Lesen ist soweit in Ordnung....auch beim Lesen einfacherer Lektüre oder Gedichten haben einige gute Verstehensansätze. Sobald es aber schriftlich wird, treten große Probleme auf. Manche können aber auch mündlich kaum ihre Gedanken in fünf Sätzen formulieren, obwohl sie es intuitiv verstehen.
So fehlt oft die Resonanz, der Spaß am Text.
Wieder öfter produktionsorientierte und kreative Interpretationsaufgaben wählen? In Kleingruppen?
Schreibplan anlegen lassen, anfangs kurz und eng geführt, nach und nach offener werden, Differenzierung.
Sprache Sprache Sprache: Ausdrucksmittel für die Aufsatzform an die Hand geben. Systematischer langfristiger Sprachaufbau mit DAZ-Materialien (Redewendungen, Nomen-Verbverbindungen, Wortfamilien, semantische Sammlungen, z.B. Verbsammlungen (sagen / gehen / sehen / machen ...), Fachwortsammlungen, Synonyme, Gegensätze - kennst du "deutschunddeutlich"? Da kann man einiges finden und sich vieles abschauen.
Und lesen lesen lesen. Besser viel als zu anspruchsvoll.
Natürlich können das die Deutschlehrer nicht alleine stemmen, aber du kannst nicht warten, bis dein Kollegium das verstanden hat. Tu, was du kannst.
In meinem Bundesland wurden vor 15 Jahren die Realschulen mit den Hauptschulen zusammengelegt. Der Effekt war spektakulär, die Realschule spielt sich seitdem am Gymnasium ab. Sinnvoll abschulen konnte und kann man jenseits der Orientierungsstufe im Grunde nicht. Also unterrichten wir nach bestem Wissen und Gewissen und führen zum "Abitur". Dass das jemand nicht bekommt, ist ebenfalls nicht vorgesehen und kommt nur in seltenen Ausnahmefällen vor. Ich sehe meine Rolle daher darin, so gut wie möglich zu erfassen, was die Jugendlichen voranbringt und so viel wie möglich davon zur Verfügung zu stellen, ihnen Mut zu machen, ihre Leistung anzuerkennen. Gleichzeitig gebe ich aber möglichst realistische Noten, die ihnen zeigen, ob sie ein Fach nach aktuellem Stand studieren sollten oder nicht. Vorgaben bemühe ich mich zu erfüllen, nehme mir aber die Freiheit, sie pragmatisch auszulegen.