Beiträge von SchmidtsKatze

    bis du tatsächlich fest im Schuldienst bist, dürften Kreidetafeln dann wirklich zur absoluten Ausnahme geworden sein in Schulen.

    Das können wir nur hoffen. 8|


    Ich hasse die Dinger, aber ich kenne genug Schulen, die noch mehr als genug Kreidetafeln haben. :/

    Ich persönlich habe keine Kreideallergie, muss aber trotzdem öfter niesen, weil die Räume, in denen Kreidetafeln stehen, eher mal staubig sind, als solche mit Whiteboards. Ich hab da eine recht empfindliche Nase.


    An deiner Stelle würde ich einen Allergietest beim Hautarzt machen lassen und da direkt mal nachfragen, ob man dagegen etwas tun kann (Antihistaminika o.ä.)

    Einmischung Kirche in rein staatliche Belange

    Ja, ist es. Finde ich auch recht seltsam.
    Eine Kollegin von mir, katholisch aufgewachsen, musste die Konfession wechseln, damit sie an ihrer Wunschuni evangelische Theologie studieren durfte und evangelische Religion unterrichten darf.


    Ein totaler Humbug ist das in meinen Augen.


    Kirche darf sich da nicht zu stark einmischen dürfen.

    Um mal wieder in die Diskussion einzusteigen:


    Ich persönlich finde konfessionsgebundenen Relgionsunterricht für die öffentliche Schule teilweise auch schwierig.
    In meinem Verständnis sollte der Reli-Unterricht ein Fach sein, in dem über das Verständnis seiner eigenen Religion hinaus (falls man denn eine hat), auch andere Religionen und ihr Gottesbild stärker in den Fokus gerückt werden. Eher im Sinne der Religionswissenschaften und weniger im Sinne einer Theologie.
    Glauben selbst erfährt man meiner Ansicht nach, falls man denn in einer gläubigen Familie aufwächst, am besten in der Familie.


    Dass es an jüdischen oder christlichen Schulen anders sein soll, versteht sich bereits durch den Namen der Schule von selbst.

    an die religiösen Vorstellungen halten muss auch wenn sie nicht mehr zeitgemäß sind.

    Die Frage ist eben, ob ich mir alles gefallen lassen muss, nur weil es mit antiquierten Grundsätzen argumentiert werden kann.


    Hier wurde ja Einiges durcheinander gewürfelt:


    Ich bin a) keine Reli-Lehrerin, sondern Lehrerin an einer christlichen Schule, b) meine Schule ist rein privat (bekommt NICHTS vom Land oder Staat) und c) meine Schulleitung hat mir ja den Rücken gestärkt, dass das Verhalten, was mir gegenüber gezeigt wurde, nicht zum Leitbild der Schule passt.


    Ich fühlte mich bei einigen Punkten gar nicht angesprochen, bis sich auf einmal die Diskussion gedreht hat.

    Halt, hier liegt ein Missverständnis vor:


    Ich meinte tatsächlich nicht dich persönlich, sondern die Arbeitnehmer allgemein, die mit ihren gesetzlich zustehenden Urlaubstagen (meist 30), zum Teil ganz schön in die Röhre gucken müssten.


    Wenn man sich, so wie übrigens alle Muslime, Juden, Chinesen oder Väter, deren Kinder mit Papa Geburtstag feiern wollen, immer frei nehmen müsste, was man aktuell so an Feiertagen im Kalender stehen hat, würden die Leute, ob kirchlich angehaucht oder nicht, aber ganz schön auf die Barrikaden gehen. Niemand lässt sich gerne freie Tage wegnehmen.
    Meine Cousine, die bei einer Gewerkschaft arbeitet, meinte, das kann man, auch mit der Argumentation der Säkularisierung des Staates, nicht durchkriegen.


    Der Thread ist übrigens schon vor einigen Seiten abgedriftet. Ich hab nur meine Meinung zum Aktuellsten zum Besten gegeben.

    Weitere Aufzählungen spare ich mir mal.

    Ja, denn nicht alle Teile dieser Aufzählung sind schlimm.
    Wie viele kirchliche Feiertage müsstest du arbeiten, wenn diese nicht als gesetzliche Feiertage verankert wären?


    Allerdings muss ich sagen, dass mir das mit Karfreitag wahnsinnig gegen den Strich geht. Ich kann den als Christ begehen, wie ich das für richtig halte, aber es allen Anderen aufzwängen, finde ich richtig daneben. Ich werde ja auch nicht gezwungen, Ramadan oder das Chinesische Neujahrsfest zu feiern, nur weil es Muslime und Menschen mit chinesischem Migrationshintergrund in Deutschland gibt.



    Mit welchem Recht?

