Beiträge von Wolfgang Autenrieth

    3 Jahre eher in Pension zu gehen, können je nach Lebensumständen einen größeren Mehrwert haben als 300€ monatlich.

    1 Jahr schlägt mit 3,6% Abzug vom Bruttolohn zu Buche. Ob man 72% oder 61,2% Pension bezieht macht einen Unterschied.
    Endstufe A12 in Ba-Wü 5240 €.
    72% (vor Steuern und KV) 3772, abzgl pimaldaumen 30% Steuer 2640 €
    61,2% (vor Steuern und KV) 3208 € abzgl pimaldaumen 30% Steuer 2245 €
    sind 400 € monatlich oder 15% weniger Pension. Lebenslänglich.

    Falls die Lebensumstände es erfordern, hast du natürlich Recht. Die beste Pension taugt nichts, wenn man vor Erreichen der Altersgrenze durch Herzinfarkt stirbt. Aber auch hier gibt es Alternativen. Ich hätte nie gedacht, dass ein Jahr als KV entspannend sein könnte.
    - keine Klassenverantwortung
    - Unterricht quer durch die Klassenstufen
    - an einer Schule mit jungem Kollegium: halbe Vormittage an der Kaffeemaschine oder mit Sortieraufgaben verbringen
    ... dann wieder 2 Stunden Dompteur in Klasse 9, die der Meinung sind, man habe ihnen nichts zu sagen ... oder in Klasse 2 mit Gitarre auf dem Arm

    Wie konnte es dazu kommen, dass Herr Höcke zu dem Gesicht der AfD wurde?

    Höcke hat sich am lautesten daran gehalten, was Alexander Gauland als Parole seiner Partei ausgegeben hatte. Dieser erklärte mehrfach in Interviews, dass die AfD versuche, „die Grenzen des Sagbaren auszuweiten“ - siehe aktuell die Verwendung von SA-Slogans in Wahlwerbung - oder den Versuch Weidels sich als Opfer zu stilisieren und die Befreiung Nazi-Deutschlands als „Niederlage" zu bezeichnen.

    Bei uns gibt es eine AU nur noch, wenn man bei einem positiven Coronatest mit sämtlichen Krankheitszeichen selbst zum Arzt geht. Zumindest ist es gerade bei 2en meiner Kinder so in unterschiedlichen Städten bei unterschiedlichen Ärzten. Also Anruf allein genügt nicht, auch wenn man einen positiven Test vorlegen kann.

    Bei uns darf man mit positivem Coronatest und/oder Krankheitszeichen die Arztpraxis nicht betreten - was auch Sinn ergibt. Dort befinden sich (neben dem ärztlichen Personal, das auch nicht erkranken sollte) Patienten mit schweren Krankheiten, bei denen "Corona on top" tödlich enden könnte.
    Falls ich an Corona erkranke, würde ich die Schule nicht betreten, da dies ein Verstoß gegen meine Fürsorgepflicht gegenüber den Schülern wäre. Dagegen hat das Leid des SL, einen Vertretungsplan erstellen zu müssen, in den Hintergrund zu treten. Corona (auch in der aktuellen Variante) kann zwar einen milden Verlauf haben, genauso kann es jedoch Menschen, die durch Asthma vorgeschädigt sind, in Lebensgefahr bringen.

    Die SL darf kein "Attest", sondern nur eine AU verlangen. Ein "Attest" (das gebührenpflichtig ist) wird bei Verdacht auf Missbrauch der Krankschreibung von der nächsthöheren Schulaufsicht angefordert.

    In der Regel können Lehrer in Baden-Württemberg ohne ärztliches Attest (=AU) für die ersten drei Kalendertage ihrer Krankheit zuhause bleiben. Diese Regelung gilt in vielen deutschen Bundesländern.

