Beiträge von Trapito

    Immer wieder interessant zu lesen, was manche Leute hier von sich geben.
    Für mich - um diese Uhrzeit - bitte Chips.
    Und ein Sofa. :sofa:


    meike: Du bist nicht gemeint.

    Immer wieder interessant zu sehen, dass manche Leute sich ständig genötigt fühlen, sich mit Schwachsinn wie "Für mich Chips" an Themen zu beteiligen, zu denen sie vorher noch kein Wort gesagt haben. :uebel:
    Das hat auch mit dem Thema nichts zu tun, man kann jede Woche dasselbe beobachten. Wie machst du das? Durchsuchst du regelmäßig das Forum nach Themen mit möglichst vielen Antworten und schreibst dann blind "Chips" in deinen Beitrag? Oder verfolgst du einfach Mikael und wartest auf den passenden Moment, einen seiner Beiträge mit "Chips" zu kommentieren?

    Willi in der Elpbphiharmonie ist etwas anderes. Willi ist einer der vielen Tests wie inklusionswillig unsere Gesellschaft wirklich ist. Da geht es [...] eher darum, ob wir bereit sind unseren Kunstgenuss, ein Luxusgut, zur Freude von jemandem anderem stören zu lassen. [...]

    Du schreibst es ja wörtlich selbst: Es geht darum, ob wir bereit sind, auf unsere Freude (für die wir Geld und Zeit gegeben haben) für jemand anderen, den wir nicht kennen, egal ob behindert oder nicht, zu verzichten. Antwort: Nein.

    Der Römer hat Recht: "Von §32 gedeckt sind auch Maßnahmen, die Verletzungen des Hausrechts abwehren sollen (BGH StV 1982 219, 220; OLG Düsseldorf NJW 194 1971; 1997 3383, 3384). Hier ergibt sich die Schutzwürdigkeit bereits daraus, dass das Hausrecht von der Verfassung in Art. 13 GG als ein zentrales Grundrecht anerkannt ist (Erb MK Rdn. 83)."


    Hab ich irgendwo gefunden.


    Aber es kann doch nicht sein, dass ich straffrei bleibe, wenn ich einen Schüler aus der Klasse trage und der sich beschwert. (Wie gesagt, alles nur theoretisch. Praktisch will ich diese Art des Umgang ohnehin nicht in der Nähe einer Lehrer/Schüler-Beziehung wissen).

    Nun streitet doch nicht so fies.
    Jeder wird zustimmen, wenn man sagt, dass gerade die Tatsache, dass man "niemals wirklich frei" hat, in gewisser Form belastend ist.
    Niemand wird bestreiten, dass einige andere (akademische) Berufe in ähnlicher Weise belasten.
    "Überstunden" im Handwerk, die ich (egal wie viele es sind), mit der Heimfahrt aber hinter mir lasse, sind damit nicht vergleichbar.
    Das ist auch das, was ich wirklich etwas misse: Den Hammer fallen lassen und nicht vor 8 Uhr am nächsten Tag an die Arbeit denken.
    Überall gibt es Vor- und Nachteile.


    Gut, jetzt sind wir uns alle einig. Das ist gerade nochmal gutgegangen. :liebe:

    Das ist ja herrlich :D
    Da war ich wohl nicht ganz bei mir. Ich möchte aber gleichzeitig vorschlagen, diese Schreibweise im Forum beizubehalten.



    Ich habe aber auch noch einen Tipp für OT: Wer krank ist, ist krank! (und bleibt zu Hause). Gerade als Ref ist einem das oft unangenehm. Leider habe ich den Tipp in dieser Woche wieder selbst nicht befolgt. Ich war Dienstag nicht in der Schule, weil alle Stunden ausgefallen sind (Praktika), morgen ist mein freier Tag und heute war ich dick krank und trotzdem in der Schule. Ich wollte nicht einer von .... diesen Leuten sein. :angst:

    Mit dem Argument kann man die Teilhabe behinderter Kinder in der Unterstufe von Gymnasien oder weiterführenden Schulen somit verbieten. Denn während der normale Schüler das Bruchrechnen lernt, soll der behinderte Schüler seinen Zahlenraum erweitern. Er erfüllt somit keine Voraussetzung.


