Beiträge von SchmidtsKatze

    Gut, wenn der Lerngegenstand der Erwerb von digitalen Kompetenzen bei dir sein sollte, dann sieht es anders aus. Ich wusste nur nicht, dass du auch Informatik unterrichtest.

    Schon mal was vom Strategiepapier der KMK "Bildung in der digitalen Welt" gehört?


    Passender BullshitSatz dazu:


    Wir brauchen ein Mediencurriculum für alle Fächer und zwar am liebsten eher gestern als heute!

    Heute in Klasse 5: Allgemeiner Jammermodus wegen zu vieler Englischhausaufgaben (Thema beim Klassenrat)


    Peter: Wir kriegen immer so viel auf, das kann man gar nicht schaffen.


    Hänschen: das stimmt! Neulich habe ich den ganzen Nachmittag bis abends daran gesessen.


    Peter völlig empört: gucken Sie!!!!! Und Hänschen ist schlau!

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    Gleiche Klasse, gleiche Stunde:


    Julchen musste den Raum verlassen, weil sie heulen musste. Klaus begleitet sie.


    Ali soll beide wieder reinholen und sieht noch während des Öffnens der Tür, dass die beiden nur rumblödeln.

    Er berichtet mir so davon:


    Alter, Frau SchmidtsKatze, die bauen da draußen Scheiße, ich schwörs dir!!!



    Ich bin gestorben vor Lachen!

    Ich hatte heute Elternsprechtag, meine Bullshit-Sätze des Tages, die sich ab dem 4. Gespräch nur noch wie Phrasen anfühlten:


    Ich freue mich, dass Sie da sind. (absolut nicht, ich will nach Hause!)

    Wenn wir alle an einem Strang ziehen, kriegen wir das mit Ihrem Kind hin! (Wenn Sie endlich aufhören, so inkonsequent zu sein, dann wird Ihr Kind sich endlich zu benehmen wissen!)

    Toll, dass wir so gut zusammenarbeiten können! (Toll, dass Sie endlich gehen!)

    Als Referendar ist man schlichtweg noch Berufsanfänger und da kann eine leistungsschwache Lerngruppe jederzeit vom erwarteten Muster im Rahmen des UBs abweichen und wenn der Referendar dann nicht die Nonplusultralösung im Vorfeld schon geplant hat, gibt es einen auf den Deckel seitens der Seminarleitung.

    Du magst da Recht haben, was diese Gepflogenheit in der Ausbildung angeht. Dass Notendruck einen Großteil der Ausbildung bestimmt, ist eine der heftigsten Schwachstellen.


    Aber ganz ehrlich: Als Lehrer muss man darin ausgebildet werden, seine Gruppe schnell gut zu diagnostizieren, um dann mögliche Alternativen mit in die Stunde einplanen zu können. Das ist doch das Wichtige, dass man, wenn Schüler mal etwas nicht verstehen, plötzlich eine inhatliche Nebenstrecke aufmachen oder anderweitig aufdrehen, nicht dasteht, wie der Ochs' vorm Berge.

    Es zeigt doch erst recht, dass man gut unterrichten kann, wenn man eben auf solche Situationen angemessen reagiert und Alternativen parat hat.

    Mal ganz ehrlich, wird man da nicht selber stumpf im Kopf?

    Das habe ich schon so oft an Gymnasialkollegien gehört. Als wäre nur das Unterrichten am Gymnasium in leistungsstarken Lerngruppen „richtiger Unterricht"(TM) und alles andere nur pädagogisches Chichi. Sorry, aber das klingt einfach nur ätzend und abwertend für die Kinder, die eben nicht gymnasial sind.

    Schade nur, dass das alles learnig by doing war und ist, weil das ref gleich Null Vorbereitung dafür geboten hat.

    Ja, das ist in meinen Augen eine absolute Katastrophe. Auch das, was du von deinen UBs und der UPP berichtest, ist mehr als traurig. Da verschließen die Fachleiter doch die Augen vor der Realität. Im echten Leben gibt es keine homogenen Lerngruppen mit 24 hochmotivierten und wohlerzogenen Schülern, davon 12 Jungs und 12 Mädchen, perfekt, um den Unterrichtsgegenstand arbeitsteilig im Gruppenpuzzle zu erarbeiten.

