Beiträge von xwaldemarx

    Mein erster Eindruck (studiere Berufliche Bildung an der TU München) ist, dass das zeitlich garnicht möglich sein wird. Wir haben mit einer beruflichen Fachrichtung und dem allgemeinbildend es Fach schon extreme Überschneidungen. Wie das mit einer zweiten Fachrichtung aussieht, will ich mir garnicht vorstellen. Da ich aber auf Bachelor/Master studiere und du sagst, dass es in Dresden grundsätzlich möglich ist (Staatsexamen), denke ich, dass die Studiengänge so koordiniert sein werden, dass es nur zu wenigen Überschniedungen der LVs kommen wird.


    Grundsätzlich sind 2 gefragte Fachrichtungen immer besser als 1 gefragte Fachrichtung und ein allgemeinbildendes Fach, jedoch weißt du später ja nicht, wo es dich familiär hinschlägt, weshalb du an eine Berufsschule musst(?), die beide Fachrichtungen anbietet. Ob dies immer so der Fall ist, kann ich dir nicht sagen.


    Ich weiß außerdem nicht, ob du nach/während des Studiums ein Praktikum absolvieren musst (oder hast du eine Berufsausbildung?). In BAyern benötigt man ein 48-wöchiges Praktikum in der jeweiligen Fachrichtung. Wie das in deinem Bundesland ist, weiß ich nicht. Bei uns wäre es dann eben 24 Wochen in der einen und 24 Wochen in der anderen Fachrichtung. Ob du deinen SchülerInnen mit so wenig praktischer Erfahrung in den jeweiligen Bereichen gerecht wirst, liegt daher an dir. Deshalb würde ich dir - zum Wohle deiner SuS - nur zu einer beruflichen Fachrichtung und zu einem gefragten allgemeinbildenden Fach raten. Welche gefragt sind, kannst du sicherlich in der Lehrerbedarfsprognose deines Bundeslandes nachlesen. Meines Wissens nach ist an Beruflichen Schulen deutschlandweit ein Mangel in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik (mind.).


    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Melde dich bei weiteren Fragen!


    Xwaldemarx

    Ich habe einige dieser Hypes selbst gelebt und muss sagen, dass die jüngsten Hypes (fidget Spinner, Pokémon go etc.) viel kurzlebiger sind als YuGiOh-Karten, Pokémon-Karten etc. "damals".

    Vergessen habe ich folgendes:


    - Zu Beginn des Studiums wählt man die Fachrichtung Agrarwirtschaft (-> Landwirte) ODER Gartenbauwissenschaft (-> Gärtner).


    - denjenigen, die noch keine Ausbildung davor hatten wird zum Bereich Agrarwirtschaft geraten

    Hallo nordlicht90,


    in Bayern studiert man Agrarwissenschaften zusammen mit den Bachelor und Master of Science Studenten. Man selbst macht den Bachelor und Master of Education. Das Studium bietet in Bayern nur die TUM. Zusätzlich zum abgespeckten Studium der Agrarwissenschaften kommen noch Sozialwissenschaften (Pädagogik, Psychologie) und ein Unterrichtsfach (Deutsch, Sprache und Kommunikation Deutsch, welches ich studiere, Englisch, Mathe, Religion, Physik, Chemie, Sozialkunde, Sport). Später unterrichte ich also Deutsch (v.a. Flüchtlinge) und bei den Landwirten die Fächer pflanzliche Erzeugung, tierische Erzeugung, Wirtschaftslehre, Ökologie und Umwelt und das landwirtschaftliche Praktikum, in dem man mikroskopiert, Pflanzenbestimmung übt etc. pp. Das Fach Landtechnik unterrichten Landwirtschaftsmeister.
    In Bayern gibt es das Berufsgrundschuljahr (Vollzeit + 1 Tag Betriebspraktikum pro Woche) und die 11. und 12. Jahrgangsstufe, in denen man ein Mal pro Woche Berufsschulunterricht hat. (das bedeutet für den Lehrer häufigen Nachmittagsunterricht).
    Das Fach Ökologie und Umwelt ist also kein Fach, das man wählt, sondern eines, das jeder unterrichtet. Es ist auch eines meiner Lieblingsfächer.


