Kommt wohl auf die Klasse an. Eine Weihnachtsfeier stellt eine gute Gelegenheit dar, Kinder und Eltern auf eine andere Weise zu treffen und kennen zu lernen.
Ich hatte schon tolle Weihnachts- und Adventsfeiern, bei denen die türkischen Eltern Konfekt und Süßigkeiten für das Buffet mitgebracht haben und viel Spaß bei den vorgetragenen Gedichten und Sketchen hatten. (5m Buffet gab's im Schulflur). Die meisten leben sowieso schon in der zweiten oder dritten Generation hier und feiern die Feste, wie sie fallen. Selbstverständlich singe ich mit den Kindern nicht "Gloria in excelsis deo" und spiele auch nicht die Weihnachtsgeschichte nach Lukas. Es gibt genügend besinnliche Lieder und Sketche, die den Sinn hinter Weihnachten transportieren, ohne pietistisch angehaucht zu sein.
Unser Förster spendiert jedes Jahr allen Klassen einen Weihnachtsbaum fürs Klassenzimmer, weil wir im Sommer an einem Aktionstag im Wald und in Naturschutzgebieten Dinge leisten, die nur mit mehreren hundert Händen leistbar sind. Dafür riechts' dann im Advent im Klassenzimmer WIRKLICH nach Weihnachten. Deutsche, türkische, bosnische Kinder lernen Gedichte oder tanzen Breakdance. Alle haben Spaß und draußen ist es dunkel. Und die Kerzen leuchten. Lux lucet in tenebris.
Tipps für Sketche, Geschichten, Lieder usw. habe ich hier gesammelt:
http://www.autenrieths.de/links/advent.htm
Einen gesegneten Advent allerseits!
PS: Zur Beschäftigung habe ich im Nebenzimmer immer ein Spielzimmer mit Gesellschaftsspielen vorbereitet, das Programm hatte einen zeitlichen Umfang und alle Eltern haben Getränke und Essen mitgebracht. Da bekommt man die Zeit schon rum. Dass manche Kids die offene Tür für Tobereien im Schulhaus genutzt haben und ich am Ende wegen ständiger Gefahrenabwehr völlig alle war, will ich nicht verschweigen. Die Eltern sitzen und tratschen - der Lehrer hat für Ordnung zu sorgen. So wahr, so schlecht. Aber die "leuchtenden Kinderaugen" am Abend und in den folgenden Tagen (ja-so isses, Mikael entschädigen.