Beiträge von SchmidtsKatze

    Wo sollten denn die Sonderpädagogen sonst auch ausgebildet werden?

    Das ist eine sehr interessante Frage. Ich hatte letztes Jahr einen Kollegen, der sein Referendariat als Sonderpädagoge an Regelschulen im inklusiven Bereich gemacht hat. Er hat tw. Unterricht übernommen, Differenzierungsstunden gemacht etc.


    Je nach Förderschwerpunkt wird das aber anders gehandhabt, soweit ich weiß. Für LE und ES wird jedenfalls die Ausbildung teilweise an Regelschulen absolviert.



    Wir haben ein Konzept (auch ein durchaus durchdachtes). Aber auch in diesem Konzept kann man nur das an Ressourcen erwähnen / verwenden, was zur Verfügung steht.

    Das ist schon mal gut zu wissen, dass es Gymnasien gibt, die ein Förderkonzept zum Thema "Inklusion" haben.




    Ein bisschen OT:


    Scheinbar habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, was die Intention meines Threads angeht. Ich möchte nicht, wie mir hier teilweise in Antworten unterstellt wird, meine (sehr wertgeschätzten und um keinen Rat und keine Idee verlegenen) Kollegen bevormunden oder belehren, was das Thema "Inklusion" anbelangt. Desweiteren wollte ich niemanden anklagen, schon gar nicht mein Kollegium und auch nicht unbedingt meine Schule.
    Mir ist nur aufgefallen, dass es bei uns an der Schule Probleme damit gibt, Schüler so zu beschulen, wie sie es verdient hätten.


    Meine Idee war, sich darüber zu informieren, am besten in einem bundesweiten Forum, ob es anderen Schulen gibt, die ein Konzept dazu haben, welches ressourcenorientiert und arbeitsökonomisch dafür sorgt, dass es ALLEN mit der aktuellen Situation besser geht.


    Ich würde mir wünschen, dass mir nicht mehr unterstellt wird, dass ich besserwisserisch und altklug jemanden belehren will, sondern evtl. bloß Hilfe brauche, meine Schüler möglichst individuell zu unterstützen auf dem Weg zu einem Schulabschluss.

    und will den Kollegen vorschreiben, wie das zu laufen hat? Das kann missverstanden werden, auch wenn's gut gemeint ist

    Vorschreiben wollte ich niemandem etwas, zumindest hatte ich gegenteiliges vor.
    Ich brauche ja auch die Hilfe von anderen und den Austausch mit Kollegen, die sich gut auskennen, weil sie schon lange unterrichten.


    Die Frage ist ja: Wo kann ich in meiner Schule ein Forum dafür finden? Wenn es keins gibt, muss ich eines “aufmachen“ sozusagen. Daher meine Idee mit der InklusionsAG.
    Ich will und wollte nie ein Konzept vorschreiben und etwas aufdrücken.
    Aber wenn ich so eine Arbeitsgruppe ins Rollen bringe, sollte ich doch ein bisschen vorab recherchiert haben, was es so gibt, damit man Chancen und Grenzen ausloten kann.


    @Frapper Ja, dass es noch einige Förderschulen gibt bei uns, ist klar. Aber sie sind nicht dazu angelegt, das Gros an Schülern mit Förderschwerpunkt zu beschulen.
    Das FöZ in Schleswig ist ein Beispiel für super funktionierende Kooperation zwischen der Förderschule und der Regelschule: Ich habe/hatte Schülerinnen aus Schleswig bzw. Mit Beratungslehrkräften von dort, die sich dank guter Tipps bei relativ kleinem Aufwand inklusiv beschulen lassen :)

    Bist du

    Ich hatte es schon beinahe befürchtet. ;)


    Dass ich nicht das Rad neu erfinden kann, ist mir schon klar. Es ging mir eher darum, herauszufinden, ob es etwas gibt, dass ressourcenschonend inklusive Beschulumg erleichtern könnte und ob es unter Umständen Schulen gibt, die ein funktionierendes Konzept haben.


    @Lehramtsstudent In SH wird die Förderschule nicht so bald wieder auf den Plan treten. Sonderpädagogen werden bei uns trotzdem gesucht wie irre!

    @Krabappel Ja, genau, es geht im Prinzip um zielgleiches Unterrichten, d.h. in diesem Fall Abitur, bei vollkommen unterschiedlichen Voraussetzungen.


    Dass ich geschrieben habe, dass die individuelle Förderung nur mit Anstrengung und Wohlwollen möglich ist, war, ebenso wie alles andere, was ich in meinem Ausgangspost schrieb, nur eine Zustandsbeschreibung und an keiner Stelle eine Anklage oder Beschwerde.


