Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    Vorbemerkung: Also irgendwie war hier früher mehr Lametta. Und Glanz. Und kollegiale Hilfsbereitschaft.

    Hauptteil: Wobei die Vorredner*innen in einem Punkt Recht haben: Etwas mehr Infos wären nicht schlecht.
    Da es die Wahlmöglichkeit Klasse1 / Klasse 5 gibt, handelt es sich vermutlich um eine Grund- und Hauptschule oder Gemeinschaftsschule.
    Nun kommt es jedoch auch auf das Bundesland an, weil da jedes sein eigenes Lehrplansüppchen kocht.

    Zunächst würde ich dir empfehlen:
    Nimm die an der Schule verwendeten Lehrbücher/Materialien für Klasse 1 und Klasse 5 in die Hand. Schau sie an - und verteile die Seitenzahlen mal grob auf 40 Schulwochen. Dann schaust du die Terminplanung vom Seminar an und entnimmst daraus den Zeitplan für die UBs. Den legst du über den Stoffplan und klärst das zunächst mit deinen Mentoren/den KuK bei denen du derzeit hospitierst bzw. deine Unterrichsversuche absolvierst.

    Was sagt denn eure Prüfungsordnung (die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidet)? Musst du dich nun für Grundschulstufe vs. Hauptschulstufe entscheiden - oder finden Lehrproben / Unterrichtsbesuche in beiden Bereichen statt?

    Mir kommt es so vor als würde der Lehrer nicht nur mit einem Bein schon im Knast stehen, wenn er eine Klasse betritt welche Ihn evtl. auf dem Kieker hat.

    Als Lehrer besitzt man zunächst den Schutz des Dienstherrn und es gilt die Unschuldsvermutung - selbst, wenn sich 10 pubertierende Jugendliche absprechen. Das ist der große Vorteil des Beamtentums. Der Lehrkraft kann man nur raten, selbst Protokoll über Vorfälle im Unterricht zu führen und diese mit Datum, Ort und Uhrzeit zu dokumentieren. Das fällt ins Kapitel "Prophylaxe und Selbstschutz".

    BTW: Auch Schüler können wegen Verleumdung, übler Nachrede und Rufmord mit beiden Beinen vor dem Jugendrichter stehen. ;)

    Nun - der Brandschutz hat schon Vorteile. Als wir unsere Schule "EDV-technisch"umgestaltet haben, war mein Vorschlag, dass alle Klassen mit PCs ausgestattet werden - das Drucken jedoch auf Laserprinter an den drei Internetstationen in den Fluren erfolgt. Auf diese Weise war unsere kleine GHS mit knapp 400 Schülern mit 78 PC-Stationen online ;)

    Dann kam der Kreisbrandmeister und monierte die Internetpoints auf den Fluren als potentielle Brandherde auf den Fluchtwegen.
    Glücklicherweise wurde ziemlich zeitgleich die Schule mit neuen Fenstern ausgestattet. In Absprache mit der Stadtverwaltung wurden die Internetstationen auf den Fluren vom Fensterbauer "eingehaust" - und es waren auf den 3 Fluren 6 neue Schülerarbeitsplätze entstanden - glasklar einsehbar, schalldicht und mit Internet verbunden.
    Und die Schüler hatten beim Ausdrucken ihrer Recherchen gleichzeitig Sport - Flur rauf - Flur runter. Aber dalli!
    ;)

    Das ist was anderes. Das ist eine Dienstreisegenehmigung, um etwaige Kosten erstattet zu bekommen.

    Und gleichzeitig das Formular, mit der die SL die Dienstreise absegnet.
    An den Schulen, an denen ich gearbeitet habe, gibt es nur dieses Formular. Damit wird durch die SL gleichzeitig der Versicherungsschutz für die Dienstreise erteilt - weil sie die Genehmigung für die AU erteilt.

    Das Thema "Adventskalender" ist ja wieder sehr aktuell, daher habe ich mich auch damit beschäftigt. Da ich mir die Ideen, auf die ich stoße, in Form eines "Notizzettels auf HTML-Basis" notiere, steht das nun im Netz. Darin sind auch einige "literarische Adventskalender" aufgelistet:
    https://www.autenrieths.de/adventskalender.html


    Vorlesetexte für die Adventszeit habe ich hier gesammelt:
    https://www.autenrieths.de/advent.html

    Kannst ja stöbern. :geschenke:

    Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, aber ich packe es nicht, jetzt aufzuhören. Und mein Gefühl sagt mir mittlerweile auch, dass ich es durchziehen sollte. (...) Wenn ich jetzt aufhören sollte und dann merke, es ist doch nicht so toll wie gedacht, stehe ich nacher doof da und habe dann nicht mehr so viele Möglichkeiten, wie ich sie jetzt habe.

    Wie es nach meinem Studium weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Vielleicht werde ich doch Arzt, vielleicht mache ich den Quereinstieg in Richtung Berufsschule oder ich studiere tatsächlich nochmal.

