Beiträge von Valerianus

    In Deutschland sind Richter vollkommen unabhängig und nur dem Gesetz unterworfen, d.h. auch nicht an die Urteile anderer Richter gebunden (Ausnahme sind hier Urteile des Bundesverfassungsgerichts). Ein Gericht kann sich auch über die Zeit selbst widersprechen und Rechtsfortbildung betreiben (passiert meist nur auf Ebene der Bundesgerichte). Und nein, das ist überhaupt nicht unmöglich, weil du a) gegen (fast) alle ernstinstanzlichen Urteile immer noch Berufung (komplett neuer Prozess), Revision (Prüfung auf Rechtsfehler) oder Nichtzulassungsbeschwerde (falls Berufung oder Revision vom Gericht ausgeschlossen wurden) einlegen kannst und dich so Stück für Stück nach oben arbeitest und b) Rechtsfälle nur in den seltensten Fällen genau gleich sind, durch Präzedenzfälle aber genau in diese Richtung gedrückt werden.


    Dein zweites Posting (du könntest übrigens echt mal anfangen deine Postings zu editieren, anstatt so lange Postingketten zu machen) ist ein bisschen schwieriger und liegt teilweise mehr am Fahndungsdruck der Polizei und der Arbeit der Staatsanwälte. So werden in Bayern Einbrecher häufiger gefasst und verurteilt als in NRW (was dann dazu führt, dass die Einbrecher eher dahin gehen wo der Strafdruck niedriger ist), das liegt aber eher weniger an den Richtern, als an den Strafverfolgungsbehörden und deren finanzieller Ausstattung...

    Blöd nur, dass die Aufsichtspflicht nun gerade nichts mit Schulrecht zu tun hat, sondern mit Zivilrecht (§832 BGB). Und den Musiklehrerfall kannst du nun gar nicht heranziehen, weil in Deutschland untere Instanzen (im Gegensatz zum amerikanischen Rechtssystem) an Urteile der oberen Instanzen nicht gebunden sind, so dass da (in manchen Bereichen sogar regelmäßig: Medienrecht --> LG Hamburg) ab und an Urteile herauskommen die eine durchschnittliche Lebensdauer bis zur Berufung oder Revision haben. Mitaufsicht ist aber definitiv in ganz Deutschland unzulässig, außer vielleicht in Bayern, die sind so katholisch, da beherrschen vielleicht auch Lehrer die Kunst der Bilokation. :P

    Mitaufsicht ist ein klarer Gesetzesverstoß, es gibt dazu ein Urteil des BGH vom 19.06.1972, ich zitiere mal kurz:
    "Es genügt nicht, dass eine Schulklasse von der Lehrkraft im Nebenzimmer mitbeaufsichtigt wird. Ein Schulleiter, der dies anordnet, begeht eine Amtspflichtverletzung."


    Du musst diese "Mitaufsicht" in jedem Fall ablehnen und den Schulleiter auf die Rechtswidrigkeit seiner Anordnung hinweisen, falls er diese dennoch erteilt solltest du auf Klärung durch die obere oder oberste Schulaufsichtsbehörde bestehen, bist aber rechtlich aus dem Schneider.


    P.S.: Wen das interessiert: Günther Hoegg - Schulrecht: kurz und bündig [Anzeige]

    Ok, es ist kein Ausbildungsberuf im Sinne der Innungen oder IHK, aber da sowohl die Bundeswehr, als auch alle Fluggesellschaften von Ausbildung sprechen (und die fehlende deutsche "duale Ausbildung" aufgrund internationaler Bestimmungen zur Ausbildung fehlt), kann man es glaube ich schon so nennen (die Grundausbildung ist auch keine "Ausbildung" im Sinne der Berufsschulen). Dasselbe gilt dann auch für psychologische Psychotherapeuten (obwohl die vorher ein fertiges Studium haben).

    Die Schweiz hat bei TIMMS für die 8. Klasse einmal teilgenommen, ich dachte wir reden über die Grundschule. :P
    Ich verstehe deine Empörung auch nicht so ganz. Deine Argumentationsschiene kann man genauso auf andere Berufe übertragen: Warum muss ein Arzt studieren (Chirurg/Zahnarzt ist erst irgendwann im 20. Jahrhundert vollständig vom Ausbildungsberuf in die Medizin übergegangen)? Wieso muss ein Architekt studieren? Wieso ein Chemiker? Es gibt übrigens auch deutlich besser bezahlte Ausbildungsberufe, bei denen ist aber das Befolgen von Checklisten/Routinen elementar für die gute Ausführung des Berufs, nehmen wir z.B. den Verkehrspiloten.


