Den Eso-Schwirblern fehlt einfach das Kalkül (eigentlich sympathisch). ..
Wenn die Autoren sich einfach mal an Leuten wie Hattie orientieren würden, ein paar Tabellen und Schaubilder einbauen (alles total wissenschaftlich! "Effektstärke" sogar mit Kommazahlen!) und Argumente zur für Einsparungen für Schulen liefern, gibt's wahrscheinlich demnächst eine neue Schulart.
Beiträge von Morse
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Dann machst du was falsch.
Vor allem beim Zeit messen.
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Kein Arbeitgeber überlegt sich "oh, das ist aber ein schwerer Job, da müssen wir mehr bezahlen!" oder "Je höher der Abschluss desto mehr bezahlen wir dem!".
Lohnkosten werden immer möglichst niedrig gehalten. Das ist das grundliegende Prinzip nach dem gewirtschaftet wird.
Daraus ergibt sich, dass die Löhne immer so niedrig sind, dass sich jemand findet, der eine bestimmte Leistung bringt, aber nicht mehr.Diese Diskussionen darum, wer mehr Verantwortung hat, wer höheren Arbeitsaufwand hat, usw. usw., sollen lediglich der Untermauerung der eigenen Forderung nach mehr Lohn dienen und weiter nichts. Der Witz ist, dass es damit in erster Linie (indirekt natürlich schon) überhaupt nichts zu tun hat.
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Gilt das Etikett "typisch deutsch" eigentlich als Makel?
und wenn: warum?
Weil "typisch" typischerweise in Deutschland eine negative Konnottation hat ("Das ist ja mal wieder typisch!"). Typisch deutsch!
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Zurück zum Thema "Leistungsgerechtigkeit" und Konkurrenz:
Einiges von dem, was ich geschrieben habe, findet man in dieser Schlagzeile:
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"Trotz"
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ICH finde, der Staat sollte jeder Schule das geben, was nötig ist, um viele Angebote zumachen und nicht, damit sie sich für EINE Sache entscheidet, in der Hoffnung, damit die "besten" Kandidaten zu locken. (Unsere Musikklasse ist quasi eingestampft worden, als das Nachbargymnasium den Vorteil verstanden hat und ein paar Jahre später auch eine Musikklasse eröffnet und schwuptiwups, wir hatten kaum noch SchülerInnen für die Klasse)Auch an sowas merkt man: die kapitalistische Produktionsweise gibt's nicht nur in Fabriken im 19. Jahrhundert, sondern auch im Schulbetrieb des 21. Jahrhunderts...
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Davon zahle ich - natürlich aus eigener Tasche - u.a. Kuchen, Obst und Getränke für alle dienstlichen Besprechungen im Haus, die Weihnachtsgeschenke für Lehrkräfte, Sekretärinnen, Mitarbeiter der Ganztagsschule, Hausmeister und Reinigungspersonal, die Begrüßungsgoodies am Schuljahresanfang, die Blumensträuße zur Verabschiedung von KollegInnen, die Essenseinladungen für Dankeschön-Essen beim Abschluss besonderer Projekte und Kaffee, Milch und Süßigkeiten fürs Sekretariat.
Weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll!
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Aber ist nicht alleine der Gedanke einer Konkurrenz zwischen zwei Schulen (identische Schulform) im staatlichen Schulwesen mmm.... grenzwertig?
Schau mal hier rein:
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Wenn Arbeitnehmer im Standortwettbewerb konkurrieren, kommen die tollsten Sachen raus: für die Gewinner mehr Arbeit bei weniger Lohn und für die Verlierer ein bisschen sozialer Druck.
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Wie kommst Du darauf? Nur weil zwei Leute die Idee jetzt gut finden? Wieso kann man in dem Zusammenhang nicht einfach mal was gut finden und sich überlegen, was man selber tun könnte um solche Kriterien zu erfüllen? Zufällig ist es tatsächlich so, dass ich quasi am "Ghetto-Gymnasium" des Kantons arbeite.
Ich komme darauf durch die Gespräche die ich über dieses Thema geführt habe und von meinem Eindruck hier im Thread - ich meinte nicht speziell Dich und Miss Jones.
Das jemand Konkurrenz für eine tolle Sache hält, weil er sich als deren Profiteur wähnt, kann ich schlecht verhindern. Ich wollte darauf hinaus, dass ich den Eindruck habe, dass die negativen Seiten der Konkurrenz teilweise kaum bedacht werden, weil man sich selbst nicht als Opfer sehen möchte. Aber in einer Konkurrenz gibt es eben nicht nur Gewinner.
Bei Deinem letzten Satz verstehe ich den Zusammenhang nicht.
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Klar - und wenn die eigene Schule schlecht abschneidet fallen einem Gründe ein, warum es eine schlechte Idee ist.
Ich habe den Eindruck, dass bei Diskussionen zum Thema Konkurrenz fast alle davon ausgehen, dass sie selbst auf der Gewinner-Seite wären.
Dieser Eindruck ist kein Argument für oder gegen die Konkurrenz, aber er erscheint mir schon nennenswert bei den Hoffnungen, die ich zwischen manchen Zeilen unterstelle. -
Nein. Der Vortrag hatte einen anderen Kontext, aber an dieser Stelle musste ich gleich an unseren Thread hier denken. Die Äußerung fiel sozusagen in Nebensätzen.
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Für mich als Schwabe ist es schon schlimm genug bei solchen Anlässen überhaupt mit in ein richtiges Restaurant mit Bedienung gehen zu müssen! (Keine Ironie!)