    Die letzten Beiträge lassen so sehr die Wut in mir hochsteigen, darüber wie Ausbildung und Arbeitsalltag quasi konträr zueinander stehen.

    Das Problem, das ich sehe, ist, dass die Ausbilder eine Laborstunde sehen wollen, die eben nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der vorangegangenen Stunde steht

    Das ist tatsächlich nicht immer so. Bei uns musste die Stunde einen unmittelbaren Zusammenhang zur Vorstunde haben und bestenfalls einen Ausblick auf die Folgestunde geben. Das wäre uns sonst, zu Recht, angekreidet worden.

    Vieles, was man im ref gelernt hat, setzt meiner Erfahrung nach lernwillige, wissbegierige und leistungsstarke sus voraus. Die ganz schwachen Gruppen, die diese Voraussetzungen nicht mitbringen, waren bei uns nie Thema. Da hieß es immer "die sus sollen das stundenziel selbst erarbeiten" und am Ende mit von ihnen selbst erarbeiteten Kriterien evaluieren.

    Das suggeriert doch, dass man nur mit leistungsstarken Schülern guten/examensreifen Unterricht machen könne.

    Völliger Käse ist das, ganz ehrlich. Mit motivierten, leistungsstarken Lerngruppen starke, vom Leistungs- und Lernniveau tolle Sternstunden zu planen und durchzuführen, ist eine ganz andere Herausforderung als mit schwachen oder unmotivierten Lerngruppen.


    Die große Kunst besteht doch darin, didaktisch (und meinetwegen auch methodisch) anspruchsvolle Stunden für eine schwierige, heterogene Lerngruppe so zu planen und durchzuführen, dass alle SuS auf ihrem Niveau einen möglichst großen Lernzuwachs haben. Und wenn das eben heißt, dass ich für manche oder alle Schüler ein umfangreiches Scaffolding vorgebe, damit sie das schaffen, dann ist das gute Diagnostik und eben die passende didaktische Reduktion, die die Lerngruppe brauchte.

    Ich persönlich würde mir wünschen, dass darauf mehr Wert gelegt würde.

    Kann ich verstehen, wenn man sich gegenseitig so Zauberstunden zeigt.

    Aber solche Stunden habe da tatsächlich noch nicht gesehen. Da wird eher Alltagsgeschäft gezeigt. Das, was ich als Referendarin auch gebraucht hab: guter, alltagstauglicher Unterricht, den man mit angemessenem Arbeitsaufwand vorbereiten kann.


    Alles andere ist auch nur Mehraufwand ohne Sinn.


    Materialien zu sammeln und auszutauschen halte ich für sehr sinnvoll, allerdings am besten digital. In meinem Kollegium wird auch viel gesammelt und zur Verfügung gestellt, allerdings analog und zum Teil in nicht mehr kopierfähiger Qualität, das ist so schade, weil da wirklich tolle Sachen dabei sind.

    In unserem Kollegium machen wir alle zwei Monate Hospitationen in Kleingruppen. Wir sind in vier Gruppen eingeteilt und zeigen jeweils einmal Unterricht bzw. hospitieren die übrigen Male.

    So fallen zwar immer einige Unterrichtsstunden aus, aber der kollegiale Austausch bleibt erhalten.

    Ich finde, das lohnt sich wirklich.

    Bei Vollzeit an der Grundschule im Alltagsgeschäft zu hospitieren ist quasi unmöglich: bei einem Deputat von 28 Stunden bleiben eigentlich keine Freistunden, außer man hat Doppelsteckungen, die man ggf dann nicht macht.

    Falls man nicht sowieso gerade vertreten muss...

    Ich kenn das aus meiner Zeit als Vertretung an der Grundschule. Hätte ich keine Doppelsteckungen gehabt, hätte ich wohl nie Unterricht von meinen Kollegen zu sehen bekommen, einfach weil es keine Zeit dafür gab.

    In den weiterführenden Schulen geht das eher mal, wird aber meiner Erfahrung nach kaum von examinierten KuK genutzt, sondern ausschließlich von Praktikanten oder Referendaren. Oder hat da jemand andere Erfahrungen?

