksen.
    Die Rechtschreibfehler stehen im Diktatheft - die sind für mich wie abgeschnittene Zehennägel, die etwas über das Gestern aussagen. Jahrelang habe ich aber selbst die Hefte korrigiert und am nächsten Tag meine Schüler so behandelt, als wären sie genau die mit den 10 Fehlern von gestern. Das war ein Fehler von mir. Einen Tag später ist der Mensch nicht mehr (der) von gestern - es sei denn, wir dressieren ihn drauf, indem wir das immer so machen.
    Wenn ich tiefer schaue, ist doch nicht zu übersehen, dass Rechtschreibschwäche und Rechtschreibstärke zwei grundverschiedene Dinge sind. Für die Lese-Rechtschreib-Schwäche arbeiten ganze Wissenschafts-, Verwaltungs-, Forschungs-, Lehr- und Industriezweige. Das Fachwort für Lese/Rechtschreibschwäche heißt LEGASTHENIE - von griech. "legein" = "lesen" und "asthenäs" = "schwach". Und nun sag mir mal einer das Fachwort für das, was bei unseren "wissenschaftlich abgesicherten bemühungen" der letzten Jahrzehnte in geradezu verheerendem Ausmaß verloren gegangen wurde, sag mir das Fachwort für Lese/Rechtschreib-STÄRKE!
    Du findest keines? Wo kannst Du mir nur mal ein INTERESSE daran zeigen, wenigstens einen Begriff für LeseSTÄRKE zu finden?
    Da ist nichts. Weltweit umtanzen alle nur die Schwäche wie das berühmte Goldene Kalb. Lese-Rechtschreib-STÄRKE ist nicht nur KEIN THEMA, Du merkst auch noch, wie lästig das ich, wenn ich es zum Thema machen möchte.
    Hihi.
    Natürlich muss der Mensch nicht alle seine Potentiale entwickeln. Aber er kann das. Ich bin mir ganz sicher, dass Du, wenn Du nicht in Deutschland sondern in China auf die Welt gekommen wärst, heute genauso gut Chinesisch sprechen könntest, wie Du nun eben Deutsch sprichst.
    Vergangenes Wochenende bin ich einem sehr interessanten Herren wiederbegegnet, der, als er mich und meine Erforschung der Autosuggestion kennenlernte, meinte Hypnose und Suggestion seien Teufelszeug, damit wolle er nichts zu tun haben. Meine Antwort, dass es doch gerade dann wenig hilfreich sei, den Kopf davor in den Sand zu stecken, hat ihn zum Überdenken bewogen. So freuen wir uns jedesmal, wenn wir uns begegnen.
    Ich teile durchaus weitgehend Ihre Ansicht über das, was heute als Suggestion bekannt ist. Aber: Ist das Suggestion? Oder hat vielleicht jemand dieses Bild der Suggestion so manipuliert, dass wir es nur ja nicht anschauen? Und ist das dann zu unserem Vorteil und Nutzen? Mich hat meine erste Begegnung vor über 30 Jahren damit schon dermaßen fasziniert, dass ich über 30 Jahre lang weitergeforscht und gefunden habe. Ich denke, wenn Manipulation und ihr erfolgreich zu begegnen für Sie wichtig ist, sollte der Lebensschlüssel Autosuggestion für Sie hoch interessant sein. Betonung auf AUTO- (=selbst), denn dabei geht es um den EIGENEN EINFLUSS im Gegensatz zum FREMDEN. Schauen Sie mal, ob Sie in der Pädagogik und Therapie und darüber hinaus wirklichen EIGENEN Einfluss finden, und teilen Sie mir´s mit, wenn Sie was gefunden haben sollten!
    Noch einmal zum Schluss: Es geht nicht um die Stärken, es geht um die SCHWACHEN und GESCHWÄCHTEN STÄRKEN, die sind es , die NAHRUNG brauchen. Davon dass wir ein Kind mit Deutsch 6 und Mathe 1 immer wieder für Mathe loben, wird die Lage seines Deutschtalentes nur immer noch verzweifelter: Es ist blanker Zynismus, immer die Satten vor den Augen der Verhungernden zu füttern.
    Und wir glauben aber noch, wir täten was Gutes damit, weil wir nicht sorgfältig hinschauen und hinfühlen, weil wir nicht original mit den Kräften des Menschen umgehen sondern nach Schablone. Das tun wir aber nicht in böser Absicht sondern größtenteils UNBEWUSST. Und darum ist es wichtig, dass wir - wie ich das mit der neuen Ich-kann-Schule versuche - einen neuen Umgang mit dem Unbewussten lernen und pflegen. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Dass es herausgeplatzt ist, Andi, zeigt ja, dass es IN IHNEN steckte (nicht in mir), und drum finde ich es gut, dass es heraus ist. Lassen Sie´s draußen. Wenn Sie meine Texte genau lesen, werden Sie entdecken, dass ich immer wieder deutlich dafür eintrete, dass überhaupt niemand geschlagen wird, auch der Lehrer nicht. Und Sie werden keinen einzigen Bericht über eine Problemlösung von mir finden, die zu Lasten des Lehrers ging - ganz im Gegenteil!
    Ich habe auch hier meine Antworten nicht gegen andere gesetzt sondern neben andere und hinter andere. Es hillf niemand, daraus eine Gegnerschaft zu konstruieren. Ich habe überhapt nichts dagegen, wenn jemand meine Antwort nicht brauchen kann, wenn er sie einfach wegklickt.
    Aber noch einmal zurück zu dem, was da aus Ihnen herausgeplatzt ist! Ich danke Ihnen ausdrücklich dafür, denn es ermöglicht uns, zu sehen, dass sich so manches in manchem staut - aus dem wir eine Menge über uns selbst lernen können.
    Fehler nur bloß genannt zu bekommen, löst in vielen Lehrern, Eltern und Schülern oft bereits starke Selbstschutzreflexe aus. Warum, weil unsere Vorgesetzten damals nichts anderes konnten als DRUCK MACHEN und das NIE der Realität gerecht wurde. Das war alles andere als Problemlösung und hat oft Rückstaus fürs ganze Leben verursacht.
    Mir ist es wichtig, dass diese Energie-Staus sich auflösen, und deshalb noch einmal: Danke für das Loslassen! Wichtiger als dass wir nur wieder einmal die Norm erfüllen, ist mir, dass etwas in Fluss kommt.
    Ich hoffe, Sie können bereits diese Reaktion als praktisches Beispiel dafür nehmen, dass es mir nicht um "Rundumschläge" geht sondern um das Kennenlernen jener Talente und Kräfte, die sich entfalten können, wenn solch Aufgestautes nicht mehr im Wege steht.
    Ich hoffe, es wird ersichtlich, dass ich nicht ZUschreibe sondern, im Gegenteil, daran interessiert bin etwas hervorzurufen, was man ABschreiben kann. Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