    Es gibt einfach einen grundlegenden Unterschied zwischen Ausbildung und Studium, der in der Tiefe des Verständnisses, der Reflektion und der Anwendungsfähigkeit (das nicht immer zugunsten der Uni-Absolventen) begründet liegt. Will ich Leute die genau das machen was ihnen beigebracht worden ist, ohne (besonders viel) darüber nachzudenken warum sie das tun und wozu das gut ist? Oder möchte ich Leute, die die Theorien und ihre Hintergründe kennen und die reflektieren.


    P.S.: Ich bin übrigens der Meinung, dass bestimmt 50% des Erfolgs in unserem Beruf mit den Fähigkeiten im Umgang mit Menschen zu tun hat, was man weder mit einer Ausbildung, noch mit einem Studium wirklich lernen kann. Entweder hat man es oder eben nicht. Die anderen 50% sind aber Wissen auf universitärem Level. Und ja auch ein Grundschulmathelehrer braucht deutlich mehr Mathe, als er bis zum Abitur je erlernt hat, mir fielen da eine Menge Beweise zur Arithmetik oder Elementargeometrie ein, die in der Schule nicht behandelt werden, die aber sicher nicht schaden, wenn man das jemand beibringen will. Von Entwicklungspsychologie, etc. mal ganz zu schweigen...

    @Wollsocken80: Ich hab jetzt nur PISA 2015 im Kopf, da waren Deutschland und die Schweiz relativ ähnlich platziert, Deutschland etwas vorn beim Lesen und etwas dahinter in der Mathematik, aber keine besonders großen Unterschiede. Übrigens werden GHR Lehrer deshalb historisch schlechter bezahlt, weil ihr Studium in Deutschland als Fachhochschuläquivalent galt, selbst wenn es an der Universität stattfand (in einigen Bundesländern gab/gibt es auch PHs), man braucht aber trotzdem Abitur, was etwas mit der Geschichte des universitären Staatsexamens zu tun hat.

    Wollsocken: Das wäre schon eine sehr spezielle Studie (aber methodisch interessant, falls es in der Schweiz auch Grundschullehrer mit Universitätsabschluss gibt), bei IGLU und TIMMS (Grundschule) hat die Schweiz leider nie teilgenommen, so dass allgemeinere Aussagen über das Abschneiden der Grundschüler in der Schweiz im internationalen Vergleich schwerfallen. Die Spitzenplätze darin belegen aber regelmäßig Länder in denen sowohl die Grundschullehrer, als auch die Erzieher im Kindergarten studiert haben. Das und die absolut eindeutige Studienlage in Bezug auf Fachwissen (das war kein Scherz, es gibt keine ernstzunehmende Studie die den Effekt nicht hat, wenn sie die Variablen erhebt) sprechen für die Theorie dass studierte Grundschullehrer besser sind. Ockhams Rasiermesser.

    Ein Universitätsstudium ist einfach eine wesentlich tiefere Auseinandersetzung mit einem Themenbereich als eine Ausbildung oder ein Fachhochschulstudium und das gilt für jeden Fachbereich. Sicher, du kannst auch mit einer Ausbildung im Krankenhaus arbeiten, aber dann operierst du nicht und verschreibst auch keine Medikamente. Um ein Fach unterrichten zu können, muss man es fachlich auf einem weitaus höheren Niveau durchdrungen haben, nicht umsonst gibt es unzählige Studien die zeigen wie wichtig das Fachwissen der Lehrkraft für den Lernerfolg der Schüler ist. Nun ist die Frage eigentlich recht einfach: Wollen wir dass die Schüler möglichst viel lernen oder wollen wir möglichst viel Geld sparen?

    Die Frage danach ob Lehramtsstudent viele Grundschullehrerinnen kennt ist ein genauso schlechtes Argument wie seine pauschale Aussage. Die richtige Frage ist: Kennst du eine Studie oder Zahlen aus dem Ministerium die besagen, dass Lehrerinnen und unter diesen besonders Grundschullehrerinnen häufiger in Teilzeit sind? Die Aussage von Lisam ist dann genauso anekdotisch...die meisten Grundschullehrerinnen die ich kenne machen das, weil sie das Studium für Gymnasium und Gesamtschule nicht gepackt haben. Das erlaubt aber keinen Rückschluss auf die Grundschullehrerinnen an sich, sondern liegt einfach daran, dass die meisten Grundschullehrerinnen die ich kenne, mit mir zusammen GyGe angefangen haben und dann nach endgültigem Nichtbestehen der Zwischenprüfung in Mathematik auf GHR (Grundschule, Hauptschule, Realschule) gewechselt haben (n=3). Das dürfte aber nicht repräsentativ sein. :P