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Heute hörte ich jmd. vom RP (!) eine Methode beschreiben, nach welcher für jede Schule bzw. deren SuS ein Faktor erstellt wird aufgrund deren anthropogenen Voraussetzungen (z.B. Anteil an Hartz IV Empfängern) und dieser Faktor dann mit den Abweichungen der Prüfungsleistungen vom Durchschnitt verglichen wird zur Leistungsmessung der Lehrer.
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Ich finde, dass es nicht zielführend ist die Ursachen für Ungleichheit zu ergründen, solange wir nicht in der Lage sind diese Ungleichheit wirkungsvoll zu bekämpfen
Ich persönlich halte es schon für nötig zu verstehen, woher das Problem überhaupt kommt, wenn man es bekämpfen will. Ansonsten bekämpft man womöglich nur Symptome.
Ob man an dieser materiellen Ungleichheit überhaupt etwas ändern kann weiß ich nicht. Aber ich weiß, wer ganz sicher nichts daran ändern wird: diejenigen die dieses System durchsetzen und davon profitieren.
(Ironisch, dass ausgerechnet diese immer wieder zum Adressat solcher Änderungswünsche werden. Spätestens daran merkt man, wer herrscht und wer beherrscht wird.) -
Das ist schon richtig, dass es auch in früheren Gesellschaften eine ungleiche Verteilung des Vermögens gab - aber was soll aus dieser Feststellung folgen?
Legitmiert eine frühere ökonomische Ungleichheit unserer heutige oder zukünftige?"Wie viel Ungleicheit wäre denn noch ok?" halte ich für die falsche Frage. Relevant scheint mir, was die Ursache der Ungleicheit ist!
Dass es Menschen gibt, die Arbeiten müssen und darüber erpressbar sind, und andere Menschen, die nicht arbeiten müssen, aber andere dazu erpressen können - das bewerte ich persönlich als ungerecht.
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Die Statistik vom BpB zeigt vieles nicht, aber das, was sie zeigt, zeigt sie offensichtlich.
Ich sehe da übrigens nicht nur einen großen Unterschied zwischen dem reichsten Zehntel und dem Rest, sondern auch schon weit vor den reichsten sind die Unterschiede teilweise ein Vielfaches! (Das macht den Kontast zum reichsten Zehntel natürlich nur noch dramatischer).
Stichwort "leicht exponentiell"! Das ist der Charakter des Vermögens, des Kapitals. Dass es so verteilt ist, ist ja kein Zufall, sondern unserer Gesellschaft inhärent! Diese "Schere", von der immer die Rede ist, ist eben kein komischer Betriebsunfall des Kapitalismus, den man mit ein paar Reformen korrigieren kann, sondern sein Prinzip. -
Wer ein zweistelliges Millionengehalt zzgl. weiterer Boni kritiklos hinnimmt, der hat sie nicht alle.
Die Beträge sind einfach nur Wahnsinn und haben jegliches gesundes Maß verloren.
Zu kritisieren wären hier meines Erachtens nicht bestimmte Berufe mit extrem hohen Gehältern, sondern grundsätzlich die Art und Weise wie in unserer Gesellschaft die Höhe der Löhne bestimmt wird.
Ob jemand überhaupt (!) Arbeit und damit einen Lohn erhält, ist an die Bedingung geknüpft, dass es sich für jemand anders lohnt - nicht für den Arbeitenden.
Der Lohn des Arbeiters ist Mittel des Gewinns des Unternehmers und soll daher grundsätzlich so niedrig wie möglich sein.
Schon die Frage "Ja leistet der Topmanager denn wirklich so viel, dass es seinen Lohn - 10, 100, 100 Mal so hoch wie der eines Facharbeiters - rechtfertigt"? halte ich für falsch.
Auch ohne einem Beruf nachzugehen kann man immer reicher werden, wenn man schon reich ist. Stellt sich da auch die Frage, ob dieser Zugewinn gerechtfertigt ist? Einer Leistung kann er jedenfalls nicht gegenübergestellt wreden, ausser der, bereits über Kapital zu verfügen. Kapital selbst ist überhaupt das Mittel für Gewinn schlechthin - deshalb gibt es auch die berühmte "Schere" und folgende Einkommensverteilung:
[Blockierte Grafik: http://www.bpb.de/cache/images/2/61782-1x2-article620.gif?FBF72]Man kann Manager-Boni deckeln, den Spitzensteuersatz erhöhen, einen Mindeslohn einführen oder erhöhen, und und und, oder oder oder - diese Maßnahmen ändern nichts an der kapitalistische Produktionsweise.
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Dass es auf den Lehrer ankommt, aber eben nicht nur allein auf den Lehrer, ist doch eine Binsenweisheit.
Lehrer, Politiker, Eltern, Schulträger - für jede Forderung bietet sich ein passendes Argument.
Am zitierten Hattie kann man meiner Meinung nach besonders gut nachvollziehen, wo bei diesem Thema der Hase im Pfeffer liegt:
Man nicht gut Dinge miteinander vergleichen, die teilweise sehr unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt sind.(Randnotiz: mich stört die Formulierung "wer's nicht glaubt vgl. Hattie 2012" - diese "Studie" wurde ja mindestens heftig kritisiert, u.a. von Ihrem Autor selbst.)
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Wenn diese "Leistungsgerechtigkeit" alles so viel effektiver macht, sollten nicht nur Lehrer damit beglückt werden.
Ich würde z.B. gerne die Leistung meines Schulträgers prämieren. Kriterium wäre z.B.: Gibt es genügend Schulgebäude und wenn ja, in welchem Zustand?
Und welche Kriterien der Leistungsmessung gelten eigentlich für Schulleitungen?
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