Das Hauptproblem mit der "Arbeitsfähigkeitsbescheinigung" wird sein, dass es die nicht gibt, so dass der Arzt sich da was zusammenschustern muss, um es abrechnen zu können und das werden weder Beihilfe noch PKV übernehmen. Wenn der Arbeitgeber das fordert, dann muss er auch dafür bezahlen. Das mit der Fürsorgepflicht zu begründen ist auch weit hergeholt, dein erstes Beispiel (Infektionskrankheit) ist ein Fall für ärztliche Aufklärung und dein zweites Beispiel (drängende Schulleitung) ein Fall für disziplinarrechtliche Schritte gegen die Schulleitung.
Beiträge von Valerianus
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Stichwort wäre Arbeitnehmerhaftung. Wieso genau sollte man als Arbeitnehmer seinem Unternehmen die Reparatur eines Gerätes bezahlen, dass das Unternehmen angeschafft hat und mit dem man seine Arbeit erledigen soll/muss? Klingt bescheuert? Ist auch illegal (außer logischerweise bei vorsätzlichen oder grob fahrlässig herbeigeführten Schäden).
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Wenn du eine Deutschlandkarte zufällig in 16x16 Felder unterteilst (in der Annahme, dass Deutschland ein Quadrat sei) und dann darauf völlig zufällig 100 Fälle von Leukämie bei Kindern verteilst, hast du ziemlich sicher eine Häufung in der Nähe eines AKW oder einer Giftmülldeponie, ohne jeden Kausalzusammenhang.
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Ich finde es witzig wie oft in bestimmten Situationen schwarz-weiß Denken vorgeworfen wird und dann kommen solche Argumentationen. Natürlich haben die meisten Handlungen verschiedene Motivationen und nicht nur eine. Multikausalität ist doch ungefähr so heißer Scheiß wie die Redewendung selbst
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Die einzigen die in die Solidaritätsdefinition Freiwilligkeit einschließen, sind meines Wissens nach Ökonomen. Solidarität ist einfach das gemeinsame Einstehen füreinander zur Erreichung eines höheren Ziels. Die gesetzliche Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherungen sind Solidargemeinschaften, außer man bringt das "Freiwilligkeitselement" ein, dann kann man sie natürlich schön als "Zwangsgemeinschaft" diffamieren...wie gesagt, das Argument kannte ich bisher nur von BWLern...
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Da wird es ein bisschen genauer erklärt, als im Schreiben meiner PKV. -
Alasam: Wenn du in irgendeiner Weise medizinisch oder juristisch qualifiziert wärst, nähme man deinen Einwand sicherlich ernst. Bist du aber nicht, deshalb vertraut wohl die Mehrheit den Profis und packt die Nicht-Profis in die passende Ablage "V".
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Danke für diesen Hinweis! Das Schreiben meines Anwaltes an meinen Friseur ist raus (Haare zu kurz geschnitten! Das war nicht vereinbart und ohne meine Einwilligung!). Von den Schadensersatzansprüchen kann ich jetzt meinen Job an den Nagel hängen, ich ziehe nach Neuseeland und zeige von dort aus Lindbergh eine lange Nase, wenn er/sie sich wieder über Corona in Deutschland aufregen muss.
Falls dich das ernsthaft interessiert: Klick mich!
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Haare schneiden ohne Einwilligung ist Körperverletzung, genauso wie natürlich auch eine Impfung ohne Rechtfertigungsgrund (was im Regelfall die Einwilligung ist). Jemanden mit einer Krankheitanzustecken erfordert schon eine gewisse Konstellation damit es als Körperverletzung gilt (HIV Infektion bekannt, unbehandelt und wechselnden Sexualpartnern verschwiegen dürfte da drunterfallen)
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Nein, geht nicht zu weit aber dürfte rechtlich zumindest problematisch sein...für Soldaten (§17a SG) gibt es eine Verpflichtung, RKI-empfohlene Impfungen an sich zu dulden im Rahmen der Gesunderhaltungspflicht. Diese Pflicht (Gesunderhaltung) besteht prinzipiell auch für Beamte, aber es bräuchte eine gesetzliche Grundlage (für die Pflichtimpfung) und dürfte z.B. nicht auf angestellte Lehrer übertragbar sein. Ich weiß nicht, ob die das Fass aufmachen wollen...