    XYZ aus deiner Klasse hat heute schon wieder... in meinem Unterricht gemacht.


    Und die passende Reaktion: Ach, echt? Bei mir ist der NIE so!



    In Konferenzen: Wir müssen dringend über die Ordnung im Lehrerzimmer und die Handynutzung der Schüler reden.

    Ich habe die Module im Ref total anders wahrgenommen. Die Module (quasi zwei Fachseminare und ein Pädagogikseminar, die einmal im Monat stattfinden) in Schleswig-Holstein sind zwar, je nach Studienleiter, vom Druck her schon unterschiedlich und einige Studienleiter mit enorm hohen Ansprüchen wurden auch als unangenehm und teilweise sehr anstrengend empfunden. Das ist eben personenabhängig.


    Die Pädagogikmodule sind inhaltlich sehr allgemein gehalten. Dadurch, dass die Pädagogik-Studienleiter am Examen nicht teilnehmen und auch keinerlei Bewertungshoheit haben, sind die (zwei bis vier) Besuche von ihnen „echte" Beratungsbesuche, was viel Druck aus der Angelegenheit rausnimmt. Allerdings sind sie in Bezug auf das Examen und den theoretischen Teil dahinter selten sehr voranbringend.


    Ich persönlich schätze die Fachmodule im Nachhinein als äußerst hilfreich ein und zwar aus mehreren, essentiellen Gründen:


    - Sie sind semestergemischt, das heißt, es sitzen immer Referendare in verschiedenen Stadien des Refs zusammen. Mit den fortgeschrittenen Referendaren kann man sich gut austauschen und viel von ihren Erfahrungen, sowohl in Bezug auf den Unterricht als auch auf Kniffe in der Ausbildung selbst, profitieren. Ist man selbst fortgeschritten, ist die stete Wiederholung bestimmter Didaktik- und Methodikprämissen im Prinzip eine gute Vorbereitung für das Examen, da diese einem irgendwann in Fleisch und Blut übergehen.


    - Jedes Modul startet mit einem sog. Modulbesuch, das heißt, alle Modulteilnehmer+Studienleitung, der Mentor und tw. auch die Schulleitung hospitieren in einer Unterrichtsstunde, die anschließend gründlich (mind. 45 Minuten) durch den Referendar und die gesamte Gruppe reflektiert wird. An dieser Stelle wird von der Studienleitung nicht nur Rückmeldung zur Stunde gegeben, sondern auch zur Reflexion selbst, die über Gelingen und Scheitern der Examenslehrprobe entscheiden kann. Die Referendare können persönliche Arbeitsschwerpunkte nennen, die im Unterricht beobachtet werden sollten. So sieht man viel verschiedenen Unterricht und erhält gute Einblicke in verschiedene Unterrichtsstile und -qualitäten.


    -Ich hatte unglaublich gute Studienleiterinnen (es waren ausschließlich Frauen), die immer für eine gute Diskussionskultur und Atmosphäre gesorgt haben und zum Großteil qualitativ sehr hochwertige Module gehalten haben.


    Was mich allerdings völlig nervte, war das Fahren durch das gesamte Bundesland, weil die Module an Schulen von den Referendaren durchgeführt wurden. Das hat auch selbst immer viel Stress verursacht: Man musste Räume und Medien zur Verfügung stellen, Kaffee, Tee und Snacks besorgen (ja, das war irgendwie so usus, dem man sich nicht wirklich entziehen konnte), Unterricht halten vor dem ganzen Modul und am Ende des Tages noch aufräumen.


    Was ich als völlig schizophren empfunden habe, war die mangelnde Notentransparenz:

    In Schleswig-Holstein ist es den Studienleitern explizit verboten, nach den Unterrichtsbesuchen Noten oder Notentendenzen zu nennen, sodass den Referendaren die eigene Leistung nicht einschätzen können. Dasselbe gilt für die dienstliche Beurteilung.

    Gleichzeitig wird ebendies von den Referendaren gefordert. Ein völliges Absurdum in meinen Augen!


    Meine Ausbildung durch die Schule war hingegen überhaupt nicht hilfreich für mich persönlich:

    - Ich hatte viel personelle Fluktuation (Mentoren- und Schulleitungswechsel).

