Viele Menschen - besonders aus der Kategorie "Lindner et al" erliegen dem Präventionsparadox. Je besser die Prävention vor einer Krankheit oder die Impfung gegen eine Viruserkrankung wirkt, umso weniger Erkrankte gibt es. Loggisch - ist ja auch gut so, war so beabsichtigt.
Gleichzeitig tritt im Bewusstsein der Bevölkerung die Krankheit in den Hintergrund und es treten die Nebenwirkungen der Prävention viel stärker hervor - wie z.B. wirtschaftliche Auswirkungen, quengelnde Kinder Zuhause, Angst vor Bildungsnotstand etc., sodass die Gefahr einer massiven Zahl an Erkrankten und Todesfälle immer vernachlässigbarer erscheint. Ähnlich wie bei Masernimpfungen. Millionen werden durch die Impfung vor der Krankheit bewahrt - diskutiert werden jedoch nur noch die selten auftretenden Nebenwirkungen und allergischen Reaktionen - und der Sinn der Impfung wird angezweifelt.
Muss Corona deutschlandweit im "Bergamo-/Brasilien-/Equador-Niveau" durchschlagen, damit die Ansteckungsgefahr, Letalität und die Auswirkungen damit verbundener katastophaler wirtschaftlicher und sozialer Folgen wieder ins Bewusstsein rückt? Welche Folgen hätte ein breit angelegter Feldversuch, bei dem auf die Vernunft der Menschen gesetzt wird und man zum normalen Leben zurückkehrt?
Als Lehrer zweifle ich schon aus beruflicher Erfahrung an der Allgemeinverfügbarkeit von "vernunftbegabtem Denken". Auch die Verwendung von "Alltagsmasken" bei "dringender Empfehlung" vs. "Maskenpflicht" spricht gegen eine Selbstregulation durch Vernunft und Eigenverantwortung. Gestern trugen beim Einkaufen alle eine Maske. Letzte Woche war ich im Supermarkt der einzige, der sich an die dringende Empfehlung hielt.
https://www.leitbegriffe.bzga.…hnis/praeventionsparadox/
Nebenbei:
Selbstverständlich sterben Menschen auch ohne Corona. In Deutschland liegen die Sterberaten durch Corona auch relativ niedrig und betreffen meist Menschen mit Vorerkrankungen. Das liegt jedoch nicht daran, dass Corona zu jüngeren Menschen freundlicher wäre und sich nur die Alten rauspickt. Der Grund für die niederen Todesraten liegt einfach daran, dass die Prävention wirkt und unser Gesundheitssystem das macht, was es soll: Es funktioniert und rettet Menschen.
Logische Konsequenz: Wenn das Gesundheitssystem nicht mehr funktioniert, rettet es keine Menschen mehr.
Wer trägt die Konsequenzen aus einem Großversuch?