Beiträge von Morse

    Nicht ganz,
    wir müssen nur ausreichend schriftliche Leistungen haben, um daraus eine Zeugnisnote bilden zu können. Also wenn ein Kollege viele Stunden in einer Klasse hat und entsprechend vier Klausuren pro Halbjahr schreiben läßt, kann er gut auf eine Klausur verzichten. Blöd wird es, wenn man in einer Klasse eh nur eine oder zwei Klausuren hat. Dann kann man sich nicht mehr darauf berufen, daß die übrigen schriftlichen Leistungen ausreichen, um die Zeugnisnote zu begründen.


    Manche Kollegen sind da allerdings richtig abgekocht. Schließlich steht nirgendwo im Gesetz wann der Nachschreibtermin stattzufinden hat und ob er vorab angekündigt werden muß. Die warten dann damit einfach so lange zu, bis der Schüler an irgendeinem Tag mal unentschuldigt gefehlt hat im Schuljahr, was bei unserem Klientel durchweg der Fall ist. Irgendwo haben die alle Lücken. Dann bekommen die Schüler eine 6, weil sie natürlich genau an diesem Tag hätten die Klausur nachschreiben sollen.


    Diese Schiene ist in meinen Augen dann aber doch extrem hart.

    Wie viele schriftliche Leistungen sind "ausreichend"?


    Wg. der fiesen "unentschuldigt, 6!"-Methode: das kommt mir auch extrem hart vor, aber wenn damit ein Schüler abbricht, anstatt sich noch 1-3 Jahre Todeskrampf liefert und dann die Prüfung nicht besteht, tut man ihm doch letztenendes einen gefallen bzw. da hätte ich Verständnis dafür.
    Gerade am Anfang (erstes Lehrjahr) bin ich dafür bei Schülern, die große "Schluris" sind bzw. die Prüfung vermeintlich nicht bestehen werden, keine Milde walten zu lassen. Später fühlen sich Kollegen gezwungen diese irgendwie (!) durchkommen zu lassen, damit ja nicht all die Jahre nun umsonst waren. Also lieber gleich am Anfang raus, um den Schülern wie Lehrern das zu ersparen. Dann wurden nur ein paar Wochen oder wenige Monate vergeudetet, und wer was daraus gelernt hat, darf ja gerne wieder kommen. Unterm Strich scheint mir das besser für alle beteiligten.

    Wir haben einen kollektiven Nachschreibtermin am Donnerstag Nachmittag. Wer nicht erscheint wird von der Schulleitung aufgeboten und mit irgendeiner Disziplinarmassnahme genervt. Die Schwänzerei hält sich bei uns sehr in Grenzen.


    In NRW ist im Schulgesetz vorgesehen, dass Schüler, die aus von ihnen nicht zu verantwortenden Gründen eine Leistungskontrolle verpasst haben, den Anspruch darauf haben, diese zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
    In anderen Worten: wir müssen.


    Ohje...
    Dann wünsche Euch zumindest einen wöchentlichen abendlichen Nachschreibetermin und Maßnahmen wie bei User Wollsocken80.


    Macht Euch nicht mehr arbeit als nötig, das lohnt sich in diesem Fall doch echt nicht!

    Was glaubst du, was das für Anforderungen an die gesamte Infrastruktur stellen würde, wenn konstant(!) jedes Mikro in einem TV/Handy/Smartwatch/... senden würde?! Das zu speichern ist technisch gar nicht möglich.

    Ich schrieb:

    Wo ein Mikrofon verbaut ist, wird via Spracherkennung eine Transkription alles Gesprochenen verschickt.

    Das macht technisch gesehen wohl einen großen Unterschied, wobei ich Deinem impliziten Argument - dass es am Stand der Technik liegt, was überwacht wird - zustimme. Aber mehr dazu noch am Ende.


    Die von Dir genannte Echtzeitfilterung wird doch längst von Geheimdiensten genutzt, z.B. X Keyscore - zumindest wird das in großen Zeitungen wie Die Zeit, Spiegel, Guardian, FAZ usw. usw. geschrieben. Ich verstehe nicht, weshalb Du das mit irgendwelchen "Flat Earth"-Spinnern in Verbindung bringst oder von "haarsträubenden Theorien" sprichst, was man insbesondere in der Zeit um Snowden/NSA-Leaks täglich der Presse entnehmen konnte.
    Sogar beim Bayrischen Rundfunk kann man nachlesen "Ziel der Geheimdienste ist, so gut wie alles, was im Internet passiert, zu überwachen" - die gelten nun auch nicht gerade aus Aluhut-Freaks.



    Überwacht wird alles was technisch möglich ist.