    Mikail spricht da einen korrekten Punkt an.

    Die "Behinderten" in der Unterstufe am Gymnasium sind aber auch nicht da, um einen normalen Schulabschluss anzustreben. Dafür gäbe es nämlich Zugangsvoraussetzungen.
    Praktisch wird es aber auch hier so gehandhabt, dass sich ein betroffener Schüler, der sich (trotz Inklusionshelfer) nicht benehmen kann, vor die Tür gesetzt wird bzw. sowieso nicht immer im Klassenverband unterrichtet wird.


    Wer ist denn jetzt eigentlich für oder gegen Inklusion? Ich habe den Überblick verloren. :staun:

    OT: gibt es denn in NRW keine Vorgaben, dass mündliche Noten genauso (transparent) gemacht werden müssen wie schriftliche??

    Selbstverständlich. Aber besagter Kollege unterrichtet an einer Realschule in einer sozial schwachen Gegend in einer Stadt am Rande des Ruhegebiets. Und wenn der damit auf die Nase fallen soll, dann müssten Eltern mal genauer nachfragen, aber das tut dort niemand.

    Als Ex-Bayer frage ich da fassungslos: Echt jetzt? Und da kommt nie mal einer und fragt, wann Du welche mündliche Einzelnote wie ermittelt hast? Naja, scheint auch zu gehen..

    Leider ja :( Zitat: "Die bekommen die schriftliche Note. Wenns unklar ist und der ist 'n Arsch, dann die schlechtere, wenn der sich benimmt, dann die bessere." So hat jeder seine Art, seinen Job auszuüben :traenen:



    Zitat von fossi74

    Versteh ich jetzt nicht. Die TE ist doch Lehrerin geworden, oder?

    Ja... deshalb ja die Glückwünsche. Nicht gut? :angst:

    Hallo und Herzlichen Glückwunsch zur Stelle!


    Meine Tipps:


    1. Du hast die Prüfung bestanden und hast nun eine gute Stelle, niemand tut dir etwas. Solange du kein Gesetz brichst, kann dir nichts mehr passieren. Die ersten Jahre werden etwas "stressig", das bedeutet für dich als Lehrer aber nicht, dass dir irgendetwas passieren könnte. Du wirst nicht entlassen, wenn du ein Projekt nicht beendest, du landest nicht auf der Straße, wenn die Firma pleite geht, deine Stelle wird nicht wegrationalisiert. Deine Familie ist versorgt. Ich glaube, es ist wichtig, sich das klar zu machen, denn das nimmt einen Teil von diesem permanent gefühlten Stress.


    2. Ich habe inklusive Ref. an 4 Schulen mit einer vollen Stelle gearbeitet: Alle kochen nur mit Wasser. Alle haben Fragen, niemand ist überall Experte, viele aber auf ihrem Gebiet. Mein wichtigster Tipp ist also: Frag die netten Leute, falls du etwas wissen möchtest. Selbst der fieseste unnahbare alte Sack will eigentlich nur ein fröhliches Leben und ist nicht immun gegen Freundlichkeit und das gute Gefühl, wenn er jemandem helfen kann, der aufrichtig ist. Fragen, Fragen, Fragen, Fragen. Und sobald man kann: Hilfe anbieten, auch ungefragt. Wenn ich beispielsweise gutes Material erstellt habe, teile ich es ungefragt mit den Kollegen, das kommt gut an und bringt mir ebenfalls Vorteile (in Form von Material und hilfsbereiten Kollegen).


