Hast du dich auch im beruflichen Bildungssystem umgeschaut? Für Mathe und Physik wäre definitiv das TG interessant.
Auch dort wirst du in den höheren Dienst eingruppiert.
Beiträge von Yummi
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Gerne erkläre ich dir, was individuelle Förderung bedeutet. Die drei wichtigsten Aspekte sind
- Der Schüler erwirbt aktiv neue Kompetenzen, indem er sich größtenteils selbständig mit den Inhalten auseinandersetzt. (Wissen kann nicht einfach vom Lehrer auf den Schüler übertragen werden, sondern muss von jedem Schüler selbst konstruiert werden.)
- Der Schüler übernimmt Verantwortung für seinen eigenen Lernprozess.
- Der Schüler reflektiert und evaluiert seinen eigenen Lernprozess.
- Jeder Schüler hat so die Gelegenheit den für ihn bestmöglichen Schulabschluss zu erwerben. (Und wenn im individuellen Fall ein 4,0 MBA sein sollte, ja, dann ist es halt so.)
Mit "Binnendifferenzierung", "Keiner kann scheitern.", "Jeder kann Abitur machen." hat das überhaupt gar nichts zu tun! Da hast du was durcheinander gebracht.
Von den "realen Einschränkungen" wie du es nennst, spüre ich bei dieser Art von Unterricht wenig. Ich muss sicherstellen, dass mein Unterricht entsprechend vorbereitet ist, sodass die Schüler sich eben selbständig mit den Inhalten auseinandersetzen können. Das ist aufwändig, keine Frage, aber meiner Meinung nach lohnt sich das. Weiterhin muss ich selbst die Inhalte fachlich in einem hohen Maße durchdrungen haben, um bei aufkommenden Diskussionen über den Lernstoff unmissverständlich und nachvollziehbar argumentieren/erklären zu können. Und das sollte man drauf haben, wenn man das Fach studiert hat.
Ansonsten haben die Schüler ihr Schulbuch, einen Block und einen Stift. In Mathe idealerweise noch ein Geodreieck und einen Taschenrechner. Mehr brauchen sie bei mir im Unterricht nicht.
Ob da 20 oder 30 Schüler im Unterricht sitzen, ist auch unerheblich. Ich habe bisher weder das Gefühl gehabt, dass Schüler zu kurz kommen, noch haben Schüler sich darüber beschwert. Da frontale Phasen wegfallen, habe ich ja auch volle 90 Minuten Zeit um alle Fragen, Probleme, etc. aus der Welt zu schaffen.
Unser Kerngeschäft ist das Unterrichten. Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts. Der fachliche Austausch mit Kollegen ist Gold wert und eine sehr gute Unterstützung bei der Realisierung von IF.
Wie ich oben schon schrieb, ich unterrichte durch meine Fächerkombination hauptsächlich Oberstufe (dieses Jahr 22 Deputatsstunden) und es hat bisher immer funktioniert. Auch bei Klassen mit 30 Schülern und mehr.
Ja, genauso ist es. Wie ich oben sagte: Ich kann mein Wissen nicht auf die Schüler übertragen. Die Schüler müssen dieses Wissen selbst aufbauen. Wenn ich so an den klassischen Frontalunterricht denke: Erstmal Hausaufgabenbesprechung, die nur einem Bruchteil der Schüler überhaupt etwas bringt. Anschließend ein 30-minütiger Lehrervortrag, wenn man Glück hat fragend-entwickelnd, bei dem zumindest in Mathe die Hälfte der Schüler nach 5 Minuten aussteigt und man am Ende dann vllt noch fünf Zuhörer hat. Dann eine Übungsphase, die in der Regel nur die Fleißigen zur Übung nutzen. Die anderen warten nämlich auf die sich an die Übungsphase anschließende Besprechung.
