Beiträge von Morse

    Ich finde die Umstellung auf kostenlose Software sinnvoll.
    Dass Microsoft die Kompatiblität seiner Formate absichtlich verhindert, sollte auch Microsoft angekreidet werden. Dafür kann ja Linux nichts, oder?


    Im Endeffekt will doch jeder, dass alle anderen die gleichen Formate/Programme nutzen wie man selbst. Auch da scheint mir kostenlose Software geeigneter als gemeinsamer Nenner.

    Ich kann ja mal ein kleines Unterrichtsprotokoll wiedergeben:
    Schüler A: "Naja, man muss bedenken, dass Flüchtlinge ja oft nicht so gut ausgebildet sind, wie zu Beginn behauptet wurde - Da ist ein wirtschaftlicher Nutzen anzweifelbar."


    Schüler B(oben genannter Clientel zugehörig): "Jaja, klar, hast du das von Frauke Petry? Oder der NPD? Deine Nazischei*e kannst du da ausleben."


    Das und Ähnliches passiert häufiger. Ich mahne dann natürlich zur Sachlichkeit und versuche, mit Statistiken und Zeitungsartikeln neutral Fakten einzubringen - Aber die "problematischen" Schüler mauern total! Und mir wird dann auch indirekt vorgeworfen, "rechts" zu sein (aka "Sie AFD-Wähler").

    Konfrontiere diese "sehr linke" Schüler doch mal mit einer ebenso linken Kritik an der Flüchtlingspolitik, sowas gibt's ja auch. (Z.B. Zuständigkeitserklärung der BRD für Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten als Bekenntnis zur globalen Führungsmacht/Imperialismus, Ausbeutung von Arbeitern in Not etc.) Aus dem Streit darum, ob Flüchtlinge ein "wirtschaftlicher Nutzen" sind, kann man ja z.B. ja auch erstmal die Erkenntnis ziehen, dass dies überhaupt ein Kriterium für deren Beurteilung ist - egal wie man persönlich dazu steht. Daraus können sich ganz neue Impulse ergeben zum Nationalstaat an sich oder gar Erklärungen, weshalb sich die BRD für die NSU-Morde schämt, deren Täter ihre Taten nicht erklären müssen, weil jedem Staatsbürger diese Scheidung in Staatsbürger und Ausländer geläufig ist usw. usw. usw. Man könnte die Unterschiedlichen Grundhaltungen der Schüler herausarbeiten, die zu ihren unterschiedlichen Bewertungen führen. Aber wie?


    Mir scheint es so (zwischen den Zeilen) als ob es in dem Unterricht darum geht wer recht hat. Was sind denn die Leitfragen und Lernziele? Evt. kann das die passende Stellschraube sein.


    "Sollte die BRD Flüchtlinge aufnehmen?" bringt das schon volle Fass evt. zum überlaufen, weil Du ja nicht provozieren musst, wie es bei uninteressierten Schülern wäre.
    Da könnte z.B. "Welche Argumente nennen die Befürworter und Gegner der Flüchtlingspolitik jeweils?" besser passen, weil es mit dem "nennen" eher auf die sachliche Ebene anspielt und die Frage nach der Bewertung ausklammert. Lernziel wäre hier quasi "nur" das Kennen der Argumente - nicht sehr anspruchsvoll - aber vielleicht sinnvoll, wenn die Beurteilung und die Bewertung schon vorher feststeht. Nur mal als Beispiel...

    So einfach ist es denn dann doch nicht.
    Wenn der Beamte - gleich ob Schulleiter oder Lehrer - aus dem Dienst entfernt werden soll, muss er entweder eine Straftat begehen, die dich etwa ein Jahr in den Knast bringen würde - Raubüberfall Tankstelle oder so ;) - oder eine lange - lange!! - Kette an disziplinarischen Verfahren schon hinter sich haben.
    Zuerst eine oder zwei, drei, siebzehn Missbilligungen, dann einen Verweis, dann noch ein paar Veweise, dann erzwungene Versetzung, dann Suspension, dann Entlassung. Dazwischen liegen Jahre.
    Da sind die SLen meist schon pensioniert.


    Und auch um die Bewährung nicht zu erlangen braucht es schwere, nachgewiesene dienstliche Fehler, da reicht "läuft nicht so gut" seitens des PR auch nicht.


    Hey Meike, das meinte ich doch! :) Das "läuft nicht so gut" war natürlich ironisch gemeint.
    Das "Dinge tun, die er nicht darf" bezieht sich auf das Ausgangsposting, in dem stand:


    "Wenn ein SL einfach nur "Mist ist" und einfach nur unterirdisch mit dem Kollegium umgeht, [...]"

    Ein rein hypothetische Frage:


    Wenn ein SL einfach nur "Mist ist" und einfach nur unterirdisch mit dem Kollegium umgeht, was müsste er tun, damit man gegen ihn vorgehen kann? Wie würde so ein Verfahren ablaufen?
    Und wie kann es sein, dass auf solchen Posten Menschen sitzen, die noch nicht mal gute Lehrer sind? Werden die von irgndwo, wo sie keiner mehr haben will, weggelobt und sitzen dann auf SL-Posten woanders? Hat die Schule, die ihn dann "abkriegt", einfach nur Pech gehabt?

    Um einen SL "abzuschießen" müsste er natürlich Dinge tun, die er nicht darf.


