Beiträge von SchmidtsKatze

    @Anna Lisa, dir ist aber schon bewusst, dass du in Vollzeit als Beamtin pro Monat ein Mehr von über 300€ brutto hast. Netto sind es sogar wesentlich mehr: nämlich fast 800 Tacken. Interessanterweise arbeiten angestellte Lehrkräfte weder weniger noch mit geringerer Verantwortung und auch nicht mit minderer Qualität als die verbeamteten Kolleginnen und Kollegen.
    Dazu haben diese die Sicherheit der Arbeitsstelle und eine gesicherte Pension.


    Ich denke, unter diesen Umständen kann man ganz entspannt mal seinem angestellten Kollegen 500€ netto von einer Klassenfahrt gönnen.


    Die macht man ja schließlich ein bis zwei Mal im Jahr und ein Jahr hat 12 Monate, in denen man bezahlt wird, wenn ich mich nicht täusche.

    Ich hatte vor den Sommerferien im letzten Jahr eine 3-Monatsvertretung in Spanisch (2. und 3. LJ). Ist zwar nicht die gleiche Sprache, aber das kann man sicher übertragen. Um zu testen, was die konnten, habe ich die Schüler sich zunächst mündlich vorstellen und sie Fragen zu mir stellen lassen und am Ende der Stunde ein paar Hefter eingesammelt. So wusste ich, wo sie eigentlich vom Inhalt bzw. Leistungsstand sein müssten.


    Was auch immer gut kommt, sind so "Tabellentests", in die passende Verbformen eingetragen werden müssen, mit regelmäßigen und unregelmäßigen Verben und alle Zeiten einmal durch.


    Sonst auch "Würfelsätze", die in die richtige Syntax gebracht werden sollen.


    Odd one out geht immer als Wortschatzübung.


    Oder du lässt einen kurzen Text zu einer einfachen Frage ("Write about your weekend! What did you do?" "Write about your hobbies! What do you do in your free time?" (50-80 Wörter)) schreiben.


    So hat man einen ganz guten Überblick, was geht und was nicht :)
    Viel Spaß an der neuen Stelle :)

    Schüler müssen eben gezwungen werden, den Stoff entsprechend zu beherrschen, durch ein adäquates Niveau der Klausuren.

    Und da sind wir auch schon an der Stelle, wo dir ein bis zwei Veranstaltungen zum Thema Lernpsychologie und Pädagogik gar nicht geschadet hätten: (Achtung, jetzt wird's biologisch!)


    Für den Lernenden ist das Erlangen neuer Fähigkeiten erst dann ein Erfolg, wenn Dopamin, der Botenstoff, der für Motivation und Belohnung zuständig ist, im Gehirn ausgeschüttet wird.
    Erst dann heißt der Prozess "lernen" und nicht "durchquälen bis zum Klingeln und dann schnell vergessen".
    Druck von außen und extrinsischer Lernzwang ohne jede Bedeutung für den Schüler ist ein "Lernkiller", er wird nichts davon behalten, was ihm beigebracht wird und wenn man Pech hat, sogar eine Abneigung gegen den Lernstoff entwickeln.


    Ist aber auch nicht wichtig, ob die Schüler Spaß haben, Hauptsache bei dir sprudelt das Dopamin durch die Synapsen.


    Jeder hat eine bestimmte Motivation für einen Beruf, in den seltensten Fällen ist diese geprägt von edlen Motiven und Idealismus

    Hier haben wir Irrglauben Nr. 2: Nicht etwa "Idealismus" ist die Wurzel dieser Aussagen, sondern der nackte Realismus!
    Und dem verweigerst du dich mit deinem unbelehrbaren und dabei auch noch herablassend wichtigtuerischen Auftreten zutiefst.
    Schade, dass du nicht glauben magst, dass es in der Oberstufe nicht zugeht wie im ersten Jahr an der Universität, zumal dir vielleicht auch aufgefallen sein mag, dass auch dort nicht alles Gold ist, was glänzt, sondern auch dort einige Studis sitzen, denen das wichtigste Rüstzeug für ein naturwissenschaftliches Studium in einem Mathe-, Physik- oder Chemievorkurs erst noch mitgegeben wird, bevor sie mit dem tatsächlichen Studium beginnen.



