Kern und oberste Priorität des Schulsystems ist Bildung.
Wenn das so wäre, würde man nicht erreichten Lerninhalten nicht die (entsprechend schlechte) Note geben und "weiter im Text" bzw. Bildungsplan machen.
Ob die Art und Weise der Organisation sozial gerecht ist, sei mal dahin gestellt. Grund, für eine Familie Geld zu sammeln (als Privatperson, nicht als Lehrer) finde ich genauso sinnvoll oder nicht sinnvoll, wie dem Obdachlosen einen Euro in den Hut zu werfen. Bedingungsloses Grundeinkommen und Psychotherapie wären vielleicht hilfreicher, die liegen aber nicht in meiner Macht. Dass der Gute sich bei 3 Grad einen warmen Kaffee kaufen kann ist aber besser als nichts.
Geld zu Spenden für Hungernde in Afrika, Flüchtlinge aus Syrien, usw. ist für die Betroffenen tatsächlich eine Verbesserung, wenn das Geld wirklich ankommt - aber an den weiterhin bestehenden Ursachen, die diese Spenden überhaupt und immer wieder erst nötig machen ändern sie freilich nichts.
Und Noten haben die Intention des Abbildens des Erreichens von Lernzielen. Abschlüsse dienen der Bestenauslese bei Bewerbungen. Das Gegenteil wären Kriterien wie Geschlecht, Abstammung, ethnische Herkunft, Behinderung, Religion, politische Anschauung, Herkunft, Vitamin B und Geld... Hatten wir alles schon, dann lieber Noten, oder?
Wenn man die Konkurrenz auf dem Weltmarkt schlagen will, sei es als Unternehmen oder Nation, schon ja. Deswegen setzt sich dieses Modell auch immer mehr durch.
Ob, falls diese Art von Gleichheit bzw. Chancengleichheit eines Tages tatsächlich erreicht wird (also gar keine Diskriminierung mehr Aufgrund der obigen Merkmale) auch eine ökonomische Gleichheit der Menschen erreicht wird, weiß ich jetzt aber nicht. Aber wenn man davon abstrahiert, dass einigen wenigen so gut wie alles gehört und der Rest für diese wenigen Arbeiten muss, ist das ja nicht so schlimm.