Ich mag nicht bestreiten, dass es Schüler gibt, die sehr gut durch Frontalunterricht lernen. Die gibt es sicher. Aber für den Großteil unserer Schüler ist ein solcher Unterricht wenig motivierend.Hier stimme ich voll zu. Irgendwann wird jede Methode langweilig. Die Abwechslung macht es. Ich mache weder das ganze Jahr "Flip the classroom" noch das ganze Jahr "Projektarbeit". Und natürlich gibt es bei mir auch mal die ein oder andere frontale Phase, weil man schlicht nicht immer Möglichkeiten findet, den Stoff so aufzuarbeiten, dass die Schüler es sich selbständig erarbeiten können. Ein Beispiel für die Leute vom Fach: Randwertuntersuchung bei Optimierungsaufgaben... Wer da etwas handlungsorientiertes hat, her damit. Bisher hatte ich keine zündende Idee dazu...
Wie denn? Wann soll denn der Schüler Zeit haben, sich aktiv mit den Inhalten auseinander zusetzen. 15 von 90 Minuten gehen für Besprechung der HA drauf, 30 Minuten für den Lehrervortrag, 15 Minuten für die Abschlussbesprechung. Wie soll der Schüler es schaffen, in 30 Minuten Übungsphase (deren Aufgaben leider auch häufig so gestaltet sind, dass bloßes Wiederkäuen des Lehrervortrags reicht...) ein komplexes Thema so zu durchdringen, dass der Stoff verinnerlicht ist? Meine Schüler haben dafür 90 Minuten Zeit und manchmal reichen diese noch nicht und dann wird in der Pause nach dem Raumwechsel nochmal das Mathe-Buch ausgepackt...
Nimm es mir nicht übel. Aber deine obige Aufzählung klingt genau wie aus einer Didaktikvorlesung. Ich treffe diese Annahme und gehe davon aus dass sie passt. Klingt schön, muss ich dir lassen.
Empirisch ist aber nicht nachgewiesen worden, dass diese Art des Unterrichtens besser ist als die tradierte Form. Aber auf der Kompetenzwelle, Selbstreflexion und all die blumigen Begriffe reiten zur Zeit irgendwie viele herum.Ich weiss zwar nicht was du dir so vorstellst unter kompletter Durchdringung der Materie. Aber du solltest dringend guten Frontalunterricht bei einem deiner Kollegen anschauen. Denn Übungsaufgaben sind per se nicht bloßes Wiederkäuen sondern können durchaus anspruchsvoll ausgestaltet sein. Und wenn es SuS gelingt 30 Minuten an anspruchsvollen rechtlichen Themen mit Hinzunahme ihres Gesetzbuches auseinanderzusetzen, dann ist das durchaus eine tolle Leistung.
Lehrervorträge sind darüberhinaus nicht bloß zuhören. Es geht um Interaktion, um gemeinsame Problemanalyse und der Auseinandersetzung damit. Guter Frontalunterricht zeugt vom Einbezug der SuS. Das ist Lehrerpersönlichkeit; Faszination am Fach ausstrahlen, klare Problemstellungen mit den SuS in Interaktion bearbeiten und lösen.
Und das Argument mit den Hausaufgaben ist schon seit Jahrzehnten immer wieder Diskussionsthema. Ich erwarte selbstverständlich, dass man eine (vereinfachte, auf schulischem Niveau angesiedelte) Bilanzanalyse mittels des Lehrbuchs durchführt. Wer glaubt, Hausaufgaben bringen nichts, der kann das gerne tun. Aber das gehört auch zu der sehr gerne zitierten Verantwortung für den eigenen Lernprozess.
Und mal eine persönliche Frage. Du verzichtest dich nicht freiwillig auf Deputatsstunden um somit mehr Zeit zur Unterrichtsvorbereitung zu haben oder?
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Vor vielen Jahren hat mal eine Klasse von mir als Projekt zum Thema Unternehmensgründung einen Erotik-Shop für Frauen gegründet
Sehr coole Aktion . Gibt es die noch?
@Topic
Themenfelder gibt es so viele, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass es sich hier um einen Lehrer handelt.
Vorschlag: Warenwirtschaftssysteme im Lebensmitteleinzelhandel -
Warum Mogelpackung? Wurde dir ein Seminar und eine Ausbildungsschule zugesichert?
