Ich schick dir per PN gerne den Link zur Dissertation, wenn du daran wirklich Interesse hast [edit]. Wo in der freien Wirtschaft Leute mit Promotion in der Lehr-Lernpsychologie gesucht werden, kannst du mir dann auch gerne per PN näher erläutern.
Beiträge von Valerianus
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@Jule13: Ok, vielleicht war ich zu verallgemeinernd. Die Frage ist doch: Was will ich herausfinden? Wenn ich auf ADHS teste und eine Intelligenzminderung ausschließen will, nehme ich den Wechsler, einfach weil es der Standard ist, sehr umfangreich, seit vielen Jahren dabei. Will ich eine Hochbegabung ohne ADHS testen, nehme ich einen Test der den oberen IQ-Bereich gut abdeckt, z.B. den BIS-HB, teste ich sprachfrei, nehme ich den CFT-20. Wenn ich jetzt bei einem ADHS Kind mit starken exekutiven Einschränkungen auf Hochbegabung testen wollte, dann darf ich keinen IQ-Test mit AG-Skala nehmen, das widerspricht sich doch schon formallogisch. Ich kann doch auch keinem LRS-Kind sagen: Wir testen mal wie toll du Aufsätze schreiben kannst, aber 20% der Bewertung sind die Rechtschreibung.
@privat: Oberärztin ist von der Qualifikation her dieselbe Stufe wie niedergelassener Facharzt. Das macht man halt, wenn man seinen Facharzt fertig hat. Den Begriff IQ und Intelligenztest sehen Sonderpädagogen, genauso wie Mediziner leider häufig anders als er von Psychologen gedacht worden ist, ist mir auch schon aufgefallen, aber ob falsches Verständnis das Verständnis differenziert macht, weiß ich nicht unbedingt. Ich bin mit IQ-Tests, Arbeitsgedächtnis, Menschen mit Teilleistungsstörungen und auch entsprechender individueller Förderung vertraut, vermutlich deutlich besser als der durchschnittliche Gymnasiallehrer oder Sonderpädagoge, danke für den argumentativ schwachen und dringend notwendigen Seitenhieb. Hast du inzwischen darauf reagiert, dass der von dir verlinkte Titel deine These überhaupt nicht stützt oder hast du da nur die Überschrift gelesen und direkt verlinkt?
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Dann zitiere ich mal direkt aus dem von dir verlinkten Artikel um dich zu widerlegen. War auch der letzte Satz...
Diejenigen Untersuchungen, die qualitativ hochwertiger sind und genügend Versuchspersonen einbeziehen, liefern allerdings bisher keine eindeutigen Belege dafür, dass Menschen mit ADHS tatsächlich die besseren Querdenker sind.
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@CDL: Das wäre eine weitere sehr logische Erklärung. Ein Jugendlicher hat ADHS und eine hohe Intelligenz und kann die ADHS durch die hohe Intelligenz kaschieren, so dass er nie diagnostiziert wird. Das würde dazu führen, dass aus der ADHS Stichprobe im Jugendalter viele Probanden rausfliegen, weil sie einfach nicht diagnostiziert sind und damit sinkt der durchschnittliche IQ in der ADHS Gruppe und der in der nicht-ADHS Gruppe steigt.
Und full ack zum letzten Beitrag.
@Jule13: Wenn irgendein Psychologe der seinen Studienabschluss wert für einen ADHS Kandidaten einen IQ-Test benutzt, der Arbeitsgedächtnis (vor allem zentralexekutives AG) als Skala hat, dann sollte der seinen Abschluss zurückgeben. So was passiert nur Medizinern an Unikliniken (die nehmen alle HAWIK oder HAWIWA). Einfache Beispiele wären CPM und CFT, obwohl es mit denen andere Schwierigkeiten gibt, aber es gibt selbstverständlich IQ-Tests in Bezug auf das Arbeitsgedächtnis mit sehr wenig load auskommen (sind beide auch noch sprachfrei, was ein weiterer Vorteil in Bezug auf schulische Intelligenzmessung ist).
