(Intellekt meint nicht nur Intelligenz sondern auch Bildungshintergrund der Familie, nicht wahr? Wie ist Valerianus aufgewachsen? Ich vermute, mit Oper, Bücherschrank und Vater mit FaZ am Frühstückstisch?)
Den hier nehm ich: Intelligenz wird fast vollständig als Bandbreite vererbt, wo man auf dem Band letztendlich rauskommt, hängt fast vollständig von der frühkindlichen Förderung ab (die Schule macht da auch was, aber nicht ganz so massiv). Mein Vater ist Automechaniker (in der Oberstufe wegen Disziplinproblemen vom Gymnasium geflogen, sein Vater war kurz vorher verstorben), mit späterer Weiterbildung zum Industriemeister, meine Mutter hat eine Ausbildung angefangen, aber nicht beendet und dann ohne Ausbildung als Buchbinderin gearbeitet, ist dann Hausfrau geworden und hat später Teilzeit als Küchenhilfe gearbeitet. Ich könnte jetzt aufhören und so tun, als hätte ich dich widerlegt, aber ich mache mal mit dem Teil weiter, der tatsächlich wichtig ist:
Meine Mutter hat sich immer mit uns Kindern beschäftigt, wir haben vorgelesen bekommen, sind zum Lesen angehalten worden, jede Woche in die Bücherei gegangen, sie hat bei den Hausaufgaben immer versucht zu helfen (Kontrolle, Vokabeln abfragen, einfach nachfragen und zeigen lassen), solange es halt ging und darauf geachtet, dass wir die richtige Einstellung zum Lernen hatten. Mein Vater hat normalerweise von 7 bis 17 Uhr gearbeitet und hat zusätzlich abends an 2-3 Tagen noch in einer Spedition ausgeholfen, um uns Musikschule, Zoo, Ausflüge, Urlaub und alles mögliche bezahlen zu können. Es gibt keine zwei Menschen auf der Welt denen ich jemals dankbarer sein werde. Denn darauf kommt es an: Eltern die sich bemühen, die alles für ihre Kinder geben so gut und toll sie es eben können und das hat wenig mit sozio-ökonomischem Hintergrund zu tun. Verwahrlosung fällt bei höherem sozio-ökonomischem Hintergrund nur nicht so auf und die Eltern bringen ihre Kinder dann schon irgendwie unter (Privatschule, ab ins Unternehmen von Freunden, etc.)
P.S.: Zeitung war bei meinem Opa die Bild, bei meinen Eltern die WAZ, Opern hassen wir alle gleichermaßen, aber ich durfte als Jugendlicher ein paarmal mit zu Reinhard Mey und Hannes Wader und konnte dank der "Connections" meines Vaters bereits mit 16 in den Sommerferien 3-4 Wochen in der Automobilindustrie arbeiten und mir so das Geld für Führerschein, Auto und andere teurere Anschaffungen selbst verdienen, obwohl die eigentlich erst ab 18 eingestellt haben.