Viele Kollegen hier sind sicher auch umgezogen. Gehört zum Job dazu.
Und viel wichtiger ist die Qualität deiner Ausbildungsschule. Was nützt dir dein Wunschort, wenn du dort nicht vernünftig unterstützt wirst?
Sei doch einfach offen und freu dich auf deinen nächsten Lebensabschnitt.
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Als ob Frontalunterricht nicht problemorientiert sein kann und bei der Lösung von komplexen Inhalten keine Auseinandersetzung durch den Schüler alleine verlangt ist.
Auch in einem Betrieb wird ein Azubi zu Beginn nur kleinschrittig herangeleitet und mit der Zeit größere Aufgaben erhalten. Daneben müssen die Schüler in kaufmännischen Ausbildungen eine Projektarbeit durchführen und vor Ausbildern präsentieren. Diese Lehrgorm ist durchaus berücksichtigt.
Und in der SEK 2 gibt es ebenfalls ausreichend Berücksichtigung für diese Form der selbstständigen Erarbeitung im Rahmen von GFS u.ä.
Aber Frontalunterricht als zentrale Lehrform als gefährlich zu bezeichnen ist schon ganz schön arrogant. Empirische Belege für die Gefahr wäre mal nett. Ansonsten ist das die übliche Meinungsmache bestimmter Gruppen.
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@Schantalle
Das ist wirklich der Klassiker. Frontalunterricht sorgt nur dafür, dass der Stoff sofort nach der Klausur vergessen wird. Die modernen Methoden dagegen sorgen für langfristigen Wissenserwerb. Und dann den Kollegen, die guten Frontalunterricht betreiben Überheblichkeit vorwerfen. -
@Sissymaus
Völlig in Ordnung dass du mit dieser Lehrmethode zufrieden bist. Ich bevorzuge dagegen klar strukturierten Frontalunterricht. Mit deiner Methode wäre ich nicht authentisch. Mit meiner dagegen gelingt mir die Erfüllung meiner Lehrpflicht und zwar den SuS die notwendigen Kenntnisse für ihre Abschlussprüfungen zu vermitteln.Vielleicht ist es bei deinen Kollegen ähnlich und sie sind nicht einfach nur faul? Demgegenüber könnte ich plakativ zurückwerfen, dass diejenigen, die ständig Gruppenarbeit, Stationenlernen und all die anderen modernen Methoden anwenden, damit fehlendes Fachwissen und fehlende Lehrerpersönlichkeit überspielen. Ein bisschen billig, oder?
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Schade, dass es offenbar immer noch Kollegen gibt, die nicht verstanden haben, worum es bei IF überhaupt geht...
Dann erkläre es mir bitte. Aber unter Berücksichtigung des Einbezugs der realen Einschränkungen in unserem Beruf, welche auch in meinem Post genannt wurden. Blumige Worte und schöne pädagogische Wünsche kann man schnell formulieren. Die Umsetzung in der Realität sollen aber schön die Lehrer leisten und nicht irgendwelche Didaktiker oder Politiker.
Inklusion, offene Schule, Leitbild, Schulentwicklung, individuelle Förderung, Binnendifferenzierung, neues Konzept hier, neues Konzept da... Was ist eigentlich unser Kerngeschäft? Wie sieht die tatsächliche Unterstützung für die Realisierung aus?
Es genügt, dass man sich den Thread von "Eule" durchliest. Und das ist nur ein (reales) Beispiel.Ja, ich würde sagen genauso ist das. Bis zum Schuleintritt macht jeder Mensch das, was seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht und jeder lernt auf dem Weg, auf dem er sich befindet, ohne dass ihm jemand erklärt wie man läuft und in welcher Woche man laufen können muss.
