Lehrer: 60% haben die Prüfung nicht bestanden.
Schüler: So viele sind wir doch gar nicht!
Beiträge von Wolfgang Autenrieth
-
-
Ich verstehe zwar was du meinst, denke aber, dass das Thema "Gemeinschaftsschulen" eines derjenigen ist, die inzwischen zu polarisierend sind. Es gibt entschiedene Gegner wie entschiedene Befürworter von Gemein- oder Gesamtschulen.
Wobei zahlreiche Befürworter und (besonders) Gegner der Gemeinschaftsschule keine Ahnung vom Unterrichtsprinzip haben, das sich dahinter verbirgt. Wir hatten uns als GWRS auf den Weg gemacht und ernsthaft den Umbau unserer Schule zu einer GMS erwogen. Zur Vorbereitung ist das Schulleitungsteam zu mehreren Pilotschulen im süddeutschen Raum und in Österreich gefahren und wir haben uns das "live" angesehen, welche Konzepte dort verfolgt werden. Da gab es Schatten, aber auch sehr viel Licht - wie z.B. hier:
https://www.freie-schule-anne-…n/fsas_abc/fsas_abc_k.php
Leider hatte unsere Stadt nicht die finanziellen Möglichkeiten wie die GMS Künzelsau ( und keinen potenten Sponsor wie diese) - oder wollte die Mittel nicht aufbringen, sodass unsere Schule zur reinen GS umgebaut und die WRS geschlossen wurde. Die SEK I-Schüler besuchen nun eine WRS im anderen Stadtviertel. -
@s3gt4
Etwas Lesestoff zum Thema: "Der Raum als dritter Pädagoge" findest du hier:
https://www.autenrieths.de/schulhausgestaltung.html#klasse -
Das ist nicht richtig, die Arbeitzeit wird eben mit dem Deputat abgedeckt. Das beinhaltet nicht nur den Unterricht ansich, sondern alles was dazugehört und anderes Zeug außerhalb des Unterrichts.
Bei Abordnungen in die Verwaltung, werden die Stunden wieder in deputatsstunden umgerechnet und der Schule gut geschrieben.Hatte ich etwas anderes bemerkt?
Abordnungen in die Verwaltung erfolgen, wenn man z.B. mit einem Teil des Deputats in die Schulbehörde oder an eine lehrerfortbildungsakademie oder das Seminar für Schulpraktische Ausbildung wechselt.Das hat jedoch nichts damit zu tun, dass ich mein Klassenzimmer gestalte. Ich werde dadurch nicht zum Hausmeister, sondern erledige meine pädagogisch notwendige Tätigkeit.
Wenn ich für den Projektunterricht für eine Kunst-AG Stunden im Stundenplan stehen habe, dann ist das Unterricht - auch wennn wir gemeinsam die Wände bemalen.
Wenn ich mein Klassenzimmer weihnachtlich dekoriere, ist das Unterrichtsvorbereitung. Dasselbe gilt, wenn ich Plakate im Zimmer aufhänge. -
sowie das unter die bezahlte Arbeitszeit fällt:
Lehrer haben als Beamte in Ba-Wü eine 41,5 - Stundenwoche. Diese werden nur teilweise durch das Deputat abgedeckt. An GS/HS/SBBZ sind die Korrekturzeiten geringer, dafür gibt es einen höheren Aufwand bei Berichten, Gutachten, Elterngesprächen und Jahres-Berichtszeugnissen - sowie durch das (leider) höhere Deputat.
Wenn ich durch eine angenehme Arbeitsatmosphäre im Klassenzimmer weniger Probleme mit Schülern und Eltern habe, verzinst sich die aufgewendete Zeit durchaus.
Leider schießen zwischenzeitlich immer öfter die Kreisbrandmeister quer und untersagen das Aufhängen von jedem Fetzelchen Papier, weil das eine "potentielle Brandlast" sei. Ich bin gespannt, wann auch Hefte und Schulbücher verboten werden - schließlich bestehen diese auch aus brennbarem Material.
Die einzige Hoffnung, die hier besteht ist, dass die Schulklos saniert werden und mit Geberit Dousche-WC ausgestattet werden. Hier gab es schließlich bereits des öfteren Vorfälle, weil Schüler mit Klopapier oder Papierhandtüchern Brände verursacht haben. Diese WC waschen und fönen den Po. Papierlos.
https://www.geberit.com/einbli…efinieren-sauberkeit-neu/
Schulklos statt Panzer!
-
Die Raumgestaltung und -ausstattung ist aber nicht Aufgabe der Lehrkraft. Wenn das so sein muss, dann sorgt der Schulträger dafür.