    Dass das Thema Inklusion auch an anderen Schulen auf sehr wackeligen Beinen steht, ist mir bewusst.
    Für befriedigend oder unabänderlich halte ich es dennoch nicht.
    Ich will auch kein Inklusionskonzept allein schreiben, aber sich damit zu befassen, wäre angesichts der Tatsache, dass wir die Förderschule als eigenständige Schulform in Kürze nicht zurückbekommen werden, mehr als angebracht. Die Idee, dass man als Kollegium, oder AG, darüber nachdenkt, wie man die Situation ein wenig optimieren kann, wollte ich nur mal antesten.


    @Bear @Frapper Vielen Dank für eure Einblicke in eure Arbeit.
    @MrsPace Die Einrichtung von I-Klassen ist auch eine interessante Variante, entspricht aber, zumindest in dem Maße, wie du es beschrieben hast, nicht direkt dem, was mit Inklusion erreicht werden soll, nämlich die Einbindung aller, in allen Bereichen, mit möglichst hoher Beteiligung und Mitbestimmung.


    @Mikael Die Inklusion sollte, im besten Fall, nicht so wie es jetzt läuft, keine Illusion bleiben, die zwar auf dem Papier schwarze Zahlen schreibt, alle Beteiligten aber verheizt ohne Ende.


    Ich denke, dass beeinträchtigte Kinder auch an den weiterführenden Schulen ein Anrecht darauf haben, von Lehrern betreut zu werden, die sich mit Expertise auf sie einlassen können.
    So, wie es momentan gemacht wird, ist es zwar gangbar, aber eben nur als Scheinkonzept.


    (Ich weiß: Im Prinzip handelt es sich um eine Grundsatzfrage, ob und wie inklusive Beschulung zu laufen hat, aber ein wenig Annäherung von IST und SOLL muss doch irgendwie möglich gemacht werden können oder bin ich da zu idealistisch?)

    Liebe Foristinnen und Foristen,


    seitdem ich, nach einem Jahr an der Grundschule, nun zum Referendariat wieder am Gymnasium (G8) unterrichte, ist mir etwas sehr Gravierendes aufgefallen:


    Inklusion schreibt man an Gymnasien, zumindest an meiner Schule, mit einem deutlich kleinen "i".


    Zwar beschulen wir sehr viele Schüler mit Einschränkungen verschiedener Art (Autismus, ADHS, Hören und Kommunikation), aber ein richtiges Konzept zur Inklusion scheint es nicht zu geben.


    Nachteilsausgleiche werden (außer in Ausnahmefällen) ohne professionelle, d.h. sonderpädagogische, Hilfe verfasst.
    Klassen, in denen Kinder mit Förderbedarf beschult werden, haben z. T. bis zu 30 SuS.
    Der Austausch zwischen Fachkollegen und Sonderpädagogen mit entsprechenden Schwerpunkten existiert quasi nicht.
    Individuelle Förderung im Unterrichtsalltag ist nur unter höchster Anstregung und mit Wohlwollen der Lehrkräfte möglich.


    Nun bin ich aber der Ansicht, auch unter Einbezug der Erfahrung an der Grundschule, wo SoPäds möglichst häufig den Unterricht unterstützt haben und professionelle Beratung möglich war, dass diese Dinge so nicht sein sollten bzw. sein müssten.
    So bleibt Inklusion ein formales Konstrukt, das zwar "auf dem Papier" funktioniert, das ist aber eben nicht im Sinne des Erfinders.


    Nun die Frage an euch:


    Habt ihr Erfahrung mit gut funktionierenden Inklusionskonzepten an euren Schulen (GemS mit Oberstufe oder Gymnasien)?
    Wie sieht der Austausch zwischen SoPäds und SekII-Kollegen aus?


    Ich habe überlegt, eine InklusionsAG an meiner Schule ins Leben zu rufen, da mir das Thema persönlich sehr am Herzen liegt und ich den Grundgedanken der Inklusion für großartig und erstrebenswert halte. Vielfalt rockt eben!
    Allerdings würde ich mich vorher gern ein bisschen schlau machen, ob und wie es an anderen Schulen klappt!


    Beste Wochenendgrüße,


    SchmidtsKatze

    Ich habe mit einer ähnlich durchmixten Klasse 2 im letzten Jahr das Thema “Wetter“ behandelt und wir haben verschiedene Geräte gebastelt, um das Wetter zu beobachten: einen Windmesser zum Beispiel und einen Niederschlagsmesser.
    Den Wasserkreislauf haben wir mithilfe eines Bewegungsspiels nachvollzogen.



    Außerdem war das Thema Berufe da sehr beliebt. Ich habe Eltern eingeladen und die Kinder die Erwachsenen zu ihrem Beruf interviewen lassen. Am Ende stand ein Berufe-Portfolio.

