Beiträge von Valerianus

    Wenn jemand in seiner dienstlichen Funktion etwas über dich erfährt, unterliegt das selbstverständlich der Schweigepflicht. Da du aber, wie Nordseekrabbe schon so schön ausgeführt hat, gar nicht verpflichtet bist das der Schule mitzuteilen, kann es auch niemand in seiner dienstlichen Funktion erfahren habe (außer du hattest mit der Schulleitung ein BEM-Gespräch oder deine Erkrankung wäre meldepflichtig). Das dann weiterzuerzählen ist menschlich eher grenzwertig, aber auf welcher Rechtsgrundlage sollte eine Schweigepflicht entstehen?

    Die Gesamtkonferenz muss entscheiden, weil die Entscheidung nicht nur das einzelne Fach betrifft sondern in erheblichen Maße in den sonstigen Unterrichtsbetrieb hinein wirkt, da bei jeder Klausur anderer Unterricht ausfällt und ggf. auch andere Kollegen die Aufsicht übernehmen müssen, wenn das Fachkollege anderweitig Unterricht hat.

    Dann müsste die Gesamtkonferenz auch über die Exkursionen im Fach Geschichte entscheiden, da fällt auch Unterricht aus. Ich kann dir versichern: Ain't nobody got time for that. Fachkonferenz --> stellv. Schulleitung (Stundenplan) --> Profit

    Studiert man im Physikstudium inzwischen kein Mathe mehr oder war die Frage warum Therapien nicht wirksam sein können, wenn sie in Doppelblindstudien einen Effekt hatten nur sarkastisch?
    Diese Studien machen nur Aussagen über Wahrscheinlichkeiten für Populationen, nicht über individuelle Heilerfolge und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand durch ein Aspirin weniger Kopfschmerzen hat ist signifikant höher, als durch teure Zuckerbonbons. :)

    Bei uns wird im Grundkurs im Regelfall 2-3, im LK 3-4 Schulstunden geschrieben (erste Zahl Q1, zweite Zahl Q2). Um mal bei meinen Fächern zu bleiben: Wie will man in Mathe bitte Aufgaben im Abiturformat üben für die vom Ministerium jeweils 90 Minuten für eine Aufgabe eingeplant sind? Oder in Geschichte mal einen Text bearbeiten der über 20 Zeilen hinaus geht? (schon 50 Zeilen mit Analyse, Einordnung und Bewertung sind in 2 Schulstunden nicht auf akzeptablem Niveau zu schaffen). Wenn man die Schüler für's Abitur vorbereiten will, muss das über die gesamte Oberstufe erfolgen, nicht erst in Q2.II


    So was sollte aber eigentlich auf der Fachkonferenz, ggf. Lehrerkonferenz beschlossen werden, damit es für alle Kollegen klar (und verbindlich) ist.

    Selbstheilungskräfte des Körpers. Klassische Konditionierung. Self-fulfilling prophecy. Übrigens sind auch nur ca. 40% aller Menschen überhaupt für den medikamentösen Placeboeffekt empfänglich, beim Rest kannst du machen was du willst, da passiert nix. Bei invasiven Placeboversuchen sind immerhin 70% dafür offen und da sind auch keine Wirkstoffe enthalten (Beispiel für so was sind z.B. oberflächliche Schnitte ohne tiefere Operation). Pieksen mit einer Nadel ist für den Placeboeffekt übrigens auch besser als orale Aufnahme der Wirkstoffe, evtl. sollte man sich das D6 verdünnte Zeug mit der Nadel in den Arm drücken. :)

    Zitat

    Karl-Dieter hat Gesprächstherapie als sinnvoll bezeichnet. Wie denn das? Da wird doch kein Wirkstoff verordnet?

    Sämtliche psychologischen Verfahren werden selbstverständlich mit denselben statistischen Methoden evaluiert wie Medikamente. Doppelverblindung fällt üblicherweise weg, da zumindest der Therapeut weiß was er tut und normal wird unbehandelt vs pharmakologisch vs rein psychologisch vs Kombinationstherapie verglichen (Psychologen sind im Vergleich mit Medizinern die deutlich besseren Statistiker) um auch auf Interaktionseffekte zu testen. Nicht alles ohne Wirkstoff ist wirkungslos. Aber alles was nachweislich keine Wirkung hat ist wirkungslos. Welcome Homöopathie. :)