    Dass das Niveau im Vergleich zu Früher gesunken ist, bestreite ich nicht. Es hilft dann aber niemandem, zu jammern, wie niedrig es ist, sondern man sollte daran etwas ändern. Es ist ja nicht so, dass die Oberstufenschüler zu dumm für elementare Uni-Mathematik bzw. den Abistoff von vor 20 Jahren sind, sie werden einfach nicht genug gefördert und von Anfang an auf dieses Niveau vorbereitet. Und das möchte ich so gut es geht ändern.

    Interessante, wenn auch vollkommen surreale Vorstellung, dass du als Einäugiger unter den Blinden die Welt zu erleuchten hoffst. Als Einziger Ahnung von der Materie, während alle anderen in ihren Fächern unzureichend gebildet und dazu noch mit pädagogischem Blödsinn vollgepumpt sind. Aaaaaha. Das ist nicht mal mehr idealistisch, das ist irreal (müsstest du als Physiker dich doch mit auskennen).

    Na, du weißt ja richtig gut Bescheid über “die“ gymnasiale Oberstufe per se und überhaupt.


    Erfahrungswerte von künftigen Kollegen würde ich, gerade in deiner Position als Quereinsteiger, nicht für Mumpitz erklären.


    Ich bin zwar auch noch grün hinter den Ohren im öffentlichen Schuldienst, habe aber während des Studiums schon mehrere Jahre lang, Unter-, Mittel- und Oberstufenschüler begleitet und ich kann dir sagen: Auch in den Jahrgängen 11-13 sind einige Volldeppen, denen man erstmal eine ordentliche Portion Ordnungssinn, Respekt und Empathie einflößen muss, bevor man anfangen kann, überhaupt über fachliche Inhalte zu sprechen.


    Zu deinem wunderbaren Berlin-Kreuzberg-Vorurteil: Da läuft das bildungstechnisch sicher sauberer ab als in der Oberstufe an einer Kooperativen Gesamtschule in Duisburg-Marxloh. Stichwort “Gentrifikation“.
    (Nichts gegen Duisburg! Überhaupt ein Shoutout an das Ruhrgebiet :victory: )


    Klar, die Anwendung von Ableitungsfunktionen kommt als Grundlage immer wieder vor, das Verständnis, weshalb diese Funktionen so funktionieren, wie sie es eben tun, wird aber sicher nicht.abgeprüft.


    Nichts für ungut, aber Altklugheit steht eben nur dem, der sowohl alt als auch klug ist. Erfahrung kann dir eben niemand schenken, aber auch nicht wieder nehmen.m

    Dann erklär mir mal bitte, wo genau (außer natürlich Didaktik) man großartig Pädagogik in der 11./12. Klasse braucht, wo fast alle Schüler 17-18 Jahre alt sind?

    Naja, ich verstehe schon, was du meinst... Pädagogik im engeren Sinne ist eben die Erziehung von Kinder in erster Linie und Jugendlichen in zweiter und Schüler der Oberstufe sind keine Kinder mehr.


    Allerdings hat man trotzdem andere Dinge zu tun, als Unithemen in der Schule vorzugreifen. Abitur soll ja als Basis für ein Studium (in jede Richtung) dienen und nicht schon Studieninhalte vermitteln (wozu müsste man dann noch in die Uni?)
    Desweiteren gilt: Schule ist nicht nur ein Ort der Bildung, sondern auch der Erziehung!
    Wie Trapito bereits ausgeführt hat, muss man sich damit befassen, diese Jugendlichen in geordnete Bahnen zu lenken, Gruppendynamiken zu entschärfen und dabei noch möglichst positiv auf Jugendliche mit teilweise desolaten Attitüden in Bezug auf Schule, respektvollem Miteinander und Verantwortung einwirken.
    Natürlich ist das nicht das Gros des Klientes, aber selbst zwei oder drei solcher Granaten können soziale Kettenreaktionen in Gang setzen, deren Ausmaß häufig schwerwiegender sind, als sie zunächst scheinen mögen.


