Beiträge von Ratatouille

    Ich habe eine ganze Reihe muslimischer SuS an der Schule, aber du kannst durchaus beobachten, wie die sich zusammensetzen - "Anatolien-Türken", zumindest Jungs, quasi gar nicht - wenn sie es versuchen, fliegen sie spätestens in der 6. Klasse

    Schade.


    In einer meiner letzten Mittelstufenklassen gehörten ein Junge und ein Mädchen mit türkischem Migrationshintergrund zu den drei ausgezeichneten Lesern (Stufe V). In den letzten Jahren hatten wir etliche türkischstämmige Einserkandidaten unter unseren Abiturienten.


    Der Konflikt zwischen Türken und Kurden ist bei uns allerdings recht präsent. Ich würde den Leisefuchs daher niemals einsetzen.


    Wundere mich ansonsten etwas, wohin die Frage, wie wir für Ruhe sorgen, so führt...

    In letzter Zeit hat ein Schüler das System gesprengt. Er bringt immer so einen Klackfrosch oder so etwas Ähnliches mit. Das Ding ist so laut, dass die Ampel darauf immer direkt reagiert.

    :D :D :D

    Weiß jemand eine Lösung? Ich habe schon überlegt eine Videoüberwachung zu installieren um den Schüler ausfindig zu machen.
    Jetzt bin ich mir aber nicht sicher ob so etwas erlaubt ist.

    :rotfl: :rotfl: :rotfl:


    Ein früherer Kollege, Gesamtschule, Brennpunkt, ist gelegentlich in neuralgischen Stunden mit der Klampfe in den Unterricht marschiert, hat zwei, drei Strophen was Aktuelles gesungen, Schüler (Mittelstufe) fanden es cool, viele sind eingefallen, danach sofort Unterrichtsbeginn in guter Stimmung. Typischer Hauptschulkollege eben. Hut ab.

    Ich glaube nicht, dass da jemand deine Arbeit klauen will.

    Hm, doch, gibt es. Wenn du das Gefühl hast, wird es schon stimmen. Manchmal wird über Neue auch ungut getratscht. Wenn einem jemand unangenehm vorkommt, kann man Gründe haben, sich erstmal eher bedeckt zu halten.
    Frag doch mal bei passender Gelegenheit einen Fachkollegen, was er alles abgibt. Streiten würde ich mich nicht, einfach freundlich und kommentarlos nur das machen, was ich will.

    Die Korrektur kann man aber nur prüfen, wenn auch der Erwartungshorizont bei liegt.

    Finde ich gar nicht. Wenn es tatsächlich mal einen Anlass geben sollte, kann man immer noch auf den Erwartungshorizont zurückkommen.

    Du kommst aus Rheinland-Pfalz. Da kannst du dich aus Familiengründen beurlauben lassen, bis das jüngste Kind 18 ist. Der Beihilfeanspruch bleibt bestehen. Du musst aber die Antragsfristen beachten, also Antrag bis zum 31.1., Beurlaubung dann ab 1.8.

    Lesenüben und Einmaleinsüben etc. muss! zu Hause geübt werden. Das kann weder Schule noch der Hort leisten.

    Genau, Lesen, Rechnen und die Uhr, alles andere läuft ausreichend gut in Schule und Hort. Sonst nur noch für Bewegung an der frischen Luft sorgen, Essen kochen, rechtzeitig schlafen schicken. Das wars, absolut machbar für die allermeisten, alleinerziehend hin, beruflich eingespannt her (bin ich beides auch). Sofern man sich überhaupt um seine Kinder kümmern möchte.

    Die Wahlangebote sorgen dafür, dass die Nachmittagsbetreuung häufig eine reine Kinderaufbewahrung ist. Gelernt kann nicht werden, weil ja viele aus der Klasse nicht da sind und nicht benachteiligt werden sollen. Eine gut durchdachte Ganztagsschule kann nur mit allen Kindern stattfinden.

    Meine Kinder waren in der Grundschulzeit nachmittags im Hort (ja, Glück gehabt, es gab einen und wir haben sogar Plätze bekommen), sie haben dort kurz Hausaufgaben gemacht und danach "nichts gelernt", sondern geklettert, gemalt, gewerkelt, gefilzt, gesungen, geflötet, Theater gespielt, getanzt, gebastelt, gestrickt, gehäkelt, fotografiert, sind ins Kino, Museum, zu Ausstellungen gegangen, wandern, forschen und haben viel, viel mit anderen Kindern gespielt. Es waren ganz normale Erzieherinnen und Erzieher da, mehrere, die im Wechsel immer mal etwas Neues angeboten haben.


    In der weiterführenden Schule habe ich die Kinder in der Ganztagsklasse angemeldet. Das war echt schrecklich. Alle 30 in einem Raum, von hilflosen Hilfslehrern auch schon vormittags kaum notdürftig beaufsichtigt, Höllenlärm, Gehampel und Gerenne (logisch!!), dazwischen Unterricht durch Lehrer. Superanstrengend und frustrierend für alle Beteiligten. Sobald es ging, habe ich sie da herausgenommen.


    Als Jugendliche war ich einige Jahre selbst auf einer Ganztagsschule. In dem Alter fand ich es nicht schrecklich, aber es war öde. Mich nachmittags anderswo auszutoben und auszuprobieren, hätte mir mit Sicherheit besser getan. Dass es für viele Kinder und Jugendliche von Vorteil wäre, wenn sie den Nachmittag in der Schule verbringen könnten, bestreite ich nicht. Aber ich finde, svwchris hat Recht. Lehrer sollten sich nicht für alles zuständig fühlen. Es gibt ein Leben außerhalb der Schule.