Was pädagogisch sinnvoll ist, entscheidet nicht der Schulträger, sondern die Lehrkraft. Die Materialien wurden/werden über den Kunstetat durch die SL zur Verfügung gestellt. Dass an der BS andere Vorstellungen von Pädagogik als an GS, HS und SBBZ bestehen, ist normal.
An unseren Schularten verbringt man als KuK die Hälfte des Tages mit seinen Schülern in diesem Raum, sodass man diesen - schon für das eigene Wohlbefinden - angenehm gestaltet. -
genauso wie übertriebenes Aufräumen und "Aufhübschen" des Klassenraums
Das ist schulartspezifisch. Am SBBZ ESENT war es unerlässlich, dass das Klassenzimmer gleichzeitig "Wohnzimmer" für die Schüler ist, in dem sie sich wohlfühlen. Wenn ich beim Elterngespräch meiner Kinder im Gymnasium die Klassenzimmer gesehen habe, hat es mich gefroren. Die verursachten mir beinahe körperliches Unwohlsein.
Das Schöne am Altbau der ESENT war, dass wir die Wände gemeinsam farbig gestalten durften.
Und dazu benötigt man den Zutritt auch nach dem Unterricht. Die einzigen Räume, bei denen in meinem Lehrerdasein an verschiedenen Schulen die Lehrerschlüssel nicht gepasst haben, waren das Rektorat und das Sekretariat.
In der Grundschule und Werkrealschule habe ich oft abends das Klassenzimmer umdekoriert, damit es zu den Unterrichtsthemen gepasst hat. Waren im Sachunterricht die "Tiere des Waldes" dran, dann hingen die (nicht realiter) an den Wänden. In Geografie oder Englisch waren es Landkarten oder Städteansichten, Fahrpläne der Tube usw. In Mathe Größenumwandlungen, Winkelkonstruktionen usw.
In der Pädagogik spricht man vom Raum als dem "dritten Pädagogen". -
Wir haben aktuell eine zu hohe Abiturienten- und Akademikerquote. Es fehlen vor allem Handwerker sowie Fachkräfte im medizinisch-pflegerischen Bereich. Inwieweit würde eine noch höhere Abiturientenquote dem entgegenwirken?
Vor allem wenn du beschreibst, dass es genug deiner Schüler dank der Durchlässigkeit des Schulsystems in beruflich anspruchsvolle Bereiche geschafft haben.
Die Industrie bemängelt vor allem das Fehlen hochqualifizierter Fachkräfte und Ingenieure. Es geht mir auch nicht um eine höhere Abiturientenquote, sondern darum, dass die Selektion frühestens nach Klasse 6 erfolgt und die Durchlässigkeit zwischen den Schulsystemen verbessert wird. Da ist die Gemeinschaftsschule die bessere Lösung - mit allen Unzulänglichkeiten. Davon gibt es nämlich im konventionellen Schulsystem sicher noch mehr.
-
Die Tutoren meinten, wenn man Windows oder MacOS hat, müsse man sich eine VM installieren. Habe ich gemacht, war schrecklich. Ich habe wirklich schon lange nicht mehr so viele Stunden damit verschwendet, eine Installation zum Laufen zu bringen. Also Linux unter VirtualBox: Bäh, ganz arg bäh
Nun - wenn man auf die falschen Leute hört...
Microsoft hat seine Abneigung gegen Linux bereits seit längerer Zeit abgelegt. Du kannst Linux als Subsystem unter Windows auf einfache Art installieren - ohne VM.
Hier die Anleitung dazu - von Microsoft
https://learn.microsoft.com/de-de/windows/wsl/installHier läuft LinuxMint jedoch nicht ganz so flott, wie in der empfohlenen Variante:
Es ist beesser, wenn du auf deiner Festplatte eine zweite Partition verwendest. Ich hab' letzte Woche Linux Mint 22.1-Cinnamon (Versionsnummer, nicht Erscheinungsjahr) auf meinem neuen (Refurbished-)-Dell als Dual-Boot-System installiert.
Du findest es z.B. auf der DVD der aktuellen LinuxWelt Februar März.
Von DVD starten (kannst das aber auch auf einen USB-Stick herunterladen), Installation starten, Zeitzone, Tastaturbelegung (z.B. Schwyzerdütsch) festlegen, Partitionsgröße zuweisen, Kaffee trinken. Je nach Geschwindigkeit deiner Internetverbindung kann das eine halbe Stunde oder länger dauern. Das reicht sogar für ein Stück Kuchen nebenher.
Zurück an den Rechner, neu starten. Habe fertig.