    3. Material: Ich habe eine andere Meinung als viele hier. Ich bereite alles, was ich tue, so gut vor, wie es nur eben geht, und speichere es in Microsoft OneNote. Im zweiten Durchgang fällt damit das meiste der Arbeit weg, im dritten und vierten geht es darum, die Reihen und Materialien zu verbessern, dann kann man ergänzen und neu erstellen, wenn man möchte. Mein Tipp: Erstelle (oder tausche oder kaufe) hochwertiges Material, damit du das berechtigte Gefühl hast, du hättest etwas erschaffen, das du "mal wieder" (womöglich noch sehr häufig) mit Freude gebrauchen kannst. Nichts ärgert mich mehr, als eine Stunde hinzurotzen, von der ich weiß, dass ich sie nicht wieder halten will.


    4. Schließe "Freundschaft" mit den Sekretärinnen und dem Hausmeisterteam. Sei um Himmels Willen nicht überheblich bei den Sekretärinnen.


    5. Der Klassiker: "Erst Streng, hinterher Zügel locker lassen". Es stimmt. Gerade in der Sek I. Lass dich nicht verarschen. Bestehe auf einen ordentlichen und ruhigen Arbeitsplatz. Wenn du dich auf Machtkämpfe einlässt, dann gewinne sie auch 8) (Informiere dich vorher bei der Schulleitung, wie die zu welchen Maßnahmen steht, das spart eventuell Ärger). Schüler verwechseln Freundlichkeit oft mit "der Unterricht ist nicht so wichtig", das kann fatal sein. Streng und Transparent hat es für mich in der Sek I gebracht. Informiere dich bei Zeiten über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Es hilft in Diskussionen um pädagogische Maßnahmen sehr, wenn man weiß, wovon man redet ("Das dürfen Sie aber nicht", "Nachsitzen ist doch verbooooten" etc.)


    6. Sag den Kollegen, die du neu kennenlernst, dass du "mit Namen" nicht so gut bist. Sie werden dir verzeihen, wenn du ihren vergisst. Wenn du sie ein zweites Mal triffst und ihren Namen nicht kennst, dann frag nach! Beim dritten oder vierten Mal wird es nämlich peinlich. Informiere dich vorab über DU- und Sie-Regelungen. An unserer Schule ist das ein echt blödes Thema, mit dem man sich unbeliebt machen kann.


    7. Strahle Freude am Job und Zuversicht aus, aber sei keiner von den jungen besserwisserischen ehemaligen Refs, die erstmal alles ändern wollen. Selbst wenn du damit Recht hast, machst du dich sehr schnell sehr unbeliebt.


    8. Spring nicht gleich auf, wenn es Aufgaben zu verteilen gibt, es sei denn, sie interessieren dich wirklich. Du bekommst auch so noch genügend zu tun.


    9. Ich notiere Noten mit Tapucate (Android), früher mit einem anderen Programm. Ich kenne aber viele Kollegen, die einfach gar keine mündlichen Noten geben und am Ende schätzen. Den Unterrichtsinhalt der einzelnen Klassen wirst du dir ganz gut merken können. Und wenn du dich mal vertust, macht doch nichts, s. Punkt 1.


    10. Für mich war wichtig: Ich möchte, dass Schüler und Eltern wissen, dass ich auf ihrer Seite bin. Nicht in jedem Punkt natürlich, aber am Ende möchte ich, dass die Kinder gerne zu mir kommen (damals in der Sek I) und dass auch die Eltern wissen, dass mir das Wohlergehen und der Erfolg ihrer Kinder am Herzen liegt. Ich habe festgestellt, dass es helfen kann, ihnen das einfach genau so zu sagen (den Eltern!, bei Kindern wirkt das oft lächerlich).