Und nach dem Schulabschluss geht's genau da weiter: Wer kein Physik studieren will, muss auch gar nicht. Und wer Physik liebt, arbeitet selbständig an seinen Aufgaben, da fragt nämlich keiner ständig nach, ob man fleißig am Platz sitzt, Hausaufgaben macht und Vorgekautes widergibt.Also wenn ich mich richtig zurückerinnere, haben sich meine an meine Arme gehängt und wir sind die Wohnung abgelaufen. So alles alleine war wohl nicht .
Klar, wer kein Physik studieren will, muss das auch nicht. Aber wer kein Abitur will, muss auch nicht.Als Lehrer natürlich bis zum Abitur. Was ist das für eine Frage?In welcher Klasse sollte diese denn aufhören?
Zum Ausgangsthema: Wir haben ein Foyer mit Tischen und einen Aufenthaltsraum.
Dort bearbeiten einzelne Lerngruppen ihre Themen. In Oberstufenklassen ist das ein Selbstläufer, aber ich befürworte auch, damit früher anzufangen, nur dann lernen die Schüler auch diese Art zu arbeiten.
Auch auf einer Fortbildung, die ich kürzlich besuchte, wurde betont, dass man den Unterricht öffnen und nicht nur eingesperrt im Klassenzimmer bleiben soll.
Nun, wer auf eine berufliche Schule wechselt, dem sollten die Zubringerschulen die notwendigen Kenntnisse vermittelt haben; notfalls mittels der individuellen Förderung. Klappt aber wohl nicht so gut.
Und wie soll diese denn bei 30+ Klassen funktionieren, deren Ziel eine Hochschulreife ist? Der Anspruch an das Abitur ist immer noch ein anderer als z.B. an die Mittlere Reife.Dann ist die Aufgabe nicht klar umrissen, nicht zum Selbststudium / Eigenarbeit geeignet, zu hoher / zu niedriger Schwierigkeitsgrad, keine Kontrollmechanismen eingebaut und und und.
In der Berufsschule und meinem Bildungsgang (meist ab 3. AJ) absolut üblich: Schüler arbeiten mehrere Schultage alleine an einem klar umrissenen Projekt. Anhand des Projekttagebuchs kann ich genau ablesen, was sie in den Stunden 1-4 gemacht haben. Am Ergebnis und dem anschließenden Fachgespräch erkenne ich, ob sie es alleine oder mit Hilfe gemacht haben. Dabei ist es mir egal, ob sie in meinem Raum oder draußen arbeiten. Fragen dürfen sie natürlich immer stellen. Manche beantworte ich, bei anderen verweise ich auf die zur Verfügung gestellten Informationsmaterialien.Mich kostet es im Vorfeld viel Arbeit. Nach jedem Durchlauf ändere ich was dran (bisher). Aber der Unterricht ist dann ein Selbstläufer.
Zur TE: Ich glaube, dass das klappen kann, aber dann muss das Material mit viel Arbeit so erstellt sein, dass die S. alleine klar kommen.
Berufsschüler kenne den beruflichen Alltag. Bei denen hast du ganz andere Druckmittel. Spätestens bei dem Ausbildergespräch werden da die Karten auf den Tisch gelegt. Und in den meisten (kaufmännischen) Berufen haben die Ausbilder auch eine entsprechende Erwartungshaltung an ihre Auszubildenden. Und in einigen Ausbildungsberufen erfolgt die Präsentationen in Betrieben und vor verschiedenen Ausbildungsleitern. Teilzeit und Vollzeit da zu vergleichen ist völliger Nonsens.
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Nach den Jahren reduziert es sich erheblich. Dank digitaler Speicherung kann ich gesetzliche Änderungen schnell einpflegen.
Gute Organisation ermöglicht das langjährige Nutzen von Unterrichten.
Auch eine intelligente Klausurstellung kann den Korrekturaufwand in Grenzen halten. Wobei ich sowieso korrekturfreundliche Fächer im Vergleich zu den Sprachlehrern habe. Wie lange die teilweise an Klassensätzen arbeiten
Andererseits habe ich jedes Jahr mind. 2 Klassen, die ich zur jeweiligen Abschlussprüfung bringe. Dazu noch Zweitkorrekturen...Das ist der stressigere Teil. Aber beschweren kann ich mich nicht.
