Beiträge von Valerianus

    Es gibt durchaus auch Personen die sich an Gottesbeweisen und Nichtexistenzbeweisen in die Richtung versucht haben. Allerdings laufen die meistens induktiv ab und das ist halt...vom Beweiswert her zwar nicht schlecht, aber auch nicht optimal...

    Ist "was ein Gott sein soll" eine Definitionsfrage, also im Sinne von "Ein gleichseitiges Dreieck ist ein Dreieck, in dem alle Seiten gleich lang sind"?

    Die richtige Verwendung von Fachsprache ist Grundlage jeder Diskussion in der Fachbegriffe genutzt werden sollen. Du verweigert konsequent die Nutzung der richtigen Fachsprache (die jetzt wirklich keine theologische ist), das finde ich für jemanden der studiert hat einfach sehr befremdlich. Wir leben in einem säkularen Staat, deine Aussage von oben ist also, mit Verlaub gesagt, vollkommener Blödsinn. Ich verstehe aber was du meinst, immerhin ist es ein in unserem Beruf häufiger vorkommendes Problem, dass Menschen sich nicht in angemessener Fachsprache ausdrücken können: Du würdest gerne in einem laizistischen Staat leben. Dann schreib das doch einfach.

    @Buntflieger: Es geht auch darum, dass man Gottes Namen nicht leichtfertig aussprechen soll, insbesondere dann nicht, wenn man auf ihn schwört. In der amerikanischen Verfassung steht z.B. keine religiöse Bekräftigungsformel drin (das "so help me God" wird seit Washington einfach so dazu gesprochen), weil Mt 5,34 in manchen christlichen Auslegungen sehr ernst genommen wird.

    In Nordrhein-Westfalen wird Religionsunterricht in acht Bekenntnissen angeboten:

    • evangelisch,
    • katholisch,
    • syrisch-orthodox,
    • orthodox,
    • jüdisch,
    • islamisch,
    • alevitisch – im Rahmen eines Schulversuchs,
    • nach den Grundsätzen der mennonitischen Brüdergemeinden in Nordrhein-Westfalen – im Rahmen eines Schulversuchs.

    Wenn es weitere große Religionsgemeinschaften in NRW gibt, könnten die das sicherlich auch im Rahmen eines Schulversuchs anbieten lassen. Das mit der Religionsfreiheit nimmt die Landesregierung üblicherweise recht ernst.

    Für den häuslichen Teil der Arbeitszeit ist der AN natürlich selbst verantwortlich.

    Das ist falsch. Was meinst du warum Unternehmen wie McKinsey, KPMG, pwc ihren Beratern inzwischen unter Strafe verbieten zu spät abends oder nachts auf ihre berufliche eMail zuzugreifen. Der Arbeitgeber ist auch bei Homeoffice-Aufgaben für die Einhaltung der Ruhezeiten gemäß ArbZG verantwortlich (gilt nicht für Beamte).

    Kompetenzmatrix: Es wäre natürlich toll, wenn jeder Lehrer immer überall den höchsten Wert hat, aber es geht darum, welchen Wert man braucht, nicht darum welcher optimal wäre. Vielleicht reicht Empathie 2 ja aus, auch wenn 4 natürlich schöner wäre.

    Geht es dir um das Format? Das benutzen in Deutschland doch einige größere Unternehmen (Stichwort: Kompetenzmatrix).
    Geht es dir inhaltlich um die Frage? Ich kann das ja nur für Kollegen beantworten, die ich real kenne und da liegen die meisten bei 1 oder 2, d.h. offensichtlich ist Unterricht möglich, ohne dass man bei dem Item ein besonders hohes Niveau erreicht. ;)

    Ich finde das Thema spannend und fand den Ansatz ganz zielführend die in Zukunft erwarteten und aktuell vorhandenen Fähigkeiten bei Lehrern abzugleichen. Ist ein relativ langer Fragebogen (ca. 15-20 Minuten) und nein, man beantwortet nicht zweimal dasselbe. :P

    Monokausale Erklärungen sind in Geschichte wohl immer problematisch, aber mir scheint die (fachwissenschaftlich gedeckte) Theorie, dass das Wahlverhalten in Deutschland mit den Erfahrungen des Kulturkampfes und der durchaus sichtbaren Abgrenzung zwischen katholischer Kirche und Nationalsozialismus zusammenhing und dass in Italien und Spanien die Kirche von den jeweiligen faschistischen Herrschern stärker eingebunden worden ist, doch nicht völlig unplausibel um sie mit so einem hochwertigen Vergleich abzutun.