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Ist es in Bayern vielleicht (ähnlich wie in NRW) möglich, dass die Kinder Bescheinigungen von anerkannten Teststellen mitbringen und dadurch auf die Selbsttests verzichten können. Wir haben ein paar Kinder, deren Eltern im medizinischen Bereich tätig sind und die die Tests dann z.B. in der Apotheke (Arbeitsplatz) durchführen lassen und dann bringen die Kinder einfach die gültige Bescheinigung mit.
Frag doch einfach auf die Schiene an....du hättest gehört, dass ein Kind sich nicht in der Klasse testet, ob es ggf. möglich sei, dass das bei deinem Kind auch anders geregelt werden könne, dann hast du vermutlich Klarheit ohne jemand vor den Kopf zu stoßen (musst aber dann ggf. dein Kind ab und an testen lassen, um nicht unglaubwürdig zu wirken)
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Das entspricht nicht dem was ich in Schulrechtsfortbildungen durch
a) den Justiziar des Philologenverbandes NRW
b) den Fortbildungsleiter des IfL (Thomas Böhm)
c) einen Verwaltungsrichter
gesagt bekommen habe, sorry. Wenn du siehst, dass gerade jemand absäuft und du drehst dich um, dann ist das vorsätzlich und strafbar (unterlassene Hilfeleistung, ggf. sogar wegen der Garantenstellung Totschlag durch Unterlassung), aber wenn die einfach nur reingehen und du führst keine Aufsicht (auch zum Kaffee holen). Worauf stützt du deine Einschätzung, dass Eventualvorsatz vorliegt? Das würde ja, rein auf der juristischen Ebene heißen, dass der Kollege es für ernsthaft möglich hält, dass da gleich einer absäuft, sich aber mit dem Risiko abfindet und weggeht. Das würde ich als verwirklicht sehen, wenn da ein Seepferdchen ins Wasser hopst und der aufsichtsführende Lehrer abhaut, aber wenn er weißt, dass alle nachgewiesen schwimmen können, sind wir wieder bei der groben Fahrlässigkeit.
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Der Vorsatz ist bereits erreicht, wenn sich die Lehrkraft bewusst über Vorschriften hinwegsetzt und sich der Pflichtwidrigkeit bewusst ist oder zumindest mit dem Verstoß gegen Pflichten rechnet. Klassiker hierbei sind das bewusste Schwänzen einer Aufsicht oder das Ignorieren entscheidender Sicherheitsregeln bei Experimenten oder im Sportunterricht trotz bekannter Risiken und dem Wissen um Reduzierung dieser. Dies geht über das leichtfertige Handeln bei grober Fahrlässigkeit hinaus und kommt (leider) durchaus vor.
Im Wesentlichen das was fossi74 schon ausgeführt hat, aber nur als Ergänzung: Bei Vorsatz hast du das Ziel, dass genau das eintritt. Du schwänzt also Teile der Aufsicht nicht, weil du mal Pipi musst (das wäre noch nicht einmal grobe Fahrlässigkeit), sondern du machst deine Aufsicht nicht, DAMIT Folge X eintritt. Wie soll das gehen und wer will dir das nachweisen?
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Auch hier greift die Problematik, dass dieser Unterschied nur dann greift, wenn man den Konstruktivismus als Prämisse akzeptiert oder alternativ einen Vermittlungsvorschlag wie z.B. sowas hier, wobei ich mir nicht sicher bin, würdest du das als transphob ansehen oder nicht? Ich zitiere sicherheitshalber, damit nicht alles gelesen werden muss (auch wenn das sicher nicht schädlich wäre)
ZitatSo, we have two categories here—not one. To identify myself in terms of a particular gender category does not take away my sex. One is not simply one's sex—but then again, one is not simply one's gender identity either. If sex and gender are different, then one doesn't replace the other. Self-identification is but one form of identification. It doesn't replace identification by other means.
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Diese Tätigkeiten sind gemäß ADO als Dienstpflichten selbstverständlich abgesichert (Hospitation gemäß §11, Unterrichtsvorbereitung gemäß §6).