    - Meine Mentoren hatten keine abgeschlossene Mentorenausbildung.


    Bei anderen war es an der Schule so gut. Ich führe einen großen Teil meiner schlechten emotionalen Verfassung im Referendariat auf die schlechte Ausbildung in der Schule zurück, obwohl ich tolle Kollegen hatte, mit denen ich mich wirklich gut verstanden habe.


    EDIT:


    Wenn ich die nicht gehabt hätte, hätte ich vermutlich abgebrochen. Hätte ich allerdings qualitativ bessere Mentoren gehabt, wäre es mir allerdings vermutlich etwas leichter gefallen.

    Im Prinzip könnte man sagen, die Leitfrage ist der "sichtbare" rote Faden für die Schüler.

    Die Leitfrage ist hier vor allen Dingen in den Gesellschafts-& Naturwissenschaften und im Sprachenunterricht, wenn es um Text-oder Literaturerarbeitung geht, relevant.


    Sie wird am Anfang einer Stunde aufgeworfen, sodass alle Schüler eine Erwartungshaltung an die Stunde und ihr Ziel aufbauen. Bestenfalls können schon begründete Antworthypothesen aufgestellt werden. In der Erarbeitung wird dann die Leitfrage bearbeitet und am Schluss beantwortet. So soll es zumindest modellhaft sein.

    Solche Sequenzen können sich mitunter über mehrere Unterrichtsstunden erstrecken.


    Ich vermute, @samu ,dass du die Leitfrage einfach unter Problematisierung kennst?!

    HA besprechen und dann ohne Verbindung/roten Faden was anderes machen, ist in dem Fall nicht das was sie sehen wollen.

    Für meine Studienleiterinnen wäre es eine solche Hausaufgabe auch das ABSOLUTE No-Go gewesen! Allerdings war es zumindest in Latein gewünscht, dass man eine vorbereitende Hausaufgabe zur Stunde aufgibt, weil das das Alltagsgeschäft ist und einen Teil der Stunde vorentlastet.


    Ich denke übrigens, dass Hausaufgaben immer einen Bezug zur Stunde haben sollten, sonst sind sie mMn überflüssig, wenn sie einen nicht vorantreiben. Sei es, dass sie etwas üben, wiederholen oder vertiefen, was man für den künftigen Unterricht braucht. Sonst kann man sie sich auch klemmen.


    Back on topic:


    Ich habe drei wichtige Prämissen zum Einstieg im Ref gelernt:


    -> Der Einstieg gehört allen. Er ist nicht nur etwas für "Eingeweihte".

    -> Der Einstieg bringt die Schüler in Schwung. Sie sind aktiv.

    -> Der Einstieg wirft den roten Faden aus. Man lernt das Thema kennen und kann das Lernziel erkennen.


    Als Einstiege eignen sich Quizze (plickers oder kahoot sind tolle Möglichkeiten) zur Wiederholung, ein warm-up à la Caro07 zum Ankommen in der Fremdsprache oder je nachdem, an welcher Stelle in der Unterrichtseinheit du dich befindest, kann auch ein Assoziationskette oder Blitzlicht ein guter Start in eine Stunde sein.

    Das Ganze sollte in eine Problematisierung oder Stundenfrage/Leitfrage münden, die dann in der Stunde erarbeitet werden kann.

    Also es gibt schon ganz klar schlechten Unterricht, in dem nichts vermittelt wird. (Wer Kinder hat weiß das.) Und wer bei Referendar*innen hinten drin sitzt, sieht bei allen Unterschieden in der Lehrerpersönlichkeit eben gute und mittelmäßige und miserable Stunden.

    Tatsache ist, es gibt Stunden, die echt daneben sind. In pädagogischer, didaktischer, methodischer Sicht. Wo Kinder effektiv nichts lernen. Wo der Referendar völlig überfordert ist. Wo Mentoren und Fachleiter sich an den Kopf schlagen.

    Passiert das ein, zwei Mal, kann man damit leben.

    Problematisch wird es, wenn sich die schlechten Stunden häufen und keine guten Stunden mit hohem Lernzuwachs dabei sind.


    Übrigens glaube ich nicht, dass das allein guter Unterricht ist, bei dem das Meiste hängen geblieben ist.