Linux Mint ist die Distribution, die in der Bedienung Windows am ehesten entspricht. Hassu keine Probleme mit.
Ein Basis-Softwarepaket wird gleich mit dazu installiert, sodass du sofort loslegen kannst. -
Volksversteher - Die Tricks der Populisten
45' über Ursachen populistischer Strömungen weltweit
Sendung vom 4.3.2025 -
Deutschland steht mit seiner "Separation" in verschiedene Schularten nach Klasse 4 weltweit ziemlich alleine da. Ja. Das System ist durchlässig. In der Regel nach "unten". Manche Schüler boxen sich als "Spätzünder" über die zweijährige Berufsfachschule und das Berufliche Gymnasium nach oben. Einige meiner ehemaligen Hauptschüler studieren, einer ist mittlerweile - wie ich vor Kurzem erfahren habe - nun Professor für Werkstoff- und Prozesstechnik, einige haben die Firma der Eltern übernommen und sind nun für dutzende Beschäftigte verantwortlich. Geht schon. Ist jedoch ein harter Weg, auf dem viele scheitern oder sogar resignieren.
Da geht durch unser Schulsystem viel Potential verloren - und Facharbeitermangel ist die stärkste Wirtschaftsbremse in Deutschland. Nicht die Bürokratie, wie manche behaupten.
In diesem interessanten Artikel kommt Hattie zu Wort:„Das ungerechteste Schulsystem, das ich kenne“: Warum Prof. Hattie Bildungsreformen in Deutschland für dringend geboten hält
-
Da ist zumindest fürs Schwimmen eine Doppelbesetzung vom Schulamt explizit bei der Berechnung der minimal benötigten Stunden vorgesehen.
Ich kenne eine Schule, da hatte sich der Schulleiter regelmäßig als Doppelbesetzung beim Schwimmunterricht eingetragen, um seine Pflichtstunden abzuleisten. Meist war er dann dienstlich verhindert. Zum Glück gab es an dieser Schule gute, kompetente Sportlehrkräfte.
BTW: Letztendlich muss man jedoch auch die Eltern in die Pflicht nehmen und bei jedem Elternabend zu Beginn des Schuljahres darauf hinweisen, dass SIE für die Schwimmfähigkeit ihres Kindes verantwortlich sind. Je früher, je besser. Meine Enkeltochter hat mit viereinhalb das Seepferdchen absolviert. Geht schon. Im Schwimmunterricht lernen sie dann die Feinheiten. -
Nachtrag:
Ideen und Links mit Anregungen für Bewegungspausen findet ihr hier:
https://www.autenrieths.de/sportunterricht.html#bewegung
Das bringt sicher auch bei verschiedenen KuK den Kreislauf in Schwung -
Nachdem differenziertes Nachdenken mir aber nicht fremd ist geht auch das flott vonstatten, was nichts daran ändert, dass ich mir prinzipiell die nötige Zeit dafür nehme, zusätzliche Einträge die über vergessene HA/ Materialien hinausgehen gründlich zu durchdenken, vorab immer die Betroffenen SuS anzuhören und natürlich immer zu beachtende Ermessensspielräume mitbedenke. Ich notiere niemals etwas im Klassenbuch, wenn ich gerade sauer/ wütend/ etc. bin, sondern immer erst, wenn ich eine Situation mit der erforderlichen Distanz und Gelassenheit betrachten und bewerten kann.
Löblich. So soll es sein.
Nachdem ich viele Jahre als Klassenlehrer unterrichtet habe - und im Klassenbuch meiner Klassen viele Bemerkungen von Fachkollegen erfolgt sind, habe ich genau diese "Besonnenheit" oft vermisst. Wobei Fachlehrkräfte hier auch nicht zu beneiden sind, wenn sie an einem Vormittag 5-6 verschiedene Klassen "durchschleusen" und dem Tagebuch nicht hinterher rennen wollten. Da kann das digitale Klassenbuch durchaus von Segen sein - falls es erst nach einem Durchatmen bemüht wird.
Nachtrag: Die Bedeutung des Begriffs "Paternalismus" solltest du nochmals nachschlagen - mal so, als nicht-paternalistischer Rat. -
Die Tatsache, dass irgendwo ganz anders ein Server, der mit dem Thema überhaupt nichts zu tun hat, wegen einem DOS Angriff down ist, hat mit der Sicherheit digitaler Klassenbücher genauso wenig zu tun, wie die Tatsache, dass im Nachbarort die Frittenbude abgebrannt ist mit der Sicherheit analoger Klassenbücher zu tun hat.