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Und was willst du damit sagen?
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Und? Eine Empfehlung, deren Umsetzung durch meinen Unterrichtsvorschlag abgedeckt ist.
Dagegen schiessen die Maßnahmen einiger hier weit über das Ziel hinaus.
Ihr könnt das gerne tun, aber welche Konsequenzen hat es denn ganz konkret für Eltern die euren Essensvorgaben nicht folgen?
Maßnahmen, die keine Möglichkeit zur Durchsetzung haben, kann man getrost vergessen. Dann könnt ihr es besser als Empfehlung bezeichnen.
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Genau so viel, wie Ver- und Gebote anderer Natur. Menschen halten sich dran, andere nicht. Schule ist eine der Institutionen, wo dauernd Verhalten geregelt wird. Normal.
Nachhhaltig wird's ab Einsicht. Und da bin ich für Aufklärung vor dem Verbot. Aber sich hinzustellen und zu sagen "die Leut machen eh was sie wollen, mir doch scheißegal/kann ich eh nichts dran ändern", ist natürlich für nen Lehrer extrem armNaja, ob es mein Job ist, Essensverhalten zu verbessern, stelle ich Mal in Frage. Aber das ist wohl Typsache. Ich sehe es als definitiv nicht " arm" an, wenn es mir egal ist, was die SuS essen. Ich renne ihnen nicht hinterher und kontrolliere den Nährstoffgehalt ihres Essens.
Und auf mögliche Konsequenzen, wenn Eltern sich nicht an die Vorgabe der Schule im Hinblick auf dass Pausenbrot halten, bin ich gespannt.
Ist dann wieder so ein zahnloser Tiger, bei welchem pädagogische Idealisten eine neue Mission gefunden haben, deren Durchsetzung an der Realität scheitern wird.
Besprecht in eurem Unterricht die vernünftige Zusammenstellung von Mahlzeiten, aber fangt nicht an zu missionieren. Wir müssen uns schon mit genug anderen Herausforderungen auseinandersetzen. Dass einige Kollegen dann immer noch mehr der Schule aufhalsen wollen, nervt langsam.
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Super. SuS als Lückenfüller benutzen, um den Saal für den Vortragenden zu füllen und danach dann in der Klasse über das Thema diskutieren. Als SuS käme ich mir da richtig veräppelt vor.
Du setzt dich in deinem Unterricht direkt mit den unterschiedlichen politischen Gruppen auseinander. Das ist sinnvoll und absolut .Zum Theaterbesuch: Ja, im Deutschunterricht hat man zu meiner Zeit Theaterbesuche häufig in Verbindung mit einer gerade im Unterricht behandelten Lektüre verbunden. Aber es war immer eine freiwillige Veranstaltung. Nie wurden alle SuS dazu verpflichtet. Das halte ich persönlich für wesentlich sinnvoller.
Aber das was der SL hier betreibt und von einigen hier als politische Bildung verkauft wird ist nichts anderes als ein Benutzen von SuS um die fehlende Resonanz einer freiwilligen Veranstaltung nicht zu einer peinlichen Posse werden zu lassen.
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Das Argument der fehlenden Mittagspause klingt jetzt (wie einiges anderes hier) vorgeschoben, wenn man vorher argumentiert, dass diie Schüler sonst um die Uhrzeit (alle? Klar!) Verein, Nachhilfe oder Jobs haben...
Mein Gott, das Verfahren ist sicher ungeschickt und verbesserungswürdig aber so ist auch einiges in der Schule...
Allgemeinbildung, politische Bildung und Erziehung zur Mündigkeit kommen nicht nur durch Unterricht sondern auch durch solche Veranstaltungen. Was willst du deinen SuS beibringen? Dass Vereinssport (und seien wir ehrlich: mindestens 2/3 der SuS hat um diese Zeit keinen realen Termin sondern halt FREI) nicht mal wegen einer Schulveranstaltung ausfallen kann?