    katta
    Eines meiner Schlüsselerlebnisse für die Ich-kann-Schule hatte ich als junger LAA mit Martin. Er hatte immer eine 6 in Deutsch gehabt, war deswegen einmal sitzengeblieben und galt als "einseitig mathematisch begabt".
    Im Diktat hatte er Lückentexte auszufüllen und in der Aufsatzstunde hatte man ihn immer was aus dem Lesebuch abschreiben lassen. Was konkret lernt man dabei? Das meine ich als Punkt, der wirklich untersucht werden sollte!
    Bei mir schrieb Martin das ganze Diktat und auch den Aufsatz. Von der 2 1/2 -Seiten-Story konnte ich etwa ein Dutzend Worte erraten. Ich bat ihn, mir die Geschichte vorzulesen. Er las mir die 2 1/2 Seiten flüssig vor. Wer von uns beiden war es denn da, der nicht konnte?
    Vier Jahre lang hatte Martin mit Hilfe des Deutsch-Unterrichts eingeübt, ein Versager und Nichtkönner zu sein; in Wirklichkeit - für die sich nie jemand interessiert hatte - hatte er ein eigenes, offensichtlich funktionierendes, Schreibsystem TROTZ SCHULE SELBST entwickelt.
    Ein Genie war 4 Jahre lang als Trottel behandelt worden und hatte dabei brav gelernt, ein Trottel zu sein.
    Ich hielt Martin eine "Standpauke": "Wer so tolle Geschichten schreiben kann, der kann doch auch richtig schreiben!......" Martin bereitete die nächste Nachschrift ALS KÖNNER vor und das Ergebnis war: nicht mehr 50, 60 und noch mehr Fehler wie zuvor sondern NULL FEHLER. Und das war bei der übernächsten Nachschrift genauso. Dann hatten wir allerdings ein massives Problem:
    Martin, der - aufgrund der Vorgaben - 4 Jahre lang nur eingeübt hatte, ein Versager zu sein und ein Schattendasein am Rande zu führen, stand plötzlich im Mittelpunkt! Durch das Sitzenbleiben war er ja ein Jahr älter und überragte die andren auch noch körperlich. Wenn ich ihn jetzt aufrief, knallte er sich auf die Band, hielt die Hände über den Kopf und rief: "Nein!" Ich ließ ihn.
    25 Jahre später traf ich Martin auf seinem Klassentreffen wieder. Deutsch sei immer noch nicht Seins, sagte er mir, und ich erfuhr, dass es mit ihm nach unserer 4.Klasse ähnlich weitergegangen war wie davor. Das finde ich persönlich schade, sowohl für Martin als auch für die Kollegen. Ich sagte ihm: "Ich habe Dich als Genie erlebt und ich werde nie im Leben etwas anderes sagen. Ob Du davon Gebrauch machst, ist Deine Sache."
    Von Kindern wie Martin habe ich gelernt, dass die STÄRKE um die es geht, nicht die bereits sichtbare STÄRKE ist. Martin galt ja als "einseitig mathematisch begabt". Wenn der Lehrer fragte: "Wieviel ist 3x4?", rief Martin "Zwölf!" und wurde dafür gelobt. Fragte der Lehrer in der Deutschstunde: "Wie spät ist es?", so rief Martin ebenso: "Zwölf!", nun wurde er aber getadelt: "Sag einen ganzen Satz!" Da ist es doch wohl verständlich, das man sich als sensibler Junge aus einem nicht sehr sprachgewaltigen Bauernhaushalt in Deutsch zurückzieht und in Mathe weiter profiliert, oder?
    Ich meine aber, dass Lehrersein darin besteht, die FEINEN Kräfte aufzuspüren und die oft wirklich verheerenden Weichenstellungen der Pädagogik und ihre Auswirkungen auf die FEINEN Kräfte zu erkennen und zu korrigieren; dann können Entwicklungen wieder stattfinden und das auch noch ohne großen Aufwand und mit gutem Ergebnis. Man kann dazu ja auch auf meiner coue.org-Seite mehr lesen.
    Ein "Du wirst das schon schaffen" wird von vielen einfach nur gestöhnt, weil sie es selber nicht schaffen und die Lastb endlich mal wegschieben wollen. So wirkt dieses Werkzeug aber ganz anders als wenn ich jemand, der etwas verkehrt gerechnet hat, souverän lächelnd ins Gesicht sage: "Ich sehe aber, dass Du es trotzdem kannst. Du bist nur mit dem Talent, das Du dafür hast, nicht richtig umgegangen." Wenn ich ihn dann auffordere, sein Talent zu spüren, hat er Schwierigkeiten, da ja eben keine Verbindung zwischen ihm und seinem Talent besteht. Das ist wie mit den berühmten "neuronalen Verschaltungen" die Leistungssportler auf Geräten wie dem Posturomed oder dem Torsiomed trainieren, um z.B. im Skirennen, einige hundertstel Sekunden schneller reagieren zu können.
    Natürlich wird es interessant für mich, in mir mein Talent aufzuspüren, wenn da jemand vor mir steht, der von diesem Teil von mir bereits begeistert ist. Und so gewinne ich über dieses kleine Experiment immer Einfluss. Und in dem Augenblick, wo das Kind etwas von seinen Fähigkeiten SPÜRT, lenke ich die Aufmerksamkeit weiter: "Spürst Du, wie es wächst?" und ich zeige MEIN Vergnügen an diesem Wachstum. Und dann geht es weiter: "Stell Dir vor, was wir alles bewirken können, wenn Dein Talent so weiter wächst!".....
    Natürlich macht uns das FREUDE, und so wird alles, was wir lernen, MIT FREUDE GESPEICHERT und wir begegnen dieser FREUDE bei jeder Erinnerung an das Gelernte wieder. Und wie sieht es mit der Erinnung an das aus, was die Kinder so jeden tag bei uns lernen?
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe


    Kl. gr. Frosch! Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Jahr als LAA, als Kinder in der 3.Klasse von mir verlangten: "Herr Neffe, die Susi schwätzt, die musst Du bestrafen!" Wie kommt ein 8jähriges Kind dazu, so etwas von mir zu verlangen? Ist es genetisch bedingt, für andere Strafe zu fordern?
    Offenbar hatten es die Kinder von Erwachsenen gelernt. War in den vergangenen zwei Jahren dadurch ein Problem gelöst oder ein Problem gelernt worden? Warum waren die Weichen für die Entwicklung nicht längst so gestellt, dass man Wichtigeres zu tun hatte als aufzupassen, ob jemand schwätzt, und sich Anerkennung dafür zu holen, dass man es meldet? Wofür gab es sonst Anerkennung?
    Gepetzt werden immer ÄUSSERLICHKEITEN.
    Die habe ich stets nur als Hinweis auf INNERLICHKEITEN genommen und mich diesen Innerlichkeiten zugewandt. Zum Beispiel indem ich in die Hocke gehe, um zu dem Kind aufzuschauen und aus dieser Perspektive Fragen zu stellen: "Was meinst Du, warum tut Susi das?" oder "Wie können wir sie bewegen, das zu ändern?" oder "Wie würdest DU das Problem lösen?"
    Ich würde NIE im Leben - wie ich das oft beobachtet habe - aufgrund einer Denuntiation losmarschieren und den Denunzierten zur Rede stellen. Auch wenn jemand wirklich etwas angestellt hat, wo ich einschreiten muss, wäre meine Frage an ihn: "Wie lösen wir das Problem?" Es geht mir um die Herausforderung der Kräfte für eine konstruktive Entwicklung. Das ist eine Möglichkeit, wie sie mir spontan einfällt.
    Das mir Wichtige ist, dass ich grundsätzlich mit den Talenten, Potentialen, Kräften, Begabungen für die Lösung arbeite und diese ohne Umschweife darauf anspreche.
    Ich weigere mich, Energie in das hineinzustecken, was ich nicht haben will. Wenn ich Fehler bekämpfte, entstünde Druck und ich wäre dem Gesetz "actio = reactio" ausgeliefert.
    Der Fehler zeigt mir, was fehlt, und ist deshalb ein hoch geschätzter Diener. Dank seiner Information kann ich mit den Kräften sprechen, die das Fehlende herbeibringen können, und ich kann ihnen ein gutes Angebot dafür machen.
    Wenn ich von den Kräften von jemand, der gerade etwas verkehrt gemacht hat, etwas will, dann stelle ich ihnen gern eine Aufgabe, die sie gut lösen können. Dann kann ich ihnen erst einmal ihr Können bestätigen und mit ihnen als KÖNNER weiterreden. Dann wird es interessanter, wenn ich sie mit Aufgaben zur Lösung dessen führe, was sie verkehrt gemacht haben.
    Um Leistung erbringen zu können, braucht der Mensch ENERGIE = "etwas zu essen für Geist und Seele". Unsere Pädagogik hat noch so gut wie gar nicht erkannt, dass die Talente der Schüler HUNGER haben und dass sie sich nicht von vierfarbigen OHP-Folien, Deutimpulsen, Noten u.dgl.m. ernähren.
    Am meisten nutze ich also das SOG-Prinzip aus, indem ich den Talenten, die man in der Schule schon halb hat verhungern lassen, endlich etwas zu essen gebe.
    Genau da, wo alle behaupten, dass das Kind NICHT kann, da bestätige ich ihm (auf mein Risiko), dass es hier besonders FEIN begabt ist. Ich sage ihm: "Ich sehe Deine feine Begabung. SPÜRST Du es? Was empfindest Du, wenn ich Dir bestätige, dass Du (da) gut bist?" Oft haben Kinder bereits große Schwierigkeiten, sich selbst WAHRzunehmen, aber es ist etwas WAHR-NEHM-bares da. Und das wächst, wenn wir dranbleiben. Und dabei beobachte ich eine Verbesserung der Vitalfunktionen: Atmung, Durchblutung, Aufrichtung, Ausstrahlung,...
    So, und wenn wir das wieder spüren, was wir durch einen verkehrt gelernten Umgang mit uns verloren hatten, wenn wir nur einige Wachstumserlebnisse miteinander genossen haben, dann kann ich auf den SOG kommen, der sich aus weiterem Wachstum ergeben wird.
    Leider muss ich aus der Erfahrung heraus sagen, dass nicht wenige Erwachsene (Eltern wie Lehrer) die durch "Erziehung" blockierte Gemeinsamkeit mit ihren Talenten, Kräften, Fähigkeiten seit der Kindheit nicht wiedergefunden haben. Das "Burnout-Syndrom" und überhaupt die massive Betroffenheit von Krankheit im Lehrerstand signalisiert es, und das stetige Weiterwachsen der Problematik signalisiert, dass wir nur äußerliche Kosmetik betreiben, die uns noch mehr aushöhlt. Das lässt sich aber kaum jemand ins Bewusstsein steigen, und so kann auch eine bessere Kommunikation zwischen Bewusstsein und Unbewusstem - die zur Lösung dringend nötig wäre - nicht gelernt werden.
    Wie satt sind denn die Seelen der Menschen in dieser Schule? Sind sie nicht (fast) alle am Verhungern: die Verwaltungsbeamte, die Lehrer, die Eltern, die Schüler? Und wir wollen dieses Problem durch ein paar neue PCs, noch kleinere Klassen, noch perfektere Schablonen lösen? Es müsste uns doch langsam auffallen, wie wir da einen gigantischen SOG erzeugen, der mangels originalem Angebot von Leben immer mehr Ersatzstoffe anzieht, aus denen uns immer neue Probleme erwachsen, die uns längst über unseren - beschränkten - Kopf gewachsen sind.
    Bei DRUCK und SOG geht es um ganz was anderes als ein paar kleine neue Gags für die nächste Unterrichtsstunde.
    Ich denke, wir alle werden noch sehr beschäftigt sein mit diesen ZWEI Grundkräften des Lebens und nicht nur mit einer - ganz unabhängig von mir und der neuen Ich-kann-Schule. Man kann darüber auch noch mehr auf meiner Homepage lesen, zu der Nele so freundlich war, einen Link einzurichten. Ganz besonders freut mich, dass sie damit auch auf einen weiteren Problemlöse-Sektor hingewiesen hat: die Rückenprobleme und das Sitzen, mit deren konkreter Lösung ich seit 18 Jahren zu tun habe - bei mir geht es eben nicht um das Ausfüllen einer Schablone sondern um Problemlösung. Die "Bürostühle", die ich laut Nele "vermarkte", haben sich immerhin nach der jüngsten Studie der Verwaltungsberufsgenossenschaft (BGIA-Report 5/2008 Zusammenfassung kann ich Interessierten ggf. mailen) als einzige signifikant von einem Standardbürostuhl nach oben unterschieden. Natürlich suche ich in den Bereichen, wo ich suche, nach den besten Möglichkeiten. Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