    Wenn ich etwas sagen möchte, stelle ich mich vor die Klasse, hebe die Hand und sage einmal “alle Aufmerksamkeit zu mir bitte“, “Ruhe bitte“, bitte zuhören“ oder “jetzt wird's wichtig“, je nachdem, was passt. Blickkontakt und direkte Ansprache an Dauerschnacker wirkt auch immer. Ich unterrichte aktuell Mittel-& Oberstufe, da klappt das eigentlich sehr gut nach ein paar Wochen “Koditionierungsphase“ :D


    Aus meiner Zeit an der Grundschule kenne ich die sogenannte “Klatschphase“ auch: mein Kollege, KL einer 9., nutzt das ein wenig abgewandelt und das klappt ganz ausgezeichnet. Die Schüler müssen einen vorher festgelegten Rhythmus beenden, danach herrscht absolute Ruhe. Wer spricht, wird verhaftet, muss also am Ende eine Strafarbeit anfertigen.
    Verhaftungen werden abgelöst, das heißt, spricht nach der ersten Verhaftung ein anderer Schüler, muss dieser die Strafarbeit erledigen.


    Ob man das mit dem Verhaften sein muss, weiß ich nicht, aber das Klatschen als Initiierung von einer Stille-oder Aufmerksamkeitsphase funktioniert ziemlich gut.

    Ich würde gerne mit jemandem tauschen, der gerade nicht im Ref ist... ist schon richtig ätzend 8| :P



    Wie überlebst du die Zeit der vielen Konferenzen? Ich jedenfalls falle abends immer sofort tot ins Bett :tot:

    Wenn es sich tatsächlich um normale Schulverhältnisse handelt, überrascht mich in der Tat, dass die einzelnen Schulen ein derartiges Konkurrenzverhalten an den Tag legen und mit Zusatzangeboten und besonderen Unterrichtsprofilen um sich schmeißen. Fordern das denn die Eltern in besonderem Maße ein oder glauben die Schulen lediglich, dass es den Eltern wichtig sei? Vorlieben gibt es glaube ich immer, aber wenn das Image der einzelnen Schulen weitestgehend gleich ist, dürfte es den Meisten doch relativ schnurz sein, ob es nun das Gymnasium A in B oder das Gymnasium C in D ist.

    Es ist den Eltern häufig überhaupt nicht schnurz.
    1. Sie wollen, dass ihre Kinder den bestmöglichen Abschluss machen und dabei ihre Vorlieben ausleben können.
    2. Eltern fordern wesentlich mehr von den Gymnasien als nur den Unterricht. Sie möchten bestenfalls Nachmittagsangebote, Nachhilfe- und Enrichmentkurse, individuelle Förderung und ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl im Schulleben, damit sich ihre Kinder auch wohl fühlen, wenn sie schon den Großteil ihrer Jugend da verbringen. Und so ist es im Prinzip: Die SuS verbringen zum Teil auch schon in der Unter- und Mittelstufe mehr Zeit im Unterricht als die Kollegen (und auch ich).
    3. Die Schulen MÜSSEN sich irgendwie so profilieren, dass sich mglst. viele SuS bei ihnen anmelden und auch dort bleiben. Es gibt Persoanlschlüssel, die eingehalten werden müssen. Melden sich weniger SuS für die 5. Klasse an als im Vorjahr, werden Stellen gestrichen.

    Philosophie oder wie es früher bei uns hieß: Werte und Normen! Endlich mal über die “wichtigen Dinge“ im Leben sprechen ;)


    Wenn du drei Dinge nennen müsstest, die die “perfekte Schule“ haben sollte, was wären sie?

    Ich bin mitten drin! :)


    Verbringst du die Wochen vor Weihnachten im Unterricht viel mit dem Thema Weihnachten oder geht's dir schon ab dem 10.12. Auf den Keks? (Ich liebe Weihnachten, kann es aber im Unterricht nur ganz wenig haben.)

    @Friesin es soll ja auch eine richtige Fahrt mit Übernachtungen sein...früher ist meine Schule nach Bath in England gefahren als Gegenstück zum FrankreichAustausch, aber das gibt es nun nicht mehr.
    Wie auch immer, es soll nicht nur um Latein gehen, aber wenigstens ein bisschen. Da macht eine Fahrt nach Berlin oder Rügen eben weniger Sinn, wenn du verstehst...


    @Miss Jones Das wäre natürlich auch eine tolle Idee, wenn wir einmal vom Teutoburger Wald den Rhein runterreisen könnten und dann in Köln abschließen.
    Ne, bei Caesar sind wir erst in Klasse 9, aber im Prinzip kennen sie die Figur Caesar und könnten schon etwas damit verbinden ;)

    @lera1 großartig! Danke für die Hilfsangebote :)


    Ich denke auch, dass es einerseits als Kompliment zu sehen ist, wie du sagst, aber heftig ist es doch. Ich bespreche mich demnächst erstmal mit meinem Kollegen und dann schauen wir mal, was so rauskommt!


    Danke an alle für eure Anmerkungen!

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