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Zwei Dinge:
1.) Ich habe eine chronische Erkrankung und nehme dagegen ein Medikament. Dieses Medikament wirkt bei der Erkrankung in ungefähr 60% der Fälle und kann deutliche Nebenwirkungen haben. Es wirkt bei mir und ich habe keine Nebenwirkungen. Kann ich daraus schließen, dass es bei jedem wirkt und es keine Nebenwirkungen gibt oder sollte ich mich auf den Beipackzettel verlassen?
2.) Du versuchst gerade eine empirische Studie (deren Ergebnisse nebenbei auch repliziert worden sind) mit dem Buch einer Kinderärztin zu wiederlegen? Wow...und nur damit das klar ist: Eine durchschnittliche IQ-Absenkung sagt nichts über Einzelfälle und es wird auch nicht behauptet, dass die ADHS ursächlich ist (es kann auch beispielsweise der mangelnde Support durch Eltern und Lehrer sein), aber der Zusammenhang existiert und geht durch anekdotische Evidenz nicht weg... -
Bewegungsphasen alle 15-20 Minuten wirken in Jungenklassen (5. und 6. Klasse) manchmal wahre Wunder. Man muss das natürlich ritualisieren und klare Zeichen für Beginn und Ende einführen. Für einzelne Schüler hilft oft eine Runde durchs Schulgebäude (bei uns ist das auf jeder Etage ein Rundlauf), das geht in der Grundschule aber vermutlich aufgrund der Aufsichtspflicht nicht so gut, den Kleinen bei uns ist das durchaus zuzumuten und wenn man Jungen sagt, dass man die Zeit stoppt geben sie auch Gas, selbst wenn die ganze Klasse jedes Mal sieht, dass man es nie macht...xD
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Weil es nur eine sichere Methode gibt ADHS eindeutig (entweder es funzt, oder nicht) nachzuweisen. Der Einsatz von MPH. Zitat: "....und noch keiner meiner Schüler hat Ritalin genommen"
Die Aussage ist sachlich falsch und ich bin gespannt, ob du sie belegen kannst. Zum einen wirkt Ritalin nicht bei allen Personen mit ADHS (und jetzt kommt nicht mit "dann haben sie halt keins") und zum anderen wirkt es auch bei nicht-ADHSlern auf exakt dieselbe Weise, die nur eben keine Normalisierung bewirkt, sondern eine erhöhte Konzentration/Aufmerksamkeit und ein ausbleibendes Schlafbedürfnis. Und bevor du jetzt wieder mit "wieviel „Experten“ sich anscheinend mit der Diagnose und Therapie von ADHS auskennen und kluge Ratschläge geben können" kommst und meinst, dass "Betroffener" besser zieht: Reicht ein Doktor in Psychologie als Qualifikation um sich äußern zu dürfen? Oder fast 20 Jahre Arbeit mit AD(H)S Kindern im Kinderheim und in Jungenklassen (mit und ohne Medikation). Allein deine Aussage, dass ein Psychopharmakum nicht die Persönlichkeit verändern würde, ist so grenzwertig, dass sie einfach nur eine Packungsbeilage verdient.
P.S.: Seit wann gibt es Medikamente gegen Autismus? Man kann (ggf. vorhandenes) aggressives Verhalten mit Medikamenten dämpfen, aber mehr wäre mir da nicht bekannt...
P.P.S.: Aktuelles Review zu Methylphenidat - und ja, in bestimmten Fällen ergibt es Sinn Psychopharmaka zu geben (zurück zu meinen ersten Postings): Nach enger Absprache mit behandelndem Psychologen und Kinder- und Jugendpsychiater. (Fast) niemals ergibt es Sinn, wenn es durch den Kinderarzt diagnostiziert und verordnet wurde. -
Ich glaube (dafür hab ich echt keinen Beleg), dass die Verhaltensprobleme bei vielen ADHS Kindern kein direktes ADHS Problem sind, sondern daher kommen, dass die ADHS sehr lange unbehandelt oder falsch therapiert worden ist. Was passiert denn bei unbehandelter ADHS? Die Kinder rasseln irgendwann mit den Eltern oder auch den Lehrkräften zusammen, weil sie Konzentrationsprobleme bei der Arbeit haben oder Bewegungsphasen einfordern, wenn alle anderen Kinder noch still arbeiten können. Darauf kann man jetzt eingehen (Arbeitsphasen verkürzen, Bewegungsphasen einplanen, etc.), was zuhause sicher einfacher ist als im Klassensetting oder man kann den Kindern sagen, dass sie sitzen bleiben und sich gefälligst konzentrieren sollen. Wir stimmen sicher überein, dass die zweite Methode häufiger vorkommt, aber ungefähr so hilfreich ist, wie einem Depressiven zu sagen, dass er doch alles mal positiv sehen sollte. Diese ständige Konfliktsituation mit Eltern und Lehrern führt dann irgendwann zu den häufig beschriebenen untragbaren Verhaltensweisen, die im ICD-10 auch noch speziell als "Hyperkinetische Störung verbunden mit Störung des Sozialverhaltens" bezeichnet wurden. Nach dem neuen ICD-11 hätte meine halbe Klasse mindestens eine milde Form von ADHS gehabt als ich sie am Anfang der 5. Klasse übernommen habe, einfach weil...Jungen...