    @ Andi, was Dein Kopf denkt, muss ja meiner nicht aushalten. Wenn Du magst, kannst Du Dir überlegen, ob Du durch dieses Denken ein Problem löst oder nur eine Autosuggestion installierst.
    @ Lordhelmchen,
    ich mag nicht "einfacher" und ich kann nicht einfacher schreiben als ich geschrieben habe. Lies es einfach mit etwas Abstand wieder, und wenn es Dir dann noch nichts sagt, lass es einfach beiseite!
    Du schreibst: "Ich bin neu im Beruf und übernehme vorhandene Strukturen" - das tät ich mir überlegen.


    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    Zuerst würde man sich in der neuen Ich-kann-Schule einmal überlegen, welche Kräfte es denn sind, die die Kinder dazu treiben, so zu handeln. Dann würde man einmal reflektieren und beobachten, welchen Umgang man selbst bisher mit diesen Kräften bisher unbewusst hatte. Dann würde man ganz sicher den Zusammenhang zwischen dem Anwachsen des Problems und dem Umgang damit erkennen und den Umgang ändern. Der Erfolg, den man damit hätte, würde einen auch bei den betroffenen Schülern interessant machen - eine günstige Basis für Lehren überhaupt.
    Wenn Du zu mir zum Petzen kommst und ich bewundere als Antwort, Deine solzialen Fähigkeiten und zeichne Dir ihre mich interessierende gute Entwicklung vor, was meinst Du, wie das wirkt?
    Wenn ich dagegen die Verfehlung zum Thema mache und lang und breit alles erkläre, dann ist hinterher wieder der ganze Kopf voller Fehler.
    Wir achten nicht auf die geistigen Wirkungen, wir wenden die Pädagogik vom Papier herunter an und machen den Mitmenschen dadurch zum OBJEKT unserer Anwendung. Wie fühst Du dich, wenn jemand etwas auf dich anwendet? Ich empfinde es als DRUCK und deswegen wechsle ich auf das SOG-Prinzip in der Ich-kann-Schule und überlege mir was, was ZIEHT. Und wenn ich so mit deinen Talenten besser umgehe als du, dann mögen sie mich lieber als dich und folgen mir lieber als dir. Denk es einfach mal ein wenig durch! Ich wünsche guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe

    In der neuen Ich-kann-Schule spielen 3 Kriterien eine wichtige Rolle:
    + was man fragt
    + wie man fragt und
    + in welchem Geiste man fragt.
    Das dritte ist das entscheidende.
    Mein Kollege B.Linggi macht z.B. mit seinen Schülern im Kanton Zug täglich Autosuggestion; die haben also alle reichlich Erfahrung im Umgang mit GEIST und seiner Wirkung. Da kommt z.B. ein Mädchen der 5.Klasse mit einem Ekzem zum Arzt und der sagt ihr, da müsse sie gut aufpassen, es könne was Schlimmes draus werden. Die Antwort, die der verblüffte Arzt darauf hören musste, lautet: "Das ist eine negative Suggestion." Er fagte, wo sie das her habe. Vom Lehrer! Das fand er dann richtig gut. Ich denke, wenn du mit Schülern so umgegangen bist, dann kannst Du sie alles Fragen.
    Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

