Beiträge von Aenima

    Erstens ist es doch nicht weiter kritisch mit 29 ein Studium zu beginnen, auch bei einem Neigungswandel. Im Endeffekt zählen die Schulfächer und die Schulform und dazu dann ein Fünckchen Glück bei den Stellenausschreibungen. Dein Alter hat nur eine Relevanz, wenn es um die Verbeamtung geht und die ist ja mit Mitte 30 unproblematisch.


    Zweitens ist es seit kurzer Zeit in NRW möglich als Gymnasiallehrerin in der Grundschule zu arbeiten:
    https://www.schulministerium.nrw.de/BiPo/LEO/angebote
    --> NEU - zusätzliche Hinweise zu den Bewerbungsmöglichkeiten für Lehrkräfte mit dem Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (27) auch an Grundschulen -
    Mit dem Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (27) können Sie sich auch auf Stellenausschreibungen an Grundschulen, auf Stellen der Sekundarstufe I, an Berufskollegs und an Förderschulen bewerben, wenn diese auch für andere Lehrämter geöffnet sind. Beachten Sie hierzu bitte die Formulierungen in jeder konkreten Stellenausschreibung."


    Ob der Erlass aber noch bis zum Ende deines Studiums Bestand haben wird ist eine andere Sache, ich bezweifel das eher stark. Falls du daher ein zweites Studium finanziell stemmen kannst und bereits eine Zulassung für das Grundschullehramt zum kommenden Semester hast, dann leg' los. Grundschule und Gymnasien/Gesamtschulen sind wirklich zwei komplett unterschiedliche Baustellen. Du wirst jedoch sehr wahrscheinlich von Neuem mit dem Bachelor Grundschule beginnen müssen, denn von deinen bisherigen Studienleistungen werden dir nur Teile der Erziehungswissenschaften anerkannt (GyGe-Studenten besuchen Dinge wie Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie nicht), dafür bist du aber vermutlich mit Englisch als Wahlfach komplett durch, da du es ja bereits viel intensiver als die Grundschullehrer studiert hast. Dennoch bleiben die Unterrichtsfächer sprachliche Grundbildung, mathematische Grundbildung und die o. g. Teile der Erziehungswissenschaften, in den Master kommst du so nicht rein, siehe z.B. Studienverlaufsplan der TU Dortmund:
    http://www.dokoll.tu-dortmund.…/studienaufbau/index.html
    http://www.dokoll.tu-dortmund.…rkombinationen/index.html

    Zum Thema Drittfach über ein Fernstudium kann ich dir nicht behilflich sein, aber allgemein zum Thema Drittfach/Erweiterungsfach: Seit letztem Wintersemester kann man nämlich an der Technischen Universität Dortmund wieder ein drittes, komplettes Fach studieren. Die Vorlesungen könntest du ggf. ausfallen lassen, aber das mit den Seminaren wird sich (wie du es bestimmt auch aus deinem Fach Politik/Wirtschaft kennst) ohne Präsenzstudium und Studienleistungen über Anwesenheit nicht regeln lassen: http://www.dokoll.tu-dortmund.…eiterungsfach1/index.html

    Hallo Roswitha111,


    das waren wirklich aufmunternde Worte, vielen Dank dafür. Vielleicht sehe ich es ja tatsächlich manchmal etwas zu schwarz und versteife mich zu sehr auf diese eine überaus unangenehme Erfahrung aus einer Gesamtschule mit den ESE-Jugendlichen. Dabei gibt es alternativ andere Schulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten, an denen ich noch nach dem Ref unterkommen könnte, zumal ich wohl auch eine Mangelfachrichtung studiere. Und dass du mit dem Fächerkanon Grundschule die Mittelschul- und Berufsschulstufen unterrichten darfst freut mich zu hören, dann wird es wohl doch nicht so penibel in der Praxis unterteilt. Ich hatte da analog einfach die klassische Unterteilung zwischen Sek 1 und Sek 1/2 im Hinterkopf und dass Erstere nicht die Oberstufe unterrichten dürfen, aber das ist wohl nicht miteinander vergleichbar. Dann belasse ich einfach alles weiter beim Alten und blicke dem Job wieder etwas optimistischer entgegen ;)

    Hallo Cat1970,


    vielen Dank für deine Rückmeldung. Irgendwie merkwürdig, dass man zig verschiedene Unterrichtsfächer und mehrere sonderpädagogische Fachrichtungen zur Auswahl bekommt, um dann im Endeffekt doch alles querbeet machen zu müssen. Ich habe mal kurzfristig mit ESE-Jugendlichen zu tun gehabt und das sprengt dann doch meine Toleranzgrenze. So wie manche Menschen sehbehinderte oder mehrfachbehinderte Kinder zu pflegeintensiv finden, so darf es doch auch mein gutes Recht sein mich für die pädagogische Arbeit im Bereich ESE unfähig zu fühlen und zu erklären? Ich habe bestimmte Fachrichtungen ganz bewusst nicht gewählt, wozu dann diese mehrjährigen Spezialisierungen im Studium? Ich gehe mit Rückenschmerzen doch auch nicht zum Zahnarzt, weil der theoretisch irgendetwas mit Medizin studiert hat und sich ja mal so ein bisschen in meinen Rücken reinfuchsen könnte :autsch: ? So wie ich das GL bisher mitbekommen habe scheint es absolut niemanden zufrieden zu stimmen, weder die I-Schüler und Schüler, noch die Regelschullehrer und die Sonderschullehrer, hoffentlich bleiben einige Sonderschulen auf Dauer erhalten.

