Beiträge von SchmidtsKatze

    Ein bisschen verarschen tut er euch schon, oder? Ich sehe gerade lauter aufgeregte Leute um einen tiefenentspannten 15-Jährigen rumhüpfen. Wir wollen dich motivieren! Du musst doch wollen! Ich kauf dir neue Hefter! Ich trag die einen Lernplan hinterher! Abitur! Aber er will nicht.

    :D wenn du es so formulierst, sieht es in meiner Vorstellung schon recht lustig aus.
    So wie ich das einschätze, will er auf der Schule bleiben und Abi machen, aber keinen Finger dafür krümmen. Den Zahn müssen wir ihm vorzeitig ziehen, wie mir scheint.

    Achso, dann will er also doch was? Wunderbar, dann hat er genau zwei Möglichkeiten: Krieg deinen Arsch hoch (bzw. runter auf den Stuhl) und mach was. Wenn im Halbjahr nicht lauter Dreien (Vieren?) im Zeugnis stehen, geht's auf die Nachbarschule. Und dann nicht mehr reden.


    Wenn die Mutter das nicht aushält, müsst ihr wohl zugucken, wie sich die beiden im Kreis drehen

    Konsequenz ist hier das richtige Stichwort. Die müssen wir jetzt alle walten lassen. Er wird gefördert, in dem Sinne, dass man ihm sagt, was er tun kann, um seine Leistungen zu verbessern und entweder er tuts oder er muss "arrividerci" sagen!

    Invenstierst du denn den selben Aufwand auch in die Förderung der leistungsstarken SuS? Die fallen nämlich in meinen Augen häufig hinten runter, weil sich zu sehr um solche "Problemschüler" gekümmert wird.

    Bei uns gibt es, zum Glück, nicht so viele Problemschüler... Differenzierung nach oben und Forderprogramme für Leistungsstarke kriege ich in den Alltagsunterricht recht gut integriert. Meine Studienleitung legt da auch sehr großen Wert drauf, weil das ja doch eher mal unter den Tisch fällt, wie du schon richtig anmerktest.

    Die Reaktion der Eltern im vorliegenden Fall zeigt mir die typische Elternhilflosigkeit angesichts der Tatsache, dass der Junior bockt und ihre (!) Träume vom Abi des Jungen den Bach hinuntergehen.

    So einen Eindruck hatte ich überhaupt nicht... Die Mutter sagt, sie würde den Jungen gerne auf die Gemeinschaftsschule schicken, aber nicht gegen seinen Willen. Sie glaubt, dann blockt er total ab.

    wieso er plötzlich so schlampt?

    Das ist nicht erst seit gestern so... bisher hat er sich immer so durchgemogelt und ist bisher immer gerade so durchgekommen.


    Er sagt dann meist nichts oder so etwas wie: "Ja, weiß auch nicht..."


    -> Zu seinem letzten Lernplan sagte er nur: "Ich weiß gar nicht, ob ich das zeitlich schaffe... hab viel zu tun in meiner Freizeit."


    Hab keine Ahnung, wie ich das einordnen soll...

    Hallo ihr Lieben,


    ich hatte vorhin ein Elterngespräch mit der Mutter eines meiner Schüler (9. Klasse, Gym), der sich leider gerade mitten in einer Talfahrt befindet:


    Er schmiert in allen Hauptfächern und vielen Nebenfächern gerade vollends ab. Er hatte schon verschiendenste Lernpläne, die ihn wieder in die Spur bringen sollten; diese hat er zwar in Teilen erledigt, aber eher halbherzig. Der Erfolg lässt aber zu Wünschen übrig.
    Er tut nichts für die Schule (erledigt keine Hausaufgaben, verschlampt seine Materialien, lernt nicht für Tests und Arbeiten etc.), will aber auf keinen Fall auf die Gemeinschaftsschule wechseln. Er ist gut in die Klassengemeinschaft integriert, aber kriegt einfach schulisch nichts auf den Kranz 8| Das größte Problem an der Sache ist, sollte er nicht in die 10. Klasse versetzt werden, hat er keinen Abschluss.
    Die Mutter weiß auch nicht mehr, wie sie ihren Sohn dazu bewegen soll, etwas zu tun. Sie glaubt nicht, dass er ein weiteres Schuljahr überstehen wird. Allerdings glaubt sie auch, dass er auch auf der Gemeinschaftsschule nicht vorankommt, weil er ja auch da lernen und Hausaufgaben machen muss.
    Zuhause gibt es nur noch Stunk deswegen und sie ist sehr verzweifelt.


    Der Klassenlehrer, pädagogisch echt eine Bank übrigens, weiß um die Situation, hat aber auch keine Idee, wie wir ihm helfen können.
    Ich würde ihn gerne irgendwie positiv motivieren, aber ich weiß absolut nicht wie.


