Beiträge von SchmidtsKatze

    @Wollsocken80
    Naja, so als Lateinlehrerin kann ich mich da nur anschließen: Meine SuS bringen auch null bis wenige Fachkenntnisse mit in den Unterricht. Es gibt natürlich Lebensweltbezüge, wenn auch weniger viele als in einer Naturwissenschaft, aber identifizieren können sie sich ja doch häufig mit den Inhalten.


    Trotzdem hat ein gewisses Methodenrepertoire seine Berechtigung, aber nur weil du deren Namen nicht kennst, heißt das doch lange nicht, dass du sie nicht anwendest. Abgesehen davon:


    Dabei spielt es aber immer noch keine Rolle ob ich im Unterricht nun "Kugellager" oder was weiss ich was spiele.

    Methoden sind keine "Spielchen", sondern ein Mittel zum Zweck, nämlich der Vermittlung von Unterrichtsinhalten.


    Aber hier gilt die goldene Regel des Unterrichtens: Erst das "Was", dann das "Wie".

    Liebe @FranziS.


    Ich habe erst gestern im UB einen solchen Fall gehabt: ich hatte ein Gruppenpuzzle mit zunächst heterogenen(Erarbeitung), dann homogenen(Sicherung) Arbeitsgrupppen geplant, von 28 SuS fehlten 5, so dass das Gruppenpuzzle klassisch nicht aufging. Ich habe dann SuS aus den entsprechend starken zweiten Arbeitsgruppen gebeten, nachdem sie fertig waren noch mal in einer anderen Gruppe ihre Ergebnisse vorzutragen. Sozusagen als Support.
    Das klappte sehr gut und kam bei der Studienleitung gut an :)


    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem UB

    Es hat am Ende etwas mit den "Berechtigungen" zu tun, an welchen Schulen man unterrichten darf.

    Zitat

    Mit bestandener Staatsprüfung wird die jeweilige Lehramtsbefähigung erworben, mit der eine Bewerbung für den Schuldienst möglich ist und die je nach studiertem Niveau des Faches (Primarstufe, Sekundarstufe I oder Sekundarstufe I und II) auch zum Unterricht in anderen Schulformen oder -stufen berechtigt.


    Ich habe nach alter PO in Kiel einen Bachelor und Master of Education für Gymnasiallehramt studiert. Das entspricht nach der neuen PO einem Sekundarschullehramt (LA an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen), also Sek II.


    Ich dürfte, theoretisch, an allen Schulformen unterrichten, an denen meine Fächer angeboten werden; also faktisch Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen.


    Das "reine Gymnasiallehramt" berechtigt zum Unterrichten an Gymnasien und Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe...


    Da in SH eh gerade alles drunter und drüber geht, ist das sowieso nicht sicher, was in den nächsten zwei Jahren los sein wird in der Schullandschaft -.-

    Wenn man in seinen Fächern unterrichtet, braucht man doch aber kein Fachstudium nachholen, oder?


    Angenommen, ich ginge jetzt nach dem Ref ans BG, um dort Spanisch zu unterrichten, hätte ich dann nicht die gleiche Qualifikation, wie jemand, der sog. Berufsschullehramt/Handelslehramt Spanisch studiert hat?!

    @Nachgedacht zum Thema, was die Berufsschule so zu bieten hat:


    Es gibt dort ja ganz verschiedene Bildungsgänge: Die Berufsgrundbildung mit anschließendem MSA-Abschluss, die Berufsfachausbildung und das Berufsgymnasium. Da hat man sozusagen die bunte Mischung der Gemeinschaftsschule mit älteren Schülern sitzen.


    Ich habe übrigens gerade im Referendariat bemerkt, dass mir trotz großem Spaß an der Arbeit mit den SekII-Schülern die Arbeitsweise des Gymnasiums nicht so liegt; ich bin eher Typ “Gemeinschaftsschule“ und werde mich nach dem Ref definitiv an den Gemeinschaftsschulen und Berufsschulen bewerben. Der “Seiteneinstieg“ in diese Richtung klappt aus Erfahrung eigentlich recht gut ;)

    @Nachgedacht Ich bin gerade in SH im Referendariat, hier ist es sehr erwünscht, ein drittes Unterrichtsfach (als Erweiterungsfach) studiert zu haben.

    Ausgebildet wird man in 2 Fächern und erhält dann (soweit ich weiß) für das dritte Fach eine sog. "kleine Fakultas" für die Sek I, wenn man nicht im StEx darin geprüft wurde.

