Ich finde den Tipp durchaus angebracht.
Ich habe auch an verschiedenen Schulformen als Seiteneinsteiger unterichtet, dabei sehr positive aber auch extrem schwierige Situationen erlebt.
Quereinsteiger bringen oft eine hohe Motivation mit, wenn diese auf ein "normales" Level an Motivation seitens der SuS trifft (z.B. am Gym) dann kann es wunderbar funktionieren (mit den üblichen Hürden und Anfängerfehlern natürlich..).
Der zentrale Punkt ist die Altersklasse und Schulform. Den spricht Rieke ja hier an.
Pflichtunterricht für Pubertierende in heterogenen Klassen kann so fordernd sein, dass es kaum zu schaffen ist. Liest man hier ja auch öfters..
Sind die Kinder mal aus dem Alter raus bzw. merken, dass sie am Ende doch Verantwortung für sich selbst haben (BK, BBS etc.) dann kann das schon wieder ganz anders aussehen (muss aber nicht).
Wenn schon Quereinsteiger für Sek I an den von Rieke genannten Schulformen genommen werden, dann müssen Classroom Management und alles was hilft eben massiv durch Fortbildungen, Hospitationen etc. gefördert werden (am Besten auch für Interessierte aus dem bestehenden Kollegium).
Ich unterrichte eine 9. Klasse Realschule Mathe auf Hauptschulniveau, da sonst permanente Überforderung herrscht. 3-4 Verhaltensauffällige, regelmäßig schlechte Stimmung. Nach 1,5 Jahren kommen wir langsam näher zusammen und sie zeigen mehr Vertrauen und Einsatz, auch Freude. Seit 1,5 Jahren komme ich in jede Stunde mit einer positiven Einstellung und einer unermüdlichen Geduld. Trotzdem war ich ohne diese Klasse ein zufriedenerer Mensch.