    Der Hauptgrund warum katholische Geistliche statistisch häufiger interniert waren (im Vergleich zu denen anderer Konfessionen) ist relativ leicht zu erläutern:
    1.) Rabbiner wurden nicht als Geistliche erfasst
    2.) Polen war und ist erzkatholisch und daher stammten mehr als die Hälfte aller internierten Geistlichen. Die Chance für einen deutschen katholischen Priester interniert zu werden, dürfte eher gering gewesen sein

    Der Zusammenhang zwischen Wahlverhalten und Konfession ist schon lange wissenschaftlich nachgewiesen, aber ist immer schön zu sehen welche Seite nicht auf Argumente eingeht. Bei Korrelationen gibt es mehrere Möglichkeiten in Bezug auf Kausalität, die Population der Störche-Geburtenrate-Variante ist sicherlich eine davon, aber sicher nicht die theoretisch fundierteste.

    Ok, noch einmal vier Nachfragen:

    1.) Auf welcher Rechtsgrundlage oder demokratischen Grundlage erhebt ihr eure Forderung? Ich bestreite nicht, dass ihr sie stellen dürft, ich bestreite lediglich, dass ihr diese auf legitimem Weg durchsetzen könnt in der näheren und mittleren Zukunft (bei fortgeschriebenem Mitgliederverlust der beiden großen christlichen Konfessionen). In Deutschland gehört die Mehrheitsgesellschaft einer der großen monotheistischen Religionen an und für Grundgesetzänderungen braucht man eine 2/3 Mehrheit und Artikel 7 GG ist absolut eindeutig was den Religionsunterricht angeht.
    2.) Auf welcher Grundlage wird eine kulturell-christliche Prägung Westeuropas (wir müssen das gar nicht auf Deutschland beschränken) abgelehnt? Vielleicht erscheint mit das nur widersinnig, weil ich viel mittelalterliche Geschichte Geschichte studiert habe, aber die christliche Prägung fällt doch jedem auf, der durch irgendeine nicht im 2. Weltkrieg völlig zerbombte Stadt läuft.
    3.) Hast du verstanden, dass die von mir o.g. Beispiele (z.B. zu Homosexualität) in dem Sinne gemeint waren, dass unsere kulturelle Prägung in Bezug darauf bis ins letzte Jahrhundert hinein grundlegend christlich war? Homosexualität war in der Antike kein Problem, die jüdisch-christliche Tradition hat sie sehr lange vehement abgelehnt und bekämpft und erst seit einigen Jahrzehnten werden die westlichen Gesellschaften in dem Bereich wieder liberaler. Das ist keine Wertung von richtig oder falsch, sondern ein Hinweis auf einen historischen Fakt, der klar belegt, dass unsere Kultur und Moral häufig christlich geprägt war oder (noch?) ist.
    4.) Seit wann ist es legitim dem Anderen einfach Unsinn in den Mund zu legen, nur weil man nicht lesen kann? Beispiel: "aktuell relevanten Einfluss von christlicher Musik und christliche Kunstwerke" --> davon hat niemand etwas gesagt, es ging um den Einfluss des Christentums auf die europäische Kultur und da reicht eine Name, dann ist eure ganze Argumentation im Eimer...Bach.

    Der erste Link bei mir ist Ipsos...scheint bei dir ein personalisiertes Interesse zu sein.
    Hast du denn belastbare Zahlen dazu, wie viele Menschen statistisch offiziell gläubig, aber dennoch für die Abschaffung des konfessionsgebundenen Religionsunterrichts sind? Falls nein, schenk dir doch bitte den Hinweis "dass du meine Fragen nicht beantwortest". Ich versuche immerhin nicht mit alternativen Fakten zu argumentieren...o.O

    Vor allem: Welche Fragen?
    Ich hab eben schon geschrieben, dass es nicht um eine Wertung oder ähnliches geht, dass aber der Kern unserer Werte auf jüdisch-christlichen Werten beruhen und eben gerade nicht auf mediterran-antiken oder germanischen Traditionen. Unser Rechtssystem...das beruht auf germanischen und römischen Werten. Willst du das abstreiten? Wie gesagt: Lies Max Weber, ist zwar schon 100 Jahre alt, aber definitiv spannender als 80% der Postings in diesem Thread.

    P.S.: Das Äquivalent zur Konfirmation ist die Firmung, die Erstkommunion ist nicht einmal ein Sakrament (begründet aber die volle Teilnahme an der Eucharistiefeier).
    P.P.S.: Noch einmal zu den 70%: Hier ist noch einmal die Quelle, immerhin gab es in NRW immer schlimme Probleme mit dem Leseverständnis bei PISA - für NRW sind es sogar 78%. ;)

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