    Ich nicht unbedingt, aber nehmen wir an, dass die Eltern gewännen, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass die Eltern danach nochmal klagen (und verlieren werden), weil ihnen die Schulbehörde einen Bus zur nächsten inklusiven Schule spendiert und nicht die Nachbarschule zur Inklusionsschule umbaut. Wie gesagt, es gibt kein Klagerecht auf internationale Verträge. Ein Berliner Katholik kann auch nicht gegen den Senat klagen, weil der sich nicht an das Reichskonkordat hält und keinen Religionsunterricht anbietet.

    @m_sens57: Falls du genauere Fragen zum Ablauf hast, kannst du mich per PN anschreiben.


    plattyplus: Das Hauptproblem ist, dass die Universitäten und Professoren aus Eigennutz am Markt vorbei produzieren. Doktoranden sind extrem billig (50%-65% TVL E-13), arbeiten aber problemlos mehr als 100% der regulären Arbeitszeit, sie schreiben Artikel auf denen der Doktorvater mit draufsteht und erhöhen damit dessen Marktwert (über bestimmte Rückmeldefaktoren gilt das auch für die Fakultäten und Universitäten selbst), d.h. für den gesamten Universitätsbetrieb ist es sinnvoll, so viele Doktoranden zu haben wie eben möglich. Da es aber kaum noch in nennenswertem Umfang Mittelbaustellen gibt und jedem klar sein sollte, dass die Professorenstellen nie im Leben für alle Doktoranden reichen, wenn ein Professor gleichzeitig mehrere Doktoranden betreut, die alle nach 3-5 Jahren fertig sind...kann sich jeder selbst ausmalen, dass die wohl in die Wirtschaft oder in den öffentlichen Dienst strömen. Das sagt nicht unbedingt etwas über die Qualifikation der Personen aus (ok, jetzt bin ich befangen), es gibt dafür verschiedene Gründe: Finanzielle Aspekte (die gehen nur in die Wirtschaft), nicht ausreichendes Forschungsinteresse, keine herausragende Promotion (im Grunde kann man nur mit magna oder summa cum laude im Universitätsbetrieb bleiben), Interesse an wirtschaftlicher und familiären Sicherheit (die meisten Ehepartner sind mäßig begeistert, wenn man alle 3-6 Jahre umzieht um irgendwann nach 10-20 Jahren endlich auf einer festen W3 Stelle zu sitzen).


    WillG: Der größte Anteil an Promotionen ist in den Naturwissenschaften, nicht für den schulischen Bereich, aber in der Wirtschaft wird das de facto erwartet, ansonsten kann man gleich nach dem Bachelor aufhören oder eine Ausbildung machen. Und die Mediziner...aber die machen das "studienbegleitend".


    Bolzbold: Vielleicht legst du deshalb keinen Wert auf die Amtsbezeichnung, weil die einzige in Deutschland für die Anrede gebräuchliche Amtsbezeichnung "Professor" ist, während "Doktor" der einzige akademische Grad ist, der in Deutschland für die Anrede gebräuchlich ist (zumindest habe ich noch nie erlebt, dass jemand mit Diplom, Magister, Bachelor oder Master angesprochen worden ist), allerdings im Regelfall einfach für alle Mediziner zweckentfremdet wird. :P

    @Lehramtsstudent: Da kommen dann eventuell auch noch Fachunterschiede dazu...in Mathe haben wir manche Dozenten auch geduzt, in Geschichte war das Ganze sehr konservativ... :)
    Trapito: In diesem Fall ist es kein Argument, es ist aber kein genereller Argumentationsfehler. Ich halte es tatsächlich für (Gott sei Dank) unwahrscheinlich, dass sich ein forensischer Psychologe nicht exakt in einen soziopathischen Serienmörder hineinversetzen kann und halte es auch für unwahrscheinlich, dass irgendwer nachvollziehen kann, wie es ist ein Kind zu verlieren, der das nicht selbst erlebt hat. Das heißt aber nicht, dass der Psychologe nicht über Schuldunfähigkeit und psychische Diagnosen reden kann (dafür ist er schließlich Spezialist) oder dass man Personen in Trauer nicht trösten kann (Man sollte sich nur nicht anmaßen sie zu verstehen). Und deine Anekdoten zum Doktortitel sprechen in drei Fällen wohl eher dafür, dass du überproportional Menschen mit zu wenig Selbstvertrauen getroffen hast. :P