Der amerikanische Kongress wird sich über deinen Vergleich mit einer Frittenbude freuen. Vielleicht hast du derzeit sogar nicht einmal unrecht.
Aber DDOS-Attacken haben sehr wohl etwas mit der Sicherheit digitaler Klassenbücher zu tun. Solange KuK ihren Geburtstag als Passwort verwenden, sowieso.
BTW: DOS haben wir vor 40 Jahren in Angriff genommen. Heute handelt es sich um DDOS-Attacken
Das Beispiel sollte nur zeigen, dass sogar extrem abgesicherte Hochleistungssysteme verwundbar sind - und man sich wichtige Daten am besten auf einem zweiten Medium als Backup abspeichert. Auch das Vertrauen in die Fähigkeiten der Administratoren ist zwar löblich, aber oft nicht gerechtfertigt. Zu mir hättest du ja sicher kein Vertrauen gehabt. Und ich war für hochsensible Daten am flächenmäßig größten Schulamt in Ba-Wü und für Daten des Schulpsychologischen Dienstes verantwortlich.
Nochmal, damit du es vielleicht verstehst: Ich bin nicht gegen digitale Klassenbücher. Was ich bedenklich finde, ist die digitale Sammelwut personenbezogener Daten und von Persönlichkeitsprofilen der Schüler. Wenn hier KuK schreiben, dass sie schneller tippen als von Hand schreiben, hoffe ich sehr, dass sie zuvor ganz langsam darüber nachdenken, was geschrieben werden darf, was notwendig ist - und was nicht. Und wie ich meine Pappenheimer kenne, haben hier manche einen Weckruf nötig.JustMy2Cents
-
Euer Vertrauen in die Sicherheit in Ehren. Ich denke, dass die Admins des amerikanischen Kongresses ihr Handwerk verstehen. Und trotzdem sehe ich gerade, dass dort der Server "down" ist - wegen Überlastung. Vermutlich ein Brute-Force-Angriff.
Ein "Brute-Force-Angriff" auf meine Aktentasche ist nie erfolgt. Da lag mein Notizbuch sicher.
Und BTW - bevor jemand behauptet, ich sei EDV-technisch unterbelichtet:
Ich war viele Jahre Systemadministrator unserer Schule und des Schulamts - und SO lang ist das nicht her. Etwas Basiskenntnisse sind durchaus vorhanden - vermutlich mehr als bei 95% der Forenmitglieder.
Screenshot vom 10.3.2025, 10:05 -
Schweizer Bildungssystem - Mehr Bewegung würde Jungs in der Schule auf die Sprünge helfen
Stillsitzen, zuhören, aufpassen: Unser Schulsystem belohnt die Ruhe – und bestraft damit vor allem die Jungs. Doch es ginge auch anders: mit mehr Bewegung im Klassenzimmer.
-
Aber wie heißt es so schön: alles, was bis zu unserem 20 Geburtstag erfunden wird, ist selbstverständlich, alles zwischen dem 20. und 60. ist Magie, alles ab dem 60. ist Teufelszeug.
Mein Vorwurf des "Laberns" an Moebius hatte sich auf diesen Satz bezogen. Und solche Sätze sind dumpfes Gelaber.
Meine Meinung habe ich mir hier aus den beiträgen gebildet, in denen beschrieben wird, dass Referendare Zugriff auf Daten des Vorjahres haben, dass Verhaltensdaten über die gesamte schulzeit gespeichert und abgerufen werden können und dass verschiedenste Menschen darauf Zugriff haben - auch von außerhalb (wie Eltern). Wer stellt sicher, dass nur die Eltern des Schülers zugreifen können und nicht andere Personen, die den Account der Eltern nutzen?
Wenn man meine Bedenken zum Datenschutz als "Gelaber" bezeichnet, nun denn, damit kann ich leben. Falls ihr daraus Probleme bekommt, müsst ihr damit leben und es ist nicht mein Bier.
-
Das geht nicht, weil er nur aktuelle (!) Einträge seiner (!) Schüler sieht. Im Gegensatz zur Papierform lässt sich (und ist) alles eingestellen. Datenschutz.
Na, dann wünsche ich euch die richtige Einstellung
-
Es ist egal, welche Zeichen du verwendest, du musst sie am Anfang deinen Schülern eh erklären.
Nimmt man standardisierte Korrekturzeichen - wie in DIN 16511 beschrieben, muss man sie nur ein Mal erklären. Und Eltern kann man auf die DIN-Norm verweisen, statt die eigenen Zeichen im Elterngespräch erläutern zu müssen. Normierung macht schon Sinn
Werbung