Beiträge von Valerianus

    Lass dir das bitte schriftlich als Dienstanweisung geben. Wenn deine Schulleitung so dämlich ist das zu machen, gib das an den Bezirkspersonalrat (nette Variante) oder leg es deinem Schreiben an den Dienstvorgesetzten der Schulleitung (weiß nicht wer das in BW ist) bei. Wenn du es nicht schriftlich bekommst, weiß deine Schulleitung selbst das sie gerade Mist gebaut hat.

    Das ist keine Frage für Baden-Württemberg, sondern einfaches Arbeitsrecht: Wenn du arbeitsunfähig bist, bist du unfähig deiner Arbeit nachzugehen. Gestaltest du Vertretungsaufgaben in deiner Freizeit oder während der Arbeit?

    In Mathe hängt es im Lehramt auch ganz entschieden davon ab, was man im Hauptstudium studiert hat (weiß nicht ob das heute im Master anders ist), aber mit Statistik I und II ist es nicht sonderlich schwer eine Stelle an der Uni oder in der freien Wirtschaft zu bekommen (ich hab mich nach dem Studium aus Jux bei zwei Consultinggesellschaften beworben und hätte beide Jobs haben können - Bezahlung wär definitiv besser gewesen, aber you know: Work-life balance ;)). Was die Bezahlung angeht können sich eher die Post-Docs und neuangestellten Professoren an der Uni beschweren...die ist gegenüber A13 in der Tat ein Witz und die Leute sind definitiv höher qualifiziert als der durchschnittliche Lehrer.

    Wenn ich das hier lese wundert mich irgendwie nicht mehr wieso ich teilweise Schüler mit "vollständiger Gymnasialempfehlung" erhalte, die außer der Addition keine schriftliche Rechenart beherrschen. xD
    Du solltest dir zwei Fragen stellen:

    a) Ist die Aufgabe durch den Grundschullehrplan abgedeckt?
    b) Ist die Aufgabe mit den im Unterricht behandelten Mitteln (auch über Transfer) lösbar?

    Wenn du beide Fragen mit ja beantwortest: Lass die Aufgabe in der Wertung. Ich würde mich übrigens freuen, wenn du die Aufgabe hier einstellen könntest, damit man sich da ein genaueres Bild machen kann.

    P.S.: Don't be triggered, der erste Satz sind wirklich nur Einzelfälle, die meisten haben in der Grundschule viel gelernt, sind aber etwas zu verhätschelt worden was den notwendigen Lerneinsatz für gute Noten angeht...

    Wie in einem anderen Thread bereits erwähnt, kann man sich die Anschaffung einer teuren Dokumentenkamera (unsere haben 3000€ gekostet, wir haben sie allerdings schon lange) sparen und stattdessen ein iPad und ein Apple TV besorgen. Heute dürfte man da preislich ziemlich gleich kommen, auch wenn man eine günstige Dokumentenkamera entgegenstellt. Nur dass ein iPad halt wesentlich mehr kann...

    Selbst die kleinen ELMOs (einer der führenden und teuersten Dokumentenkameraherstellern) kosten inzwischen knapp um die 500€...ich weiß nicht wo ihr einkauft und wer euren Einkäufer bescheißt, aber falls ihr mal wieder jemanden sucht der sich an euch eine goldene Nase verdient, denkt an mich. Und mal im Ernst, deine Faneinstellung zu Apple in allen Ehren, aber das ist so als wenn man sagt: "Dann kauf dir doch einen Porsche, das ist auch viel günstiger als ein Flugzeug und er kann auch viel mehr, z.B. kannst du damit auf der Nordschleife fahren".

    Und ja, ich kenne auch Dokumentenkameras für über 1.000€, aber die sind definitiv nicht für den Schuleinsatz gedacht. Zumindest fiele mir spontan keine Situation in meinen Fächern ein, in der ich eine Durchlichteinheit, Splitscreen (Kamera/PC), Netzwerkfähigkeit (wohlgemerkt: der Kamera!) oder multiple Signaleingänge gebraucht hätte.

    - aus einem lernpsychologischen Grund:
    Die moderne Hirnforschung (stellvertretend für alle: Manfred Spitzer) scheint ein ums andere Mal herauszufinden, dass digitales Lernen weder den Lernzuwachs (im Vergleich zu klassischen Medien) erhöht noch überhaupt in irgendeiner Art und Weise gut ist für die Kinder. Ich gebe aber zu, dass ich in dem Gebiet nicht gut genug bin, um hier im Detail argumentieren zu können. Vielleicht jemand anders?

    Bei allem Respekt, aber Spitzer ist der methodologische Talkshowwahnsinn der Republik. Wie bei eigentlich allem für das man Effektstärken für das Lernen haben will: Hattie - computer assisted instruction (Effektstärke: 0.37), das ist jetzt nicht der Knaller, aber schon ein recht brauchbarer Effekt (und z.B. für den Lernerfolg sinnvoller als Hausaufgaben)

    Quelle: Visible Learning

    Ein relativ einfaches Beispiel: Ich fotographiere sehr gerne, was brauche ich dafür wenn ich es richtig gut machen will? DSLR, passendes Objektiv, Desktop PC, Monitor, Adobe Lightroom, ggf. weiteres Zubehör für die Kamera
    Was brauch ich dafür, wenn ich das "nur mal eben machen will": Ein Tablet (die benötigten Apps sind für den "nur mal eben" Einsatz gratis). Ähnliches gilt für Videoschnitt, Präsentationserstellung, etc.

