SteffdA: Weil andere Arbeitgeber nicht mit 6 Wochen Elternzeit auf 14 Wochen daheim kommen können (wenn man die Elternzeit genau zwischen Sommer- und Herbstferien legt) und weil der Dienstherr keine Lust hat für seine Lehrer diesen Luxus finanziell zu tragen.
Beiträge von Valerianus
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Warum das Ministerium ein gewisses Interesse daran hat, dass Lehrer die Elternzeit nicht genau zwischen Oster- und Sommerferien legen dürfen, sollte jedem einsichtig sein.
Diese Abstandsvorschrift gilt jedoch nicht, wenn für den fehlenden Abstand ein Sachgrund vorliegt, insbesondere nicht in den folgenden Fällen:
a) Für die Mutter in direktem Anschluss an den Mutterschutz
b) Im Falle der Teilung 12/2, wenn die 2 Monate des zweiten Partners unmittelbar an die 12 Monate des ersten Partners anschließen.
c) im Falle von zwei verheirateten Lehrern bei einem Tausch wie von euch vorgesehen, weil das fürs Land scheißegal ist und auf b zurückzuführen ist
d) falls bei späterer Inanspruchnahme der Anspruch auf Elterngeld verfällt (die beiden Dinge sind ja unabhängig voneinander) -
Moment! Das ist keine Begründung des Dienstherrn, sondern Deine Interpretation - oder? Wo begründet der Dienstherr, wie die Gehaltsunterschiede zustande kommen?
(By the way: promovierte Lehrbeauftragte an der Uni verdienen weniger als Lehrer, trotz höherer Qualifikation.)Für einen Lehrauftrag an der Universität ist in der Regel ein abgeschlossenes Universitätsstudium Voraussetzung, d.h. die Bezahlung erfolgt nach E13, außer man bekommt eine der wenigen Stellen als akademischer Rat. Den Lehrauftrag kann man annehmen, ob man nun promoviert hat oder nicht, dadurch ändert sich die Bezahlung nicht. Das ist das Argument von oben mit der Putzfrau...ein Arbeitsplatz im ÖD erfordert einen Fachhochschulabschluss --> gehobener Dienst, unabhängig davon ob der Stelleninhaber eventuell sogar ein Universitätsstudium abgeschlossen hat.
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Vom Dienstherrn? Universitätsstudium oder äquivalent (aka mindestens 8 Semester) ist höherer Dienst, Fachhochschulstudium oder äquivalent (aka mindestens 6 Semester) ist gehobener Dienst. Das ist echt keine Raketenwissenschaft.
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Sorry, für minimalen Einsatz müsste es natürlich "gegebenes" Ziel sein, auch wenn ich die BWLer nie verstanden habe. Fast niemanden arbeitet nach einem Maximal- oder Minimalprinzip, die meisten Menschen dürften nach Effizienzkriterien agieren, das sollte auch für Unternehmen übertragbar sein, also Ertrag/Einsatz...wo werden die anderen beiden Ziele im Alltag zuverlässig benutzt (Minimalprinzip vielleicht bei Schülern der Klassen 7-9)?
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Wenn man Angebot und Nachfrage mit einbringt, wären Hauptschullehrer mit NaWi-Fächern alle A16...
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Das ökonomische Prinzip besagt, dass man bei Knappheit der Güter die eingesetzten Mittel mit dem Ergebnis ins Verhältnis setzt. Wenn ich nur begrenzt Zeit habe und in dieser begrenzten Zeit irgendwie meinen Lebensunterhalt sichern muss (das musste man übrigens auch schon vor Adam Smith), dann erscheint es dienlich, wenn man persönliche Interessen und die Sicherung des Lebensunterhalts verbindet um bei möglichst geringem Mitteleinsatz, ein erwünschtes Ergebnis zu erzielen (Minimalprinzip). Ich finde ökonomische Aspekte für die Lebensplanung nicht völlig sinnlos.
P.S.: Minimalprinzip nach Rückmeldung von Veronica Mars editiert.
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Warum gehe ich wohl in einem Thread der "Schulfreier Tag möglich?" heißt nicht auf nicht fundierte und sachlich falsche Kapitalismuskritik ein?
