Beiträge von SchmidtsKatze

    Na klar, warum nicht? :) Das Studium, zumindest bei Fächern wie Philo, Geo und Geschichte und was die “nicht-sprachpraktischen“ Anteile bei Sprachen angeht, geht ja davon aus, dass du dich wissenschaftlich noch nicht damit befasst hast. Da wird im Prinzip von Null gestartet: Du lernst Propädeutik und Grundbegriffe und Standardliteratur kennen.
    Sei dir gewiss: Wenn du am.Anfang fleißig die Bücher verschlingst, dann kann das klappen.


    In meinem Studiengang (spanisch und Latein) gab es einige, die das Latinum erst in der Uni nachgeholt haben oder noch gar kein Spanisch konnten und trotzdem gute Lehrer geworden sind. Vielleicht gerade weil sie sich dadurch besonders genau mit der Materie befassen konnten :)

    Natürlich muss man nicht nur mehr wissen, als die Schüler, man muss den Stoff nachhaltig durchdrungen und en detail verstanden haben, damit man ihn Schülern richtig beibringen kann.


    Stichwort “didaktische Reduktion“: Diese kann nur dann richtig funktionieren, wenn der Lehrer das nötige Fachwissen dazu hat, denn sonst kann es flott passieren, dass man bis zur Verfälschung simplifiziert.
    Gute Beispiele kann man nur finden, wenn man viel und gut Bescheid weiß. Man kann nur unterschiedliche Herangehensweisen gut erklären, wenn man sehr gut mit der Materie vertraut ist.

    Ist all jenen eigentlich klar, wenn es A13 für alle Berufsfelder gäbe (die momentan weniger verdienen), würde denen, die es schon haben NIX abgezogen werden dafür?
    Denn Geld kommt aus der Druckerpresse und Strom aus der Steckdose...

    hmmm... prinzipiell richtig. Das Geld muss irgendwo herkommen. Da findet sich sicher eine Möglichkeit umzuschichten, aber das ist jetzt nicht die Streitfrage.


    ABER (und jetzt kommt der springende Punkt): In Berufsgruppen, die eine ähnliche, wenn nicht gleiche akademische Ausbildung erfordern, nämlich 2 Staatsexamen , sollte es schon gerecht zugehen. Mehr Deputatsstunden und weniger Geld? Wo ist das denn in Ordnung?

    Du meinst vermutlich Gymnasiallehramt (Sek I und Sek II) und die integrierte Gesamtschule, oder? An Gesamtschulen hat man, dadurch, dass es keine Einteilung in Schulformen gibt, eine größere Leistungsheterogenität.

    Du meinst vermutlich, dass du thematisch versierter wirkst, wenn du auf angeblich unpassend gewählte Formulierungen aufmerksam machst.
    Zum Thema integrierte Gesamtschule: Nicht jede IGS hat rein binnendifferenzierte Konzepte, es gibt auch einige mit äußerlich differenzierten Kurssystemen (u.a. die IGS, an der ich gearbeitet habe).


    Daher gilt hier die Devise: Wenn du nichts Konstruktives beitragen kannst, einfach mal nichts beitragen.

    @Lehramtsstudent: Und da sind wir schon am Punkt X. Der Staat möchte möglichst viele Menschen zu möglichst leistungsfähigen, sehr gut gebildeten und ausgebildeten Gesellschaftsmitgliedern mit hoher Arbeits- und Kaufkraft heranziehen. Da sind Kinder mit kognitiven Dissonanzen nicht erwünscht.
    Ob das menschlich in Ordnung ist, ist eine andere Frage, die ich hier nicht beantworten kann, ohne mich über die Realitätsscheue der jeweilig Verantwortlichen zu ärgern.


    Das Mantra lautet an dieser Stelle: "Es ist politisch so gewollt."


    Der Rest ist, was du draus machst.

    Ich habe das bisher frei Schnauze so gemacht: "Xxx hat (mit Freude) am HWS-Unterricht teilgenommen. Einfach/komplexe Zusammenhänge konnte er/sie mit/ohne Hilfe herstellen. Er/sie brachte dabei Fachwissen in den Unterricht ein./Im Unterricht verhielt er/sie sich eher ruhig."
    Allerdings nutzen wir die Formulierungen nur für die Zeugnisse von Förderschülern. Der Rest bekommt ein Zeugnis nach Kompetenzraster oder ein Ziffernzeugnis.


    Für einige Dinge haben wir die Formulierung solcher Bemerkungen an die Fachkonferenzen weitergeleitet, sodass das Ganze mehr oder weniger einheitlich wird.