    Ich habe auch in Schleswig-Holstein studiert (allerdings an der CAU in Kiel) und habe ein Auslandssemester absolviert. Freu dich nicht zu früh über irgendwelche Anrechnungen... ERASMUS ist auf dem Papier eine ganz tolle Sache, praktisch sieht es meist so aus, dass die Kurse nicht zu 100% angerechnet werden können. Empfehlen tue ich es trotzdem uneingeschränkt! Diese Erfahrungen kann dir niemand nehmen und für die Sprache ist es mehr als großartig. :)


    Eine Freundin von mir war vor dem Ref übrigens insgesamt 4 Mal im Ausland (1x Erasmus-Studium, 1x über das Comenius-Assistenzprogramm, 1x in den Semesterferien als AuPair und 1x zwei Jahre als FSA an zwei Stellen). Je nach Aufwand kann man also mehr als genug Auslandserfahrungen sammeln :)


    -> Mach die 3 Fächer, lass dich in zweien ausbilden, die du gerne hättest.
    -> Ich empfehle dir, nicht unbedingt 2 Korrekturfächer zu nehmen im Ref, wenn du nicht musst... ;)

    such, am besten von Anfang an, Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen, die die gleichen Fächer unterrichten wie du! Ich hatte in meiner ersten Stelle 12 Stunden, das war mehr als angenehm und jede Stunde war sehr gut vorzubereiten. Dann hatte ich, vollkommen fachfremd, etwas mehr als das Doppelte, nämlich 28. Da war ich sehr froh, tolle Kollegen an meiner Seite zu haben, die mir helfen bzw. Die ich einfach fragen konnte.


    Ich würde dir auch so zwischen 12&16 Stunden empfehlen.

    Die Frage ist allerdings, ob dieses Wissen im Alltag der Schüler auch Verwendung findet. Ich hatte einen 5. Klässler in der Nachhilfe, der auch die analoge Uhr nicht lesen konnte (laut Fachanforderungen SH in Klasse 2 in HWS und in Mathe zu verorten), nicht etwa, weil er es nicht gemacht hat, sondern weil es für ihn niemals von Bedeutung war.


    Auf dem Handy, auf der Armbanduhr, auf Fahrplänen und bei Terminen werden immer nur digitale Uhrzeiten genutzt. Da bleibt das einfach nicht nachhaltig hängen.

    Ich finde auch, gerade in der Grundschule und auch in der Unterstufe, eigentlich generell im Anfangsunterricht, ist es wichtig, dass man durch einen klaren Ausdruck die Schüler an den Klang der Sprache gewöhnt (Sprachbad/Inmersion). Da läuft eben sehr viel über Nachahmung und Ritualisierung, auch bei meinen “Großen“ (Jg. 10, die Hälfte hat Spanisch als 2. FS)


    Ich hatte im letzten Schuljahr ein Mädchen mit höchst internationalem Background, das auch zu Hause Englisch sprach, wenn auch nicht als Muttersprache. Da war es häufiger meine Rolle zu sprachmitteln oder zu paraphrasieren. Dafür war aber vor allem das Verständnis wichtig ;)

    Ein Akzent sollte einfach nicht "wortentstellend" sein, oder?

    Absolut nicht... In dem Fall, wie du es mit dem russischen Prof geschildert hast, ist ja die Kommunikation durch die missverständliche Aussprache gestört. Das darf niemals passieren.


    So finde ich es zum Beispiel ganz gräuselig, wenn Englisch-Lehrer den Unterschied zwischen "New Rave" und "New Wave" nicht akustisch deutlich machen können, wohingegen ich eine recht eindeutige deutsche Prosodie nicht so wild finde.

    Für die Verbesserung der mündlichen Sprachfertigkeiten wäre es sicher von Vorteil, wenn man manch eine Uni-Hausarbeit durch eine mündliche Prüfung ersetzen würde.

    Es ist nicht nur sicher von Vorteil, sondern, zumindest an der CAU Kiel, Fakt, dass man in jeder Fachwissenschaft eine mündliche Prüfung auf Spanisch/Französisch/Italienisch zum Ende des M.Ed. ablegen muss.
    Mehr mündliche Prüfungen wären wohl besser, das stimmt. Aaaaaaber aus dem Wissen heraus, wie zeitaufwändig das Ausrichten mündlicher Prüfungen ist, weil sie ja nun mal hintereinander und nicht synchron stattfinden müssen, wird das wohl leider eine wunderschöne Utopie bleiben.


    In den romanischen Sprachen wird leider sehr viel auf Deutsch kommuniziert, was ich in Bezug auf insbesondere die Lehramtsstudenten problematisch finde

    Das habe ich allerdings auch immer als recht schade empfunden, gerade weil meine Professoren zum Großteil Muttersprachler waren oder zumindest fließend in der Fremdsprache hätten kommunizieren können.

    Ich meine, mal mitbekommen zu haben, dass im Referendariat, zwecks Authentizität, erwartet wird, dass man sich in Englisch konsequent für American oder British English entscheidet, statt ein Mischmasch zu betreiben.

    Ist damit nicht eher die Schriftsprache gemeint? Da gibt es ja gleichwertige Alternativen.
    In der gesprochenen Sprache kann ich mir das nicht vorstellen, da ja auch Australian English eine legitime Variante des Standard-Englischen ist, oder? (Hier bitte mal Anglisten an die Front :D )

    Die armen Lateinlehrer!

    Allerdings... allein die Vorstellung, dass meine SuS mir etwas anderes auf Latein schreiben, außer Stammformen und Zitate, treibt mir gruselige Schauer über den Rücken 8| "Romanes eunt domus"...

