Beiträge von SchmidtsKatze

    Wenn dich das so sehr stört, möchtest du an dieser Schule weiterhin arbeiten?

    Wie ich bereits schrieb, hat mich diese Situation, die ich heute erlebt habe, ganz stark ins Grübeln gebracht.


    Ich arbeite unwahrscheinlich gerne an der Schule, aber diese Rückständigkeit geht mir maßlos auf die Nerven. Glaube muss nicht so alt sein wie der Herrgott persönlich.



    PS:

    Die Frage war rhetorisch

    Rhetorische Fragen kapiere ich nicht, wenn ich mich gerade maßlos aufrege, weil ich mich in meiner Freiheit eingeschränkt fühle.

    Ist die Kirche heute tatsächlich noch so sehr gegen "wilde Ehe"?

    Scheinbar schon. Vor allen Dingen die stark evangelikal ausgerichteten Freikirchen sind da oft päpstlicher als der Papst.
    Der springende Punkt ist es ja, dass die Frau meinte, einige Mitglieder der Schule würden es inakzeptabel finden, dass ich mit meinem Freund zusammenlebe und wir unverheiratet sind.
    Welcome back to the 1960s!

    Alles in Ehren:
    Aber warum muss mein Freund, mit dem ich ja diese verfluchte Ehe vollziehen soll, überhaupt christlich sein? Der arbeitet doch da gar nicht!?


    Es geht mir nicht darum, dass wir nicht irgendwann mal kirchlich heirate. Aber warum muss mir die Arbeit das vorschreiben, ob, wann und wie ich das mache?
    Es will mir nicht einfallen, warum das so sein muss.



    Mich wundert, dass das bei dir kein Thema bei der Einstellung war, wenn es tatsächlich ein Thema von Bedeutung sein sollte.

    Das verstehe ich ja auch nicht. Es ging um mein Verständnis vom Christentum (Es sind unterschiedliche Konfessionen und Glaubensrichtungen im Kollegium vertreten) und ob ich mich in der Lage sehe, ne kleine Andacht zu leiten und Platz für Glaube und Glaubensfragen im Schulalltag zu schaffen. Kein Problem, dachte ich.


    Was mir heute passiert ist, empfinde ich als übergriffig.

    Naja, die Frau ist Gründungsmitglied und ehem. Schulleiterin... Als Sittenhüterin saß sie auch im Bewerbungsausschuss.


    Das macht die Sache doch etwas brisant.
    @DeadPoet, daher hat sie auch noch irgendwie Einfluss auf die Leitungsebene.



    Ich werde morgen einfach nachfragen, was passiert, wenn ich nicht demnächst heiraten werde und eventuell ein Kind bekomme.
    Dann bin ich ganz sicher, was mich da erwartet und kann gegebenenfalls nach der Probezeit gehen.

    Eigentlich finde ich es total toll an der Schule:


    Ich bin Klassenlehrerin, habe wunderbare Kollegen und mit meinen Klassen komme ich gut zurecht. Kurz: Es macht mir unheimlichen Spaß dort zu arbeiten und auch die christliche Ausrichtung der Schule als Schule für alle mit einem Glaubensangebot (wir haben auch muslimische und konfessionslose Schüler) finde ich gut.


    Aber diese Aussage ist mir echt sauer aufgestoßen. Dafür bin ich eindeutig zu selbstbestimmt und freiheitsliebend.

    Ja, ich teile ja deren Moralvorstellung. Nächstenliebe und Gottvertrauen haben nichts, aber auch gar nichts mit meinem Beziehungsstatus zu tun. Und die Beziehung zu meinem Partner ist auch nicht schlechter, nur weil er nicht an Gott glaubt. Mein Glaube ist wichtig für mich und evtl. Für meine Kinder, aber meinen Partner zwinge ich nicht dazu.


    Die Frage ist an dieser Stelle, was ist echte Moral und was ist Scheinmoral.


    Für mich hat es keinen moralischen Mehrwert, ob ich einen Trauschein habe.
    Dass mein Partner und ich uns ewig treu sind, hingegen schon.



    Ich wurde weder mündlich noch schriftlich auf eine solche Unterklausel hingewiesen.

