Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Lieder und Tänze für die närrische Zeit hab' ich aus verschiedensten Foren und eigenen Schulaktionen hier zusammengetragen:
    https://www.autenrieths.de/lieder_zum_fasching.html


    Etwas kulturhistorische Informationen für den "theorielastigen" Unterricht, zum kulturhistorische Hintergrund der Fasnet, sowie Unterrichtsmaterialien zur närrischen Zeit, Bastelvorlagen, Ausmalbilder usw. hier:
    https://www.autenrieths.de/fasnet.html

    Webseiten mit Spielanleitungen mit Gruppen hier:
    https://www.autenrieths.de/spiele.html

    Ideen und Anleitungen für Bewegungslieder hier:
    https://www.autenrieths.de/lieder_zum_bewegen.html


    Und last, but not least, Anleitungen für Standardtänze und Ideen für Flashmobs hier:
    https://www.autenrieths.de/sportunterricht.html#tanzen

    So. Nun dürft ihr euch entscheiden! Nauf auf d'Stang!

    Hier habe ich eine Beschreibung des Bräutelns aus dem Jahr 1862 entdeckt:


    Das Bräutlingbaden in Scheer

    In der Fastnacht haben die Scheerer und Sigmaringer folgenden eigenthümlichen Brauch, »Bräutlingbaden« genannt. Die ledigen Gesellen – es müssen aber lauter Bürgerssöhne sein – gehen bei allen Bürgern herum, so von der lezten Fastnacht an geheiratet haben. Es ist ein feierlicher Umzug. Von einem Wirtshaus, allwo sie nachher ihren Tanz halten, ziehen die Bursche aus. Voran springt der „Fâsnetnarr“ in seinem säckigen Kleid und mit seiner mächtigen Peitsche. Mit seinem Rollengeschell unter gewaltigem »knëlle« rennt und tut er wie nochmal ein Narr. Die Kinder und auch schon erwachsene Mädchen fürchten ihn sehr, weil er sie »rueßig« macht, wenn er eins »vertwischt«. Nach dem Narren kommen zwei oder vier Läufer. Die sind so angethan: weiße Hosen, schöne Bändel um »d’Knui« und um »d’Aerm«, schöne Hosenträger, ein schneeweißes Hemd und ein kleines Hütlein auf dem Kopf.


    Die Läufer haben natürlich auch Peitschen, denn das »Schnellen« ist beim ganzen Fest die Hauptsache. Darum nimmt man auch nur solche zum Fest, die recht »schnellen« können. Jetzt kommt der Zug: die Gesellen mit der Musik. Sie haben schwarze Fräcke an und Seidenhüte auf dem Kopfe. Auch die »Hent schet« dürfen nicht fehlen. Einer von der Musikbande hat eine Weinkante in der Hand, gefüllt; ein anderer trägt einen dicken Prügel, reichlich mit schönen Bändern verziert. Zwei von der Bande machen auf: einer geiget, der andere »klanêtet«, versteht sich, haben auch sie schöne Bändel an ihren Instrumenten, wie die sog. »Läufer«. Die Beiden spielen einen rechten »Rochesbumpernickelsmarsch« auf dem ganzen Weg. Ueberall stehen Leute herum und die Jugend springt, was sie nur springen kann. Jezt geht der Zug in die Häuser hinein.


    Die Musikanten spielen drauf los und die jungen Eheleute tanzen darnach, wenn sie mögen. Aber warum sollten sie nicht mögen? Die jungen Weiber mögen immer gern tanzen. Aber wie geht’s denen? Dieweil sie tanzen, stiehlt ihnen der Narr das Fleisch aus dem Hafen und einen Braten vom Kamin herab und springt mit fort. Gar manches Mal trug sich’s zu, daß die Weiber statt dem Speck für ihr Tanzen das bloße Kraut essen mußten. Zuletzt handelt es sich noch um’s Trinkgeld für die Gesellen; dann gehen sie. Bekommen sie keines, so wird der »Bräutling gebadet«. Er muß auf den Prügel sitzen, dann trägt man ihn durch’s ganze Städtchen, bis zum »Rohrbronnen«. Dreimal läuft man mit ihm um den Brunnen herum und dann »keit« man ihn hinein. So weit kommt’s doch fast nie: der junge Mann wollte eben auch einen Spaß haben und ließ sie das Trinkgeld auch vorher abverdienen. Ist Alles zu Ende, so geht man in den »Hirsch« oder in’s »Bräuhaus« und hält einen Gesellentanz und ist lustig und heiterer Dinge. Das gestohlene Fleisch läßt man kochen, das Trinkgeld vertrinkt man. – Das nächste Jahr tut man wieder »Bräutlingbaden« am Fastnachtmontag gleich Morgens nach der Kirche. Wenn ihr’s sehen wollt, so könnet ihr kommen.