    Ich finde das Thema sehr interessant, da es schon kontrovers diskutiert werden kann.


    Bei uns an der Uni mussten wir ein C1-Sprachniveau vorweisen in der Schriftsprache und die beiden mündlichen Abschlussprüfungen in den Fachwissenschaften waren auch auf spanisch.
    Das habe ich als mittleres Anspruchsniveau empfunden, da Hausarbeiten beispielsweise nicht in der Fremdsprache verfasst sein mussten.



    In der Unterrichtspraxis empfinde ich es als sehr wichtig, dass man als Lehrkraft die Sprache in Wortschatz, Grammatik und Register fließend beherrscht und auch die Aussprache und Betonung sollte natürlich korrekt sein.


    Bei einer Sache allerdings bin ich wirklich liberal: wenn jemand einen Deutschen Akzent hat. Ich finde nicht, dass man einen Akzent vortäuschen muss, der nicht natürlich für einen selbst ist.
    Dass einige meiner Kollegen das gerollte r nicht gut aussprechen können, macht nichts, dass sie die Okklusive aspirieren, obwohl es das im Spanischen nicht gibt, auch kein Problem.
    Da sollte man nicht zu streng sein.


    Ich habe es in der Uni immer als sehr anstrengend.empfunden, wenn meine Kommilitonen sich einen Akzent (meinetwegen aus Argentinien) antrainiert haben, diesen aber nicht stringent durchhielten oder aufgrund dessen andere sprachliche Fehler gemacht haben. Extrem unauthentisch und nervig!

    Kinder mit LB werden nicht an Gymnasien beschult, jedenfalls soweit ich weiß.


    Dennoch werden ADHS-Kids und Autisten, die wirklich besondere Voraussetzungen brauchen an Gymnasien beschult.


    Und für die ein gutes Konzept zu finden, war eigentlich meine Idee.

    Wo eine Inklusion einfach scheitern muss ist in den Fällen, wo einfach mangelnde intellektuelle Kapazität vorliegt, oder kein gesellschaftskompatibles Verhalten, und entsprechende SuS eigentlich besser an gar keine Schule im herkömmlichen Sinne, sondern in eine (geschlossene) Anstalt gehören.

    Drastisch formuliert, aber genauso ist es.

    Da galt für alle Schüler der selbe Maßstab hinsichtlich der Bewertung der Leistungen.


    Naja, irgendwo muss die Grenze gezogen werden. Sonst müssten frühreife 6.Klässler gleich viel leisten wie spätzündende 8.Klässler oder es würde jeder nach der "Willkür" des Sportlehrers bewertet.
    beides würde ich als sehr ungerecht empfinden.

    Sonderpädagogen habe ich noch nie bei uns am Gymnasium für Inklusionskinder gesehen.

    Ich auch nicht, außer eben, als meine Schülerin mit CI umgeschult wurde auf unsere Schule.




    Mir erschließt sich auch gar nicht, inwieweit jemand mit sonderpädagogischem Förderbedarf am Gymnasium integrierbar wäre.

    Förderbedarf ist ja nicht gleich Förderbedarf. Wenn der Intellekt stimmt, kann auch ein Schüler mit AD(H)S, Wahrnehmungsstörungen, Autismus, sehbehindert, hörgeschädigt, in Bezug auf Sprache oder körperlich behindert an einem Gymnasium beschult werden. Dafür gibt es dann ja Nachteilsausgleiche.


    Warum dürfen die das? Ich dachte, Anordnungen "von oben" ist folge zu leisten? Dürfen wir SEK I-Schulen uns auch weigern? Fragen über Fragen...

    Ich meine auch, dass SuS mit Förderschwerpunkt Lernen oder Geistige Entwicklung NICHT am Gymnasium inklusiv beschult werden sollen, da sie eben unter gegebenen Umständen nicht die intellektuellen Fähigkeiten haben, ein Abitur zu schreiben und im Alltagsunterricht zu bestehen.
    Das Zitat aus dem Artikel ist in meinen Augen ein echter Witz. Wer geht denn davon aus, dass ein Schüler, der "nicht das Potenzial" zum Abi hat, weil er eben überfordert wäre, ein Anrecht auf den Platz haben muss? Das ist wieder mal eine sehr interessante Interpretaion der Fakten -.-

    Die Paralympics sind nur für Menschen mit Behinderungen, man könnte also ketzerisch sagen "die Förderschule des Profisports".

    Naja, abgesehen davon, dass ein Paralympionik jeden von uns vermutlich in jeder Hinsicht abhängen und zur Schnecke machen würde, obwohl wir alle vermutlich keine Einschränkungen haben, ist das eine selten unüberlegte Aussage.


    SuS mit Förderbedarf sollen so gefördert werden, dass sie angemessen am Alltagsunterricht teilnehmen können und so auf das Leben nach der Schule vorbereitet werden, während Paralympioniken deutlich überdurchschnittliche Leistungen erbringen. (http://www.zeit.de/sport/2016-…-rennen-mathew-centrowitz)

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