    Du hast alles in einem Gerät, es ist deutlich kostengünstiger (mein Tablet für den Schuleinsatz kostet 120€ mit HDMI-Ausgang, USB-Port, erweiterbarem Speicher, etc.) - dafür kriegst du bei einem Notebook in etwa das Betriebssystem ohne Hardware (Linux excluded) und die wenigsten Schüler benötigen Einarbeitungszeit (Lightroom oder Premiere zu erklären dauert dann doch etwas länger).

    meine Seite: Video-/Bildmaterial für den Stundeneinstieg
    Schülerseite: PC Ersatz für Recherche und Präsentationen von Schülerseite, audiovisuelles Material für die Erarbeitungsphase (je 2 SuS an einem Tablet mit Kopfhörern, mehrfach anhören und pausieren möglich), Nutzung der digitalen Schulbücher (markieren im Text möglich, da bin ich was die Papierversion angeht etwas allergisch) - das letzte aber nur wenn ich die Tablets sowieso in der Klasse habe (ansonsten nur einmal für eine Methodenstunde zu Lesestrategien bei komplexeren Texten)

    In Geschichte (und auch für meine Unterrichtsverwaltung) bin ich klar auf Seiten des Tablets, weil ich alles in einem Gerät habe, aber (und da muss man bitte ehrlich sein): Ich habe alles in einem Gerät, aber eben mit entsprechenden Einschränkungen. Die Kamera macht beschissene Fotos, die Bluetoothtastatur hat einen Druckpunkt jenseits von gut und böse und die Leistungsfähigkeit der Hardware allgemein ist ungefähr so, als wenn mein Desktop-PC auf einem Kern und mit interner Grafikkarte läuft. Sobald es an komplexere Probleme aus Statistik (Excel, R) und Geometrie (Geogebra) geht, ist das Tablet dann einfach mal so was von raus.

    Und noch ein Wort zu Apple, auch wenn es gemein klingt: Es gibt nur eine einzige Branche in der Appleprodukte überlegen sind und das ist der Kreativbereich, in allen anderen Bereichen sind Windows, bzw. Linuxsysteme (dazu zählt auch Android) meilenweit vorne. Apple stellt halt Produkte für Technik-Analphabeten her...das machen sie zugegebenermaßen ganz gut, aber wenn man weiß was man macht...

    Welche Pausen meinst du? Die 5-Minuten-Pausen und auch die großen Pausen zählen arbeitsrechtlich nicht als Pausen, dazu müssten sie mindestens 15 Minuten dauern und nicht regelmäßig durch Dienstpflichten verkürzt werden (Aufsichten, Gespräche mit Schülern, Gespräche mit Kollegen über dienstliche Belange). Es gibt genügend methodisch gute Untersuchungen über die Arbeitszeiten von Lehrern, die allesamt nicht zu deinen Stammtischparolen passen.

    Ich hab dieses Jahr 3 Korrekturgruppen in der SI (87 Schüler), zwei Oberstufenkurse in Mathe (40 SuS) und in Geschichte 8 Klausurschreiber. Das sind 522 Klassenarbeiten, 160 Klausuren in Mathematik und 32 Klausuren in Geschichte. Rechnen wir mal großzügig zu deinen Gunsten, 10 Minuten für die SI Arbeiten, 20 Minuten für die Matheklausuren und 30 für die in Geschichte und wir kommen auf 156 Stunden Korrekturaufwand, das ist grob ein Monat reine Arbeitszeit und ich habe relativ korrekturfreundliche Fächer. Hier noch ein ><))))))))°> für den Troll... -.-

    Als Angestellte kann ich eh nicht groß wählen, die GEW ist ja praktisch die einzige Vereinugung, die Tarifverhandlungen für mich führt.

    Bei allem Respekt, die gewerkschaftliche Schlagkraft der GEW liegt in etwa auf dem Niveau eines Schmetterlings. Fast alle wesentlichen Verbesserungen im TV-L wurden durch ver.di erstritten (notfalls auch durch Streiks).

    Was soll schon bei einer Gewerkschaft rauskommen die hauptsächlich Lehrer vertritt, deren Einkommen direkt oder indirekt vom TVL abhängt und die die "richtige" Gewerkschaftsarbeit (aka Verhandlungen im TVL) lieber einer "richtigen" Gewerkschaft (ver.di) überlässt? Allerdings fährt ver.di in Bezug auf die Deutsche Bahn ein ähnliches Schema, weshalb sie sich die Anführungsstriche redlich verdient haben. :)

    Habt ihr eine Klassengruppe (Whatsapp, eMailverteiler)? Frag doch da mal nach, ob die anderen Eltern bereit wären die Klassenfahrt zu begleiten, wenn sie die Fahrt selbst bezahlen müssten. Die Antwort wird ziemlich sicher eindeutig sein. Und auch aus Lehrersicht: Wieso sollte ich jemanden, der in seiner Freizeit die Schule unentgeltlich unterstützt noch zu einer Zahlung heranziehen? Außer ich möchte, dass das nie wieder jemand macht...