    Ich würde in der neuen Ich-kann-Schule zuerst immer nach Sprech- und Schreibvorbildern Ausschau halten, von denen das Kind es so gelernt hat. Stell Dir mal, vor, ein Ministerialrat macht was falsch, den würdest Du doch auch nicht sofrt als einen behandeln, der eine Störung hat, sondern immer noch als Ministerialrat.
    Die GEDACHTE Qualität unseres Umgangs kriegt das BEWUSSTSEIN der Kinder zwar nicht mit, aber das UNBEWUSSTE.
    Wenn wir uns dann den Schwächen zuwenden statt den fehlorientierten STÄRKEN des Kindes - wie würdest Du dich in dem Fall als STÄRKE fühlen und wie würdest Du reagieren?
    Ist es nicht erstaunlich, wie massenhaft die Leistung bei Fördermaßnahmen in unseren Schulen sinkt statt zu steigen? Nach meinen Ich-kann-Schule-recherchen hat das sehr viel damit zu tun, dass wir überhaupt nicht darauf achten, IN WELCHEM GEISTE wir etwas tun. Viele tun, WAS sie tun, sogar besonders gut, manche auch noch das WIE sie es tun, aber um das IN WELCHEM GEISTE sie es tun, kümmert sich keiner. Das ist das Leck.
    IN WELCHEM GEISTE ich etwas tue, darum dreht sich in der neuen Ich-kann-Schule alles. Die Schwächen dienen dort nur der Information und führen sonst ein Randdasein. Dafür spielen die STÄRKEN die Hauptrolle. Nein nicht die bereits entwickelten, wie in der Standard-Du-musst-Schule sondern die zurückgebliebenen, schwachen und sehr oft durch verkehrte Behandlung geschwächten STÄRKEN. Wenn wir die Energie nicht für die Behämpfung der Schwächen vergeuden und in diese STÄRKEN stecken, dann wachsen sie und lösen die Probleme, die sonst immer größer werden.
    Das Mittel der Wirkung ist verstandene SUG-GESTION, also feine GESTEN, die SOG erzeugen. Man kennt es doch, dass ein Mädchen oder Junge für den neuen Lehrer oder die Lehrerin Feuer und Flamme ist und binnen kurzem mit Leichtigkeit in den Leistungen von ganz unten nach ganz oben klettert. Warum schaut man sich in der Pädagogik diese Erfolgsbeispiele und ihre Gesetze nicht an? Es sind die Gesetze der verstandenen Suggestion - nicht des darüber verbreiteten Papierwissens.
    Ich kann keinen Menschen fürs richtige Schreiben begeistern, wenn ich es selber als Qual empfinde und nicht begeistert bin. Immer noch mehr zukünftige Eltern erleben und Lernen immer mehr, was sie lernen, als Qual. Wie sollen die einmal ihre Kinder fürs Lernen von irgendwas begeistern. Ebenso ist es mit den Lehrern. Dann laufen wir auch immer schneller immer tiefer in die Behandlungsinstitutionen und machen so immer mehr Anteile vom Leben von immer mehr Menschen zu immer pathologischeren Anteilen. Die innere EINSTELLUNG, die uns auf dieses Gleis gebracht hat, wird aber in keinem Fall reflektiert und korrigiert, und so kommen wir nur AUF DIESEM GLEIS immer weiter voran.
    Wer Kinder zu Legasthenikern macht, der zerstört die Persönlichkeit, habe ich als Untertitel für meine kleine LegastheNIE-Schrift gewählt, in der ich darauf hinweisen musste, dass das Problem bei der angewandten Pädagogik in den letzten Jahrzehnten immer nur gewachsen und nie geschrumpft ist. Und das, was wir dafür getan haben, machen wir immer noch perfekter - das ist das Problem.
    Was hilft die ganze aufgeblasene "Diagnosteritis", wenn kein Mensch da ist, der dann auch nur ein Problem lösen kann?
    Da denke ich doch immer an die verstorbene Hiltraud Prem, die stets gesagt hat, das Legasthenie ein LEHRproblem und kein Lernproblem ist - ihre Schüler haben alle richtig schreiben gelernt.
    Mit herzhaften Grüßen
    Franz Josef Neffe