    11. Das Zeitmanagement: Bei aller freien Zeiteinteilung: Setze dir feste Arbeitszeiten! Lies nicht vor dem Fernseher auf der Couch Dienstmails (ich mache es leider häufig so :( ). Wenn du nicht mehr kannst und die Stunde für den Folgetag aber noch fehlt, pff, macht doch nichts. Nach einem Jahr etwa macht dir das keine Sorge mehr, weil du genug im Petto hast, um ne sinnvolle (Rechtschreibung, Sprachgebrauch, soziales Miteinander, etc. etc.) Stunde spontan zu machen. Arbeite nach bestem Gewissen, aber denk daran: Du kannst nicht alle retten! (auch nicht mit 70 Stunden/Woche) :staun:



    Ich wollte das schon immer mal sagen: Viel Glück und Freude im besten Job der Welt! :geschenk:

    Tja und die Realität ist auch so, dass man im Lehrerforum aufeinander herumhackt und sich gegenseitig mit seiner Besserwisserei eins über die Rübe zieht statt darüber nachzudenken, wie man es denn machen könnte. Genau so stelle ich mir Inklusion vor.


    ......


    Ich habe keine Lösung, aber einfach stammtischmäßig drauflos zu wettern bringt uns in der Diskussion bestimmt nicht weiter.

    Hast du dich beim Thema verklickt? Hier läuft doch alles ganz gesittet ab. Wirklich.



    Zitat von Pikacht

    Ich fand den Artikel über Willi sehr berührend. Es ist offenbar ein wirklich ganz besonderes Kind, .....

    Genauso besonders wie jedes andere Kind. Für die Eltern noch etwas mehr, für fremde Leute, die im Saal daneben sitzen, noch etwas weniger.

    1. Die Elbphilharmonie wurde mit Steuergeldern gebaut.

    Eben!



    Zitat von Mikael

    Warum sollte ein geistig Behinderter deshalb nicht ein reguläres Konzert besuchen sollen?

    Soll er doch. Wie alle anderen auch. Und wenn er die Veranstaltung stört, wieder gehen, wie alle anderen auch, oder? :aufgepasst:



    Zitat von Mikael

    Steht das Recht auf "ungestörtes Musikhören" über dem "Menschenrecht auf Inklusion"?


    Es ist ein EU-Recht, wie der Krümmungsgrad von Bananen oder die Höchstgeschwindigkeit bei Mopeds.



    Wirklich, du hast ja Recht, ein bisschen. Aber ganz ehrlich, was wäre, wenn du vom Konzert, auf das du dich gefreut hast (und für das du viel Geld bezahlt hast), nichts mitbekommst, weil neben dir einer pausenlos schreit? Würde dich das nicht stören? Wäre es nicht fair, wenn dann jeder schreien dürfte, wie er möchte? Wäre es nicht fair, wenn man nicht schreien möchte, wenigstens vorher darüber informiert zu werden?

    Inwiefern?


    Meinst du, dass Milliarden für eine Philharmonie ausgegeben werden? Das ist wirklich ohne Worte. 8)


    Ansonsten: Heißt Inklusion, dass alle anderen, die viel Geld für ihre Karte ausgegeben haben, unter den Verhaltensweisen von einem Kind leiden müssen? Oder heißt Inklusion, dass alle gleich behandelt werden? Oder, dass alles getan wird, damit jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten seine Leidenschaften voll ausleben kann?


    Wenn ich mir vorstelle, dass ein Kind im Nachbarsitz den ganzen Rigoletto durch lautes Schreien begleitet, kann ich schon beide Seiten verstehen.... und weiß nicht, ob ich mich dafür schämen soll. :angst:

    Egal, worum es geht, wir fassen AUF GAR KEINEN FALL einen Schüler an, sonst sind wir mit einem Bein in der Arbeitslosigkeit.
    Absolute Ausnahme: Wenn körperliche (!) Gefahr für uns selbst oder einen anderen Schüler besteht.


    So in etwa habe ich das auch gelernt :ohh:



    Der Schulleiter übt Hausrecht aus, nicht der Lehrer im Zimmer. Und Notwehr ist das auch nicht.


    Wenn ein Schüler ausflippt, kann man allenfalls die Polizei bzw. den Notarzt rufen. Wegen Trotzanfall jemanden rausschleppen geht auf gar keinen Fall.
    Und damit meine ich nicht, dass es keine Situation gibt, wo sowas nicht mal vorkommen kann, sondern dass körperliche Züchtigung verboten ist und einen so ein Verhalten in Teufels Küche bringen kann.
    Es ist schlicht falsch, was der Fortbildner erzählt.