    Das schnöde Argument ist, dass Religion als "ordentliches Schulfach" im Grundgesetz verankert ist. Interessanterweise wird es als einziges Fach überhaupt erwähnt.


    Ich selbst habe Religion abgewählt und ab der 8. Klasse Werte und Normen gehabt, weil ich in der katholischen Diaspora (Südniedersachsen ist deutlich evangelisch geprägt) einen grauenhaften Religionslehrer hatte und er war der einzige katholische Reli-Lehrer an der Schule.
    Gebetet habe ich trotzdem und aufgehört zu glauben habe ich auch nicht.

    Aber wie genau rechtfertigen diese Tatsachen, die Threaderstellerin persönlich in ihrem Glauben anzugehen?

    Danke, @keckks, dass du dich für mich einsetzt, aber die Art der Unterstützung geht deutlich zu weit. Ich fühlte mich in meinem Glauben überhaupt nicht angegangen. Ich stehe ganz und gar hinter dem, was ich glaube und wie ich glaube.
    Und dass interessanterweise besonders konfessionslose Menschen sich dazu berufen fühlen, erklären zu wollen, wie "DIE" Kirche als Institution Einfluss auf mein Leben nähme und wie schlimm das alles für mich sei.


    Kann ich so nicht bestätigen. Ich muss nicht glauben, um in die Kirche zu gehen. Ich bin überhaupt keine Kirchgängerin im Alltag, was nicht heißt, dass ich ungläubig wäre.


    Wer mit der Bibel nichts zu tun haben möchte, möge den Spoiler bitte einfach überblättern.


    Ad Glaubensfreiheit:


    Ich bin katholisch erzogen worden, wenn auch nicht streng. Ich bin getauft und habe die Erstkommunion gemacht. Auf die Firmung habe ich verzichtet, weil ich bestimmte Aspekte der katholischen Kirche damals für mich nicht annehmen wollte; unter Anderem die Einmischung in mein Privatleben durch die Beichte.


    Nichts davon hält mich davon ab, mich trotzdem katholisch zu fühlen und Vieles, aber nicht Alles daran gut zu finden.
    Ich bin ja schließlich auch Lehrerin (übrigens war ich 3,5 Jahre im öffentlichen Schuldienst) und finde trotzdem nicht Alles am Schulsystem und an der Institution "Schule" super.


    Ganz klar definiere ich meine Beziehung zu Gott und zum Glauben nicht darüber, wie andere ihren Glauben. Die meisten Gemeinsamkeiten im Glauben habe ich mit meiner Familie, die übrigens aus dem tiefschwarz-katholischen Münsterland stammt und jeden Mittag vor dem Essen betet. Trotzdem sind sie keine regelmäßigen Kirchgänger und finden auch nicht alles spitze, was in der Institution "Kirche" los ist.


    Mein Glaube gibt mir ganz klar die Freiheit zu entscheiden, hinter welchen Grundsätzen ich fest stehe und welche ich kritisch hinterfrage. Meiner Moralvorstellung und meiner Ethik tut das Ganze keinen Abbruch.

    Ich meine, bei diagnostizierter LRS gibt es einen Ausgleich, bei Dyskalkulie bekommen die SuS mehr Zeit und Hilfsmittel bei Tests. Bei ADHS kann ich die SuS bei Tests evtl. vor die Tür setzen (weniger Reize?), aber gibt es da sonst irgendeinen "Bonus", den man verpasst bei nicht gestellter Diagnose?

    Ja, man kann als Schule mit der ADHS-Diagnose einen offiziellen Nachteilsausgleich gewähren.


    Zeitverlängerung bei Klassenarbeiten, besondere Bereitstellung der Aufgaben (alle Aufgaben einzeln oder kleinschrittigere Aufgaben) und besondere Platzwahl.
    Es kann aber auch andere Teile des Unterrichts betreffen, das kommt dann auf den Schulleiter an, würde ich sagen.



    Ad Medikamentengabe:


    Ich habe vor einigen Jahren eine Klassenfahrt einer 8. Klasse begleitet. Am Tag der Abfahrt gab mir die Mutter eines Schülers eine Packung Medikinet in die Hand mit den Worten "Das ist ein Betäubungsmittel. Das nehmen besser Sie in Ihre Obhut."
    Ich habe mir dann die Medikamentengabe erklären lassen und dem Schüler jeden Morgen die Packung mit zum Frühstück gebracht. Er hat sich eine Pille rausgenommen, danach habe ich sie wieder in meinem Zimmer im Schrank eingeschlossen.

    Hallo Marie!


    Bei der Beobachtung von Oberflächen- und Tiefenstrukturen geht es einerseits darum, WIE die Schüler lernen. Dabei wird zwischen sichtbaren Strukturen und unsichtbaren Strukturen unterschieden.