Wenn die Schüler Argumente haben und du nicht gerade an einer Grundschule arbeitest, haben sie Schülersprecher und so. Dass da eine Lehrkraft gegen eine solche Veranstaltung Wind macht, super..Ich erwarte von meinem Sohn, dass er Termine grundsätzlich früh genug mitteilt, damit andere Planungen rechtzeitig verschoben werden.
Ich erwarte, dass er seinen Verpflichtungen die er neben der Schule hat, ebenfalls nachkommt.Ich kann nicht akzeptieren, dass die Schule einen Termin ansetzt, welcher so gar nicht in der Ausgestaltung geplant war.
Und ob politische Bildung und Mündigkeit durch einen Vortrag entsteht, halte ich für äußerst zweifelhaft. Wenn, dann durch eine Podiumsdiskussion, bei welcher alle relevanten politischen Gruppen eingeladen werden. Ansonsten ist das nichts anderes als (Wahl-)werbung auf dem Rücken der SuS.
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Dann macht sich die Schulleitung damit selbst keinen Gefallen. Schüler zu einer Veranstaltung zu verpflichten, die zunächst nicht verpflichtend war ist wohl das Dümmste was man anstellen kann.
Wenn das nicht mit Störungen oder offensichtlich zur Schau gestellter Unlust endet, wäre ein Wunder.
Spinnen wir das mal weiter. Was sollen Schüler tun, die Nebenjobs haben und diese auf schulfreie Zeitpunkte gelegt haben? Und jetzt die Schule plötzlich mit einer Schulveranstaltung ankommt die auch urplötzlich verpflichtend ist?
Wir erwarten Verantwortung und Selbstständigkeit von unseren Schülern. Und jetzt wird dies torpediert?
Ich hätte da nichts dagegen, wenn mein Sohn dort fehlen würde. -
Bei manchen Einwänden und Vorschlägen hier, muss ich echt den Kopf schütteln.
Heutzutage solle individuelle Förderung eigentlich durchgängig zum Unterrichtsprinzip geworden sein... Wieso erhalten die Schüler, die selbständig arbeiten "keinen Unterricht"?! Ja, keinen Frontalunterricht. Ja, nicht jeder erhält denselben Unterricht. Aber wäre das überhaupt wünschenswert?! Meines Erachtens nicht!
Und vorzuschlagen, als Disziplinierungsmaßnahme Schüler vor anderen bloßzustellen, finde ich schon allerhand... Kann man natürlich machen, wenn man sich jeglichen Zugang zu den Schülern verbauen will.
Was die TE vorhat, trifft an sich genau das Prinzip der individuelle Förderung. Ich finde die Überlegungen goldrichtig, umsetzen würde ich es anders.
Meine Klassenzimmer sehen wie folgt aus. Vorne links vor der Tafel zwölf Plätze in Reihe. Vorne rechts Einzel- und Zweiertische zur Still- bzw. Partnerarbeit. Hinten (durch Stellwände abgetrennt) drei Gruppentische. So hast du unterschiedliche Arbeitsbereiche innerhalb des Klassenzimmers und alle Schüler dauerhaft unter deiner Aufsicht.
Ah, individuelle Förderung. Das "Mantra" der pädagogischen Lehre, in der wir durch Binnendifferenzierung und Coaching unsere SuS zu besseren, kreativen und lebenslang lernenden Geschöpfe heranwachsen lassen. In welcher niemand scheitert und in der jeglicher Unterrichtsstoff auf jedes Anspruchsniveau didaktisch reduziert werden kann. In der Abschlüsse durch jeden Schüler zu erreichen ist, denn mittels individueller Förderung wird jeder dazu in die Lage versetzt. Und all dies gelingt den Lehrpersonen bei immer volleren Klassen und knapper Ausstattung.
Manchmal frage ich mich wirklich, was manche Kollegen, die auf diesen ständigen pädagogischen Wellen reiten, geraucht haben.