    "Jede Lehrkraft vertritt in ihrem Bereich den Schulleiter oder die Schulleiterin in der Ausübung des Hausrechts." §23 ADO


    Es geht lediglich darum, einen Schüler aus dem Raum zu verweisen, der dort sitzen bleiben möchte. Ohne dass jemand ausflippt oder gefährlich ist.
    Mir wurde versichert, dass die Polizei in solchen Fällen nicht kommt.
    Gezüchtigt soll der ja nicht werden, nur ..... also...... rausgeschleppt :D


    Aber ich glaube, du hast Recht, das ist nicht so wirklich Notwehr.

    Ihr habt ja Recht, Arbeitszeit ist nicht gleich Arbeitsbelastung. Die kann man eben nur sehr schwer objektiv messen. Und Nicht-Lehrer werden kaum einsehen, dass unsere Arbeitsbelastung besonders hoch ist. Ich finde auch, dass die ständige Präsenz belastend sein kann und dass die ständigen Arbeitsgespräche und auch die Planung, die häufig nebenbei (im Auto auf dem Heimweg, manchmal abends) passiert, kaum zu erfassen ist. Es ist nur erstmal ein Versuch, die reine Zeit zu messen. Vielleicht lerne ich etwas dabei. Macht doch auch mit, kostet ~ 15 Sekunden pro Tag.


    Kurz: Fossi hat m.E. Recht, die Möglichkeit, als Lehrer eine "echte" Stundenaufstellung zu machen, ist doch arg begrenzt, zumindest wenn man in den Freistunden nicht so ein offenbar sehr gutes Zeitmanagement hat wie Trapito.


    Oh nein, daran ist unser wirklich gutes Stundenplaner-Team schuld. Ich habe bei einer vollen Stelle nur drei Springstunden (im 1. Halbjahr zwei) und dafür habe ich immer mehr als genug Arbeit in der Tasche.

    Hi,


    ich besuche zur Zeit eine Rechtsfortbildung. Der Leiter der Veranstaltung ist eigentlich kein Jurist sondern ein Lehrer.


    Die Frage war ein Klassiker: "Was tun, wenn ein Schüler den Raum verlassen soll, sich aber weigert?"


    Der Leiter bezog sich in seinen Erläuterungen auf das Hausrecht, das man als Lehrer im Raum ausübt (kann ich nachvollziehen) und auf den Notwehrparagraphen, der einem das Recht auf Gewalt zubilligt, um sich (oder sein Recht) zu schützen. Er folgerte daraus, dass es in Ordnung ist, (evtl. nachdem man einen oder zwei Kollegen zur Hilfe geholt hat), dem Schüler anzudrohen, ihn mit körperlicher Gewalt aus der Klasse zu befördern. An seiner Schule wird das wohl auch so gehandhabt und das wohl effektiv (was ich wohl glaube).


    Aber abgesehen davon, dass ich mit dem ganzen Thema "körperliche Gewalt" in meinen Klassen nichts zu tun haben möchte und den Schülern auch nicht vorleben möchte, dass ich durch so etwas Probleme löse, kann ich mir auch einfach nicht vorstellen, dass diese Maßnahme irgendwie rechtens sein könnte.
    Ich bin auch kein Jurist, aber meines Wissens nach gilt das mit der Gewalt nur, wenn man sich in unmittelbarer Gefahr befindet und muss auch angemessen sein. Nur weil da jemand nicht gehen will, kann ich doch keine Gewalt anwenden. Von möglichen Folgen, falls jemand verletzt wird, will ich gar nicht anfangen.


    Hat jemand eine Meinung dazu?