    Zu Scheer und in der Umgegend ist noch die Sitte, daß die ledigen Mannsleute am Ende des Jahres bei jedem Neuverheirateten einkehren, dort tanzen und darauf den Ehemann, wenn er sich nicht von dem Vergnügen loskauft, in dem Ort herumtragen und am Ende in den Brunnen tauchen. Saulg. O.A. Beschr. S. 49.

    Quelle: Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 46-48.

    Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004574079

    Ich spiele mal Putin.

    Das Gebiet um Danzig und das Elsass war mal "unser".
    Weshalb geben wir eigentlich unsere Panzer her und holen uns nicht damit unser Eigentum zurück?

    BTW: Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika wären ebenfalls gute Ziele, ebenso Papua-Neuguinea und Kiautschou an der chinesischen Küste.
    Scholz! Mach was!

    Denkfehler: Die Unterrichtsverpflichtung beträgt nicht n-mal 45 Minuten, sondern n UE. Eine Kürzung der UE-Dauer auf 43 Minuten löst also keineswegs die Verpflichtung aus, dann eine UE mehr zu unterrichten. Zumal die Vor-und Nachbereitung einer 43-minütigen UE keinesfalls merklich kürzer ist als bei 45 Minuten.

    Den Denkfehler hatte ich ja durch die vorgeschlagene Verkürzung auf 22 Minuten persifliert ;)

    Trotzdem: Realsatire. Passiert. Angeordnet per ordere mufti.

    Also, wenn hier jemand wuschelig ist, dann ist das CDL. Der hat wenigstens Fell - was mancher vergisst.
    Nauf auf d'Stang! Tata!

    Nun hatte ich einen neckischen Zweizeiler gereimt und das mit dem närrischen "Nauf auf d'Stang! Tata" als närrischen Einsprengler gekennzeichnet ... die Ernsthaftigkeit mit der darauf nun reagiert und versteckter Sexismus gesucht wird, lässt mich ob der Humorlosigkeit schaudern.


    <edit> .. BTW: Der Thread heißt: "... hier darf alles rein, was doof ist " - so what?

    Letztlich kann nur Afghanistan als Beispiel für das Kriegsende dienen.
    Russland hatte Afghanistan als seinen Machtbereich angesehen und mit Waffengewalt diesen Anspruch durchgesetzt.
    Der Abzug erfolgte erst, als die kosten für Russland zu hoch wurden. Wobei hier keine Lieferungen von Panzern und schwerem Kriegsgerät erfolgte, sondern Stinger-Raketen in großer Anzahl, mit denen die russischen Hubschrauber, Jets und Panzer ausgeschaltet wurden.
    Überaus guter Film mit Tom Hanks, der die damalige Situation (wohl recht nah an der Zeitgeschichte) festhielt:
    "Der Krieg des Charlie Wilson"

    Was geschieht, wenn das Land nicht unterstützt wird, ist in Syrien zu beobachten. Hier bombardiert der Machthaber mit russischer Unterstützung seit vielen Jahren das eigene Volk - das in der Situation allein gelassen wurde. Das ehemals hoch entwickelte Land wurde auf die Stufe eines Entwicklungslandes herabgebombt - die Geflohenen sitzen in unseren Klassenzimmern.

    Die Petition will die Ukraine in die Situation Syriens setzen.
    Findet den Fehler.

    BTW: Ich bin Kriegsdienstverweigerer - wurde jedoch nicht "anerkannt", weil meine Antwort zur Frage nach Selbstverteidigungsrecht und einem potentiellen Tyrannenmord sich nicht ins Erdulden derartiger Zustände flüchtete. Widerstand gegen Angriff und gewalttätige Unterdrückung ist ein (bei uns sogar verfassungsmäßig verbrieftes) Recht.

