Wir haben auch eine Klassenbuch-App. Die meisten Eintragungen erledige ich während der Stunden, während die SuS beschäftigt sind, am Handy oder Tablet zusammen mit den üblichen Eintragungen zur Unterrichts- und Leistungsdokumentation, den Rest direkt nach Unterrichtsschluss. In besonderen Fällen sammle ich auch schon mal Vorkommnisse chronologisch auf Papier oder schreibe mal ein Gedächtnisprotokoll, ist aber nicht oft nötig. Wenn man sich das angewöhnt, ist es ein bewältigbarer Zeitaufwand, finde ich, geht aber sicherlich nicht überall.
Beiträge von Ratatouille
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Je nach Erlass muss auch die zweite Aufsicht rettungsfähig sein. Da muss man mit Eltern, FSJlern etc. schon Glück haben.
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Habt ihr die von Flupp in #175 verlinkten Texte angeschaut? Sie geben eine Fülle von Ansatzpunkten her, nötigenfalls deutlich zu machen, dass man auf keinen Fall unzureichend ausgebildet oder alleine mit 28 Nicht- und Kaumschwimmern oder in diesem schlecht abgegrenzten Becken Schwimmunterricht durchführen wird. Und ja, es wird auch sehr deutlich, dass die Gruppe hätte geteilt werden müssen.
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Es ist ein Kind gestorben, weil Kolleg*nnen nicht richtig gearbeitet haben! Wenn das Bad nicht sicher ist, ist es meine Aufgabe als Sportlehrer dafür su sorgen, dass es sicher wird! Wenn ich das nicht hinkriege, gehe ich nicht schwimmen! [...] Es wird schon nix passieren, ist keine Option.
Richtig. Wir sind viel zu leise, nehmen viel zu viel hin.
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Der Richter hat zwar das Becken als gänzlich ungeeignet und die Personalausstattung als unzureichend kritisiert, die Lehrerinnen hätten aber ihre Sorgfaltspflicht verletzt und die Gefahr aktiv herbeigeführt, indem sie alle Kinder ins Wasser geschickt hätten. Sechs der 21 Kinder waren Nichtschwimmer. Trotzdem ist eigentlich nur eine Lehrkraft vorgesehen, sie waren nur zu zweit, weil die Referendarin zusätzlich dabei war.
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Oder du wechselst die Uni statt das Fach?
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Keine Telefonate mehr mit dieser Mutter, nur noch persönliche Gespräche, wo noch jemand anders dabei ist und ggfs Protokoll führt.
Bei bekannten Konsorten kannst du auch erstmal auf E-Mails bestehen, besonders, wenn es angeblich dringend ist. Dann hast du schwarz auf weiß, was wer gesagt hat und was nicht. Außerdem kommt meist gar keine E-Mail, und wenn, ist der Ton sehr viel gemäßigter, als er am Telefon vermutlich gewesen wäre.
Am darauf folgenden Samstagmorgen vereinbarte die Mutter einen Sprechstundentermin. In meiner Antwort bot ich an, das Anliegen auch gerne telefonisch zu klären, je nachdem, wie dringend es sei.
Fehler 1 (am Samstag lesen), Fehler 2 (am Wochenende antworten, statt Montagnachmittag) und Fehler 3 (Telefonat anbieten).
Jeder Versuch meinerseits, die Situation zu beschwichtigen, wurde negativ ausgelegt, und ich wurde erneut mit dem Gang zur Schulleitung und dem Anwalt bedroht, obwohl am Ende des Gesprächs bereits eine Einigung erzielt schien.
Fehler 4.
Offensichtlich hast du noch mehr Zugeständnisse gemacht. Das hat die Mutter darin bestärkt, dass du nicht recht weißt, was du tust, und dass man dich unter Druck setzen kann. Womöglich hast du es der Mutter unnötigerweise mit einem neuen Termin ermöglicht, dich anzugreifen, indem sie nun behaupten kann, du würdest verlangen, dass ein krankes Kind arbeitet.
Ich verstehe, dass du dich ärgerst, aber solche Leute gibt es gar nicht mal so selten. Nimm es für dieses Mal hin und machs das nächste Mal besser.
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Schüler merken das meiner Erfahrung nach durchaus. Schlechter Unterricht wird nicht alleine dadurch gut, dass man gute Materialien verwendet.