Der Hinweis mit der Haftpflicht ist zwar nett, aber in der Tat ein ganz anderes Thema, weil es überhaupt nichts mit der Frage zu tun. Für durch Lehrkräfte verursachte Schäden haftet zunächst einmal das Land als Dienstherr, das aber gegebenenfalls bei Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit den Schuldigen in Rückgriff (§34 GG) nimmt. Gegen die grobe Fahrlässigkeit hilft eine Diensthaftpflichtversicherung, gegen den Vorsatz hilft gar nichts.
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Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich mit rechts nicht gemeint war, aber antworte trotzdem auf den Grundansatz der fehlenden Diskussionskultur:
Ich diskutiere sehr gerne (sonst wäre Geschichte auch echt ein undankbares Fach) und ich liebe Leute die einen Standpunkt vertreten, den ich nicht vertrete, aber ich muss eine realistische Chance bekommen ihn nachvollziehen zu können. Dazu brauche ich aber entweder Argumente auf Sachebene oder ich brauche die Grundannahmen einer Person. Noch einmal am Beispiel: Wenn jemand konstruktivistisch denkt, hält der logischerweise, aus seinem Weltbild heraus, viele Dinge für veränderbar, bei denen jemand, der eher aus einem ontologisch-realistischem Winkel auf die Sachen draufschaut, erst einmal klare Kategorien sieht. Wenn man das Ganze von dem Gegenstand abtrennen möchte, um das Ganze auf neutraleren Boden zu bringen: Haltet ihr es eher mit konstruktivistischen oder kognitivistischen Theorien, wie eure Schüler sich ihre Kompetenzen erarbeiten?
Wenn ich feststelle, dass sich unsere Grundannahmen unterscheiden, dann ist auch logisch, dass wir andere Folgerungen daraus ziehen. Das heißt erstaunlicherweise dann erst einmal, dass wir beide Recht haben (außer die Grundannahmen sind falsch, aber zumindest bei den Beispielen von oben gibt es dazu meines Wissens nach noch keine endgültige Klärung) und das ist dann auch nicht schlimm, sondern bereichernd.
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So mancher meint aufgrund seiner Sexualität nicht toleriert zu werden, dabei ist es vielleicht schlicht der Charakter der die Mitmenschen abstößt. Ich bin auch (schreibend) raus bis hier moderiert wird, ohne Argumente ergibt eine Diskussion keinen Sinn.
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Die Bezeichungen mit "phob" sind meiner Meinung nach oft etwas an den Haaren herbeigezogen (vielleicht sehe ich sie auch zu sehr aus psychologischer Perspektive), ich habe ja keine Angst davon und es wäre auch unproblematisch für mich mit einer Transperson zusammenzuarbeiten oder befreundet zu sein, auch wenn es sich bisher nicht ergeben hat (die einzige die ich kenne ist eine Schülerin, die gerne mit einem neuen männlichen Vornamen angesprochen werden wollte und natürlich habe ich das gemacht, weil es einfach massiv unhöflich wäre das zu ignorieren (auf das Zeugnis musste trotzdem der beim Standesamt eingetragene Name gedruckt werden)). Manche asiatischen "traps" finde ich persönlich sogar ziemlich gutaussehend, aber eben weil sie verdammt nah an "biologische Frau" rankommen vom Aussehen.
Die eigentlich dahinterstehende Frage ist doch eher, ob man Konstruktivist ist. Wenn man tatsächlich annimmt, dass Wirklichkeit lediglich in unserem Verstand konstruiert wird, dann ist es logisch, dass man annimmt, dass auch "race", "gender" u.ä. (ich nehme die englischen Begriffe, weil die deutschen nicht eindeutig oder von anderer Bedeutung sind) lediglich konstruiert sind. Wenn man diese philosophische Grundeinstellung nicht teilt und davon ausgeht, dass es bestimmte Kategorien in realiter gibt, dann kann man natürlich ebenfalls die Ansicht teilen, dass manche davon in bestimmten Gebieten kein notwendiges Unterscheidungskriterium sein dürfen (z.B. Geschlecht in Bezug auf Bezahlung bei gleicher Tätigkeit), aber der angenommene Bestand der Kategorien führt dazu, dass man bestimmte Dinge für sich selbst ausschließt und ggf. auch für nicht gesund hält. Wenn jemand von sich behauptet er sei ein Panda und auch genug Geld hat um diesen Lebensstil voll durchzuziehen, ohne damit irgendjemandem ein Leid zuzufügen (keine Unterstützung durch Verwandte, keine staatliche Unterstützung notwendig, etc) und selbst damit glücklich ist, dann soll derjenige so leben dürfen, das ist sein Recht und es gibt für mich keinen Grund ihn daran zu hindern. Ich empfände ein solches Verhalten als nicht mental gesund, aber nicht im Sinne von krankhaft, weil kein Leidensdruck besteht.