    Die Oberflächen- oder auch Sichtstrukturen umfassen alle Teile der Unterrichtsplanung, die man sehen kann und solche, die die Organisation des Unterrichts betreffend.
    Fragen, die du dir stellen kannst:


    Wer lernt zusammen? (Klassen oder Kurse?)
    In welchem Setting wird gearbeitet? (Unterricht im Klassenverband, Wochenplan, kooperativer Unterricht, offener Ansatz/Projekt)
    In welcher Sozialform wird gearbeitet? (Einzeln, Kleingruppe/Partner, Plenum)


    Die Tiefenstrukturen umfassen die Teile, die mit dem tatsächlichen Lehr-Lern-Prozess zusammenhängen. Die kann man leider nicht so gut beobachten, wenn man . Sprich da mal mit deinem Praktikumsanleiter.


    Folgende Aspekte gehören dazu:


    -> kognitive Aktivierung (Passung der Inhalte/didaktische Reduktion/Binnendifferenzierung)
    -> Classroom-Management
    -> konstruktive Unterstützung
    -> Interaktion der Lernenden untereinander und zwischen Lehrern und Lernenden



    Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter?



    Liebe Grüße
    SchmidtsKatze

    Kurzes Update:


    Habe heute sofort mit der SL über den "Vorfall" gesprochen und ganz offen kommuniziert, wie ich zu der Sache stehe: dass ich es unangemessen fand, dass man mich so detailliert über meine Beziehung fragt und dann noch äußert, dass das so für "strapazierte Nerven an der Schule sorgt".
    Ich habe auch gesagt, wie ich zu der Ehe stehe und wie mein Freund dazu steht und was ich zu erwarten hätte, würden wir nicht heiraten und trotzdem eine Familie gründen.
    Ich habe ihr auch gesagt, dass meine Vorstellung von Moral und Anstand sich mit denen der Schule decken und ich keinen Grund sehe, dass ein fehlender Ehering meine Moralität infrage stellt. Auch dass es mich hat reflektieren lassen, ob die Schule das Richtige für mich ist.


    Meine SL hat sich ganz klar geäußert, dass es KEIN Einstellungs- oder Kündigungsgrund ist, ob ich verheiratet bin oder nicht. Selbst wenn ich Kinder bekäme und niemals heirate, wäre das noch lange kein Grund mich rauszuwerfen.
    Es war ein sehr positives und klares Gespräch.


    -> Es zeigt sich das, was einige hier schon schrieben: Das war die Meinung von einer Person, die so dargestellt wurde, als wäre es die Ansicht vieler.
    Erschreckend, wie Menschen einander mit ihren Äußerungen eine negative Selbstwahrnehmung vermitteln können.



    Welche Diskussion ich mit diesem Thread in Gang gesetzt habe, ist allerdings noch viel erschreckender. Wie viele der Mitdiskutierenden haben sich hier für ein Weltbild eingesetzt, hinter dem sie selbst nicht stehen und ein diskreditierendes, veraltetes und distanzloses Verhalten gerechtfertigt, das es an meiner Schule zum Glück nicht gibt, das aber an anderen Gang und Gäbe ist.



    Diskriminierung, egal in welcher Form, ist inakzeptabel und wenn sie unter dem Deckmäntelchen der Moral daherkommt, ist sie noch schlimmer.


    Auch der Hinweis, doch einfach kirchlich zu heiraten, ist eigentlich eine Zumutung.

    Ich habe da mal eine Streichung vorgenommen. Es ist auf jeden Fall eine Zumutung. Ich mache doch nicht so einen gravierenden Schritt, nur damit ich Ärger vermeide. All meine Bedürfnisse und meine Lebensführung sind nichts wert, das "strapazierte Nervenkostüm" anderer jedoch schon?


    NEIN, DANKE!

    Es gibt nur ein paar wenige Schulen, die andere Vorstellungen haben. Dann pochst du auf deine persönliche Freiheit. Aber was ist mit den anderen? Es mag Menschen geben, die es nicht gut findet. Was ist mit Eltern, die es schlecht finden, wenn die Lehrerin an einer christlichen Schule nicht ihre Werte teilen?

    Welcher christliche Wert fehlt in meinem Leben? Dass mein Freund kein Christ ist und wir noch nicht geheiratet haben, weil wir bisher keine Zeit/Geld/Lust/[insert reason here] hatten. Du weißt rein gar nichts über mich und meine christliche Ausrichtung. Ich habe selbst eine christliche Schule besucht (katholisch in staatlicher Trägerschaft).


    Ein deutlicher Anteil der Eltern in meiner Klasse sind selbst geschieden/alleinerziehend/unverheiratet/getrennt lebend. Dann können sie das gerne nicht gut finden, das wäre dann aber wohl Bigotterie.

Werbung