    @Lehramtsstudent: Solange es keinen Schulfrieden gibt, wird es immer wieder Umschwünge geben, was Schularten und die entsprechenden Lehrerzahlen angeht.
    Es bestimmt leider das Ministerium und nicht der Bedarf, wie viele Lehrerstellen vergeben werden pro Schuljahr.


    Als die Haupt- bzw. Realschulen beispielsweise in S-H abgeschafft worden sind, gab es einen eklatanten Überschuss an Haupt- und Realschullehrern, die erstmal an anderen Schulformen anderweitig vertretungsweise eingestellt worden sind. Nun haben wir kaum Lehrer für die SekI und Primarstufe, können uns aber mit SekII-Lehrkräften totschmeißen. Daher bin ich auch z.Zt. an einer Grundschule, obwohl ich SekII studiert habe.


    Arbeitslos sind Lehrer, wenn sie jedenfalls etwas flexibel und mobil sind, eigentlich selten. (Vielleicht über die Ferien, aber hey :D *ironyoff*)

    Lieber @DerNeue,


    ich weiß, was du meinst mit dem angenehmen "Realschul"-Klima. Ich habe bereits Erfahrungen mit einer Gemeinschaftsschule (+Oberstufe), einem G8-Gymnasium und einer Grundschule sammeln können. Die Gemeinschaftsschule war mein erster Kontakt mit dem Schuldienst, war sehr gut organisiert und das Kollegium sehr offen und freundlich. Pädagogisch/sozial ging es da viel um die individuellen Schüler und die optimale Förderung, das fand ich großartig.
    Am Gymnasium war ich ein wahrhaftiger Einzelkämpfer, da hat jeder sein Ding gemacht. In Bezug auf die einzelnen Schüler war es deutlich anders, liegt auch an der großen Zahl an Fachlehrern pro Klasse.
    Ich muss sagen, dass das Kollegium an der Grundschule mir am allermeisten zugesagt hat von der Zusammenarbeit und Unterstützung untereinander her. Das liegt aber auch in der Natur der Sache, da man viel mehr in Teams unterrichtet und daher viele Möglichkeiten hat, sich auszutauschen und voneinander zu profitieren.


    Warum probierst du es nicht an einer Gemeinschaftsschule mit gym. Oberstufe? Da hast du alles mit drin: Grundsätzlich G9 (jedenfalls in S-H), dadurch ein entspanntes Klima, da Zeit für pädagogische Maßnahmen bleibt und die Möglichkeit in der Oberstufe zu unterrichten. ;)


    Viel Spaß jedenfalls beim Studium und beim Unterrichten =)

    Das Lateinstudium ist echt granatenschwer, darüber solltest du dir im Klaren sein.
    Eine 2,0 im Uni-Latinumskurs ist nicht wirklich ein Indikator darüber. Wir hatten, zumindest in Kiel, eine Fehlergrenze von 5 auf 100 Fehler, alles drüber war durchgefallen.


    Ansonsten kann ich dir sagen, ist das Graecum, wenn du dein Latinum geschafft hast, gut zu bewältigen; die Schrift lernt sich eigentlich wie von selbst ;)


    Von den Chancen her kann man jetzt noch gar keine Prognose stellen. Die Situation ändert sich ja ständig wieder. Bei uns hieß es auch: Jeder Absolvent mit Latein hat gute Chancen auf eine Stelle.
    Fast alle meine Kommilitonen haben ihre Stelle in erster Linie für ihr Zweitfach bekommen.

    Zitat von SteffdA

    wenn Latein so logisch und konstistent ist sollte es sich gut für maschinelle Übersetzungen eignen.

    Ganz und gar nicht. Ohne Sprachgefühl und Sinn für Literatur auf Wort-, Satz- und Textebene kann man vielleicht den Anfangsunterricht bestreiten.


    Ich finde auch überhaupt nicht, dass Latein eine Sprache für Kinder ist, die “nicht so gut in Fremdsprachen“ sind oder es wegen der fehlenden Ausspracheschwierigkeiten wählen.

    In Schleswig-Holstein sieht es, zumindest stellentechnisch (und das hat ja meist mit den Schülerzahlen zu tun), eher mau aus mit Latein.
    Fast alle meine Studienkollegen haben hauptsächlich eine Stelle für ihr Zweitfach bekommen.