    Zum Stand der Dinge :
    "Das Utah Data Center [...] Der Speicherplatz der Anlage variiert je nach Angaben zwischen einem Yottabyte [...] Quelle: Der Spiegel [...] Umgerechnet auf die Weltbevölkerung entspräche dies einem Datenvolumen von etwa 140 Gigabyte bis 1,4 Megabyte pro Person. Damit wird der Schritt in die komplette Überwachung und Speicherung der weltweiten Kommunikation möglich. [...] Die Datenmenge, die derzeit im Rahmen der US-Überwachung anfällt, beträgt 29 Petabytes pro Tag."
    (https://de.wikipedia.org/wiki/…te_Massen%C3%BCberwachung)


    Oder ein Zitat in Bezug auf Deine Aussage, dass das Speichern von Audio technisch noch nicht möglich sei:


    "It'll be storing not just text and audio but pictures and video."
    (Guarden bzw. http://www.webcitation.org/6IIt6w2PX)

    Ich glaube, dass es für die "Betroffenen" keinen Unterschied macht, wer hier nun was getan hat. Dass die GEW sich dafür eingesetzt hat und zwar schon sehr lange, ist nachlesbar. Dass der AG aufgrund eigener Interessen nun nachgegeben hat, ist Politik. So what?Mir scheint, dass da etwas säuerliches Aufstoßen bei deinem Text mitschwingt, aber das ist eigentlich wurscht. Und so richtig klar wird auch nicht, was du dem Leser damit sagen willst. Ich finde wichtig, dass nicht immer nur das irgendwann mal studierte sondern tatsächlich das im täglichen Leben getane bezahlt wird. Ist mir jedenfalls logischer. In jedem Job.

    "So what?" Man könnte aus dem, was Du bestätigt hast, schlußfolgern, dass der Einsatz grundsätzlich überhaupt keinen Einfluss hat.


    Du hast recht, dass bei mir da tatsächlich etwas säußerliches mitschwingt - aber nicht gegen die GEW, falls das so rüberkam. Ich bin selbst Mitglied eines Verbands und frage mich oft, weshalb eigentlich, da diese überhaupt keinen Arbeitskampf führen wollen. Daher stößen mir Begriffe wie "durchgesetzt" oder "erkämpft" in diesem Zusammenhang negativ auf. Mir erscheint das oft als Täuschung der eigenen Mitglieder. In manchen Fällen schien es mir sogar schon so, dass manche Gewerkschaften eher die Interessen der Arbeitgeber verfolgen. Stichwort "Sozialpartnerschaft".
    Meines Erachtens haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich unterschiedliche Interessen. Der eine will geringere Lohnkosten, andere der höhere.


    Dass die Höhe eines Lohns unmittelbar (!) von dem, was "irgendwann mal studiert" worden ist abhängt, glaube ich nicht. (Mittelbar natürlich schon - in vielen Berufen ist die Qualifikation ja ein negatives, ausschließendes Kriterium das reguliert, wer überhaupt zur Konkurrenz zugelassen ist.)


    Ich bin der Auffassung, dass diese Fragen eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung sind. (Beim Thema Staat/Schule/usw. allerdings eine sehr abstrakte, verglichen mit einem normalen Betrieb)
    Eine Moral im Sinne von "gerecht" oder "ungerecht" oder "Anerkennung" usw. gibt es da meiner Meinung nach einfach nicht - auch wenn das häufig als Begründung für diese oder jene Maßnahme genannt wird.

    Moment, in dem Artikel gehts um Standortdaten, meine Aussage bezog sich auf den Beitrag von Morse in dem er meint, man würde durch das integrierte Mikrofon ständig ausgehorcht.
    Das hat für mich eine ganz andere Qualität...


    Das Standortdaten ausgelesen werden würde ich niemals anzweifeln, denn da hilft dann auch der Aluhut nix mehr..

    Aus welchem Grund würdest Du das Auslesen von Standortdaten niemals anzweifeln, aber das Speichern von Gesprächen - das Handy muss ja eh immer mithören, damit es sprachaktiviert werden kann - so vehement ausschließen?

    Mit Blick auf die Diskussionen um "gerechten Lohn":


    Dass die GEW hier etwas "durchgesetzt" hat glaube ich nicht.
    Ich glaube, dass hier der Arbeitgeber die Gehälter erhöht hat, weil er sonst nicht genügend Arbeiter bekommt. (Der Konkurrenzkampf mit Berlin, bzw. der Arbeitgeber, wurde bereits erwähnt.)
    Der Arbeitgeber hat die Gehälter aus seinem Interesse heraus erhöht und nicht "zur Anerkennung Wertschätzung". (sic)


    Etwas abstraktere Randnotiz: eine Forderung nach "gleichem Lohn" halte ich nicht per se für etwas gutes. Es kommt darauf an wessen Lohn mit wem angeglichen wird! (In diesem Fall scheint es natürlich eine gute Sache zu sein.)