    Ja, üben ist unerlässlich. Aber wenn es MIT Üben nicht klappt, würde man in der Ich-kann-Schule schauen, ob es TROTZ Übens oder WEGEN Übens nicht besser wird. Das Gedächtnis kann schließlich nicht wählen und muss speichern, was geübt wird. Manchmal muss es über 90 % Qual speichern und nur 5 - 10 % 1x1 oder Vokabeln oder was auch immer. In dem Fall ist es doch ein interessantes Angebot, wenn man jemand zeigen kann, wie er mit 10% Aufwand das Zehnfache erreicht.
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    3 Rügen = 1 Tadel - wie lange würde Deine Ehe halten, wenn Du so mit Deinem Partner Probleme lösen wolltest? Welche Ziele könntest Du auf der Basis mit Deinem Partner erreichen?
    Was würde Dein Partner sagen, wenn Du ihn als FAUL kennzeichnest dafür, dass er sich diesem System nicht unterwerfen mag?
    Druck kann ein Problem nicht lösen; Druck drückt doch zusammen - für Lösung brauche ich SOG-Wirkung, da müsste doch langsam mal einer draufkommen unter den huntertausenden von Pädagogikprofis.
    In der neuen Ich-kann-Schule hat man erkannt, dass das Gedächtnis nicht auswählt. Alles, was Deine Schüler unter diesen Gegebenheiten speichern, wird im Gedächtnis mit Druck, Rügen, Tadel, Ermahnung und entsprechenden Reaktionen wie Unlust, Frust, Minderwertigkeitsgefühlen, Wut, Ohnmacht, Aggression, Autoaggression usw. gespeichert ..... und jedesmal, wenn man etwas aus diesem Gedächtnis holen will, begegnet man all diesem Schrott wieder - ein Leben lang! Kannst Du dir nicht vorstellen, dass einen solche permanent frustrierenden Erinnerungserlebnisse bremsen können?
    Du kannst doch sehr gut beobachten, wie die Abbremsung immer stärker wird. Außen kannst Du dich immer mehr abrackern, aber die Ergebnisse werden immer schlechter. Zu erklären und zu lösen ist dieses Problem nur innen.
    Innen ist die Lebensqualität miserabel. Stell Dir mal vor, Du müsstest als TALENT IN einem der Schüler leben! Wonach würde Deine Seele da dürsten wie der Hirsch nach Wasser?
    Genau da ist der Punkt, wo es in der Ich-kann-Schule interessant wird. Ich denke nämlich an diese Talente und ihre geistig-seelische Not und gebe ihnen endlich zu essen: Ich bestätige ihnen ihr Können, ich gebe ihnen dafür eine Aufgabe, mit der sie sich profilieren können - eine Note ist keine Profilierung sondern nur ein Surrogat! Ansehen, echtes Ansehen muss er gewinnen, dann arbeitet der Schüler ohne aufzuhören. Ich habe das z.B. in meiner ersten 2.Klasse L erlebt, denen ich zeigte, wie schwere Aufgaben aus der 4.Klasse GS gehen. Da waren sie nicht zu bremsen und rechneten alles richtig - da konnten sie zeigen, dass sie wer sind. Da konnten sie endlich einmal über die Standardschablone hinaus aufLEBEN. Mein Angebot war ein Angebot, das SOG erzeugte. Das ist ErZIEHung; was gewöhnlich in den Schulen läuft und was Du und Deine Kollegen berichten, ist ErDRÜCKung. Druck erzeugt - man kann es doch gar nicht übersehen - GEGENdruck; actio = reactio.
    Du hast sofortigen, umfassenden und tiefgreífenden Erfolg, wenn Du das SOG-Prinzip verwenden lernst. Ich habe vor einer Woche 9 Leuten, die alle eine Beinlängendifferenz von bis zu 4 cm hatten, gesagt, dass ihr Gehirn intelligent ist und in 1 Minute ihre Beine gleich lang machen würde. Nach 1 Minute prüften wir und bei allen waren die Beine gleich lang. Warum tun das 9 Gehirne für einen wildfremden Mann? Nun, es ist doch ganz einfach, wenn man hinschaut: Ich war der erste Mensch in ihrem Leben, der ihrem Gehirn gesagt hat, dass es intelligent ist; das hat SOG erzeugt und deshalb ihr Gehirn das für mich getan.
    Ich erforsche diese Phänomene seit über 30 Jahren, es ist sehr komplex und gleichzeitig sehr einfach. Denke es mal gemütlich durch, dann entdeckst Du eine Einflussmöglichkeit um die andere! Viel Vergnügen dabei wünscht
    Franz Josef Neffe

    Ein feines ABC-Lied mit 8 Strophen ist den früher vom Fanderl Wastl im "Bayerischen Liederstandl" herausgegebenen Liederbögen in der Nr. 11 enthalten:
    Kloans ABC,
    kanns net, au weh!
    Büabal, geh her zu mir,
    sag i Dir´s richtig für!
    Tuar ja net weh,
    lerns A B C!
    ..............
    Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

    Um Probleme wirklich lösen zu können, muss man genau beobachten. Mir ist schon im Studium aufgefallen, wie regelmäßig nur vordergründige Probleme gelöst wurden, was meist das tiefgründigere Problem noch vermehrte.
    Nach Deiner Schilderung braucht der Junge doch gar keine STÜTZE, auch nicht durch das Elternhaus. In der neuen Ich-kann-Schule würde ich ihm ein tieferes Verständnis seiner Begabungen eröffnen. Wenn er weiß, was er alles an Talent hat, und wie man geschickt damit umgeht, dann können die durch das entwickelte geschick erzielten Erfolge die höchste Motivation sein, sich weiterzuentwickeln. Jemand, der immer gestützt wird, würde dagegen alle Vorteile des Gestütztwerdens verspielen, wenn er sich entwickelt.
    Ich würde also nicht "die Ziege an möglichst viele Pflöcke anbinden", denn dann kommt sie gar nicht mehr vom Fleck. Bocken macht doch auch nur einen Sinn, wenn man damit gegen jemand anderen bocken kann. Wenn ich aber verstanden habe, dass ich mit GENIE begabt bin und das FÜR MICH entwickle, welchen Sinn sollte es dann noch haben, meine eigene Entwicklung durch Bocken zu boykottieren? Es ist nur die Frage, was einem für ein BILD VOM LEBEN gegeben wurde. Du könntest ja eins auswählen, das stark nach vorne zieht.
    Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe


    Ich habe keineswegs auch nur angedeutet, dass man etwas durcheinanderwerfen sollte, lieber Andi, und finde es merkwürdig, dass Du das einfach so unterstellst, bloß weil ich mit meiner Stellungnahme von der üblichen Schablone abgewichen bin.
    Ich bin einer von diesen "speziell ausgebildeten Lehrern, die sowohl mit einer Verhaltensauffälligkeit als auch einer Lernschwäche adäquat umgehen und die Talente des Kindes fördern können" und muss Dir sagen - was wir jederzeit an beliebigen Orten gemeinsam nachprüfen können: sie können es fast immer nicht. Es ist ein Märchen, dass durch kleinere Klassen und Sonderpädagogen Probleme gelöst werden; sie sind im Gegenteil seit Jahrzehnten immer krasser im Steigen begriffen, wie Du ja zahlreichen Berichten darüber entnehmen kannst.
    Damit sage ich nicht, das Pädagogen nur schlechte Arbeit machen, nein, die meisten tun brav ihren Job und mildern manches ab; das Konzept und die Strukturen aber sind eher auf Problemvermehrung ausgerichtet als auf Lösung und so erleben viele ihre Arbeit als Sisyphosarbeit.
    Wenn ich nun die "Lern"schwäche von Lisa untersuchen würde - und ich mache so etwas seit über 30 Jahren, nur etwas gründlicher als üblich - dann würde ich als erstes untersuchen, ob dieses "Lern"schwäche von Lisa nicht verursacht wird durch eine "Lehr"schwäche. Diese unbequeme Möglichkeit sparen wir nämlich immer aus und - seltsamerweise - werde ich hier so gut wie immer fündig. Das heißt im Klartext: Wenn ich das Lehren nur etwas verändere, dann werden Lisas lernerbenis sofort auch anders. Und darüber braucht man nicht zu theoretisieren, das kann man sofort ausprobieren.
    Ich bin erstaunt, dass Du als erstes sagst, dass Du dich mit Schlafsuggestion nicht auskennst, und sie dann als Unkundiger mit Zweifeln wegzuschieben suchst. Wie wäre es mit der Bereitschaft, sich kundig zu machen, zu prüfen, dazuzulernen - ehe man verurteilt? Du schiebst einfach weg, was Dir unbequem ist - lediglich auf der Basis von Unterstellungen.
    Nochmals zur "Diagnose"! Die ist bloße Etikettierung, Aussortierung und suggestive Problemmehrung, wenn sie nicht mit einer konkreten Perspektive verbunden ist. Wenn ich nicht weiß, wie´s besser werden kann, dann habe ich die Klappe zu halten, denn jedes meiner Worte bestärkt die Entwicklung, die ich vorgebe.
    Ich hoffe, Du siehst mir nach, dass ich noch ein wenig deutlicher geschrieben habe, Andi. Sehr wertvoll empfinde ich Deinen Vorschlag, verschiedene Meinungen einzuholen. Mit guten Wünschen.
    Franz Josef Neffe

    Ich kann Deinem Bericht nichts entnehmen, was mich als Lehrer einer 1.Grundschulklasse auch nur leicht überfordern würde, ihn alles bestens zu lehren. Es erstaunt mich, dass Du dich mit einer "Diagnose" zufrieden gibst, die noch nicht einmal ansatzweise andeutet, dass man einen Weg zur Lösung des "diagnostizierten" Problems kennt und auf diesem Weg schon einmal wenigstens 1 Problem konkret gelöst hat, über das man dir doch berichten können sollte. Sonst kann ja jeder alles behaupten, wenn er behauptet, es sei eine "Diagnose".
    Dieses Wort ist griechischen Ursprungs und bedeutet auf Deutsch "Durchblick". Wo ist der konkrete Durchblick der "Diagnosesteller" und aller, die damit arbeiten wollen? Was können sie damit konkret erreichen? Sie sollen es sagen!
    In der neuen Ich-kann-Schule würde man eine Diagnose nur anerkennen, wenn sie einen konkreten, begründeten Lösungsansatz aufzeigt. Zur Lösung wendet man sich an die Talente, die in Deiner Story von allen KLEINgeredet werden und redet sie GROSS. Oder hättest Du Lust, für mich zu arbeiten, wenn ich Dir als erstes sage, dass Du das eh nicht kannst?
    Womit also sollte man Probleme LÖSEN können, wenn nicht mit den TALENTEN, die der Mensch hat? Und wenn Du so ein Talent wärest, das arbeiten und Probleme lösen soll: was würdest Du dir dafür wünschen? Die Behandlung, die Du da von Deinem Sohn berichtest? Die ist doch zum Davonlaufen!
    Ich würde es z.B. mal mit der hoch effektiven Schlafsuggestion probieren, wie sie in Coués Autosuggestion beschrieben ist. Da endet man sich direkt an das UNBEWUSSTE = die Instanz, die alle unsere wichtigen Lebensvorgänge steuert, und gibt ihr den Auftrag, die Kräfte gut zu entwickeln und zu leiten, und man bestärkt diese kräfte. Und das tut man nicht nur, wenn das Kind schläft, das tut man auch am tag bei jeder Gelegenheit: Man sagt den Talenten, die das Problem lösen sollen, dass sie GUT sind und dass sie es schaffen werden und dass man an sie glaubt. Davon wachsen und erstarken sie und lösen das Problem. Ich erprobe und erfrische das seit 30 Jahren.
    Wenn Du schaust ,warum Dein Sohn jetzt so naztriebslos ist, dann kannst Du doch kaum übersehen, dass ihr alle die ganze Energie nicht in dieb Talente des Kindes gesteckt habt sondern ins Problem. Der Problemmotor läuft doch ausgezeichnet davon. Warum also den "Kraftstoff" nicht dem Talentmotor geben? Überdenk es mal! Ich wünsche Euch guten Erfolg, er ist möglich. Und wenn Du schon zwischen mehreren Schulen wählen magst und kannst, dann schau, wo der Lehrer ist, der das Leben am besten verstanden hat, und schick Deinen Sohn zu ihm!
    Franz Josef Neffe