    Vielen Dank für deinen Beitrag Alhimari.


    Das Ref würde ich wie angedeutet auf jeden Fall noch in NRW absolvieren, da ich hier die sichere Garantie auf einen Platz im Seminar für den Förderschwerpunkt Sehen habe.


    Wie es in fünf, sechs Jahren aussehen wird weiß niemand, unsere Dozenten (oftmals für die Hochschullehre abgeordnete Förderschullehrer) und Profs meinen zumindest, dass es noch Schulen in den Förderschwerpunkten Sehen, KME, GE, Hören und für Mehrfachbehinderte geben wird, da vielen Eltern schon bewusst sein soll, dass die Regelschulen technisch und vom Personal her absolut nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingestellt sind. Inwiefern das zutrifft....soweit ich das mitbekommen habe betrifft der Förderschulabbau hauptsächlich den FS Lernen und ESE. Aber ich kann mich natürlich auch gewaltig irren. Es wäre auf jeden Fall schon schön an einer Förderschule für den FS Sehen, KME oder GE zu landen.


    Das von dir aufgeführte Zitat hilft mir weiter, denn in diesem Fall scheint meine Kombination aus einem Fach für die Mittelstufe und einem Fach für die Primarstufe ja dieser Ausnahmereglung unterworfen zu sein aufgrund des "besonderen Bedarfs nach Blinden- und Sehbehindertenpädagogen". Ich traue es mir auch zu eine 8. Klasse an einer Förderschule in Biologie oder Physik zu unterrichten. Fraglich ist nur, ob ich das überhaupt formal mit dem Fach Sachunterricht dürfte, jetzt nicht nur auf Bayern bezogen, sondern auch allgemein auf NRW und andere Bundesländer, da es de facto ja kein Biologie oder Physik für die Sek 1 ist - aber andererseits reden wir hier auch von dem Niveau der Förderschule und nicht von dem der Real- oder Gesamtschule. Vielleicht treibt sich hier ja eine fertig ausgebildete Lehrerin herum, die Sachunterricht studiert hat und in unterschiedlichen Klassenstufen der Förderschule unterrichtet ;) ?

    Hallo zusammen ;)


    Ich bin aktuell noch Studentin in einem ziemlich frühen Semester, doch beschäftigt mich schon seit längerem eine recht wichtige Frage:


    Meine Förderschwerpunkte sind Sehen und KME, meine Unterrichtsfächer Mathematik (für Sek 1, nicht mathematische Grundbildung für die Primarstufe) und Sachunterricht (wiederum ein Fächerverbund, den man nur aus der Primarstufe kennt).


    Ich habe in meinem letzten Praktikum bemerkt, dass mir besonders die Mittelstufe und die Abschlussklassen liegen, daher weniger der Bereich der Frühförderung und Primarstufe (es ist schon okay, aber doch nicht ganz so mein Ding).


    Nun erhoffe ich mir, dass mir jemand bei den folgenden zwei Fragen behilflich sein kann:


    1.) Ich hätte eigentlich gerne Mathematik und Biologie studiert, aber leider wird Biologie nicht an meiner Universität angeboten. Daher Sachunterricht als Kompromiss wegen der biologischen Inhalte. Chemie oder Physik traue ich mir nicht zu (die Chemie-Sek-1-Lehrämter werden bei uns z.B. einfach mit in die Chemie-Vorlesung der Maschinenbauer gesteckt, so einfach geht's... :autsch: )
    --> Werde ich später nichtsdestotrotz den naturwissenschaftlichen Unterricht in den höheren Klassen der Förderschule übernehmen dürfen? Oder hält man sich da überaus regide an die Fakultas? An der Uni Hannover gibt es bspw. überhaupt keine wählbaren Naturwissenschaften, sondern nur den Sachunterricht: http://www.lehrerbildung.uni-hannover.de/159.html


    2.) Mein Partner lebt in Bayern und ich plane nach dem Studium ebenfalls in den Süden zu ziehen, da mir die Gegend gefällt und er wegen seines technischen Studienberufs an die südliche Gegend gebunden ist. Eventuell würden wir auch zusammen nach Ba-Wü ziehen. Nun heißt es einerseits im bayrischen Infoheftchen: "Aber auch in der Fachrichtung Blinden- und Sehbehindertenpädagogik besteht erhöhter Bedarf.", was ja schon einmal ganz gut ist wenn man insgesamt in Betrachtung zieht, wie vielen Lehrern das Land Bayern zum Exil in andere Bundesländer rät. Andererseits sind die Fächerkombinationen in Bayern ganz anders. Erstens studieren die nur eine sonderpädagogische Fachrichtung und dafür drei Unterrichtsfächer und zweitens ist eine Mischung aus Mathematik (für Mittelstufen) und Sachunterricht wohl nicht möglich. Im Fall Ba-Wü ist Sachunterricht an der PH Ludwigsburg und PH Heidelberg auch nicht wählbar. Könnte das nachher zu großen Problemen in der Anerkennung führen? Ich würde das Ref in NRW machen, da mir keine Seminare für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik in Bayern und Ba-Wü bekannt sind und ja seit neuestem dort wohl auch Schnitte für das Ref eingeführt werden sollen.


    Ich bedanke mich für jegliche Ratschläge :)

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