    Aber nicht, wenn man seinen Aluhut dabei aufhat!

    Früher hieß es auch immer beim Thema Überwachung, dass das doch alles Paranoia sei und dann, nach Snowden, war es jedem auf einmal ja eh schon immer klar...

    Aktuelles Beispiel:


    Ausbildung, "Verantwortung", "Leistung", etc. - aus diesen Kriterien soll sich vermeintlich die Höhe eines Lohns bemessen.
    Wie ist das eigentlich bei Piloten, die von Air Berlin zu EasyJet wechseln müssen und dort nur noch knapp die Hälfte an Lohn bekommen?


    Die Höhe von Löhnen ergibt sich einzig und allein aus der jeweiligen Konkurrenz von Arbeiternehmern und Arbeitgebern untereinander.

    Ich bin Englischlehrer. Zu Krabappels Beschreibung ihres Eindrucks des Unterrichts fällt mir folgendes ein:


    Man kann Inhalte einer Fremdsprache einzeln oder verknüpft lehren.
    "Einzeln" wäre z.B. "heute üben wir mal nur die Bildung von Fragen im Simple Past.
    "Verknüpft" wäre z.B. "wir hören jetzt einen Podcast bei dem jemand von seinem Urlaub erzählt (im Simple Past) und ihr schreibt davon eine Zusammenfassung auf Deutsch".


    Beides hat Vor- und Nachteile.


    Meines persönlichen Erachtens liegt heutzutage der Fokus so stark auf der Verknüpfung, dass damit viel zu früh begonnen wird und Schüler überfordert sind.
    Mit Bezug auf die Beispiele: Wer nicht sicher das Simple Past beherrscht, kann so eine verknüpfte Aufgabe nicht erfolgreich lösen.


    Vielen Schülern im Fremdsprachenunterricht mangelt es an grammatischen Grundlagen in Deutsch. Sie wissen nicht was ein Verb ist, Infinitiv, was Konjugieren heißt usw.
    Auf dies wird, so mein Eindruck, heutzutage verzichtet wie das Schlagen von Schülern zur Kaisers Zeiten - als ob diese "trockene Theorie" etw. ganz schlimmes und sogar unnötiges wäre. Lernen soll Spaß machen und dies soll erreicht werden durch eine Verknüpfung von möglichst vielen Kompetenzen auf einmal mit "authentischen" Aufgaben. Hemmungen von Schülern, Fehler zu machen, vor allem beim Sprechen, sollen abgebaut werden indem man diese Fehler zulässt. Ein an sich nicht verkehrter Gedanke, der mir unter diesen Umständen jedoch eher als Alibi daher kommt.


    Meinen eigenen Unterricht habe ich mittlerweile umgestellt: verknüpfte Aufgaben gibt es erst, wenn die einzelnen Kompetenzen auch gut genug beherrscht werden.
    Ich gehe als viel Kleinschrittiger vor anstatt wie früher Schüler zu überfordern mit x Kompetenzen gleichzeitig um am Schluß zu sagen: "Haja, etwas haben sie ja hinbekommen! Fehler dürfen sie ja machen!"
    Das halte ich an dieser modernen Art für besonders fatal, dass sich bereits antrainierte Fehler noch mehr festigen, weil man einfach sagt "das ist ja ok - solange man IRGENDWIE noch versteht, wie es gemeint ist".
    Klar, wenn einer sagt "Ich Bahnhof wo schnell schnell" verstehe ich das auch... Aber um in einer Kneipe ein Bier zu bestellen oder ein Zugticket zu kaufen braucht man keinen Fremdsprachenunterricht.


    Ich mache mit meiner Kleinschrittigen Methode so viele Kurztests wie möglich, teilweise jede Stunde.
    Bei den Schülern kommt das, soweit ich das beurteilen kann, sogar bei den meisten gut an. Der Lernstoff ist sehr überschaubar, es ist keine Überforderung. Und ich merke, was funktioniert hat und was nochmals geübt werden muss.


    Krabappel, um auf Deine Frage zurück zu kommen. Check doch mal, ob Dein Kind die "Basics" beherrscht - also die grundliegende Grammatik, z.B. Sachen wie "he/she/it das 's' muss mit" etc. Da würde ich ansetzen!

    Doch, de facto ist sie aufs Abitur zurückgefallen. Des Auswärtige Amt hat ja nicht umsonst rebvoltiert, als Mutti Merkel Schavan ins Botschafteramt befördert hat.