Inattention refers to significant difficulty in sustaining attention to tasks that do not provide a high level of stimulation or frequent rewards, distractibility and problems with organization. Hyperactivity refers to excessive motor activity and difficulties with remaining still, most evident in structured situations that require behavioural self-control. Impulsivity is a tendency to act in response to immediate stimuli, without deliberation or consideration of the risks and consequences.
P.S.: Bei beiden Punkten setzt übrigens Neurofeedback an. Die Kindern werden trainiert (es ist im Grunde Dressur mit einem Computer und EEG) selber wahrzunehmen und gegenzusteuern, wenn ihre Gedanken gerade abschweifen oder sie anfangen sich leicht (unbewusst) zu bewegen.
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Ich habe ja reine Jungenklassen und daher häufiger das Vergnügen damit, dass jungentypisches Verhalten auf einmal als krankhaft bezeichnet wird, allerdings auch ab und an mal den Fall, dass jemand tatsächlich AD(H)S hat. Die wenigsten davon waren eine Belastung für eine Jungenklasse, die kommen damit eigentlich hervorragend klar, solange da nicht noch massive Störungen des Sozialverhaltens reinkommen (die nicht ADHS induziert sind). Ich hab Verhaltenstherapie und Neurofeedback beide im Einsatz gesehen, die Wirksamkeit ist in etwa so gut wie die von Ritalin, wirkt aber über den Tag gleichmäßig und manchmal muss man den Schüler daran erinnern, dass zu tun was er da gelernt hat.
Auch ein z. B. depressiver Mensch ist unter Psychopharmaka wesensverändert oder evtl. so wie vor der Erkrankung. Wie beurteilt man denn das eigentliche Wesen eines Menschen?
Ja, deswegen werden depressive Menschen, die das erste Mal Psychopharmaka bekommen, üblicherweise stationär aufgenommen, weil Antidepressiva als erstes die Antriebslosigkeit beheben, die schlechte Gefühlslage bleibt bestehen. Dann hast du jemanden, der nicht nur Gedanken an eine Selbsttötung hat, sondern auch die Motivation das umzusetzen. Die schlechte Gefühlslage wird dann...durch Verhaltenstherapie geändert. Aber immerhin besser als Depressionen mit Insulinschocktherapie, Elektrokonvulsionstherapie oder Lobotomie zu behandeln (die Klassiker der Medizin halt). Es gibt kein Antidepressivum, dass wesentlich besser abschneidet als Verhaltenstherapie (Klick mich!), die meisten haben Glück, dass sie so lange zugelassen sind, dass sie nicht gegen Placebo antreten mussten, haben aber gleichzeitig massive Nebenwirkungen.
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@Firelilly: Ich finde es verantwortungslos, wenn man als Naturwissenschaftler ernsthaft glaubt, dass plötzlich (in Deutschland) 10% der Jungen neurologisch erkrankt sein sollen, die es zuvor nicht waren. Wie das möglich sein soll, hätte ich gerne mal erklärt.