1.) Alle Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen stehen vor Optimierungsproblemen, weil es schlicht nicht möglich ist Freiheit, Gleichheit, Wohlstand, Zufriedenheit, Gesundheit, Freizeit, etc. gleichzeitig zu optimieren. Kernziel der kapitalistischen Wirtschaftsordnung ist die Optimierung des Wohlstandes und es ist Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass dieser Wohlstand bei möglichst vielen Bürgern ankommt (in Deutschland: soziale Marktwirtschaft). Diese Aufgabe erfüllen die kapitalistischen Staaten offensichtlich recht gut, geht es doch ihren ärmsten Bürgern fast immer sogar besser als den oberen 10% von Staaten anderer Wirtschaftsordnungen.
2.) Selbstverständlich ist es möglich an der Gesellschaft etwas zu ändern, aber zum einen ist das hier der falsche Thread und zum anderen habe ich einen solchen Vorschlag hier nicht gesehen. Ich sehe nur dass Morse zum wiederholten Mal einen Thread völlig zweckentfremdet um Kapitalismuskritik zu äußern (und selbstverständlich gibt es da was zu kritisieren, wie gesagt: Optimierungsproblem).
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Der Staat zahlt kurzfristig für Beamte weniger als für Angestellte und seit wann denken demokratisch gewählte Regierungen langfristig, das bringt doch überhaupt nichts für die Wiederwahl.
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Beamte arbeiten immer noch in einem kameralistischen System, deine Gesellschaftskritik in allen Ehren, aber entweder kritisierst du dass dich deine Arbeitsbedingungen unglücklich machen oder dass dich der Zweck deiner Arbeit unglücklich macht, im ersten Fall bist du tatsächlich im System gefangen (aber wie gesagt, in einem kameralistischen System), im zweiten Fall gibt es einfache Abhilfe: Auswanderung in nicht kapitalistische Wirtschaftssysteme. Venezuela soll um die Jahreszeit sehr schön sein und die Leute dort...alle unglaublich zufrieden mit den Lebensbedingungen...
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Ich hab vor den Weihnachtsferien die letzten Schüler um 7:00h in der Schule gehabt, allerdings haben die da Mathe und Englisch nachgearbeitet, weil sie im Unterricht zu oft Blödsinn gemacht haben. Putzen muss im letzten Schuljahr gewesen sein, die letzte Nacharbeit für wiederholte Verspätungen (dabei ging es allerdings um wiederholtes "ich wollte nur noch kurz am Kiosk was kaufen" in Klasse 8 nach den Pausen) war irgendwann dieses Schuljahr, ist aber schon länger her. Ich muss allerdings zugeben, dass die Mehrzahl meiner momentanen Schüler und auch Eltern relativ pflegeleicht sind und fast alle Eltern an ihren Kindern Interesse haben. Ohne Unterstützung aus dem Elternhaus kannst du ein Kind auch fünfmal nacharbeiten lassen, wenn dann zuhause nur kommt "ist doch nicht so schlimm gewesen", ist das wenig hilfreich.
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...ich finde es eher erstaunlich - glaubst du das wirklich, @Valerianus? Also von wegen "dann steht das Kind um 5:00h auf" - das klingt so blauäugig als hätte es @Lehramtsstudent geschrieben, an den Weihnachtsmann glaubst du auch noch? Das kind, das das in so einem Fall "tut", das zeigst du mir mal... denn... die das "täten" provozieren solche Maßnahmen gar nicht erst. Die, denen du diese aufdrücken wollen würdest, zeigen dir bestenfalls nen Vogel, sonstige Reaktionen nach oben offen.Auch dieses "wenn" die Eltern nicht kooperieren... in solchen Fällen überhaupt damit zu rechnen ist schon mehr als blauäugig...
Ich bin wenn ich das so lese froh, dieses Problem quasi nicht zu haben. Ich habe nicht unbedingt immer zur ersten Stunde, und wenn doch mal jemand zu spät ist, war es bisher wirklich nie "Absicht", und nachvollziehbar.@Miss Jones:
1.) Ich weiß nicht in welchem Jugendgefängnis du wo du unterrichtest, aber das war keine phantastische Wunschvorstellung. Natürlich gibt es Schüler die mehrfach ihrer Ordnungsdienst nicht machen, die einmalig ihren Tisch bemalen oder die regelmäßig zu spät kommen, die ein völlig intaktes Elternhaus haben, in dem die Eltern Sanktionen auch mittragen. Die Sachen hab ich mir nicht ausgedacht, die sind alle passiert. Die Schüler mussten vorher antanzen, die Eltern fanden das mäßig witzig, einer der Schüler musste eine Stunde früher mit dem Bus fahren, weil die Eltern nicht eingesehen haben für ihn auch früher aufzustehen.