    Bei den von dir angesprochenen Hochbegabten muss man auch unterscheiden zwischen den echt hochbegabten und den für Geld diagnostizierten Hochbegabten (oft im Gutachten als "teilhochbegabt" bezeichnet, weil es nur auf einer Skala dafür gereicht hat, die gar nicht für die Einzelmessung geeignet ist). Einen echt hochbegabten wird man in vielen Gedankengängen tatsächlich nicht direkt nachvollziehen können, das ist aber gar nicht schlimm, weil es zwischen Hochbegabten und "normal" intelligenten Menschen keinerlei Unterschiede im emotionalen und sozialen Bereich gibt (wenn dann eher zugunsten der Hochbegabten. "Marburger Hochbegabtenstudie", falls jemand nachlesen möchte)...die kommen schon mit dir klar... :P


    P.S.: ad 3) war klar, dass so eine Scheiße in Westfalen passiert...im Rheinland oder Ruhrgebiet wär die Antwort eher "komm ma klar Jung" gewesen :P

    In meiner Wahrnehmung war völlig egal immer keinen Wert darauf legen...ich mecker niemanden an der es weglässt und niemanden der es benutzt. :)
    Ich glaube einfach, dass in der deutschsprachigen Gesellschaft Titel immer noch einen sehr hohen Rang haben (das sieht man bei uns z.B. noch daran, dass jeder Arzt automatisch Herr/Frau Doktor ist, in Österreich ist es noch um ein Vielfaches extremer), ist vielleicht so ein "Hauptmann von Köpenick"-Ding. ;)

    Ich werde von neuen Klassen eigentlich immer irgendwann während des ersten Monats gefragt, ob ich mit Herr ... oder Herr Doktor ... angesprochen werden möchte, worauf ich schon seit dem ersten Mal sage, dass mir das völlig egal ist und sie das halten können wie sie es gerne möchten (was hauptsächlich daran liegt, dass ich in den Jahren als Mitarbeiter an der Uni in meinem Fachbereich niemanden getroffen hab, der jemand anderen (untereinander) mit Titel oder Amtsbezeichnung angesprochen hätte. Studenten hingegen lieben das über alle Maßen und bei Schülern ist es ziemlich ähnlich...vielleicht 10% nutzen die Ansprache ohne und 90% mit (manche machen daraus auch einfach Kurzformen, also anstatt Herr ... einfach nur Doc), bei den Eltern sind es ziemlich sicher 100%, ich kann mich nicht an ein einziges Mal erinnern, dass das jemand weggelassen hätte. Du musst das nicht erwarten oder darum bitten oder sonst was, die Schüler machen das seltsamerweise/aufgrund ihrer Sozialisation von alleine und gerne.

    Ich glaube nicht, dass einem das Fachwissen, das man sich während der Promotion erarbeitet, in der Schule so viel weiter bringt. Natürlich, ich bin mir ziemlich sicher darin, dass ich in einigen Themenbereichen mehr weiß als meine Kollegen, aber mal im Ernst: Was glaubst du wie oft ich das im Unterricht oder ansonsten in der Schule gebrauchen kann? Als Tipp: Wie oft hast du etwas gebraucht, dass du in einer Vorlesung während des normalen Studiums gehört hast?


    Es geht bei der Promotion, genauso wie beim Studium übrigens auch, nicht darum, dass man in einem spezifischen Themenbereich mehr weiß als andere, es geht darum, dass man bestimmte Arbeitshaltungen, Methoden und auch Charaktereigenschaften trainiert (und dann am Ende die Wissenschaft ein (zumeist nur winziges) Stück nach vorne bringt, dafür gibt es dann den Titel). Das hilft einem dann durchaus um Beförderungen zu erhalten, weil diese Fähigkeiten und der Wille durchzuhalten (das ist einer der wichtigsten Punkte während des ganzen Verfahrens) einem auch in allen anderen Lebensbereichen helfen können.


    Du solltest dich etwas genauer mit dem ganzen Verfahren beschäftigen (du wirst zum Beispiel die Begriffe Promotion, Dissertation, usw. durcheinander, Infos findest du auf den Homepages der Universitäten oder z.B. hier), du solltest dir sicher sein, dass du dir 3-5 Jahre harte, schlecht bezahlte, unsichere Arbeit antun möchtest (die meisten Stellen sind befristete 50%-65% TVL-E13, die Vollstipendien sind vom Geld her weniger), du solltest wirklich Interesse an dem Themengebiet haben und du solltest dir klar sein, dass die Einstellungssituation an der Schule sich in dieser Zeit massiv verändern kann, die Jobchancen als Postdoc sind je nach Fachgebiet jetzt auch eher mäßig überzeugend.