@Karl-Dieter: Ich hatte circa 5-10% im Kopf, aber wir müssen uns hier ins Gedächtnis führen, dass es sich hier um eine Substanz handelt, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt. Da finde ich 5-10% schon deutlich drüber, das wäre bei anderen Amphetaminen oder z.B. Kokain aber nicht anders. Und bei denen hat man vor ein paar Jahren auch gesagt, dass es bei Politikern und Unternehmensberatern sehr beliebt sei, obwohl ich auch dort schätzen würde, dass der Anteil der Kaffee- oder Teeliebhaber höher gelegen hat. -
Gar keine...hochbegabte Menschen haben üblicherweise sogar eine höhere Resilienz gegen Stress und psychische Erkrankungen, haben genauso viele oder mehr Freunde und auch sonst im Wesentlichen Vorteile durch ihre Begabung. Wie gesagt: Detlef Rost (Hochbegabte und ihre Peers; Jedes Kind ist hochbegabt - und weitere Mythen über Intelligenz; Hochbegabte und hochleistende Jugendliche)
BTW: ADHS Kinder haben im Durchschnitt einen um 10 Punkte niedrigeren IQ: Meta-analysis of intellectual and neuropsychological test performance in attention-deficit/hyperactivity disorder
P.S.: Ich hatte mal einen Jungen in der Klasse (SI), der Ritalin in der Dosierung für Kindergartenkinder bekommen...von seinem Kinderarzt...war toll wenn die Wirkung so zwischen 10 und 11 Uhr nachgelassen hat...
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Zwei Punkte die gegen Ärzte in der Behandlung sprechen (außer wie gesagt: Kinder- und Jugendpsychiater):
- Wenn es nach den diagnostizierenden Ärzten geht, haben in manchen Ländern 15% der Jungen ADHS, das ist eine sehr offensichtliche Pathologisierung von jungentypischem Verhalten
- üblicherweise haben Ärzte (die keinen Facharzt in Psychiatrie haben) nur sehr wenig Erfahrung mit entsprechenden Therapieformen wie z.B. der oben angesprochene Verhaltenstherapie, das führt sehr schnell zu medikamentöser BehandlungEin Punkt noch zur "versteckten Hochbegabung" die sich wie ADHS äußert: Hochbegabte Menschen haben sozial und verhaltenstechnisch nicht mehr oder weniger Probleme wie durchschnittlich begabte Personen, das ist seit Jahrzehnten psychologischer Konsens. Als grundsätzliche Leseempfehlung bietet sich hier Detlef Rost an.
P.S.: Ritalin wirkt bei ADHS-Kranken und Gesunden relativ ähnlich: Es steigert die Konzentrationsfähigkeit (weswegen es bei Studenten als "Booster" vor Prüfungen sehr beliebt ist) und Aufmerksamkeit und unterdrückt den Drang zu schlafen, was einfach daran liegt, dass Dopamin und Adrenalin im Gehirn gehalten wird...
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Verhaltenstherapie (Wirksamkeit gut belegt) oder Neurofeedback (da gibt es ein paar Pilotstudien, aber in denen hilft es gut) bei darauf spezialisierten Psychologen sind eigentlich immer eine gute Idee bevor man mit der medikamentösen Keule kommt. Der Vorteil den Psychologen haben ist außerdem: Sie dürfen gar keine Medikamente verschreiben, kennen aber immer spezialisierte Kinderpsychiater, falls es ohne halt doch nicht geht.
Thamiels Eindruck ist leider in vielen Fällen zutreffend, die Wesensveränderungen unter Ritalin sind massiv und wer sich einmal den Nebenwirkungszettel durchgelesen hat überlegt sich dreimal, ob er so etwas einem Kind geben möchte...mein Highlight auf dem Zettel war "depressive Verstimmungen mit Suizidrisiko" und das stand nicht unter "sehr selten"...
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Windows 10 kann man direkt als USB-Lösung kaufen (kaufen muss man es ja sowieso). Deine Fallstricke dürften den Standarduser nicht wirklich beeinträchtigen und Treiber zieht Windows schon seit ein paar Versionen aus dem Internet. Da ist doch eher Linux das Problem für einen unbedarften User der versucht das System ans Laufen zu bekommen, wo es häufig einen hundsmiserablen Treibersupport durch die Hersteller gibt, angefangen bei der Grafikkarte (hi, Nvidia) und bei leider viel zu vielen Peripheriegeräten.
Für Leute die sich auskennen ist das definitiv kein Hindernis und Linux hat eine Menge Vorteile (angefangen beim deutlich geringeren Ressourcenhunger), aber für einen normalen User der erwartet, dass alles "out of the box" läuft?