    Doch, ich würde schon sagen, dass das Auswärtige Amt umsonst revoltiert hat, denn Schavan hat den Job bekommen, obwohl ihr der gesetzlich vorausgesetzte Uni-Abschluss fehlt. Das Pochen auf's Gesetz seitens des Auswärtigen Amts hat die Regierung ja nicht interessiert!?

    die Bundesministerin für Forschung und Bildung (--> https://de.wikipedia.org/wiki/…rgrads_und_R.C3.BCcktritt ) zurücktreten mußte, nachdem ihr die Doktorwürde aberkannt wurde und sie gleich bis aufs Abitur zurückfiel,

    De facto ist sie nicht bis aufs Abitur zurückgefallen!


    Schavan ist nun Botschafterin - Laufbahn des höheren Diensts - was laut Gesetz gar nicht ginge, denn für den Job ist ein Master Voraussetzung!
    Aber die Regierung ignorierte das Gesetz.

    In anderen Worten: ein Primarstudiengang ist wissenschaflich genau so ernst zu nehmen, wie ein Gymnasialstudiengang in was weiß ich für Fächern.
    In anderen Worten: warum sollen Grundschullehrer kein A13 erhalten, wie alle anderen Beamten mit einem Hochschulstudium auch?

    Weil's genügend Leute gibt die den Job auch so machen.


    Es gibt nicht mehr genügend Leute die den Job auch so machen? Dann ändert sich womöglich was an der Bezahlung und zwar genau aus diesem Grund und keinen anderen ("Verantwortung" etc. pp).

    @Morse, darin stimme ich dir zu, dass Arbeitgeber nur soviel zahlen, wie sie gerade noch jemanden finden, dass der es dafür macht.


    Dass aber nicht alle mit gleichem Abschluss gleich verdienen (z.B. alle mit Hauptschulabschluss, alle mit Realschulabschluss ...) liegt doch sicherlich auch genau daran, was sie zu tun haben, oder?


    Wie rechtfertigen sich leistungsabhängige Entlohung, Nachtzuschläge, Erschwerniszuschläge, mehr Geld für verantwortliche Funktionen mit deiner Aussage, dass man nicht danach bezahlt wird, was man konkret zu tun hat (insbesondere auch außerhalb des ÖDs)?

    Hier liegt der Hund begraben. Rechtfertigungen gibt es immer für alles und jeden. Für Lohnerhöhungen findet sich etwas, für Lohnsenkungen genau so. Das ist schlicht beliebig und alle Gründe die zu diesen Anlässen genannt werden, sind nie die tatsächliche Ursache der Maßnahme, sondern eben - genau - deren Begründung.


    Dass für bestimmte (!) Jobs Mindestvorraussetzungen gelten ist eine Sache, daher auch der Zusammenhang zur Lohnhöhe - aber Abschlüsse per se sind nie der unmittelbare Grund für eine bestimmte Lohnhöhe.
    Auf gut Deutsch: bei McDonalds verdiene ich mit meinem Doktortitel auch nicht mehr. Bei anderen Jobs, bei denen dieser Titel dem Arbeitgeber als Garant für eine bestimmte (höhere) Leistung gilt, schon - aber der Titel ist eben nur mittelbarer Grund, mehr nicht.


    Arbeitgeber taxieren all diese Faktoren um dem Arbeitsmarkt ein für sie passendes Angebot zu machen. Es gibt Firmen, die für eine bestimmte Tätigkeit mehr zahlen, andere weniger. Alle machen dies gemäß der ihnen eigenen Kosten-Nutzen-Rechnung.


    Die genannten Benefits (Nachtzuschläge, Erschwernis-, usw. usw.) sind unterm Strich eine höhere Entlohnung - damit jemand, der die bestimmte Leistung für weniger Geld nicht machen würde, sie nun macht.


    Für eine bestimmte Leistung wird eine Lohnhöhe angeboten. Arbeitnehmer konkurrieren um Arbeitsplätze und Arbeitnehmer konkurrieren um Arbeitnehmer.


    Dass Grundschullehrer teilweise nun mehr Geld erhalten liegt indirekt womöglich tatsächlich daran, dass sich deren Arbeit erschwert hat. Aber eben nur indirekt! Direkt ist es so, dass es einfach zu wenig Interessenten gibt, und zu wenig Interessenten gibt es deshalb, weil der Lohn nicht hoch genug ist.


    Kein Arbeitgeber erhöht einen Lohn, wenn er nicht dazu gezwungen ist oder sich davon unterm Strich (!) Einsparungen verspricht. Gezwungen heißt, dass es keine morlische Überlegung gibt, wie viel "sollte" jmd. verdienen.

Werbung