    Für mich persönlich ist Latein als ganzheitliches Fach enorm wichtig: Man bildet sich in Geschichte, Philosophie, Sprache und Literatur und das ganz ohne großen Aufwand. Das bringt das Fach so mit sich.
    Realistisch gesehen, muss ich mich allerdings meinem Vorschreiber anschließen: zwangsläufig wird Latein wohl ein Orchideenfach, wie Altgriechisch, werden, da immer mehr Unis das Latinum abschaffen wollen.

    ich habe auch SuS, die kaum oder nur schlecht Deutsch sprechen, weil ihre Eltern mit ihnen eine andere Sprache sprechen. Von denen sind einige schüchtern, andere sehr offen, wieder andere weder besonders zurückhaltend noch sich hervorhebend.


    Das ist wohl eher eine Frage der Schülerpersönlichkeit. Die kannst du nicht ändern.


    Falls es dir um die mündliche Beteiligung geht, schlage ich vor, erstmal Stillarbeitsphasen zu nutzen, um ihr Sicherheit zu geben in Bezug auf ihre Antworten.
    Sonst vielleicht TPS als Methode, in der sie sich vor dem öffentlichen Präsentieren von Ergebnissen mit anderen Kindern austauschen kann ;)

    OT:


    Zitat von Papperlapapp

    Spar dir einfach deine dämlichen Kommentare zu meinen Fragen. Ich habe hier genau so eine Berechtigung wie du.

    Leicht überzogene Reaktion auf so einen Kommentar, findest du nicht?


    Back on topic:
    Warum will der Vater denn nicht, dass sie mitfährt?
    Vielleicht gibt es ja noch Spielraum.

    Hallo Schantalle,


    ich bin auch zur Zeit fachfremd als Reli-Lehrerin unterwegs (allerdings in der Primarstufe).


    Im letzten Herbst habe ich auch das Thema Luther und Reformation behandelt.


    Da meine Schüler auch quasi "religionsfrei" aufwachsen, wir aber an evangelischen Reli-Unterricht gebunden sind, habe ich mich an die geschichtlichen und gesellschaftlichen Aspekte des Themas gehalten.


    Gestartet bin ich mit dem Leben zur Zeit der Reformation: Wie haben Menschen gelebt? Wer hatte Macht? usw. Dann bin ich auf Luther und sein Leben eingegangen, wie er zur Religion gefunden hat. Seine ständigen Zweifel, ob das, was er glaubt und wie er lebt, in Ordnung ist, lassen sich ja leicht auf die Schülerwelt übertragen.
    Auch, dass er als Revoluzzer seiner Zeit als vogelfrei galt und sich verstecken musste. Wie würdest du dich fühlen? Wie könnte man Martin helfen etc. pp.


    Wenn du viele Mädchen in der Klasse hast, kannst du deinen Schwerpunkt auch auf Katharina v Bora legen, so als starke Frau in der Reformationszeit.

    Französisch gerät als Schulfach langsam ins Hintertreffen, zumindest in Schleswig-Holstein nehmen die Schülerzahlen für Französisch immer weiter ab.


    Da das dreigliedrige System ja immer mehr angeschafft wird, würde ich dir empfehlen, Sekundarschullehramt für Sek I zu studieren (leider hab ich keine Ahnung, wie der Studiengang an der Uni heißt, an die du gehen willst).


    Aus meiner Erfahrung ist es an Gemeinschafts- bzw. SekI-Schulen eher möglich fachfremd Neigungsfächer zu unterrichten, als am Gymnasium.
    Daher würde ich an deiner Stelle Englisch und Philosophie studieren, das scheint dir ja Spaß zu machen, so wie ich das lese.


    Wie oben bereits geschrieben, mach dir nicht so viele Sorgen, ob das Studium zu langweilig ist, oder zu schwer. Ich fand meinen Geschichtsunterricht in der Schule auch fürchterlich und extrem abschreckend, im Studium jedoch haben mir die geschichtlichen Inhalte in meinen Fächern am meisten Spaß gemacht, ist eben doch eine Frage des richtigen Zugangs. ;)

    Puh, wenn das so ist, hätte ich mir ja den Master of Education sparen können.


    Wenn man als regulärer Lehrer mit passendem Studium und gutem 2. StEx trotzdem mit Jahresverträgen abgespeist wird, ist das echt beschissen. Da wird man ja zum Lehrer zweiter Klasse.


    Ich hab persönlich gar nichts gegen Seiteneinsteiger, aber dieser Umstand, der mir bis dato nicht bekannt war, lässt mir echt die Galle hochsteigen.

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