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Ich hab zuhause Windows (Gaming-Desktop) und Linux (Office-Laptop) stehen, aber welche Linuxdistribution ist denn für einen durchschnittlichen User einfacher zu installieren als Windows 10? Wenn das Ding fertig installiert und konfiguriert ist und läuft stimme ich dir ja meinetwegen für einen eMail/Internet/Office-only-User zu. Und bitte keine "religiöse"-Diskussion, ich akzeptiere alle Betriebssysteme für ihren jeweiligen Anwendungsfall, selbst macOS für Leute mit viel Geld und wenig Ahnung die im Kreativbereich tätig sind.
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Der verwaltungsrechtliche Part ist in NRW auch zugunsten der Kolleginnen und Kollegen geregelt. Eigentlich gilt für Zeugnisse die Widerspruchsfrist von 4 Wochen, die wird aber NRW-weit auf die erste Woche nach den Sommerferien gedehnt, weil auch die Landesregierung weiß, dass in den Ferien nicht alle Kolleginnen und Kollegen für eine Widerspruchskonferenz zu erreichen wären. Dasselbe gilt auch falls in der Schule niemand anzutreffen wäre. Ein Fristversäumnis auf dieser Grundlage würde immer zu "Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand" führen, warum sollte deshalb irgendwer Theater machen?
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Wir haben ein Konzept für die Anrechnungsstunden. Da stehen dann so Sachen drin wie:
Klassenleitung 1 Stunde
Jahrgangsstufenleitung 2 Stunden
Korrekturentlastung (ab einer gewissen Anzahl an Korrekturen) 1-2 Stunden
und noch ein paar mehr Punkte.Wird auch fast immer umgesetzt, wenn wir nicht gerade akut Personalprobleme, die unvorhersehbar sind. Das ist aber Aufgabe der Lehrerkonferenz (in NRW) so etwas zu beschließen...
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Ich dachte wirklich, dass das per Verordnung irgendwo geregelt ist, finde aber nichts. Bei den ZAP Mathematik werden 10% der Punkte für "Umgang mit Maßeinheiten" und "Darstellungsleistung" vergeben, ansonsten finde ich es nur in schulinternen Curricula. Im neuen KLP steht nur "In den Arbeiten ist auf eine formal und fachsprachlich korrekte Darstellung der Lösungswege zu achten."
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Im Übrigen weiß ich, dass auch Kollegen im mathematischen Bereich sehr unterschiedlich an die Bewertung einer Klausur herangehen (Gibt es für einen richtigen Ansatz Punkte oder zählt nur das Ergebnis? Kann man evt. für richtige Zwischenschritte auch Punkte geben? Muss, z. B. in der Sek. I, ein Ergebnis doppelt unterstrichen sein, damit es die volle Punktzahl gibt? Ist der Antwortsatz ein korrekter deutscher Satz oder nicht?) Fast genau so, wie die BE in Deutsch eine Objektivität suggerieren, kann Objektivität in naturwissenschaftlich-mathematischen Fächern suggeriert sein.
Dann sag deinen Kollegen, dass sie sich die rechtlichen Grundlagen für NRW anschauen sollen. Für Ansätze und Zwischenschritte muss es Punkte geben, für das Unterstreichen und den Antwortsatz dürfen in der Sek I bis zu 10% der Punkte gegeben werden, wenn das so vorher transparent gemacht wurde. Wir hatten in Mathe (externe Korrektur) in diesem Durchgang aber tatsächlich auch den Fall wo einem Kollegen die Klausuren von der Zweitkorrektur viermal (bei knapp zweistelliger Schreiberzahl) genau auf einen Punkt vor Drittkorrektur runterkorrigiert wurden. Man kann also auch in Mathematik (ob aus unterschiedlichem Korrekturansätzen oder bösem Willen sei dahingestellt) zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Der Maximalunterschied den ich in Geschichte mal gesehen habe, betrug übrigens 8 Notenpunkte (von 2 auf 5+), trotz Erwartungshorizont. Das dürfte auf Deutsch übertragbar sein, oder?
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Ist mir bewusst. Pensionen werden allerdings voll besteuert, während das bei Renten erst ab 2040 der Fall sein wird und ein fixer Posten Krankenversicherung ist bei geringeren Bezügen auch nachteilig, gegenüber einem prozentualen Faktor.
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