    Ich hatte ganz grausigen Mathe- und Englischunterricht in der Oberstufe. Davon hab ich interessanterweise noch am meisten inhaltlich präsent, einfach weil ich das am häufigsten gebrauche in meinem täglichen Leben.

    Mein Referendariat war ein ziemlich steiniger Weg zum Staatsexamen, aber was mir am Anfang fehlte, wurde mir am Ende ganz klar:


    - konkrete Zielsetzungen für Unterrichtsreihen, Unterrichtsstunden und Unterrichtssequenzen

    - eine gute Anleitung zur Reflexion des eigenen Unterrichts

    - Gespräche mit erfahrenen Kollegen über unterrichtliche Details und das Abwägen von Alternativen

    - Ressourcenorientierung in der Zusammenarbeit mit Mentoren

    Das wichtigste zum lernen des lehrberufs ist für mich, dass man Fehler machen darf ohne permanente angst vor Sanktionen zu haben. Schließlich sagen wir das auch unseren Schülern immer wieder: Hab keine angst etwas falsches zu sagen, es passiert dir nichts schlimmes und dann können wir anhand der Fehler gemeinsam einen Weg zum "richtig" finden

    Genau das! Ich habe es immer als fürchterlich anstrengend empfunden, dass eine meiner Mentorinnen von Beginn an examensreife Stunden erwartete und meinen Unterricht auch immer dahingehend durchanalysiert hat, sodass am Ende einer Besprechungsstunde nur noch ein Scherbenhaufen übrig blieb von dem, was ich da unterrichtet hatte.


    -> Meine wichtigste Erkenntnis im Ref war außerdem: „Es gibt keine Unterrichtsstunde, in denen Schüler nichts lernen. Und wenn es nur die Erkenntnis ist, dass ein Thema sehr komplex ist und sie da noch mehr entdecken können."

    Beim Sportfest meiner Ref-Schule hatten wir eine ganz witzige Koop-Station:


    Mit wie vielen Kindern kann man gleichzeitig Springseil springen? Drei oder vier Springseile zusammenknoten und dann zwei Kinder schwingen lassen.


    -> Man muss mit allen Kinder mindestens zwei Mal hüpfen, ohne dass das Seil hängen bleibt.

    -> Zuerst hüpfen zwei Kinder, dann drei, dann vier etc., bis bestenfalls die ganze Klasse hüpft.

    Letztendlich ist es am wichtigsten, sich auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kindes einzulassen.

    Ich finde allerdings, dass es oft nicht leicht ist, effektive Fördermaßnahmen zu finden, vor allen Dingen bei Schülern mit einem "umfassenden Paket an Schwierigkeiten".

    Es soll gar nicht darum gehen, bestimmte Diagnosen zu "bedienen", aber bei bestimmten Störungsbildern gibt es bewährte Hilfemethoden, die bei vielen Betroffenen funktionieren.



    Das mit der fehlenden oder bestätigten Diagnose ist für mich auch nicht zwangsläufig der ausschlaggebende Punkt, ein Kind auf bestimmte Weise zu fördern oder auch nicht.

    Zitat

    Wenn das Kind schwerhörig ist, kann keine Legasthenie/LRS vorliegen. Das schließt sich aus.

    Das ist tatsächlich ein interessanter Einwand. Das Kind ist hat eine anerkannte LRS, das haben wir attestiert.

    Es liegt auch keine Schwerhörigkeit vor, sondern eine auditive Verarbeitungs und Wahrnehmungsstörung (AVWS). Das ist aus Elterngesprächen und den Akten aus der Grundschule ersichtlich, allerdings haben wir kein Attest dafür.

    Der mündliche Spracherwerb und auch der Schriftspracherwerb sind stark verzögert dadurch, so wie es uns mitgeteilt wurde.


    Die Maßnahmen, die wir in der Schule machen, sind fast alle Tipps aus dem aktuellen Legasthenie-Erlass (großes Schriftbild, längere Zeit, mündliches Klären von Arbeitsaufträgen, Schriftbilder einüben etc).


    Ich hatte schon einige Kinder mit Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation (mit Hörgerät bzw. XI). Dieses Kind ist das erste mit AVWS.

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