    Ich möchte dich in deiner Entscheidung bestärken. Du hast bereits sehr viel (Lebens-)Zeit in das Medizinstudium investiert und einige schwere Hürden bereits hinter dir. Meine Tochter ist Ärztin, mein Schwiegersohn ebenfalls - und beide machen diesen Beruf gern - obwohl er große Belastungen mit sich bringt. Im 24-Stunden-Dienst nachts um halb 4 eine Not-OP durchzuführen ist nichts Ungewöhnliches - andererseits kommt von den Patienten, denen man helfen konnte, sicher mehr positives Feedback als von Eltern, deren Kinder man erfolgreich zum Schulabschluss gebracht hat.
    Der Arztberuf ist vielseitig. Mein Schwiegersohn arbeitet als Kinderarzt und leistet zusätzlich als Notarzt Dienste.

    Wenn du nicht gerne am Tisch stehst, gibt es ruhige Beamtenstellen als Amtsarzt - dann darfst du uns Lehrer vor der Verbeamtung "begutachten". Auch als Hausarzt (wo du Hände ringend gesucht wärst) geht es nicht ganz so spannend und Nerven aufreibend zu wie in der Klinik.

    Solltest du doch ins pädagogische Fach wechseln wollen, empfehle ich dir das Studium der Sonderpädagogik. Hier sind medizinische Kenntnisse sehr nützlich, weil Behinderungen körperliche oder psychische Ursachen haben - und eine genaue Diagnose für Therapie und schulische Förderung notwendig sind und Sonderpädagogen Gutachten und Hilfepläne erstellen müssen.

    Das Studium nun abzubrechen wäre in finanzieller Hinsicht sicher nicht ratsam. Du hast bisher bereits einen hohen Betrag investiert, auch in Form von Anrechnungszeiten in der Altersversorgung (woran viele in deinem Alter noch nicht denken) - auch wird der Beruf als Grundschullehrer weder ein "arbeitstechnisches Ruhekissen" noch ein finanzieller Gewinn sein. Im Gegenteil.

    Ich wünsche dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen - und nach dem Examen die richtige Entscheidung für deinen weiteren Lebensweg.

    Du unterrichtest Chemie fachfremd?!? Ich bin bis eben davon ausgegangen, dass das nicht zulässig wäre... :staun:

    Nun - an den Werkrealschulen in Ba-Wü gab es eine ganze Zeit das Fach "Chemie" gar nicht mehr. Das war in den Fächerverbnd "MNT" integriert. "Materie-Natur-Technik" - ein Konglomerat aus Biologie, Technik, Physik und Chemie.
    Zulässig ist das, was als Deputat zugeteilt wird, weil von oben abgesegnet. Als Lehrer muss man. So gut wie's eben geht.

    BTW: Chemie ist, wenn's stinkt, knallt und raucht.
    Grundkenntnisse in Chemie sind bei mir vorhanden. Mit 14 wusste ich bereits, wie Nitroglycerin hergestellt und mit Kieselgur phlegmatisiert wird. In meiner Jugend konnten wir als 13-jährige auch noch "Unkraut-Ex" * in der Drogerie kaufen. In meiner Heimatstadt gab es auch 4 Apotheken (mit allen Substanzen für den ambitionierten Pyrotechniker) und eine Chemieschule, die ihre Erlenmeyerkolben, Destillationsgeräte, Reagenzgläser u.v.a.m. im Abfallcontainer im Hof entsorgte - an welchem unser Schulweg vorbei führte.


    Meinen ersten Ferienjob fand ich, weil meine Mutter fand, dass ich mir das Geld für den Trainingsanzug verdienen sollte, den ich mir unvorsichtigerweise durch eine herunter gefallene - und geplatzte - Flasche mit konzentrierter Schwefelsäure zerstört hatte. Die Haut war unversehrt geblieben, weil sich die Dusche zwei Räume neben unserem privaten Chemielabor befand, das wir uns aus Restbeständen des Chemieschulcontainers und Einkäufen in 4 Apotheken aufgebaut hatten. ;)

    Früher war mehr Jugend forscht - und weniger Lametta. Wir haben überlebt.


    *Kaliumchlorat knallt, wenn man es mit Traubenzucker, Schwefel und Holzkohle mixt, bereits wenn man nur mit dem Hammer drauf schlägt.
    Nun - nicht ganz. Wir hatten es in leere Patronenhülsen vom Schlachthof nebenan und in Wasserrohre vom Flaschner (ebenfalls nebenan) gepackt.
    Letzteres gab schöne Krater im Garten, wenn man etwas Stahlwolle hinzu gab und diese mit dem Eisenbahntrafo vom Kinderzimmer im ersten Stock aus zum Glühen brachte. Die Nachbarn hatte das damals nicht interressiert. Die wussten: Jugend forscht.

    Anmerkung zum Schoppe:
    Sitzt ein Schwob in der Beiz vor seim Trollinger. Hebt das Glas zum Mund, senkt es, stellt es ab. Hebt das Glas zum Mund, senkt es, stellt es ab. Hebt das Glas zum Mund, senkt es, stellt es ab. ... Fragt der Wirt: "Isch was mit dem Trollinger?" Sagt der Schwob: "Scho recht - aber immer, wenn I des Glas zur Nas heb, lauft mir des Wasser im Mund z'samme - und I mag doch koi Schorle..."
    ;)

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