    Das Interessante ist, dass wenn die Landeskirche oder ein Bistum dein Arbeitgeber ist, dann dürfen die so Einiges von dir verlangen.


    Aber da dem nicht so ist, finde ich es nicht gerechtfertigt. Abgesehen davon, dass davon vorher NIE die Rede war.


    Es ist ein richtig bescheidenes Gefühl, das sich bei mir breit macht. Ich bin gerne Christin, aber ich bin auch gerne selbstständig und progressiv in meiner Geisteshaltung und lasse mir da ungern reinreden: Nicht von meinen Eltern, nicht von meinem Partner, nicht von meinen Freunden. Von meinem Arbeitgeber erst recht nicht.

    Ist dir denn irgendetwas "angedroht" worden oder ist es eher das ungute Gefühl, dass du dich gegängelt fühlst?

    Es ist viel mehr das Gefühl, dass mein Arbeitgeber so gravierend nicht nur in mein Leben einschreiten will, sondern auch über das meines Partners.

    Es handelt sich aber um einen christlichen Träger, oder?

    Ne, es ist eine ökumenische Schule in freier Trägerschaft.



    Muss man nicht, auch im Jahr 2019, damit rechnen, dass so etwas gefragt und auch erwartet wird

    Ich weiß nicht, aber das hätte ich schon gerne vor dem Unterschreiben des Vertrages gewusst, dass nicht nur ich, sondern auch mein Partner, der ja vielleicht ein Ex-Zeuge Jehovas oder ein Muslim oder ein Pastafari ist, christlich sein muss. Finde ich den absoluten Scherz.

    Sag mal, hast Du wirklich noch nie was davon gehört, wie sogenannte Tendenzbetriebe nicht nur das Arbeitsrecht, sondern auch Grund- und Menschenrechte sehr großzügig auslegen dürfen?

    Gehört hatte ich davon, geglaubt habe ich es nicht.


    -> Ich finde, es ist ein Zeichen des Herrn, dass ich da wohl mal meine Entscheidung überdenken sollte, um es im christlichen Duktus auszudrücken. Zumindest ist es das, was ich aus dieser Begegnung jetzt gezogen habe.

    Sind die "Erziehungsgrundsätze und Bildungsziele der Schule" irgendwo schriftlich festgehalten?

    Ja, aber sowas steht da natürlich nicht drin. Ob es im allerweitesten Sinne so ausgelegt werden kann, wage ich nicht auszusprechen.

    in meinem Arbeitsvertrag ist es so vage formuliert, dass ich daraus keine Schlüsse ziehen kann.
    Da hatte ich gleich als Erstes nachgeguckt.


    Da steht als möglicher Kündigungsgrund so was drin wie „wenn der Arbeitnehmer schwer gegen die Erziehungsgrundsätze und Bildungsziele der Schule verstößt."


    Ich finds so irre.

    Wann und mit wem du lebst/wohnst/Geschlechtsverkehr hast/heiratest/in die Kirche gehst/was auch immer hat keinen, erst recht keinen Arbeitgeber zu interessieren.

    Genau das ist es, was mich unfassbar stört.
    Wie kann man so versuchen in mein Leben einzugreifen?


    Ich will gerne heiraten. Mein Freund ist aber zum Beispiel überhaupt nicht gläubig, der will gar nicht in der Kirche heiraten.
    Das hat NICHTS, aber auch gar nichts, mit meinem Glauben zu tun...
    Dazu kann man mich wirklich nicht zwingen, oder?




    Hängt vom Bistum/Träger ab wie damit umgegangen wird (deine Schilderung ist schon eine der nervigeren Versionen), aber wenn du nicht in einer Leitungsfunktion bist, wirst du deswegen nicht entlassen (siehe Chefarzturteil).

    Hab das mal recherchiert, aber ich befürchte, das trifft auf meine Schule nicht zwingend zu, weil die Schule nicht in kirchlicher Trägerschaft ist, sondern in freier Trägerschaft.

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin neu fest angestellt an einer religiös orientierten Schule in freier Trägerschaft (keine Landeskirche).


    Heute hat mich eine Mitarbeiterin der Schule gefragt, ob ich denn auch meinen Freund, von dem ich ihr neulich erzählte, endlich mal heiraten will.
    Schließlich provoziere die "wilde Ehe" einige der konservativeren Mitglieder in der Leitungsebene.


