Hallo zusammen!
Ich bin Gymnasiallehrerin in Niedersachsen und ab sofort verbeamtet auf Lebenszeit. Nach dem Referendariat gab es keine offenen Stellen an Gymnasien oder Gesamtschulen mit Oberstufe. Deshalb habe ich eine Stelle an einer Schule im Aufbau angenommen. Ich habe die drei Jahre Probezeit nun hinter mir.
Ich fühle mich an meiner Schule relativ wohl und habe nette Kollegen, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann. Auch die Schülerschaft ist in Ordnung. Wir haben einige Schüler im Gymnasialzweig, die da nicht ganz richtig sind, aber das gibt es an einem Gymnasium sicher auch.
Mein "Problem" ist Folgendes: Ich bin Gymnasiallehrerin geworden, weil ich besonders gern in der Oberstufe unterrichte. Die Themen interessieren mich und ich hätte in meinen Fächern (Fremdsprachen) viel mehr Möglichkeiten, Interessantes mit den SuS zu bearbeiten, ins Theater zu gehen etc. Soweit es möglich ist, binde ich solche Dinge auch in meinem Unterricht in der Sek1 ein, aber man ist natürlich eingeschränkter.
Wie bereits geschrieben fühle ich mich an meiner Schule ansonsten sehr wohl und mir ist auch klar, dass das Arbeitsklima nicht unwichtig ist. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, bis zur Rente keine Oberstufe zu unterrichten. Die Frage ist nun, wie man am besten vorgeht:
Sollte man so früh wie möglich einen Versetzungsantrag stellen, da Gymnasien vielleicht niemanden einstellen wollen, der irgendwann 10 Jahre keine Oberstufe mehr unterrichtet hat?
Oder wäre das nicht so entscheidend, da man ja die entsprechende Ausbildung hat?
Würde einem Versetzungsantrag zugestimmt werden, "nur" weil einem Gymnasiallehrer die Oberstufe fehlt? Oder wäre es evtl. besser, abzuwarten bis man ein Kind hat und dann (momentane Fahrtzeit pro Strecke 40km) einen Antrag zu stellen? Wenn man nach einer Versetzung schwanger würde, wäre das für die neue Schule ja auch nicht sehr attraktiv.
Manche raten mir, zu bleiben wo ich bin bis ich ein Kind habe und dieses in der Schule ist, da der Arbeitsaufwand ohne Oberstufe mir dann gelegen käme. Mag sein, aber wer würde mich nach ggf. 10 Jahren ohne Oberstufe noch an einem Gymnasium nehmen?
Da in den letzten Jahres in Niedersachsen eher weniger Leute an Gymnasien angestellt wurden, ist dies sicher eine Frage, die sich mehrere Gymnasiallehrer an Schulen ohne Oberstufe stellen. Vielleicht hat jemand schon Informationen, Ideen oder Erfahrungen. Das wäre sehr hilfreich!
Danke