2.) Darüber dass es pädagogisch höchst sinnvoll ist, dass jemand der etwas dreckig macht, als Ausgleich etwas wieder sauber macht müssen wir hoffentlich nicht reden. Dankenswerterweise sieht das die Verwaltungsgerichtsbarkeit genauso. Schüler putzen lassen ist keine Strafarbeit und juristisch völlig einwandfrei (man könnte evtl. darüber reden ob es sinnvoll ist Schüler putzen zu lassen weil sie zu spät kommen, da ist der Zusammenhang etwas schwieriger zu konstruieren).
3.) Wenn ein Schüler tatsächlich meint, dass er sich an elementare Regeln menschlichen Zusammenlebens fortgesetzt und dauerhaft nicht zu halten hat (denn anders fliegt man kaum von der Schule, außer man verkauft Drogen oder sowas) mit Verlaub, dann braucht er eine Form von Unterstützung für die wir am Gymnasium weder ausgebildet noch zuständig sind. -
Außerdem: Was passiert, wenn die Eltern das Kind im zweiten Fall eben nicht um 6.30 zum Sauber machen an die Schule bringen bzw. dafür sorgen, dass es dort ist? Bei uns herrscht ein gewisser Konkurrenzdruck unter den Schulen, man darf sicher sein, dass die Eltern bei so einer Lage ihre Kinder nicht mehr bei uns anmelden.
Mal ganz davon abgesehen würde unsere Schulleitung nie so konsequent sein und sich schon gar nicht gegen Eltern stellen. Ich glaube (!) auch, dass früher oder später Eltern gegen solche Maßnahmen juristisch vorgehen würden - mit durchaus wahrscheinlichem Erfolg.
Bei uns sind die Eltern im Regelfall sehr angetan von Schulen die bei Fehlverhalten Erziehungsmaßnahmen durchsetzt. Bei Ordnungsmaßnahmen sind die betroffenen Eltern zwar üblicher- und verständlicherweise weniger angetan, aber wenn es zu Ordnungsmaßnahmen kommt ist da im Regelfall bereits so viel vorgefallen, dass sich die Trauer im Kollegium da eher im Rahmen hält. Und wenn die Eltern ihr Kind um 7:00h (eigene Erfahrung) nicht bringen, dann bin ich hocherfreut, denn dann steht das Kind um 5:00h auf und fährt mit dem Bus, was die Erfahrung sehr viel einprägsamer gestaltet. Ich weiß dass du meintest, was passiert wenn die Eltern nicht kooperieren...aber das ist auch einfach: Gemeinsames Gespräch mit der Schulleitung und im Zweifel Ordnungsmaßnahmen.
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Das "Um 6:30 Uhr zur Schule kommen und putzen" ist zumindest in NRW nicht mit dem Katalog der Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen vereinbar.
Wenn das eine meiner Kolleginnen machen würde, würde ich sagen: "Nette Idee. Aber das geht nicht."Kl.gr.Frosch
Der Katalog für Erziehungsmaßnahmen endet in NRW mit "usw.", ich sehe gerade nicht das Problem. Ich hab auch schon Schüler um 7:00h zur Schule kommen lassen um alle Tafeln der Sekundarstufe I zu putzen (vier Wochen am Stück den Tafeldienst nicht ordentlich gemacht, normale Sanktion ist einfach eine Woche länger, aber irgendwann war es mir zu blöd) oder um alle Tische im Klassenraum zu putzen (auf den eigenen Tisch gemalt). Ich sehe da irgendwie das rechtliche Problem nicht, aus dem ich das nicht dürfte...