    Hallöchen,


    nach mehreren Diskussionen um die Arbeitszeit hatte jemand im Forum vorgeschlagen, jeder sollte mal für eine gewisse Zeit seine eigene Arbeitszeit genau dokumentieren.... und wird sich wundern. Ich mache das mal für ein paar Wochen, vielleicht findet das jemand interessant oder macht das auch (was ich interessant fände).


    Anregungen und Kritik (vielleicht mache ich Fehler oder verrechne mich) sind willkommen. Gemeinheiten aber nicht :angst:


    Ich notiere die Arbeitszeit am Schreibtisch ganz genau. Pausen ziehe ich ab, es sei denn, ich hole mir nur mal ein Glas Wasser oder bringe welches weg, dafür wird sich kein Arbeitnehmer ausstempeln.
    Die Arbeitszeit in der Schule notiere ich vom Betreten bis zum Verlassen des Schulgebäudes. Bevor jemand auf die vielen Pausen hinweist: Wir haben keine 5-Minuten-Pausen, in den großen Pausen habe ich Aufsicht, sorge im Raum für Ordnung oder bereite den neuen vor, wechsle Raum und sogar Gebäude, führe dienstliche Gespräche und bin für die Schüler da. Wem erzähle ich das? Sollte wirklich mal ein paar Minuten nichts los sein, so denke ich, dass der Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft auch mal zum Brötchen greift oder aus dem Fenster sieht. Freistunden nutze ich, wenn irgendwie möglich, für die Unterrichtsvorbereitung oder sonstige Arbeit.


    Woche 1: 7 Stunden (und deren Vorbereitung) sind ausgefallen, gefühlt war das eine sehr entspannte Woche, was sich auch in den Daten deutlich zeigt.



    In der Schule Gesamt in der Schule Schreibtisch Gesamt am Schreibtisch Arbeitszeit in Zeitstunden Gesamtstunden im Halbjahr Sollstunden nach Gesetz
    Montag 5,50 5,50 1,70 1,70 7,20 7,20
    Dienstag 2,00 7,50 1,00 2,70 10,20 10,20
    Mittwoch 3,66 11,16 0,25 2,95 14,11 14,11
    Donnerstag 0,00 11,16 3,50 6,45 17,61 17,61
    Freitag 7,25 18,41 0,25 6,70 25,11 25,11
    Samstag 3,75 22,16 0,00 6,70 28,86 28,86
    Sonntag 0,00 22,16 1,30 8,00 30,16 30,16 41,00

    Nein. Ich habe einen Lehplan, der mir vorgibt, was erreicht werden muss. Ich habe ein Lehrbuch, welches didaktisch aufbereitet sein soll und als Lehrbuch zugelassen ist. Und ich habe Prüfungen, die abprüfen, ob die erwarteten Lernziele erreicht wurden.


    Habe ich Schüler in Klassen, nicht den erwarteten Parametern entsprechen, kann ich daran nichts ändern. Noch gibts halt kein BGB oder HGB in leichter Sprache :victory:


    Noch hat die Inklusion auch noch nicht die Berufsschulen erreicht und deine Schüler haben alle einen Realschulabschluss.

    Ich gebe dir Recht damit, dass viele Dinge nicht so laufen, wie sie sollten. Viele Probleme werden nicht oder völlig falsch angegangen, ein Grund ist auch, dass die Leute, die dafür die Verantwortung tragen, selbst nicht in der Schule mit den direkten Folgen zu kämpfen haben. Auch die Frustration verstehe ich. Aber einige Statements klingen frustrierter als sie sein müssten.
    Von deiner Facebook-Seite:


    Zitat von Der Realschullehrer

    Keiner sagt uns, wie Binnendifferenzierung funktionieren soll

    Doch, natürlich. Binnendifferenzierung ist seit Jahren ein großes Thema im Lehrerberuf und gehört in jedem Seminar zur Ausbildung. Wenn deine Ausbildung zu lange zurückliegt, bilde dich fort. Der Bezirk bietet Fortbildungen an (falls nicht, Bedarf anmelden), die Gewerkschaften bieten Fortbildungen an (falls nicht, Bedarf anmelden), die Schulen selbst können dazu Fortbildungen und pädagogische Tage initiieren.
    Wann war denn deine letzte Fortbildung zu diesem Thema?
    Bevor mir jemand mit der Arbeitsbelastung kommt, für Fortbildungen kann man, wie ihr wisst, freigestellt oder abgeordnet werden, bei einer SchiLF entfällt der Tag.