    P.S.: Mir fällt gerade ein schulischer Kontext ein in dem dir die Promotion tatsächlich direkt was bringt: Elterngespräche. Die laufen durch die Bank entspannter, weil die Leute denken du wärst ein Wunderheiler... :P

    Das ist Unsinn. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag und als solcher selbstverständlich nicht automatisch innerstaatlich einklagbar. Manche Gerichte beziehen sich auf solche höherwertigen Verträge, wenn sie ratifiziert sind und die Rechte so klar und eindeutig formuliert sind, dass ein Rechtsanspruch ohne jeden vernünftigen Zweifel besteht. Mal im Ernst, das hättest du mit zehn Sekunden Google rausfinden können...

    In solchen Fällen wirkt ein Anruf beim Jugendamt oft Wunder, zumindest wenn die Eltern ein grundlegendes Interesse an ihrer Außenwirkung haben, bei wiederholter Gewaltanwendung durch einen Schüler kann auch die Polizei eingeschaltet werden (nicht im Sinne einer Strafanzeige, sondern im Sinne von: Wir dürfen den nicht ruhigstellen, ihr schon), die einen solchen Gewaltausbruch auch definitiv beendet, verlässliche Grundschule und Strafunmündigkeit hin oder her, hier geht es darum die Mitschüler und auch das Lehrpersonal zu schützen...

    Ich hab mir die Rechenmodelle in der Studie auch angeschaut, der Effekt wird schwächer unter Kontrolle all der genannten Variablen, aber er verschwindet nicht (am Ende ist er nicht mehr signifikant aber immer noch mehr als eine halbe Standardabweichung groß, das liegt einfach daran dass selbst bei PISA das n auf Schulebene nicht groß genug ist). Ein Problem bei der ganzen Statistik dürfte allerdings einfach sein, dass sozialer Hintergrund/Migrationshintergrund/Ausstattung der Schule/etc. so eng zusammenhängen, dass man da mathematisch nicht wirklich rankommt mit der Varianzanalyse, das müsste man experimentell machen und bei so einem Experiment explodieren glaube ich Eltern und Politiker gleichermaßen.


    BTW: Ignorier bei empirischen Studien fast immer Abstract (da wird am meisten "gelogen" um den Gutachtern zu gefallen) und Diskussion (da wird am meisten "gelogen" um die eigenen Thesen zu stützen), wenn schon empirisch, dann Methode und Ergebnisse. Das gelogen ist in Anführungszeichen, weil es keine Lügen sind, sondern eher weite Interpretationen der Ergebnisse...

    Du musst teilweise während der Promotion verpflichtend weitere Veranstaltungen belegen (bei mir waren das mit Staatsexamen Gy/Ge 4 SWS), das hängt von der fachlichen Nähe des Lehramtsstudiums zum Promotionsthema ab. Die Promotion bringt dir keine Lehrerlaubnis in der Schule. Ich hab Psychologen und Pädagogen an der Uni in den Veranstaltungen sitzen gehabt, darf aber an der Schule weder Psychologie, noch Pädagogik unterrichten. Ich durfte sie aber prüfen, ob sie gute Lehrer werden würden...xD

    Zu niedrig für gute schulische Leistungen. Unter Kontrolle von kognitiven Grundfähigkeiten, sozioökonomischem Status,Bildungsniveau der Eltern, Wohlstandsinvestitionen, kulturellen Ressourcen, kulturellen Aktivitäten und kommunikativer Praxis sinkt die Gesamtleistung des Schulverbandes (also sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund) ab >40% Kinder mit Migrationshintergrund signifikant ab, das war Teil der PISA-E Studie, wer nachlesen möchte: Klick mich!


    Die Folge daraus ist nicht, dass Menschen mit Migrationshintergrund schlecht für das Schulsystem wären oder andere am Lernen hindern, sondern ganz einfach, dass es keinen Sinn macht Zuwanderer oder auch Flüchtlinge zu ghettoisieren, die müssten im Grunde über alle Wohnviertel/Schulen gleichmäßig verteilt werden. Obwohl es selbst dann Auswege gibt. In San Francisco werden die Schüler den Schulen zugelost zur besseren Durchmischung und es bringt nix, weil die gut situierten Eltern dann auf Privatschulen ausweichen...

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