    Nein das tut es nicht. Das Grundprinzip der Hyposensibilisierung ist, dass dich eine hohe Dosis umbringt, eine mittlere Dosis schwere Einschränkungen hinterlässt und eine niedrige Dosis nur leichte Einschränkungen nach sich zieht und den Körper mit der Zeit daran gewöhnt. Dennoch muss bei jeder Behandlung mit einem allergischen Schock gerechnet werden und entsprechendes Notfallequipment vorgehalten werden. Das ist keine Homöopathie, sondern Paracelsus...kein Mediziner im heutigen Sinne (dafür sind drei der fünf entia zu abgedreht), aber sicher kein Homöopath. :)


    P.S.: Bevor jetzt kommt "aber wenig ist doch Homöopathie". Nein...geringe, vorhandene und nachvollziehbare Dosen mit nachgewiesener Wirkung sind Medizin. Physikalisch teilweise nicht mehr herstellbare Dosierungen, die nur klappen wenn sie ein Homöopath hergestellt hat, sind grenzwertig nah an Zauberei.

    Bei der Hyposensibilisierung werden keine Hochpotenzen gegeben (aka Zucker mit höherer Urankontanimation als Wirkstofinhalt), sondern messbare und medizinisch wirksame allergieauslösende Stoffe in sich langsam steigernder Dosierung. Dazu gibt es wissenschaftliche Studien in denen nachgewiesen wird, dass das effektiv ist zur Bekämpfung von Allergien. Das sind keine homoöpathischen Dosierungen, die Standarderhaltungsdosierung bei Bienen-/Wespengift entspricht 100µg. Botox wird z.B. noch niedriger dosiert ist aber definitiv hochwirksam (weil es eben noch vorhanden ist).

    Schantalle, es gibt einfach Krankheiten die nicht geheilt werden können, ich weiß dass du da jetzt immer wieder auf die Autoimmunschiene willst, aber es gibt genug vererbte oder erworbene (v.a. Viruserkrankungen - Tollwut, HIV, etc.) Krankheiten bei denen der Auslöser zwar bekannt ist, aber du absolut gar nichts gegen die Krankheit, manchmal nicht einmal gegen die Symptome tun kannst. Und ich hab es schon mehrfach geschrieben: Mir ist es völlig egal dass du Globuli einnimmst, damit machst du immerhin im Zweifelsfall für einen richtigen Mediziner nicht viel kaputt.


    Aber wenn Lehrer so einen Unsinn in der Schule weiterverbreiten (Homöopathie-Anhänger sind da häufig ähnlich wie Veganer...warte ein paar Minuten und sie erzählen es dir von allein) ist das ein Problem.

    Jede Krankenschwester hat in einer Nachtschicht mehr Verantwortung als ich im ganzen Monat. Berufe werden nicht nach Verantwortung bezahlt, sondern nach Angebot und Nachfrage. Das wird im öffentlichen Dienst bereits massiv ignoriert (weshalb NRW extreme Probleme damit hat offene Stellen in den Fächern Physik, Informatik und begrenzt Chemie, Mathematik, etc. zu besetzen), eine weitere Eindampfung führt nur dazu, dass noch mehr unqualifizierte Leute in den Lehrerberuf drängen (s. dazu: FAZ vom 23.02.2009, daran sollte sich seitdem nicht viel geändert haben). Und falls ich einem der Toppädagogen den Zusammenhang von Intelligenz zu Leistungsfähigkeit in Schule, Studium und Beruf erklären muss, falle ich vom pädagogischen Glauben ab (und falls jetzt einer mit "aber die sind dafür alle sozial total inkompetent" argumentieren will: zwischen sozialen Kompetenzen und IQ gibt es ebenfalls eine (allerdings kleine) positive Korrelation).


    Das Gehalt für Lehrer, solange sie nicht gerade Naturwissenschaften studiert haben, ist der Qualifikation angemessen und teilweise sogar deutlich besser als für die anderen Fachabsolventen. Innerhalb des Lehrerberufs sind die Unterschiede zwischen SekII <> Rest und Beamter <> Angestellter ebenfalls nicht zu verachten und sollten in die zukünftige Lebensplanung einbezogen werden.


    P.S.: Wenn deine Wahl auf Sport als Fach fällt, schau einfach mal an was Absolventen in anderen Berufsfeldern verdienen können und beachte bei der Wahl deines Lehramts gegebenenfalls auch die Einstellungsprognosen deines Bundeslandes (obwohl die in den letzten Jahren in NRW kaum das Papier wert waren auf dem sie nicht gedruckt wurden)...

    Ich hatte mal ein Seminar zum Thema "Magie im Mittelalter". Die Überlegungen die die Leute im Mittelalter angestellt haben waren teilweise sinnvoller, als das was ich mit unter Schantalles Links durchlesen musste, denn die sind wenigstens konstant bei ihrer Sympathiemagie geblieben und haben nicht versucht, dass mit Einflüssen aus den Wissenschaften der Zeit zu vermischen (und ja, similia similibus curentur ist nicht nur der Leitsatz der Homoöpathie, sondern auch der der Sympathiemagie). Wenn dir jemand sagen würde: "Ich habe mit heute Fledermausblut auf die Augen geschmiert und seitdem sehe ich alles viel klarer." Was würdest du zuerst empfehlen? Die Tollwutimpfung oder den Psychiater?