    Zitat von Der Realschullehrer

    InDifferenzierungsstunden werden schwächere Schüler in Mathe, Deutschund Englisch aus dem Klassenverbund herausgeholt und von einemzweiten Lehrer gefördert (Wenn nicht wieder ein Lehrer krank wurdeund kein Ersatz da ist, wie so oft.).

    Ist doch super, sind die Stunden übrig, um eine zweite Lehrkraft einzusetzen? Prima.
    Dass Kollegen krank werden und keine Vertretung zu finden ist, hat mit der Sache an sich nicht viel zu tun, sondern wird wohl eher erwähnt, um deiner allgemeinen Frustration Ausdruck zu verleihen.




    Zitat von Der Realschullehrer

    ImSchuljahr 2017/18 sollen wir in Klasse 7 mit derBinnendifferenzierung beginnen.


    Woas? Ist ja wirklich krass.... Krass, dass Kollegen immer noch meinen, Binnendifferenzierung wäre dieses moderne Übel, zu dem man verpflichtet wird, wenn die doofen und die schlauen Kinder in einer Klasse sitzen.
    Starke Differenzierung gehört zum normalen Unterricht. Das Problem ist nicht, dass man differenzieren muss, sondern, dass man diese Tatsache erst vor kurzer Zeit eingesehen hat und nun die entsprechenden Mittel (Stellen, Entlastung, Hilfsangebote) nicht zur Verfügung stellt. Wer hat denn in den letzten 5 Jahren einen Kurs gesehen, bei dem man guten Gewissens gar nicht differenzieren kann?


    Ich differenziere in LKs (andere Aufgabenstellung, kleine Hilfen, Hilfekärtchen ,Zusatzaufgaben, komplett andere Herangehensweise, hier und da! Nicht immer alles!) und differenziere in Flüchtlingskursen, in denen Abiturienten mit Menschen zusammensitzen, die noch niemals eine Schule besucht haben. Ich ahne den Einwand: Nein, ich bewege mich ganz grob im Rahmen meiner vorgegebenen Arbeitszeit.



    Zitat von Der Realschullehrer

    Erstim Januar 2017 wurde uns eine 30-seitige Noten- undVersetzungsordnung ausgehändigt. Die Komplexität dieser Verordnungwird uns noch viele Stunden in den Notenkonferenzen beschäftigten.Einige Kollegen sind beim Lesen der Verordnung in hysterischesGelächter ausgebrochen.

    Aha, 30 Seiten Informationen zu den neuen Bedingungen an eurer Schule. Und die Reaktion ist "hysterisches Gelächter", so kommt man weiter.





    Zitat von Der Realschullehrer

    Niemalswürde man auf die Idee kommen, Fußballer aus der Bundesliga,Kreisliga und Regionalliga gemeinsam gleichzeitig zu trainieren. Inder Schule sollen wir dies mit der Binnendifferenzierung aber tun.Wie das genau geht, sagt uns niemand.

    Fußballer befinden sich auch nicht in der Schulausbildung, sondern gehen einem Beruf nach. In Betrieben sitzen IT-Fachkraft und Reinigungskraft auch nicht in derselben Fortbildung, der Vergleich ist doch Unsinn. Alle Menschen in unserem Land werden mit dem Ziel unterrichtet, eine bestimmte Qualifikation in Form von Fähigkeiten und Kenntnissen zu erlangen, für gewöhnlich bescheinigt durch einen Schulabschluss. Da bleibt es nicht aus, ihnen im groben Rahmen sehr ähnliche Dinge beizubringen. Wenn du gar nicht differenzieren willst, brauchst du Klassen, die kleiner sind als 2 Leute. Zum letzten Satz s. Zitat 1 --> Fortbildungen




    Zitat von Der Realschullehrer

    Wobeiich ausgebildeter Realschullehrer bin und nicht Hauptschullehrer!