Dasselbe ist auf Transpersonen übertragbar. Wenn jemand glücklich damit ist als Mann geboren zu sein und als Frau zu leben, dann ist das wunderschön und sein Recht. Wenn jemand unglücklich über seine körperlichen Merkmale und voll entscheidungsfähig ist, dann soll er diese ändern dürfen und das sollte auch von der Solidargemeinschaft übernommen werden. Aufgrund der Radikalität des Eingriffs sollte man gewisse Schutzmaßnahmen (im Sinne eines psychologischen Ausschlusses anderer Ursachen) einbauen, aber keine zu hohen Anforderungen stellen, denn mal im Ernst: Niemand lässt sich aus Jux seine Geschlechtsteile umbauen. Ich halte das auch in dem Fall für ungesund, aber die Behandlung hilft dabei, dass die Person glücklicher werden kann, also ist es richtig das zu machen.
Jetzt zurück zu mir: Ich muss das dann nicht schön finden und auch nicht sexuell anziehend (wie gesagt, auf den ersten Blick gibt es sicher Ausnahmen), aber das ist dann eben der Teil meiner Freiheit. Der Umgang damit wäre dann etwas, auf das man das "transphob" übertragen könnte. Man kann auf sehr freundliche oder sehr unfreundliche Art mitteilen, dass man das persönlich nicht anziehend findet. Aber es als generell als "transphob" zu bezeichnen ist Quatsch, ebenfalls analog: Die meisten Frauen fühlen sich von fast allen Männern nicht angezogen und diese Männer kassieren regelmäßig Abfuhren...das ist nicht androphob, sondern schlicht gerechtfertigte Auslese. Man muss halt nicht mit jedem.
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Hart am Thema vorbei, aber man gilt in bestimmten, sehr kleinen aber lautstarken, Kreisen ja schon als transphob, wenn man als Mann sagt, dass man gerne eine Frau haben möchte, die keinen Penis hat und mit der es zumindest die theoretische Möglichkeit gibt Kinder zu zeugen.
Das ist allerdings ein weiteres liberales Thema: Ich toleriere es, wenn jemand für sich selbst eine Entscheidung trifft und aus Gründen der Höflichkeit werde ich eine Person auch so ansprechen, wie sie das möchte. Aus denselben liberalen Gründen muss ich das aber weder gutaussehend, noch attraktiv, noch auch nur gesund finden.
Die Person darf das ausleben, privat, öffentlich, wie auch immer sie das möchte, denn es ist ihre freie Entscheidung über ihr eigenes Leben, solange sie damit keinen Anderem Schaden zufügt (was der Regelfall sein wird). Genauso entschieden muss ich mich aber dagegen verwahren, dass geschlechtsangleichende Behandlungen und Operationen bei Kindern und/oder Jugendlichen vorgenommen werden (mit Ausnahme von Kindern und Intersexualität, da liegt eine klar biologische Ursache vor, da sollte man Kinder und Jugendliche durchaus vor der Pubertät mitentscheiden lassen). Wenn ein Zwölfjähriger nicht wählen, nicht saufen und nicht Auto fahren darf, dann darf er ganz sicher nicht darüber entscheiden sich medizinisch nicht indizierte Medikamente und Operationen reinzupfeifen. Mit derselben Argumentation müsste man nicht-indizierte Schönheitsoperationen bei Kindern zulassen, willkommen in der Hölle...
Wenn es transphob ist, Kinder vor Entscheidungen zu schützen, die sie nicht ansatzweise überblicken können, dann ist das keine Anschuldigung, sondern eine Auszeichnung. Genauso wie J.K. Rowling die ganz klar Probleme benannt hat, die eben nur biologische Frauen betreffen und bei denen Trans-Frauen natürlich gerne mitreden können, aber das dürfte dann unter mansplaining fallen...
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