    Noch bin ich in der Probezeit, aber auch nach der Probezeit kann ich laut meines Arbeitsvertrages aus "schwerwiegenden Gründen" gekündigt werden.


    Kann ein christlicher Arbeitgeber mich kündigen, weil ich noch nicht verheiratet bin?
    Kann der Arbeitgeber bestimmen, wann ich heiraten will?
    Ich bin das Gegenteil von ungläubig, aber ich lasse mir auch nicht vorschreiben, wie ich Christ-Sein auszuleben habe.
    Selbst wenn ich nicht verheiratet bin, kann ich ja wohl Christin sein.


    Ich fühle mich ehrlich gesagt richtig gegängelt durch solche Aussagen.
    Ich bin gerade so wütend und gleichzeitig verunsichert und sehe mich ziemlich unter Druck gesetzt.



    Ich fasse es nicht, das sich im Jahr 2019 einen solchen Post verfassen muss. :autsch:

    Wenn der Spieler bzw. Schüler oder eine Gruppe aber gerne erfolgreich mitspielen würde und sich bemüht, ihm/ihr aber die Mittel fehlen, wird ein guter Pädagoge dies wahrnehmen und entsprechend das Bemühen honorieren. Da kommt es wohl auf die Spielleitung und ihr Moderationstalent an.

    Ja, weil das die Aufgabe eines jeden Lehrers ist, egal ob er Tokensysteme hat oder Classcrafter oder gar nix. Er sollte immer dafür sorgen, dass möglichst viele Kinder mitmachen wollen und können.
    Irgendwie ist mir persönlich der Mehrwert nicht klar.


    Zu Computerspielen allgemein im Unterricht:


    -> Lernspiele setze ich in wohlproportionierten Dosen ein. Da gibt es supertoll gestaltete Webseiten, wie kahoot, learningapps, quizlet oder learningsnacks. Aber da geht es auch immer um das Erarbeiten, Vertiefen oder Üben von Lerninhalten. Das hat für mich wirklich einen Mehrwert.


    -> Ich habe das Gefühl, "Classcraft" wird um seiner Selbst willen gespielt und es gibt für die Kinder außer Punkten in einem virtuellen Spiel, die nur für dieses Spiel und in diesem Spiel existieren, keinen Mehrwert. Das finde ich persönlich sogar eher demotivierend. Denn was passiert, wenn ein Kind/eine Lerngruppe/die Klasse eine bestimmte Zahl an Punkten erreicht hat? Klatschen sich dann alle gegenseitig analog ab? Oder was passiert dann?


    Evtl. gibt es auch einen Weg dazwischen?

    Auf jeden Fall gibt es einen Weg dazwischen! Es gibt so einige Möglichkeiten, Schüler dazu zu motivieren, am Unterricht teilzunehmen.
    Ich glaube, dass so ein raumnehmendes Klassenraumspiel zwar oberflächlich den Eindruck vermittelt, die Motivation zu erhöhen. Bricht man es aber auf seine paar Grundbestandteile, abgesehen von der wirklich gelungenen RP-Graphik, herunter, muss man sich eben überlegen, ob es notwendig ist, ein solches Ambiente zu schaffen.


    Ein gesunder Mittelweg ist eben, allen Schülern einen möglichst attraktiven Unterricht (auch in so Scheusalfächern wie Mathe, Physik oder Latein [no hate, bin ja selbst Lateinlehrerin]) zu bieten, die die motivierten in ihrer Haltung bestärkt und auch den Drömels die Chance gibt, kleine Erfolge zu feiern. Denn das macht doch Schule motivierend, wenn man das Gefühl hat, man kriegt was hin. Und zwar im "echten (Schul-)Leben"!

    Ist das die Regel, dass man zur Anerkennung bereits vorhandener Module für andere Studiengänge zu jedem Prof muss oder läuft das übers Prüfungsamt?

    Ja, das ist normal.


    Eine sehr gute Freundin von mir musste sich auch alles persönlich von den Profs der neuen Uni anerkennen lassen. Das Prüfungsamt weiß ja häufig nicht genau über die konkreten Studieninhalte Bescheid und DIE müssen ja irgendwie übereinstimmen, damit man sich Module anerkennen lassen kann.

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