    Es gibt nicht wenig Kollegen in der Schule, die ihre eigenen, schweren, unbewältigten Probleme aus der Kindheit verdrängt haben und oft geradezu innerlich getrieben überkompensieren.
    Überlege doch einmal, wie das ist, wenn Du als Kind kleingemacht wirst und wenn Dir dabei immer - in für dich unerreichbarerer Ferne - das vor die Nase gehalten oder gar um die Ohren gehauen wird, was als Norm von dir verlangt wird! Wenn du als Kind immer wieder verletzt und gedemütigt und erniedrigt worden bist, dann hast du am Ende nichts anderes gelernt, als zu verletzen, zu demütigen und niederzumachen und dich dabei genauso hinter einer Scheinmoral zu verschanzen wie deine Peiniger.
    Da das Leben weitergehen will, sucht es nach Möglichkeiten der Bearbeitung. Eine der häufigsten ist die Projektion. Man projiziert die eigenen Probelem in andere, Schwächere, dann kann man draufhauen.
    Nun sollte man meinen, dass in einer Instutution voller Pädagogikprofis die Chancen für eine Lösung des Problems hoch seien. Doch die Schule ist noch eine Konstruktion aus Zeiten der Leibeigenschaft, wo es immer noch in der Hauptsache ums Mitmachen, sich Einfügen und Unterwerfen geht und nicht ums genaue Hinschauen, ums tief Empfinden und um einen souveränen Umgang mit den Kräften des Lebens.
    Im Grunde sind die seelischen Prügel, die Dein Kollege austeilt, Notsignale. Die werden aber nicht als solche verstanden. Man hat nur formal zu reagieren gelernt. Man kritisiert ihn so, als ob er das alles überlegt gemacht hätte und Herr seines Tuns wäre.
    In Wirklichkeit aber ist er Sklave seiner inneren Zwänge.
    Nun, wenn ich das so tiefegehend schildere, kriegen es so manche gleich wieder mit der Angst zu tun. Das ist ja ein Fall für den Psychiater, da bin ich gar nicht kompetent, denken sie ängstlich.
    Warum aber beschert das Leben - das ja nicht dumm ist - dann dieses Problem Euch und nicht dem Psychiater? Ein Problem, das Menschen miteinander haben, können nur sie lösen - andere können allenfalls helfen dabei.
    Ich habe mit Kindern gearbeitet, die so einer Lehrkraft ausgeliefert sind. Wenn ich keine andere Möglichkeit habe, muss ich die Probleme mit dem Kind lösen - auch das des Lehrers. In der neuen Ich-kann-Schule habe ich mich damit beschäftigt.
    Da ist z.B. die 7jährige Sabrina, die täglich von ihrer Lehrerin balmiert wird und schon nicht mehr leben will. Sabrina hat schnell gelernt, mit den Talenten der Lehrerin besser umzugehen als sie selbst.
    So schlimme Dinge machen Talente mit Menschen nämlich nur, wenn es ihnen sehr schlecht geht und sie quasi am Verhungern sind. Sabrina verstand. Sie verzieh ihrer Lehrerin und schickte ihr im Geiste alles, was ihr fehlte, um gut zu sein. Das genügte. Die Lehrerin wurde ganz anders binnen kurzem. Das kleine Mädchen kann inzwischen Probleme lösen, die Lehrerin sollte es eigentlich auch einmal lernen.
    Ich schlage vor, es wie Sabrina zu versuchen. Auf meiner Coué-Seite finden sich ggf. noch ein paar Lösungsgeschichten. Mit guten Wünschen
    Franz Josef Neffe

    Schule sollte doch eine echte Hilfe zur Bewältigung des Lebens sein, nicht bloß möglichst perfekter Lehrplanvollzug. Weshalb also wendest Du Dich mit den so tief empfundenen Problemen, die Du hier schilderst, nicht ehrlich und original an Deine Schüler? Sie würden dabei Dich und Deine Realität des Lebens kennenlernen. Wenn Sie sich für Dich und mit Dir Gedanken machen, wird das zu einer echten Hilfe für Dich (und nebenbei auch für sie). Dadurch werden sie wichtig und wachsen als Persönlichkeit, weil ihr Tun einen konkreten Sinn bekommt und nicht bloß einen relativen. Das kannst Du mit der gefälligsten Präsentation nicht erreichen.
    Ach, Ihr könntet danach eine Firma gründen, Ihr würdet by doing ein eingespieltes Team; alle würden Euch beneiden. Und Ihr würdet nebenbei einen "schulischen Irrtum" klären: dass man nämlich nicht für das Leben lernen kann sondern nur IM Leben. Alles Gute dazu wünscht
    Franz Josef Neffe

    Ist das nicht wunderbar? Ja, manchmal waren solche Aktionen wie "Briefchen" wirklich das Interessanteste am Unterricht: Unerwartet. Kreativ. Souverän. Provozierend (etwas hervorrufend). Spontan. Emotional. ..... Alles, was man sich in so einem Moment von einem souveränen Lehrer wünschen würde, oder???
    Ich habe Briefchen & Co. immer als Herausforderung an den Lehrer genommen und den "Spieß" umgedreht, wo ich nur konnte. Zum Beispiel hatte ich auch ein Poesiealbum, in das mir z.B. die 10jährige Sieglinde geschrieben hat: "Ich kann nicht dichten und nicht schön schreiben, aber Du könntest mir ein braver Lehrer bleiben." Mit herzlichem Gruß
    Franz Josef Neffe

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