Im besten Fall wird der Unterricht vielleicht besser als ohne geklautes Material und man hat weniger aufzuarbeiten, wenn man die Klasse wieder übernimmt. Leute, die sich auf Kosten anderer durchschlunzen, sind selten getresst und öfter mal toxisch "selbstbewusst", aber vermutlich nicht wirklich glücklich im Beruf. Sie sind ja zum Glück selten, so dass man sich gut an die kollegialen halten und sie weitgehend ignorieren kann. Früher hab ich mich auch von heulenden und klagenden Reffis ausnutzen lassen. Das war schnell vorbei.
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Ich habe im Lauf der Jahre mehrfach mitbekommen, dass KuK sich von SuS die Ordner haben geben lassen und mein Material durchkopiert haben. Dabei hätten sie mich einfach nur fragen müssen. Manchmal habe ich meine eigenen Tafelbilder irgendwo wiedergesehen.
Anfangs fand ich es schräg, dann wars mir egal und heute laden sie sowieso eherwas aus dem Internet herunter. Ich hatte auch tolle Kollegen, mit denen ich jahrelang unspektakulär Material hin- und hergetauscht habe und deren Sachen für mich auch wirklich brauchbar waren. Heute habe ich mehr als genug gutes Material, tausche aber immer noch regelmäßig Sachen aus und gebe gern Material an junge KuK weiter, so sie das denn wollen.
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Als das 2017 eingeführt wurde, war das tatsächlich so gemeint und gilt im Grundsatz bis heute. Natürlich war das eine bescheuerte Idee. Zeitungsartikel waren ja bis dahin ein oft und vielseitig genutztes Unterrichtsmedium, auch um SUS ans Zeitunglesen heranzuführen.
Natürlich kann man auch heute noch Zeitungsartikel nutzen, indem man den Link von grade offenen Onlineartikeln weitergibt, indem man den Pressreader oder die Onleihe der Bibliotheken nutzen lässt, indem man ein Programm nutzt, in dessen Rahmen eine Zeit lang Presseprodukte an die Schule geschickt werden (mindestens drei Wochen Vorlaufzeit, dann nur ganz oder gar nicht nutzbar) oder indem man schaut, ob einem in einem Schulportal etwas Passendes und Aktuelles angeboten wird. Ich setze Presseprodukte nur noch ein, wenn es thematisch um die Presse geht, nicht mehr oft also, und halte auch keine Print-Abos mehr. Die lokale Zeitung stellt Unterrichtsmaterial online, um die journalistischen Textformen zu zeigen, aber nicht an echten, sondern an albernen extra verfassten Beispielen. Lächerlicherweise darf ja nichtmal intern, z.B. auf Lehrerfortbildungen, der Volltext des letzten Abiturs zur Verfügung gestellt werden. Den muss man sich irgendwie organisieren - "Fragen Sie doch mal in Ihrem Kollegium nach. Vielleicht haben die Kollegen den Text des letzten Abiturs noch." Den dürfen sie aber nur weitergeben, nicht etwa kopieren.
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Wie kommst du denn darauf?
Sorry, es sind 15%.
§ 60a UrhG (Unterrichtsschranke)
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Der Schweizer Professor könnte natürlich keine Rechte verschenken, die er selbst nicht hat. Es finden sich z.B. Zeitungsartikel. In Deutschland dürfen nur 12% eines Zeitungsartikels im Unterricht verwendet werden. Vielleicht ist das in der Schweiz bzw. bei Schweizer Zeitungen ja anders. Prüfen muss man die Urheberrechtslage aber natürlich selbst.
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Eine verbindliche und juristisch nicht anfechtbare Checkliste des jeweiligen Kultusministeriums, was alles bei einer Klassenfahrt zu prüfen ist.
Eine Checkliste wäre nützlich, kann man sich aber auch selber machen, indem man die Vorgaben genau liest.
Aaaaber: Abschließend kann eine Liste niemals sein. Wenn nämlich trotzdem ein Kind zu Schaden kommt, wird geschaut, wer verantwortlich ist. Und was er/sie hätte tun können, um das zu verhindern oder unwahrscheinlicher zu machen. Wenn die Garantenstellung betont wird, geht es nicht mehr um Vorschriften oder gesunden Menschenverstand (grobe Fahrlässigkeit vermeiden), sondern halt um ALLES. Das wäre bissl viel für eine Liste. Also entweder Gottvertrauen oder zuhause bleiben.