    Ist der SL, um den es geht, noch in der Probezeit? In dem Fall könnte der Personalrat gegenüber dem RP deutlich machen, dass die Zusammenarbeit nicht so gut läuft... (Zumindest in B.-W., ich weiß nicht, wie das in NRW organisiert ist)

    Warum ist es gleich 'ne Krise, wenn der erste Unterrichtsbesuch schlecht läuft?Es sollte m.M.n. schon die Chance geben das Lehrerhandwerk auch zu lernen und nicht nur die Erwrtung, dass von Anfang an alles perfekt läuft.
    Dann bräuchte man ja das Referendariat nicht mehr.

    Vermutung: beim ersten UB werden womöglich ganz andere Maßstäbe angelegt als bei einer Lehrprobe (evt. geht es nur darum, ob der Lehrer die SuS überhaupt für seinen Unterricht motivieren kann und ob dieser die ganz groben didaktischen Grundsätze einhält) - da wäre eine negative Rückmeldung schon mind. ein Dämpfer.

    Naja, ich spreche auch von 'Projekten', die die Schule braucht bzw. auch gewollt sind,(Schulsanitäter, Sporthelfer, Sportwettkämpfe, Drogenprävention, Verkehrserziehung, ...) nicht nur vom Hobby eines Kollegen.

    Das war mir schon bewusst. Besonders bei kleinen Schulen ist das lustig, wenn quasi jeder Kollege 3 Extra-Jobs machen muss, damit alle Vorschriften erfüllt sind.

    Also ich hoffe sehr, dass unser Lehrerrat (Personalrat der Lehrer an der Schule) keine Stunde pro Person bekommt.
    Vermutlich unterschätze ich ihn gerade und ich weiss, dass der Job neben dem Rest eh untergeht, aber das wäre schon ein krasses Missverhältnis zur Gleichstellungsbeauftragten bzw. allen, die daneben Projekte (Sonderaufgaben ohne Entlastung) machen.

    Dieses Missverhältnis ist vom Arbeitgeber leider so vorgesehen.


    Generell: Wer sich freiwillig engagiert, dem muss klar sein, dass er damit das Gehalt aller drückt und für das jeweilige freiwillige Engagement natürlich - gerade deswegen - keine Entlastung bekommt.

    In allen anderen Fächern ist es allein der Staat, der über Inhalte und Lehrereinstellung entscheidet, aber der Religionsunterricht nimmt hier eine Sonderrolle ein, die ich in der heutigen Zeit einfach nicht mehr nachvollziehen kann.

    Ich finde, dass gerade das der Witz an der Sache ist bzw. die Kath. und Ev. Kirche quasi einen Staat im Staat bilden. Die beiden großen Kirchen sind dem Staat nichts Fremdes, sondern ein Teil der Herrschaft.

    Falls "das Lehramtsstudium fachwissenschaftlich mittlerweile murks" ist, wäre das in anbetracht des sinkenden Niveaus der Prüfungen quasi nur ökonomisch folgerichtig.


    Die Schulen erfüllen bereits die politischen Vorgaben/Absolventenquoten und die Unis (die ja bereits eingeknickt sind mit ihren Vorkursen usw.) werden nachziehen.

    weeki:
    Dir geht es wohl darum, ob ein nicht-Lehrer Korrekturen für einen Lehrer übernehmen könnte - quasi outsourcing - auch wenn Du das nicht genannt hast. Das Lehrer für Kollegen einspringen müssen wurde ja bereits genannt.


    Ich finde keinen Text, in dem das explizit genannt wird. Das liegt sicher auch daran, dass das selbstverständlich ist und sich auch aus anderen Zusammenhängen ergibt, wie z.B. dass die Bildung von Noten eine hoheitliche Aufgabe oder in z.B. in der Notenbildungsverordnung von B.-W. die Rede ist von den "Leistungsfeststellungen der einzelnen Fachlehrer".


    Stell Dir selbst die Frage: Müssen Polizisten selber verhaften? Oder kann ein Polizist, so wie ein Prof. an der Uni einen Studenten einstellen, der das macht? Kann das jemand bestätigen? Mit Paragrafen im Gesetz?




    (Hoffe natürlich insgeheim, dass jmd. nun das Gegenteil belegt - das wäre schon lustig)

    Frage: teilt ihr diese "gerecht" unter den Personalratsmitgliedern auf, - oder werden diese so verteilt, dass z.B. der Vorsitzende mehr bekommt als die normalen Mitglieder?

    Ich würde das "oder" durch ein "und" ersetzen (natürlich unter der Bedingung, dass der Vorsitzende auch mehr arbeitet als die anderen)!


    In meinem ÖPR haben wir das gemeinsam entschieden bzw. die Stunden verteilt (so, dass Vorsitz und Protokoll mehr bekommen)

    Die Bezahlung von bestimmten Berufen hat nichts mit der Länge oder Komplexität des Studiums per se zu tun. Diese können allerhöchstens ein Indiz dafür sein, wie Ersatzbar eine Arbeitskraft ist.
    Und diese Ersatzbarkeit ist das Kriterium! Alle anderen Argumente, wie sie auch hier immer wieder genannt worden sind - mal von der einen Seite, mal von der anderen - dienen letztlich nur dazu diese brutale Konkurrenz in der Gesellschaft als gerecht darzustellen.

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