    Allerdings, in der einen "schlechten" Klasse wurde auf die ganz schlechten Noten mehrfach mit anhaltendem Kichern und Herumgekaspere reagiert.

    Doch, du solltest dir schon Gedanken über die Kinder machen. Wie soll denn ein Zehnjähriger in seiner neuen Schulklasse (voller cooler Jungs?) anders reagieren, wenn er sich nicht gleich als Fußabtreter anbieten will? Was in ihm vorgeht, weißt du erstmal nicht. Es sollte dir aber nicht egal sein.

    Deutsch macht schon richtig Spaß, weil man viel mehr Möglichkeiten hat, Brücken zu den SuS zu schlagen als in den meisten anderen Fächern. Und langweilig wird es nie.


    Aber

    • Deutsch ist als Fach schon überkomplex, du musst immer viele Stränge gleichzeitig verfolgen (integrierter Ansatz). Schau mal in die Lehrpläne.
    • In einem Fach, das von 5 bis 13 und in relativ vielen Stunden unterrichtet wird, musst du viel mehr Unterricht vorbereiten und aktuell halten als in einem zweistündigen Nebenfach ab Klasse 7 oder 8, was grade in den ersten Jahren ein deutlicher Unterschied ist.
    • In Deutsch schlägt die zunehmende Heterogenität besonders durch, die Vorbereitung wird also noch komplexer, du schreibst Förderpläne etc.
    • Du bist natürlich immer Klassenleiterin, was schön ist, aber in jüngeren Klassen arbeitsintensiv.
    • Ja, die Korrekturen dauern. Und Aufsätze von Schülern, die ihre Stärken anderswo haben (das sind nicht wenige...) sind für beide Seiten eine Qual. In anderen Fächern korrigiere ich nicht nur viel schneller, sondern auch lieber.
    • In Deutsch und Englisch hast du nicht nur dauernd schriftliches Abitur, sondern auch besonders viele Schüler im mündlichen Abitur, in beiden Fächern. Das ist sehr viel Arbeit, selbst wenn du mal keinen eigenen Abiturkurs haben solltest (Zweitkorrektur, Protokolle beim mündlichen Abitur).
    • Deutsch und Englisch gehören zum Kreis der Fächer (Mathe, Naturwissenschaften, Deutsch, Englisch), die permanent im Fokus immer neuer, nervtötender Reformen stehen, was einem unfassbar viel Lebens- und Arbeitszeit raubt, auch wenn man diesbezüglich möglichst die Kirche im Dorf lässt.

    Also: Deutsch ist viel Arbeit, in Kombination mit Englisch seeehr viel Arbeit. Andererseits sind Lehrer sehr gesucht, die Geschichte oder Erdkunde auf Englisch unterrichten können. Das würde dir vielleicht auch Spaß machen. Wenig Arbeit wäre das natürlich auch nicht.

    Obwohl sie selbst Lehrerin ist, passiert ihr als Mutter der typische short cut. Die Lehrer sollen mal bitte zugeben, dass zuviel Unterricht ausfällt - als ob wir es wären, die das verschleiern.


    Wenn Lehrer in Vertretungsstunden Zeitung lesen oder Filme zeigen, ist das ganz sicher nicht ideal, weder was den Lernerfolg noch was die Außenwirkung betrifft, aber oft gar nicht die Entscheidung von Lehrern. Da echte Vertretundsstunden irgendwann bezahlt werden müssen, gibt es zusätzlich die Erfindung der sog. Aufsichtsstunden, in denen Lehrer angeblich gar nicht arbeiten und die deshalb auch nicht bezahlt werden müssen. Natürlich könnte man jetzt einfach trotzdem Unterricht machen. Viele tun das, mit schlechtem Gewissen den jungen Kollegen gegenüber, die trotz Bestnoten und offenkundigem Lehrermangel nicht eingestellt werden. Und die hätten sicherlich auch gerne die eingesparte Stelle an der Berufsschule der eifrigen, aber politisch etwas naiven Dame.

    Es ist schon etwas ungewöhnlich, dass ein SL so dezidiert einfordert, dass Kollegen die Sprachrichtigkeit mitbewerten, im Recht ist er aber! Das ist eben nicht allein die Aufgabe der Deutschlehrer, sondern hat in allen Klausuren zu erfolgen. Die Klausuren durchzusehen, gehört wiederum zu den Aufgaben der SL. Und natürlich ist das Thema Klausuren und Korrekturen ein Kriterium unter vielen bei den Laufbahnbeurteilungen.


    Offensichtlich bist du mehrfach darauf hingewiesen worden, dass du die Sprachkorrekturen gründlicher machen sollst. Dann tu es doch einfach und dein neuer SL hat keinen Grund zur Kritik. Oder es ist dir zu lästig und du lebst damit, dass das halt aufgefallen ist.


    Da du sicher längst verbeamtet und wahrscheinlich auch befördert bist, kann dir dieses Blatt sowieso total egal sein. Außer vor Beurteilungen und Verabschiedungen werden Akten von niemandem gelesen, schon gar nicht gründlich. Bei einem Schulwechsel wird die Akte nicht an deinen neuen SL geschickt, sondern allenfalls der Inhalt der alten Nebenakte in die Hauptakte bei der Bezirksregierung umgeheftet, aber meist nicht einmal das. In jedem Fall interessiert dieses Blatt keine Sau, wenn du nicht selber Wind darum machst.

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