    Aus deinen Postings habe ich herausgelesen, dass du gerade dabei bist, einen Quereinstieg ins Schulwesen zu versuchen. Hast du schon mal in der Lehre gearbeitet? Vielleicht an der Uni in Tutorien? Absolvier mal ein längeres Praktikum, in dem du einigen unterschiedlichen Jahrgangsstufen hospitieren und unterrichten darfst, dann kannst du sehen, ob dir der Umgang mit den Basics liegt und auch Spaß bringt.

    Es ist natürlich schon so, dass man sich einiges Wissen "erneut" aneignen muss, damit man die Zusammenhänge nicht nur für sich selbst klar gemacht hat, sondern sie auch den Schülern richtig vermitteln kann. Du bist ja kein Lexikon :D


    Wenn man eine Stunde bzw. eine Einheit plant, macht man das ja nicht aus dem Bauch heraus, sondern häufig liest man sich die Sachverhalte noch einmal kurz (oder länger, je nach Komplexität des Themas) an und kann dann daraufhin zusammenhängende Arbeitsaufträge und Materialien erstellen.


    Das geht aber nicht nur NaWi-Lehrern so (die, wie ich meine, ein umfangreiches und anspruchsvolles Studium erledigt haben), sondern auch Lehrern der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.
    Vor allen Dingen in WiPo und Philo sind die Gegenwartsbezüge immer so aktuell, dass man sich immer wieder neu einarbeiten muss. Da kann man sich nicht nur auf dem "Studi-Wissen" ausruhen. :P

    Naja, wenn du ja schon Latein in der Schule hattest, dann sollte dich das Nicht so viel Zeit kosten. Je nachdem welches Latinum du brauchst (KMK oder Großes Latinum), ist die Klausur dann etwas länger und die Texte etwas schwerer.
    Man kann einen Kurs neben den anderen Vorlesungen
    belegen und dann regelmäßig übers Semester verteilt üben. Da ist der Zeitaufwand pro Tag wesentlich geringer.



    Ichb habe das Graecum (brauchte es fürs Lateinstudium) auch in zwei Semestern nachgeholt in einem Kurs mit vier Stunden in der Woche, das kann klappen ;)

    Das Latinum nachzuholen dauert im Normalfall 3 Semester (in Crashkursen geht das auch in den Semesterferien) und ist neben dem normalen Studium möglich; du könntest also direkt durchstarten mit der Uni.

    Oh man, das hat ja schnell Dimensionen angenommen, die Diskussion hier: Ich gehe mal nicht davon aus, dass die Eltern mich oder die KL anzeigen wollen; sie waren beunruhigt und deswegen erbost, wirkten aber nicht so, als würden sie sich gerichtlich mit uns auseinandersetzen wollen.


    Mal abgesehen davon, was Erst-Helfer-Ausbilder empfehlen, ist ganz klar, dass in diesem Fall etwas schief gegangen ist, sei es in der Kommunikation mit den Eltern oder bei der Begutachtung und Betreuung des Verletzten. Ich habe meine Lehre daraus gezogen und werde meinen Kollegen bei nächster Gelegenheit nochmal ansprechen.

    Danke für eure Einschätzungen.
    Ich sehe das ganz ähnlich mit dem Eintrag ins Hausaufgabenheft, das wäre eigentlich nicht meine Sache gewesen.


    Aber nun gut, was anderes, als es hinnehmen wie es ist, kann ich nun auch nicht. :)


    Ich fühl mich jetzt auch schon besser, wenn ich nicht mehr das Gefühl habe, alles vermasselt zu haben :D

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