    Und mal im Ernst: Wenn ich hier nazisonline.de verlinke mit einem Artikel, dass Hitler eigentlich total super war und dass das alles doch ganz anders gelaufen ist, als uns die Schulgeschichte vermitteln möchte, aus welchem Grund würdest du mich für einen Idioten halten? Oder um es weniger polemisch zu machen: Was müssen meine Schüler beachten, wenn ich ihnen zwei Leitartikel zum Thema Mindestlohn aus der FAZ und aus der taz mitbringe?

    Ich finde diese großartigen Unterstellungen bei der Hoöopathiefraktion super...vor allem die Aussagen von Schantalle sind so grenzwertig, dass ich mich wirklich frage, wie sie in den Erziehungswissenschaften den Teil mit den empirischen Forschungsmethoden geschafft hat. So, genug geflamt: Ich muss mich nicht in einem Rheumaforum umschauen, wie es sich mit einer chronischen, nicht-heilbaren Autoimmunerkrankung lebt. Ich hab eine, ich nehme Medikamente dagegen, sie helfen. Falls du dir die Liste der Medis anschaust, die ich gelistet habe, kommst du vielleicht sogar darauf welche Erkrankung ich habe. Das ist aber für meine Position völlig unerheblich.


    Wenn jemand meint, dass gekochter Krötensud gegen Geburtsschmerzen helfen, will ich ich niemanden daran hindern. Wenn ein schwer erkrankter Mensch nach Lourdes reist, weil er wirklich glaubt, dass ihm das helfen würde, soll er das tun. Wenn ein Mensch an Homöopathie glaubt, soll er das machen. Aber wenn mir eine Biologie/Chemielehrerin erzählt, dass sie Globuli gegen Grippe schluckt, könnte ich den Kopf öfter auf den Tisch hauen als gesund für mich wäre, weil das einiges über die fachliche Nichteignung in beiden Fächern aussagt.


    alias: Das mit dem hochdosierten Vitaminen war nicht auf Krebserkrankungen, sondern spezifisch auf Autoimmunerkrankungen ausgerichtet. Drisdol (Vitamin-D 50.000 IE) wurde in den 20er Jahren übrigens klinisch kontrolliert gegen bestimmte Krebsarten eingesetzt (u.a. Darmkrebs), aber selbstverständlich sind heutige Behandlungsmethoden da wirksamer.
    Anja82: Arnika ist hochwirksam gegen Entzündungen und Krankheitserreger. Allerdings nicht in homöopathischen Dosen, sondern durch den Wirkstoff Helenalin. Und jetzt halt dich fest: Das Zeug wirkt auf den NF-kB Faktor wie ein richtiges Medikament (das erklärt die entzündungshemmende Wirkung) und es hat Nebenwirkungen, die nicht von schlechten Eltern sind. Es gibt übrigens auch ein richtiges Medikament, dass auf den Faktor wirkt, Entzündungen besser hemmt und weniger Nebenwirkungen hat. Das Zeug heißt Aspirin und soll gerüchteweise auch gegen Schmerzen helfen (nach Geburten allerdings wegen der blutverdünnenden Wirkung nicht zu empfehlen).

    Heilpraktiker und Homöopathie sind in Deutschland nur so erfolgreich, weil Hitler billigen Ersatz für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Ärzte gebraucht hat und die Ausbildung von richtigen Medizinern viel Zeit und Geld gekostet hätte. Ist halt einfach billiger und wen stört's schon ob es wirkt.


    Als Gegenmaßnahme zur Homöopathie kann ich übrigens was empfehlen, was schon erfolgreich gegen Krebs (allerdings in den 20er/30er Jahren bevor es wirksame Chemotherapeutika gab) und Autoimmunerkrankungen eingesetzt wurde: Hochdosiertes Vitamin-D um den Spiegel im Blut auf das Niveau von Naturvölkern anzuheben. Kombiniert mit Vitamin K2 gibt es quasi keine Nebenwirkungen, es ist ein tatsächlicher Wirkstoff drin und wenn man es in den Niederlanden kauft ist es sogar billiger als jedes Globulipäckchen. Gibt es sogar in vegan, laktose- und glutenfrei, für die Aluhutfraktion. :)


    So und jetzt mal richtig medizinisch: Was wird hier eigentlich für ein bodenloser Schwachsinn erzählt, dass die Medizin keine Möglichkeiten gegen diverse Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Neurodermitis, etc.) hätte? Immunsuppressiva sind hier selbstverständlich hochwirksam (allerdings wird dadurch das gesamte Immunsystem eingeregelt, was mäßig prickelnd ist), TNF-Alpha-Blocker, RNA-Interferenzbehandlung, monoklonale Antikörper...
    Schweineteuer, zugegeben, aber deutlich wirksamer als Homöopathie (Wirkung halt größer als Placebo).