    Generell würde ich dir abraten, dein Potenzial in der Umweltpädagogik zu "vergeuden". Es wäre doch sinnvoller, die Probleme direkt an der Quelle (den zukünftigen Landwirten) anzupacken.
    Laut unserer Studienkoordinatorin ist der Bedarf in ganz Deutschland im Berufsschulbereich Agrar noch lange nicht gedeckt und dies wird sich die nächsten Jahrzente auch nicht so schnell ändern. Der Großteil der Berufsschullehrer im Bereich Agrar wird in den nächsten 5-10 Jahren pensioniert werden.


    Ich schreibe dir eine PN, um dir die Kontaktdaten der Ansprechpartnerin der TUM zu geben.



    Bei weiteren Fragen stehe ich dir gerne noch weiter zur Verfügung.

    Hallo nordlicht90,


    Ich studiere gerade den Bachelor Berufliche Bildung Agrarwirtschaft und mir geht es ganz ähnlich.


    In diversen Praktika an Berufsschulen für Landwirte habe ich gemerkt, dass die Meinung bei Lehrern (pro Demeter, Naturland und Co.) mit der der Schüler (extrem gegen Demeter, Naturland und Co. sondern pro konventionelle Landwirtschaft) extrem divergiert. Du lehrst deinen Schülern ja nicht den "Auftrag zur Tierquälerei" sondern zeigst Möglichkeiten, wie sie später ihren Betrieb organisieren können, indem du mit den Schülern pro und contra abwägst (du wirst merken, dass die Mehrheit der Schüler extrem auf das Tierwohl bedacht ist!). In Bayern ist es zudem so, dass es das Fach "Ökologie und Umwelt" gibt, in dem eben ökologische Landwirtschaft DAS Thema ist (wie das in SH ist, weiß ich nicht). Also: wenn du für agrarische Themen brennst (das wirst du, da du sonst keine 3 Jahre durchgehalten hättest), mach es und du wirst sehen, dass du denn tollsten Beruf der Welt ausübst!


    Stell ruhig noch weitere Fragen. Ich glaube ich bin nahezu der einzige mit dieser Fächerkombination hier in diesem Forum.


    Mit freundlichen Grüßen, xwaldemarx

    Wieso sollte ich der Schüler sein?



    Naja, die Situation hat mich einfach überfordert. Ich weiß auch nicht, wieso ich nichts gesagt habe. Ich dachte wohl genauso wie MrsPace, dass sich das spätestens bei der Abschlussprüfung rächen wird. Es ist einfach eine enorme Umstellung vom Schülerdasein zum Lehrerdasein. So empfinde ich das zumindest, ich weiß nicht, ob das bei Euch auch so war.

    Unterschleif - so nennen wir das in Bayern ;)

    Ok, vielen Dank Euch beiden!


    Ich habe ein schlechtes Gewissen, da mich die Lehrerin beauftragt hat, in den letzten Reihen nach dem Rechten zu sehen.


    Aber wenn das jetzt eh nichts mehr nützt...

    Hallo zukünftige Kollegen,


    Zurzeit bin ich an einer bayerischen Berufsschule als Praktikant (Student im 2. Semester) tätig. Heute wurde in der 11. Klasse eine Ex geschrieben, bei der ich sah, wie ein Schüler ständig mithilfe seines Smartphones spickte.
    Da ich ja nur Praktikant bin und ich mich vor der Lehrerin nicht aufspielen wollte, da sie ihn nicht beim Unterschleif gesehen hat, habe ich ihr nichts erzählt. Jetzt plagt mich aber mein schlechtes Gewissen gegenüber der Lehrerin, mit der ich mich super verstehe und gegenüber den Schülern, die nicht gespickt haben. Soll ich deshalb meiner Betreuungslehrerin Bescheid geben oder es lassen? Bzw. würde das überhaupt noch was nützen jetzt im Nachhinein?


    Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet.


    Mit freundlichen Grüßen,


    xwaldemarx

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