    Ich nutze das freie Office-Paket LibreOffice. Darin gibt es ein Programmmodul, das meist übersehen wird - weil Microsoft etwas derartiges nicht im Office-Paket anbietet:
    LibreOfficeDraw.
    Das ist ein vektorbasiertes Grafikprogramm, mit dem Text, Bilder, Tabellen usw. am Layout frei verschoben und positioniert werden können. Vorlagen lassen sich auf dem "Arbeitstisch" neben dem Arbeitsblatt ablegen, karierte Felder erstellt man einfach durch Duplizieren von Linien in gewünschter Anzahl und gewünschtem Abstand - oder indem man eine Tabelle einbindet. Alle Teile lassen sich beliebig drehen und an Rasterlinien ausrichten.

    Für kostenlos ist das mehr als genial.
    BTW: Mit LibreOffice habe ich ein Buch geschrieben und nutze für die nächste Auflage nun eine neue Funktion des Programms:
    Das "Globaldokument".
    Damit werden die einzelnen Kapitel jeweils separat gespeichert - sind jedoch im Globaldokument als Einheit bearbeitbar. Das beschleunigt die Arbeit bei mehr als 230 Seiten deutlich.
    Kostenloser Download von LibreOffice:
    https://de.libreoffice.org
    Give it a try.


    Nachtrag: Mit dem integrierten Formeleditor "Math" sind auch komplizierte Formeln darstellbar - ohne die Lernkurve von LaTex bewältigen zu müssen (das ohne Zweifel ein prächtiges Werkzeug ist)
    BTW: Auch LaTex ist OpenSource.

    Das ist die ekligste und heimtückische Metapher unsere Berufsstandes. Ich halte davon soviel Abstand wie möglich. Bei mir brennt gar nix. Ich gehe gerne zur Schule und auch gerne nach Hause und lass Schule auch gerne Schule sein. Die Schule schert sich genauso um mich, wie ich mich um sie schere. Nicht mehr und nicht weniger.

    Wenn du meinen Beitrag gelesen hast, wirst du bemerkt haben, dass dies eine Replik auf die "burnout"-Bemerkung von Sissymaus war und es sich um eine Metapher zum Energieeinsatz handelt - die ich dabei auch etwas "auf die Schippe" genommen habe. Hier Ekligkeit zu unterstellen finde ich eklig - genauso wie die untergeschobene Unterstellung, dass ich KuK herabwürdige. Das ist herabwürdigend.

    Für die Grundlagen der Programmierung gibt es eine Website zur Vorlesung, da kann man sich im Selbststudium vergnügen. Mit Artikeln zum Lesen, Lernvideos vom Prof, Übungsaufgaben ... Es gibt ein Forum, in dem man Fragen stellen kann, man bekommt innert kürzester Zeit Rückmeldung bzw. geht zu den Leuten nach der Vorlesung einfach hin. Das ist wirklich nicht das, was ich erwartet habe.

    Nun - Vorlesungen im "Flipped-Classroom-Prinzip" macht Spannagel an der PH Heidelberg seit Jahren erfolgreich.
    Er hält seine Vorlesungen nur noch 1 Mal - und stellt diese dann ins Netz. Er empfindet es als Zeitvergeudung jedes Jahr dasselbe Manuskript runterzulesen.
    Spannagel geht in seiner Vorlesung davon aus, das die Studenten die Vorlesung in ihrem eigenen Tempo betrachtet, durchdacht, nicht verstandene Stellen zurückspulen - und man dann im Plenum über ungeklärte Frage spricht. Das ist moderne Pädagogik, die ich sehr faszinierend finde und es begrüße, falls diese den Weg nach Basel gefunden hätte.

    Nebenbei:
    Der Sohn einer Bekannten hatte sich für Maschinenbau eingeschrieben. In der Vorlesung begann der Professor mit zwei Veranstaltungen zu Grundrechenarten. Sohnemann dachte, dass er das ja sowieso alles könne und hatte sich dann zwei Veranstaltungen frei genommen. Als er wieder in die Vorlesung kam, wurde Vektorrechnung wiederholt und auf die vergangene Vorlesung aufgebaut. Anschluss verpasst. Studium geschmissen.
    Hochmut kommt vor dem Fall.