    Und jetzt?




    Aberwie soll das aber im selben Klassenzimmer zu selben Zeit gehen? FünfSchüler bekommen G-Aufgaben, die anderen 25 machen die M-Aufgaben?

    Zitat von Der Realschullehrer

    • Aberwie soll das aber im selben Klassenzimmer zu selben Zeit gehen? FünfSchüler bekommen G-Aufgaben, die anderen 25 machen die M-Aufgaben?


    •Allemachen brav ihre Aufgaben zu selben Zeit, dann gibt es für jedenseine Lösungsblätter zum Kontrollieren. Was dann auch alle bravtut.


    Du tust so, als würden die Schüler an unterschiedlichen Themen arbeiten. Wie wäre es, wenn die einen Aufgaben aus den anderen hervorgehen oder eine natürliche, weitergehende Fragestellung behandeln?
    Wieso denn für jeden seine Lösungsblätter? Besprich die Aufgaben doch einfach ordentlich.
    Es ist doch totaler Unsinn anzunehmen, dass schwächere Schüler sind auch von der Beschäftigung mit schwierigeren Aufgaben (z.B. mit Hilfestellung in der Besprechung) profitieren können.





    • Gibtes zwei Klassenarbeiten mit verschiedener Bewertung?


    Zitat von Der Realschullehrer

    • Gibtes eine Klassenarbeit und zwei Bewertungen? Messe ich also dieKlassenarbeit mit zweierlei Maß?
    • Machtjedes Fach das anders? Ist die Note 2 auf G dasselbe wie Note 3 aufM?
    • Verstehendas die Eltern? Bekommen sie beide Niveaus zu sehen?


    Wie wäre es, ihr würdet das einfach mal im Kollegium besprechen und ein entsprechendes Konzept anbieten. So schwer ist es nicht, eine Klassenarbeit zu differenzieren.






    Zitat von Der Realschullehrer

    InFortbildungen werden wir an Nachmittagen einige Stunden lang auf dieInklusionsschüler vorbereitet. Wir bekommen die verschiedenen Formender Behinderungen erklärt und auf was wir achten sollen. Umsetzenkönnen wir das allerdings nicht.

    Warum nicht? Mach noch ne Fortbildung. Fordere Fallbeispiele. Geht gemeinsam in den Unterricht. Ihr seid doch alle Pädagogen, stellt euch doch nicht so d....ungeschickt an.




    Zitat von Der Realschullehrer

    Schülerweigern sich teils mit deftigen Worten oder Gesten mit denInklusionsschülern zusammen zu arbeiten oder neben ihnen zu sitzen.



    Pubertierende 7. und 8.Klässler stehen selten in den Pausen bei den Inklusionsschülern. Und niemals wird mit ihnen geflirtet.


    Genau deshalb ist Inklusion richtig. Obwohl... in der Bahn kann man sich ja auch einen anderen Platz suchen. Und im Supermarkt nimmt man eben die andere Kasse. Und wenn der Behinderte die Waren nicht schnell genug einräumt, verdreht man halt die Augen und beschwert sich vielleicht ne Runde beim Filialleiter. Ach, es ist schon nervig mit diesen Leuten, die stören und sind langsam und so.


    Nein, das ist gegen keinen Kollegen gerichtet, wirklich nicht. Und ich fände es auch super, wenn jeder normal wäre und gut arbeiten und verstehen würde. Aber nach der Schule treffen meine Schüler im Arbeitsleben wieder auf diese fiesen Inklusionsleute. Dann habe ich ihnen vielleicht beigebracht, mit denen zusammenzuarbeiten und die als Menschen zu behandeln.

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