    Ich bin seit meiner Schulzeit im Karate vereinsmäßig unterwegs und seit der Universität sporadisch im Aikido. Wenn ich auf dem Weg zu zwei Testosteronbombern bin und aufhören sage, bin ich durchaus in der Lage das auch dann schnell genug zu beenden sobald ich angekommen bin und falls einer oder beide meinen weitermachen zu müssen. Und rechtsfortbildend aus dem Kampfsportbereich: Vor dem Gewalteinsatz ist diese anzukündigen, wenn die Situation es ermöglicht, weil das einfach ein milderes Mittel als die direkte Anwendung ist. Und mit sprachlicher Ankündigung meinte ich nicht "..., würdest du jetzt bitte den ... nicht mehr ins Gesicht schlagen, so etwas machen wir hier an der Schule doch nicht."

    Ich bin ja jetzt kein Deutschlehrer und darum nicht mit überragender Lesekompetenz geschlagen, aber ich dachte immer "wir fassen auf gar keinen Fall einen Schüler an" heißt, dass man eben keine Schüler anfasst, aber vielleicht können mich studierte Philologen da eines Besseren belehren, man lernt ja nie aus.

    Und ja, selbstverständlich kündige ich zwei Schüler die sich prügeln an, dass ich vorhabe dazwischenzugehen damit sie zum Einen eine letzte Chance haben von allein aufzuhören und zum Anderen nachher nicht kommt "ich hab gar nicht mitbekommen, dass da ein Lehrer eingegriffen hat".

    Trapito: Nötigung käme strafrechtlich in Betracht, das Heraustragen ist hierbei allerdings ziemlich eindeutig das mildeste zur Verfügung stehende Notwehrmittel. Man muss für das Festhalten und ggf. folgende "Umsiedlung" des Schülers auch gar nicht den Klassenraum als Beispiel nehmen. Beispiel: Ein Erstklässler gerät mit einem guten Freund aneinander und ist emotional so mitgenommen, dass er sofort das Schulgelände verlassen möchte um nach Hause zu laufen. Würdest du ihn daran mit körperlichem Zwang hindern oder ihn laufen lassen? Hier kommst du noch nicht einmal mehr mit Notwehr raus. ;)

    Hausrecht ist generell selbstverständlich notwehrfähig, was meint ihr auf welcher rechtlichen Basis Türsteher agieren (und damit meine ich nicht die Nasenauswahl beim Einlass)? Ich hatte bis jetzt einmal den Fall, dass ein Schüler nicht gehen wollte, allerdings saß der dann beleidigt und still auf seinem Platz, da reicht dann ein "wir reden nach der Stunde" und man kann weitermachen. Wenn ein Schüler dann fortgesetzt Theater macht, würde ich ihn aus einem ganz anderem Grund nicht "von Hand" vor die Tür setzen: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Schüler der am Rad dreht und dann auch noch körperlich rausgesetzt wurde, sich dort nicht gerade musterhaft benehmen oder zwingend dort stehen bleiben würde. Alternative: anderen Mitschüler zur Schulleitung schicken und da ein Gespräch für den Schüler innerhalb der nächsten fünf Minuten klarmachen.

    Und dieses "wir fassen auf gar keinen Fall andere Schüler an" ist riesengroßer Mist. Mal im Ernst, wovor habt ihr dabei mehr Angst? Vor dem Gewalt- oder dem Pädobärvorwurf?
    Gewalt: Wenn sich zwei Schüler körperlich angehen (ernsthaft, wenn es Spaß ist, kann ich auch einfach vorbeigehen), dann trenne ich die Situation. Einige kommen dann ja mit "Mitschüler bitten die Situation zu trennen", aber wie irrational und feige ist das denn? Es gibt zwei Möglichkeiten: a) man darf die Situation trennen, dann mache ich es selber, denn ich bekomme das Geld für die Aufsichtsführung oder b) man darf die Situation nicht trennen und dann schicke ich Schüler vor? Großes Kino diese Logik.
    Berührungen: Wenn ein Schüler heulend auf seinem Stuhl sitzt, dann kann es je nach Situation natürlich angemessen sein z.B. die Hand auf die Schulter zu legen. Natürlich muss man dabei die Grenzen des Schülers beachten und wenn der das nicht will, lässt man seine Finger da weg und auch umarmen, drücken und eiei sollten aus nachvollziehbaren Gründen entfallen. Aber wieso sollte man sich Schülern gegenüber völlig anders verhalten als man es in der "Realität" auch täte?
    Wir werden immer mehr zu einer Gesellschaft, in der jeder Angst davor hat von einem anderen verklagt zu werden, weil der denken könnte, man habe ihm ein Unrecht getan. Das ist echt traurig...

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