    Zitat

    Die Wirkung von hom. Medikamenten konnte noch nie widerlegt werden. Sie stützt sich darauf, dass in Hochpotenzen mit aktuellen labortechnischen Mitteln keine Moleküle des Stoffes nachgewiesen werden können.
    Das bedeutet im Umh´kehrschluss aber keineswegs, dass eine Wirksamkeit widerlegt ist.

    Homöopathie zu widerlegen ist ganz einfach: Randomisierte Doppelblindstudie. Gibt es übrigens auch zu Akupunktur, dabei ist rausgekommen, dass man bei chronischen Schmerzen einfach zufällig Nadeln in die Haut ballern kann, anstatt in die traditionellen Punkte, hilft genauso gut (GERAC-Studien).

    Kein Heft = komplette Abschrift ins Klassenarbeitsheft unabhängig von der Note. Das machen die maximal 1-2 mal und danach sind die Hefte da. :)
    Kein Rand = Abzug bei Form und Ordnung (da ziehe ich aber nie mehr als in der gesamten Arbeit einen Punkt ab, so viel Rand braucht man in Mathe selten)

    Die Alternative ist wie gesagt ohne Atlas zu schreiben und ich bin gespannt ob in Baden-Württemberg anderes Verwaltungsrecht gilt als im Rest der Republik aber seit wann nehmen sich Verwaltungslehrer Dinge vor die gar keine Verwaltungsentscheide sind? Im Falle einer versetzungsrelevanten Note könnte die Klassenarbeit zur Sprache kommen, aber selbst da dürfte man mit dem Argument "ohne Atlas wären es 0 Punkte gewesen" sicherlich Gehör finden. In Mathematik ist das allerdings tatsächlich anders. Selbst in der Oberstufe gibt es quasi keine Aufgabe, die man nicht ohne Taschenrechner lösen könnte. Bei trigonometrischen und Exponentialfunktionen wird es für manche Schüler sicher etwas haarig, aber möglich ist das schon...


    Was vergessene Materialien angeht: Ich verkaufe in Sek I Klassenarbeiten zum Thema Geometrie relativ regelmäßig und mit großem Erfolg Geodreiecke (bin mit meinem Preis allerdings günstiger als der Schreibwarenladen in der Nähe, Amazon Massenbestellung sei Dank), weil die Schüler da die meisten Aufgaben ansonsten ebenfalls gar nicht bearbeiten könnten. In der Oberstufe schicke ich die Schüler selbst auf die Suche nach anderen Oberstufenschülern, falls ihnen was fehlt (GTR, etc.), die sind alt genug ihre Probleme selbst zu lösen...

    Es gibt noch einen vierten Weg, den du allerdings nur beschreiten kannst, wenn du selbst ziemlich gut unterwegs bist was Computerspiele angeht. In meiner 7. Klasse haben fast alle der "richtigen Gamer" auf League of Legends oder Smite gewechselt, einfach weil ich mich mit ihnen relativ häufig darüber unterhalten habe. Die Casuals bleiben bei Fifa und ihren Energie-/Farmspielen auf dem Handy, aber mit denen hast du schlafmangeltechnisch eh keine Probleme. Auch was die Zeiten angeht, kannst du ein bisschen persönliche Erfahrung einfließen lassen, wenn du gefragt wirst "Sie spielen doch heute bestimmt wieder irgendwas" und mit"Geht nicht, ich muss noch Klassenarbeiten kontrollieren und morgen hab ich zur 1. Stunde Schule" antwortest...


    Wenn es zu viel wird (Kind regelmäßig unausgeschlafen), würde ich allerdings auch die Eltern dazu holen, allerdings nur das ansprechen was schulisch gerade schiefläuft (keine Hausaufgaben, Leistungen brechen ein, regelmäßig unausgeschlafen, etc.) und mal nach den Ursachen fragen. Die meisten Eltern kommen dann allein mit dem Spielethema und dann kann man es auch gut ansprechen ohne dass es wie eine Einmischung aussieht. Vor allem wenn die Kinder schon zuhause erzählt haben, dass der Lehrer Ahnung von Computerspielen hat. ;)

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