    Der Schulleiter einer Schule - die ich dann verlassen habe - hatte das Problem auf seine Art mathematisch gelöst:


    Er verkürzte die Unterrichtszeit.
    Eine UE dauerte daraufhin nur noch 43 Minuten.
    Bei einer Unterrichtsverpflichtung von 26 Deputatsstunden konnte er so pro Kollegen 52 Minuten einsparen, die als zusätzliche, 27.Unterrichtsstunde in die Wochenplanung einfloss. So konnte eine Teilzeitlehrkraft eingespart werden - die nicht zu finden war. Und die Kolleg*innen erhielten als Bonus und großzügige Geste 9 Minuten pro Woche erlassen.


    Das Problem der fehlenden Lehrkraft wurde durch Umprogrammierung der Schulglocke gelöst.


    Die wirklich revolutionäre Dimension seiner Idee hatte er jedoch nicht durchschaut:
    Hätte er die UE auf 22 Minuten verkürzt, hätte er das halbe Kollegium entlassen können - ohne dass die verbliebenen KuK länger arbeiten müssten!
    Gehälter für 10 Kolleg*innen! Was man damit für die Ausstattung der Schule finanzieren könnte! Genial.

    ... wie der Karneval nach Rio kam?


    Um 1840 importierte ein Kaufmann Masken, Schminke und falsche Bärte nach Rio. Es gründete sich der erste Karnevalsverein. Fast 100 Jahre später, 1935 zogen dann die ersten Sambaschulen mit einem Umzug durch die Stadt und es begann ein Wettkampf mit Prämierung.


    Der Karneval in Rio de Janeiro beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch. 14 Sambaschulen bringen 4000-5000 Tänzer auf die Straße und als touristisches Highlight lockt der Karneval über eine halbe Million Touristen nach Rio. Der Grund dafür, dass die Tänzer und Tänzerinnen leicht bekleidet in der Faschingszeit nicht frieren ist einfach:
    Rio befindet sich auf der Südhalbkugel. Dort ist um diese Jahreszeit Spätsommer und es ist 30° warm.

    Sodale. Etzadle wissed'r des au.

    ... die alte "Buurefastnacht" (Bauernfastnacht) sich von der herkömmlichen "Herrenfastnacht" nicht nur durch das archaische Treiben, sondern durch die zeitliche Verschiebung unterscheidet?

    Die Basler Fastnacht wiederum verkürzt die Fastenzeit von weiter - hier beginnt das närrische Treiben 38 Tage vor Karfreitag, (40 Tage vor Ostern) am Dienstagmorgen um 4 Uhr mit dem ➜Basler Morgestraich und dauert exakt 72 Stunden - womit es letztendlich bei einer reinen "Fastenzeit von 35 Tagen bleibt. Am Donnerstag um 4 Uhr früh nach Aschermittwoch ist End- bzw. Ändstraich. Dass die Basler Fastnacht die Fastenzeit auf weniger als 40 Tage verkürzt, liegt daran, dass hier keine religiöse, sondern eine ➜ anarchistische Tradition zu Grunde liegt.
    Entstanden ist diese Tradition in einer Gaststätte als Protest gegen die Obrigkeit - und befindet sich auf dem Weg zum Weltkulturerbe ;)

    ... woher der Brauch der "Funken" im süddeutschen Raum kommt?

    Die Funkenfeuer, die am Sonntag nach Aschermittwoch im alemannischen Raum und auf den Hügeln in Österreich und Tirol abgebrannt werden, haben ihren Ursprung in alten Sonnwendfeiern.


    "Bereits zu dieser Zeit war der Funkenbrauch also so stark in den christlichen Kalender integriert, dass er in manchen Regionen den Termin am ehemaligen Beginn der Fastenzeit trotz deren Verlegung weiter beibehielt. Der Volkskundler Matthias Zender führt in einer europaweiten Untersuchung von Feuerbräuchen das Abbrennen des Feuers am Funkensonntag auf noch heute in Oberitalien gebräuchliche Feuer zum römischen Jahresanfang am 1. März zurück. An diesem Tag wurde im alten Rom im Tempel der Vesta das heilige Feuer entzündet. Die Feier soll später, im frühen Mittelalter, in den christlichen Kalender integriert worden sein. Der Ursprung wäre danach zwar ein heidnischer, aber römischer Brauch gewesen.


