Zwei Gedanken von meiner Seite, weil ich dank Corona sehr viel Zeit draußen in der Natur, aber auch auf Spielplätzen verbringen durfte:
1.) Es gibt Kinder, bei denen möchte ich als Vater intuitiv und innerhalb von kürzester Zeit nicht, dass meine Kinder mit diesen Kindern befreundet sind (würde das allerdings nie aktiv verhindern, aber manche Kinder sind innerhalb von Sekunden unsympathisch). Das hat nichts mit sozialer Schicht oder Freundschaften zu den Eltern zu tun (im Gegensatz zu meiner Frau mag ich Spielplatzeltern überhaupt nicht), aber wenn man es ganz offen sagen darf: Ich empfinde den Mangel an Erziehung, den manche Kinder erfahren, als extrem anstrengend. Wenn mein Kind mich mit Sand beschmeißt, dann sage ich einmal was dazu und beim zweiten Mal sind wir auf dem Weg nach Hause. Erstaunlicherweise war das bisher exakt zweimal notwendig (beide Male nicht wegen Sand und beide Male aus unterschiedlichen Gründen). Andere Eltern stehen da und ermahnen mehrfach und wieder und wieder und es folgen keinerlei Konsequenzen. Das ständige "noch einmal Rutschen, dann gehen wir aber wirklich" ist doch keine Erziehungsmethode, das ist Verwahrlosung.
Und das sind noch die besseren Eltern, denn
2.) Ein großer Teil der anderen Eltern, vor allem der Mamis (ja, hier nehme ich einen deutlichen Geschlechtsunterschied wahr), interessiert sich einen Scheiß dafür, was ihre Kinder auf dem Spielplatz machen (unabhängig davon, ob sie sich gut oder schlecht benehmen), sondern labert mit anderen Mamis oder bestaunt das eigene Smartphone. Natürlich dürfen und sollen meine Kinder alleine spielen, aber wenn sie fragen, ob ich mit im Sand baue, dann sitze ich halt mit im Sand, wozu bin ich denn sonst mitgekommen? Im ganzen letzten Jahr habe ich das einmal (!) bei einer Mama gesehen, ansonsten waren es nur andere Väter, die das anscheinend ähnlich sehen. Gibt es einen Grund für diesen Verhaltensunterschied?
Das Video hier deckt sich übrigens sehr mit meinen Erfahrungen aus meiner Zeit im Kinderheim. Wenn die Kinder kommen, bevor sie 3 sind, hat man eine Chance ihnen wirklich zu helfen, ansonsten ist es absolute Glückssache, ob man noch was rausholen kann und man kann es wirklich auf die zwei Punkte runterbrechen: Wollen andere Kinder mit dem eigenen Kind spielen und halten andere Erwachsene das eigene Kind für "gut erzogen" (was auch immer man darunter verstehen mag). Wenn man beides verneinen muss, hat man seinen verdammten Job als Eltern nicht gemacht...