Frontalunterricht ist böse, freier Unterricht und Binnendifferenzierung ist gut. Früher war alles böse, heute ist alles besser und die SuS werden dadurch besser. Hört weniger auf irgendwelche pädagogischen Binsenwahrheiten und setzt euch damit nicht unerfüllbaren Realitäten aus.Individuelle Förderung wird seit Jahten immer weiter forciert. Die SuS müssten dann, wenn sie bei mir auftreffen, eigentlich die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse besitzen. Immerhin haben Sie Gemeinschaftsschulen besucht, sind durch kooperative Lernformen und individuelle Förderung zu wissbegierigen und gut ausgebildeten jungen Menschen herangereift und bringen das notwendige Fundament für die SEK II und Berufsausbildungen mit Hochschulreifevoraussetzung mit.
Aber irgendwie passt die pädagogische Traumwelt nicht mit meiner Realität zusammen. Und das Frontalunterricht bei diesen Gruppen so verpönt ist, entlockt mir nur ein müdes Lächeln. Guter Frontalunterricht ist nicht einfach vorne stehen und 90 Minuten reden. Guter Frontalunterricht ist aber sehr anspruchsvoll und verlangt ein hohes Maß an Qualität seitens der Lehrperson.
Wie weit wollt ihr die individuelle Förderung eigentlich noch treiben? Bis zum Abitur? Bis in das Studium hinein? Ab wann kann man erwarten, dass Anspruchsniveau und Empfänger u.U. nicht mehr zusammenpassen?
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Hallo,
hattest du denn einen offiziellen Antrag auf "familienfreundliche" Arbeitszeiten gestellt? Bei uns muss man das gegen Ende des alten Schuljahres machen, damit es dann im neuen Schuljahr berücksichtigt wird.
Ansonsten wirst du vmtl tatsächlich über den Anwalt gehen müssen... Ich kenne das Problem... Der inner circle hat die super Wohlfühl-Traum-Stundenpläne... Die anderen schauen in die Röhre...
Eine Kollegin von mir hat ein Deputat von 20 Stunden, weil sie noch eine Drittfach-Ausbildung macht. Joah, neun Hohlstunden... Da hätte sie nicht reduzieren brauchen...
Im Jahr davor ging es ja. Man kann erwarten, dass die Stundenplaner in so einem Fall machfragen können, ob die Situation weiterhin besteht.
An den Stundenplaner wenden. Wenn partout da nichts läuft, wäre der Personalrat naheliegend. Aber den schließt du ja aus.
Dann wohl mit der Brechstange über den Anwalt. Ob das was bringt?Wichtig: Mache nicht mehr als deine Tätigkeit als Lehrer verlangt. Diese ganzen freiwilligen Tätigkeiten so schnell wie möglich beenden.
Wenn jemand hier Schulentwicklung will, dann bitte mit Abminderungsstunden. Aber es gibt, auch bei uns nicht wenige, die sich freiwillig für solche Dinge aufreiben. Und häufig haben diese aich noch korrekturaufwendige Fächer. -
So pauschal lasse ich das nicht gelten. Ja, wir trinken auch ausnahmslos Wasser aus dem Wasserhahn. Aber z.B. Wasser in einem sehr kalkhaltigen Gebiet schmeckt mir überhaupt nicht.
Darüberhinaus mag das Wasser von der Qualität her sehr strengen Richtlinien unterworfen sein. Wenn ich mir aber z. T. Schulgebäude und ihre marode Zustände anschaue, will ich gar nicht wissen wie es um die Leitungen steht.
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Interessant was manche Schulen als ihre Aufgabe ansehen. Mein Sohn liebt Brot mit Ovomaltineaufstrich. Wenn die Schule so etwas verbieten würde, mit der Begründung einer ausgewogenen Ernährung, dann müsste ich das erste Mal vor der Matte stehen und den werten Kollegen mal die Leviten lesen.
Ich frag mich, was würde passieren wenn mein Sohn ein Bitburger Alkoholfrei (0,0%) als Getränk mitnehmen würde... . Die erste Reaktion dieser Kollegen wäre sicherlich ein riesiger Aufschrei. Allein um das zu erleben, müsste man es tun.
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