    Achso: Der schwarze Lord:
    https://www.youtube.com/user/pharithmetik



    BTW: Etwas Grundschularithmetik der PH - nur weil manche Leute glauben, das sei Pipifax:

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    Dein Dienstherr kann wenig dafür, dass du die Arbeitszeitvorgaben nicht einhältst. Kein Bundesland wird dir mehr bezahlen, nur weil du nicht aufhören kannst, zu arbeiten. Im Sinne einer burnout-Gefahr enpfehle ich dir dringend, deine Arbeitszeit zu begrenzen. Das ist das erste, was man als Lehrer lernen sollte.

    Nun - das Glück - und die Tragik des Lehrerberufes liegt in der (teilweisen) Zeitautonomie. Als Lehrer kann und darf ich mir die nachmittägliche Erholungspause gönnen, um dann den Unterricht vorzubereiten, mich anschließend nach dem Abendessen zum Abendfilm niederzusetzen und vor dem Einschlafen nochmals Revue passieren zu lassen, wie ich mir den nächsten Tag vorstelle. Ich arbeite bereits viele Jahre - und die Flamme lodert noch ;)
    Ich teile meinen Brennstoff schon ein. Ab und an braucht es etwas Brandbeschleuniger - meist liefern den die Pubertierenden 8er, um mich morgens auf Betriebstemperatur zu bringen.
    Aber geht schon ;)

    Dafür kann ich übers WE per "Slow-Cooking" den Montagsunterricht ausbraten oder in Gedanken an die Klassenarbeiten, die ich dann auf dem Schreibtisch liegen, die Flammen legen. Meist bleibt es bei roter Farbe. In Grundschulklassen grün - weil das irgendjemand als positiver definiert hatte.

    Was glaubt ihr denn, was in „normalen“ Jobs gemacht wird: volle 8 Stunden schackern ohne auch mal private Gespräche?

    Sorry - ich hab' ein paar Jahre in der Industrie gearbeitet. Da hab ich morgens eingestempelt - und nach 8 Stunden ausgestempelt. Dann war Feierabend. Kein Planen, was am nächsten Tag anliegt. Das wurde morgens zu Schichtbeginn besprochen und verteilt.
    Es war auch kein Problem, wenn man mit den Kumpels abends in der Stammkneipe versumpft ist. Dann ging die Arbeit am nächsten Tag eben etwas langsamer.

    In der Schule ist man morgens auf 120% - damit die Kids auf die Spur kommen. Und die Arbeit beginnt bereits auf der Hinfahrt. Und endet nachts vor dem Einschlafen, wenn man das Konzept nochmal ändert.

    Wer den Lehrerberuf mit einer Tätigkeit in der Industrie gleichsetzt, arbeitet nicht als Lehrer. Oder spult immer daselbe Programm ab.

    Nun - Für Mathe-Arbeitsblätter nutze ich das kostenlose LibreOffice-Draw. Das ist als (relativ unbekanntes Modul) im LibreOffice-Paket enthalten und erlaubt das Kopieren von Linien im definierten Abstand und in definierter Anzahl.

    Man kann bei diesem Programm auch grafische Vorlagen auf dem "Arbeitstisch" neben dem Formular ablegen. Auch das Einfügen und freie Verschieben von Textfeldern und Grafiken ist möglich.

    Give it a try. Kost' ja nix ;)
    Die Lernkurve ist auf jeden Fall flacher als bei LaTex.
    Wer bereits mit einem verktorbasierten Grafikprogramm wie CorelDraw gearbeitet hat, kommt schnell klar. LibreOfficeDraw ist ein (verbesserter) Klon davon.