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Je nach Schule, Schulform und Region wenige bis gar keine. Als die Boomer hätten eingestellt werden sollen, war weitgehend Einstellungsstopp, da die Stellen schon mit 68ern besetzt waren auf Jahrzehnte. Später sind noch ein paar Boomer reingerutscht. Die 68er sind jetzt schon im Ruhestand.
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Heute sind doch eher Problemlösungskompetenzen wichtig.
Antimon beschreibt es ja. Dahin muss man erst einmal kommen. Natürlich kann und sollte man unterwegs auch das Problemlösen schrittweise einüben. Ohne sich in das Fachgebiet ausreichend gründlich und geduldig einzuarbeiten kommt aber niemand weit.
Auch der Lehrplan, dem ich folgen muss, ist völlig überfrachtet und überhaupt nicht an die heutige Technologie und Arbeitsweise angepasst. Da ist Zeug drin, was für den Beruf unnötig ist und anderes fehlt dafür.
Das ist in der beruflichen Bildung sicherlich ein nerviges Problem.
Wer sich aber an einer allgemeinbildenden Schule zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife entschieden hat, tut mir nicht leid, wenn er/sie sich in Geschichte oder Musik angeblich langweilt, Biochemie als Zumutung empfindet, da er/sie Chemie ja schließlich abgewählt hat, oder zusammenhängende Texte zu schreiben oder zu lesen in KI-Zeiten überflüssig findet. Man kann ja auch eine passende Schulform besuchen. Oder man langweilt sich halt in manchen Fächern. So what? Dass Lehrer bemüht sind, die Gegenwart und die Lebenswelt der Schüler zum Ausgangspunkt zu machen und immer wieder Verbindungen aufzuzeigen bedeutet ja nicht, dass es um nichts anderes gehen darf. Die Lehrpläne sind m. E. bei genauerem Hinsehen eigentlich nicht wirklich zu voll oder zu unmodern, wenn man die Freiräume nutzt. (Bei den Vorgaben fürs Zentralabitur mag das hier und da anders aussehen.)
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Die Ergebnisse sind mit einem Minimum an Aufwand inzwischen sehr viel besser als die, die ein mäßig guter Schüler zustande bringen würde, insbesondere wenn man KI-Tools geschickt kombiniert. Dazu braucht man nichtmal gute Prompts, Ein- und Zweiwortsätze können reichen. Es geht also sehr schnell und unauffällig.
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Gegen die Dienstherrin. Die wird gegenüber den Lehrerinnen von der Schulleiterinnen vertreten, welche darauf zu achten hat, nur zu genehmigen, was auch bezahlt werden kann.
Ja, sicher.
Es klang ja in der Presse schon an, dass die Schulleitungen es mit der Budgetfreiheit jetzt aber bitte schön nicht übertreiben sollen, dass man genau kontrollieren werde, was sie tun. Größere Summen für Reisekosten werden natürlich moniert werden. Dann gibts halt, leider, leider, doch eine Unterdeckung, selbst wenn die SL vorher korrekt gerechnet haben sollte. Dann hat man als Lehrkraft die Wahl: Geld verlieren oder Zeit und Nerven (oder auch Zeit, Geld und Neven). Ich hoffe, viele wehren sich.
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Dann fährt man eben nicht! Was ist daran diskutabel?
Richtig. Oder man geht eben mit keinem Cent in Vorleistung.
Es waren die Schulleiter, die erwirkt haben, dass die Budgets geöffnet werden und damit die Lage verunklart haben, weil sie wollten, dass die Fahrten in jedem Fall stattfinden. Auch wenn dann immer noch nicht genug Geld da ist. Ich bin mir sicher, dass viele Kollegen nicht die kompletten Reisekosten erstattet bekommen werden.
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Wenn eine Fahrt genehmigt ist und ich sie entsprechend durchführe, habe ich ohne wenn und aber Anspruch auf die Kostenerstattung.
Nur gegen wen? Wenn das zu knappe Budget in Berlin nicht reicht, zuckt der Dienstherr jetzt mit den Schultern. Selbst schuld.
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Weitergedacht könnte man Mobiliar, Schulpersonal und Lehrmittel dann wiederum von den aus dem Topf für Klassenfahrten eingesparten Geldern finanzieren
Nanana. Personal gibbets eh nich. Den Rest besorgen doch die engagierten Lehrer, denen die Kinder nicht egal sind. Problem gelöst.
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