    Außerdem diente der Funken zur Verbrennung von Unrat und hatte somit eine überaus profane Funktion, die in Verbindung mit der Frühjahrsreinigung des Hauses und der Wiesen stand." (Wikipedia: ➜ Funkenfeuer)


    Im süddeutschen Raum wird der "Funken" aus den eingesammelten Tannenbäumen, gespendetem Abfallholz usw. als "hohler Bau" errichtet. Das Aufschichten beginnt am Samstag - und im Innern übernachtet die "Funkenwache", weil irgendwann die Lausbuben der Dörfer dazu über gingen, den konkurrierenden Funken des Nachbardorfes bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag abzufackeln. Am Sonntagabend versammelt sich das Dorf um den Funken, es gibt Getränke, Glühwein usw.

    Oft steht in der Mitte des Funkens ein Mast, an dem eine Hexenfigur festgebunden ist, welche die "tolle" Faschingszeit repräsentiert und nun unter Tränen verbrannt wird. Etwas makaber erinnert dieser Brauch auch an die Hexenverbrennungen des Mittelalters.

    ... dass die Fastenzeit (was viele wegen der biblischen Überlieferung glauben) keine 40 Tage, sondern 46 Tage dauert?


    Eigentlich dauert die Fastenzeit (Quadragesima) 40 Tage und erinnert an das Fasten Jesu in der Wüste ( ➜ Mt 4, 2 / ➜ Lk 4,2).


    Die Abweichung von der 40-Tage-Regel kommt daher, weil die Sonntage seit der Synode von Benevent (im Jahr 1091) zusätzlich hinzugerechnet werden. Diese sind als „Herrentage“ vom Fasten ausgenommen - vermutlich schoben die Bischöfe damals Kohldampf und legten bauernschlau die Neuregelung fest.


    Weil aber weiterhin vierzig Tage gefastet werden musste, verschob man den Beginn des Fastens um die dazwischen liegende Zahl von Sonntagen auf den vier Tage früheren Aschermittwoch und zählte noch die nicht mehr zur Fastenzeit zählenden ersten beiden Tage der österlichen Dreitagefeier, nämlich Karfreitag und Karsamstag als Fasttage hinzu - und kommt so auf 46 Tage.

    ...dass der "Schmozige Donnerstag" (Höchstheiligster Feiertag dieser Woche vor Aschermittwoch) nichts mit Schmutz zu tun hat, sondern mit dem schwäbischen Wort "Schmoz", das "Fett" bedeutet?
    Der "Schmozige" war der letzte Schlachttag vor der Fastenzeit. Dabei fiel auch viel "Schmoz" an = Schweineschmo(l)z - das dann zum Ausbacken der Fasnetsküchle verwendet wurde (und wird)?

    Den Teil hatte ich auch so verstanden. Trotzdem vielen Dank für deinen Versuch, das direkt aufzulösen. :rose:

    Ich bin die Tage einfach sehr sehr müde, zu müde, um mir sicher zu sein gerade, wie ich das mit dem „ Nauf auf die Stang“ einordnen soll, gehe aber davon aus, dass Wolfgang Autenrieth das, was mein müdes Hirn nicht erfassen kann einfach erklären kann, so dass ich mich am Ende gar nicht erst aufregen muss, nur weil ein paar andere Beiträge eines gewissen Users „spezieller“ waren. Nachfragen hilft ja Missverständnisse zu vermeiden. :)

    "Nauf auf d'Stang" ist der Narrenruf der Sigmaringer Fasnet.
    Er fordert zum "Bräuteln" auf.
    Das ist nicht sexistisch, sondern Tradition der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet ;)
    Das gibt es - seit diesem Jubiläumsjahr nun 300 Jahre.
    Dabei tragen die "Bräutlingsgesellen" den "Bräutling" auf einer Stange um den Rathausbrunnen. Dieser wirft dabei Brezeln und Süßigkeiten in die Menge. "Gebräutelt" wird, wer im vergangenen Jahr geheiratet hat - oder zugezogen ist.
    https://www.vetter-guser.de/2023/02/09/300-jahre-braeuteln/


    Zum historischen Hintergrund: https://www.vetter-guser.de/ue…/die-braeutlingsgesellen/

    Hoffe, das damit "entsext" zu haben, verhext nochmal ...

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