@Arbeitszeiten: Ich bin normalerweise sowieso um 7:30 in der Schule (Unterrichtsbeginn 8:00) und ich kann die Zeit nutzen um Noten einzutragen, damit spare ich mir Zeit am Nachmittag ein. Alternativ habe ich auch schon: Tests oder Hefte kontrolliert, Kopien für den Unterricht angefertigt (Aufsichtspflicht heißt ja nicht, dass ich die ganze Zeit daneben stehen muss) oder das Klassenbuch auf Vordermann gebracht um nachher wahlweise Kollegen oder den Klassenbuchdienst an Versäumnisse zu erinnern (und meine eigenen auszugleichen).
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Man bringt den Schülern damit bei, dass sie im Betrieb gekündigt werden, wenn sie mehrfach zu spät kommen und dass man das besser frühzeitig trainiert. Ich bekomme schon einen Föhn, wenn ich sehe dass in den Kriterien der Qualitätsanalyse für NRW ernsthaft steht "Der Unterricht beginnt und endet pünktlich.", ich dachte bisher dass das kein Qualitätsmerkmal, sondern eine Selbstverständlichkeit sei, aber offensichtlich sehen das so viele Kollegen anders, dass es doch ein Qualitätsmerkmal geworden ist...
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Der Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde ist eine erzieherische Maßnahme in Eigenverantwortung der Lehrkraft. Als erzieherische Maßnahme muss sie verhältnismäßig und zweckmäßig sein. Bei einer einmaligen Verspätung dürfte das mit der Verhältnismäßigkeit schwierig werden, bei wiederholten Verspätungen definitiv nicht. Ich kenne das im Artikel beschriebene Verfahren noch ein bisschen anders: In meiner eigenen Schulzeit war nur das Haupttor geöffnet und dahinter wartete nach Beginn der ersten Stunde unser Schulleiter. Ganz großer Spaß wenn man zu spät kam...
Verweigerung von Lehreranweisungen ist im Wiederholungsfall eine Disziplinarkonferenz, da sehe ich jetzt weniger Probleme...
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wenn aber ein Schüler in den unteren Klassen beim Zehnerübergang 4 + 7 =12 rechnet, egal welcher Hunderter davor steht, ist das dann jedes mal ein neuer Fehler?
Natürlich ist das jedes Mal ein neuer Fehler (je nach Punkteanzahl für die Aufgabe meinetwegen mal nur ein halber). Aber wenn jemand bei der schriftlichen Addition beständig denkt, dass 4 + 7 = 12 sei und dadurch alles falsch rechnet, dann ist das ein massiver Fehler, vor allem in Klasse 5 (kleiner hab ich nicht)...
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Da ja die Mathematik angesprochen wurde: Wenn ein Schüler in der Oberstufe jedes Mal Produkt- und Kettenregel verwechselt und wieder und wieder die falsche Ableitungsregel anwendet, dann ist das kein Folgefehler, sondern jedes Mal ein neuer Fehler. Wenn er damit dann richtig weiter rechnet, dann ist das folgerichtig, aber man kann nicht alles Folgefehler nennen. Zurück zum Englischen: Ansonsten kann der Schüler auch jedes Mal have + Infinitiv schreiben und es wäre ein Folgefehler, die erste Lücke ist falsch, alle folgenden sind derselbe Fehler --> Folgefehler?
Friesin: Reliabilität.
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Vielleicht kann das für NRW die ADO §10 Absatz 1 klären:
ZitatZu den Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer gehören auch die üblichen mit Unterricht und Erziehung zusammenhängenden Arbeiten. Sie überwachen z.B. die Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am Unterricht,beaufsichtigen und korrigieren Schülerarbeiten, achten auf die Erledigung der Hausaufgaben, erteilen Noten, fertigen Zeugnisse aus und führen Unterrichtsnachweise in Klassenbüchern bzw. Kursheften. Sie wirken mit bei der Vorbereitung und Durchführung von schulischen Prüfungen,Konferenzen und Schulveranstaltungen außerhalb des Unterrichts (z.B.außerunterrichtlicher Schulsport, Schulwanderungen, Schulfahrten,Schulfeste)
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Ich mag die Diskussionskultur, auch und gerade weil hier so viele unterschiedliche Meinungen vertreten sind.
Ich mag die unterschiedlichen Blickwinkel, die Lehrer unterschiedlicher Schulformen und Bundesländer auf eine Problematik haben können.
Ich mag die Moderation, die nachvollziehbar und konsequent arbeitet und dabei trotzdem dezent bleibt.
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