    https://de.libreoffice.org/

    Mir ist noch immer nicht ganz schlüssig, wie die Arbeitszeiterfasung exakt ablaufen soll. Ich stelle mir das so vor, dass ich einen "Klicker" in der Hosentasche habe, der sich mit dem Programm zur Zeiterfassung im Handy verbindet. Wenn ich an den Unterricht denke - plane ich, und das ist Arbeitszeit. Das ist eventuell unfallträchtig - daher plädiere ich für einen gefahrenzuschlag.
    Wenn ich bei der Fahrt ins Schwimmbad die Planung Revue passieren lasse und dabei klicke, bin ich abgelenkt. Könnte ich die Fahrt dann eigentlich wenigstens zu 50% als Dienstreise abrechnen?
    Schwierig wird die Zeiterfassung im Gespräch mit Kollegen, wenn wir uns über den Urlaub unterhalten und mir in diesem Zusammenhang eine Aufgabenstellung für den Mathematikunterricht einfällt. Muss ich mich - damit wir uns nicht widersprechen - mit dem Kollegen ein gemeinsames klicken vereinbaren - und zählt das Gespräch darüber als Arbeitszeit?

    Wie mache ich das, wenn mir ein Schüler im Unterricht von seinem Urlaub erzählt - ist das Arbeitszeit oder Freizeit? Klick oder Klack? Wenn ein Kollege beim Gespräch über einen Schüler plötzlich einen Witz erzählt - blende ich das aus der Arbeitszeitberechnung aus?

    Wenn ich am Nachmittag meiner Frau (ebenfalls Lehrerin und daher zur Verschwiegenheit verpflichtet) von einem Konflikt mit einem Schüler berichte - sind wir beide dann "auf Arbeit" - oder haben wir den privaten Erschöpfungs-Nachmittagsschlaf aus privaten Gründen unterbrochen?

    Werde ich durch diese ständige Dokumentation und Klickerei - weil mich das brutalst nervt - am Ende dienstunfähig? Und was wäre dann gewonnen?

    Hatten wir das Kollegenbashing nicht schon oft genug? Jeder Stand hat seine Plage - und dass man/frau als Lehrkraft per Deputat besoldet wird, hat Ursache und Sinn. Mir kam nie in den Sinn, auf die KuK des Faches Musik oder Sport neidisch zu sein - zumal ich zwei Mal erlebt hatte, dass KuK des Faches Musik sich wegen der psychischen Belastung in die Frühpensionierung verabschiedet haben.

    Da liebe ich die Mathematik. Klare Struktur, klares Konzept, klare Arbeitsphasen. Wobei auch hier die Korrektur - wenn man diese ernsthaft als Leistungsüberprüfung ansieht - schwieriger ist, als manche KuK annehmen. Da gilt nämlich nicht richtig/falsch. Die Grauabstufungen dazwischen sind wichtig, um zu sehen, was die Schüler verstanden haben - und wo die Fehlerursachen liegen. Am liebsten sind mir immer die Einser-Kandidaten. Nicht, weil das meine Schätzchen sind - sondern weil die Korrektur per Abhaken schnell erledigt ist.
    Bei den anderen rechne ich jede Aufgabe nach - und habe in diesem Zusammenhang auch einem Schüler in der HSAP bei einer Aufgabe die volle Punktzahl gegeben - obwohl seine Lösung nicht dem Lösungsblatt entsprochen hat. Hier war die Aufgabenstellung nämlich nicht eindeutig - und man konnte sie auch so verstehen, wie es dieser Schüler getan hatte.

    BTW: Eigentlich müssten wir KuK der Werkrealschule ein geringeres Deputat leisten müssen - und ein höheres Gehalt als die Studienräte für Englisch am Gymnasium bekommen. Wir unterrichten als Klassenlehrer 6-8 Fächer parallel, sind Spezialisten für Autisten, Legastheniker, angehende Handwerksmeister und ständig in pädagogischen Gesprächen mit Eltern, Schulleitung und Sozialarbeit gefordert.
    Liebe KuK vom Gymnasium: You've ain't seen nothing yet. Just my 2Cents.

    Daher: Gleiches Gehalt und gleiches Deputat für alle. Da stecke ich gegen die oben genannte Forderung gerne zurück - falls wenigstens diese Minimalforderung erfüllt wird.

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