    Was macht ihr mit solchen Schülern, die gar nichts mehr tun, um sie zum (Nach-)Arbeiten und Mithalten zu bewegen?


    Liebe Grüße,


    SchmidtsKatze

    Pass aber auf, dass du genug von deiner Lehrerpersönlichkeit zeigst, bei uns wurde einigen Referendaren, die eine Lerntheke gezeigt haben, angekreidet, dass man sie zu wenig gesehen hat in der Stunde. Also Einstieg und Ende der Stunde nicht unbedingt auch komplett schülerorientiert planen.


    Echt? Das wird bei uns zum Beispiel sehr gern gesehen, dass die Lehrer in den Hintergrund treten und sehr schülerzentriert arbeiten.


    Kommt wohl auf das Bundesland an.


    Bei offenen Unterrichtsformen ist das doch auch nicht unbedingt verlangt, dass der Lehrer megaviel performt. Da geht es doch um Selbstständigkeit und darum, wie der Lehrer das vorbereitet hat für die Schüler!

    Die Überprüfung mit dem Test finde ich sehr sinnvoll. Nur anhand der erledigten Aufgaben abzuhaken, ob sie das Stundenziel erreicht haben, würde mir meine Studienleitung um die Ohren hauen. "Es kann ja auch sein, dass manche Kinder schon nach einer Station gecheckt haben, wie es geht", etc.


    Die Reflexion würde ich zweiteilen: Erstmal nur die Quantität.
    Es sollen sich am Ende alle Kinder melden, die 1 Station ganz fertig geschafft haben, dann die, die zwei geschafft haben und dann alle, die mehr als zwei geschafft haben.


    Dann eine qualitative Frage per Daumenprobe: Da kannst du dann einfach einzelne SuS rauspicken, wie es geklappt hat mit den unterschiedlichen Niveaus und wie gut die SuS zurecht gekommen sind.
    Ich frage immer erst jemanden "mit mittlerem Daumen", dann jemanden "mit Daumen nach unten" und dann "mit Daumen nach oben".


    Oder du machst ein Blitzlicht, wo du einen Satzanfang vorgibst, meinetwegen sowas wie: "Ich habe heute etwas Neues gelernt, nämlich..." oder "Ich habe heute ein Thema besser verstanden und zwar..." oder "Ich habe ... besser verstanden, aber ... ist immer noch ein bisschen schwierig für mich." Den kannst du an der Tafel anpinnen, dann haben die SuS immer schon mal ein bisschen was zu sagen.
    Das geht, je nachdem, wie groß deine Klasse ist, besser oder schlechter.

    Ja, auf jeden Fall ;)


    Deswegen meine ich, dass man einen Fragenkatalog (und eventuell eine übergeordnete Leitfrage) braucht, damit die SuS ein Gerüst haben, welches sie Schritt für Schritt abarbeiten können.
    Detailliertes Lesen geht mE, sobald man in der Lage ist, Texte zu lesen. Man muss das nur ganz kleinschrittig anleiten und konkrete Fragen an den Text stellen.


    Das können ja sogar Grundschüler im Deutschunterricht, dann sollten das 8.-Klässler mit Hilfe in Französisch auch hinkriegen ;)

    Es ist ja die Frage, was man bezwecken will: Will man, dass die Kinder den Inhalt des Textes auswendig kennen oder dass sie anhand von Fragen einen Text detailliert erfassen?
    Für das Lernziel “detailliertes Lesen“ ist das “was ist hängen geblieben vom Inhalt?“ bloß nicht funktional.


    Ich sehe den Sinn nicht unbedingt.

    Am Ende kann man aber durchaus noch einmal den Text zur Abgleichung der Antworten heranziehen, das wäre durchaus eine Möglichkeit.

    Das ist keine Option, sondern ein Muss, dass man den Text als Quelle hinzunimmt und auch ganz deutlich macht, wo die Infos herstammen. Sonst können die SuS das eventuell gar nicht nachvollziehen.


    Es sind ja nicht immer unbedingt Fragen, die der Text konkret in einem Wort oder Satz beantwortet, sondern auch indirekt.

    Mein persönlicher Lieblingstipp zum Thema "Laminiertes an die Tafel bringen" stammt von meiner ersten Spanischmentorin:


    Wenn man die Tafel sehr nass machen, hält Laminiertes auch so an der Tafel. (Kapillarwirkung oder so, hier mal Physiker an die Front :D)


    Als ich in der GS Magnetismus behandelt habe, habe ich mir diese Magnetklebedinger von timetex über die Schule bestellen lassen. Die sind ganz okay, aber haben keine besonders große Magnetkraft.

    Detailliertes Lesen erfordert eine Aufgabenstellung, an der sich die SuS entlanghangeln können. Zum Beispiel könnte man eine Chronologie erstellen lassen oder die SuS mithilfe eines Fragenkatalogs einzelne Aspekte des Textes zusammenstellen lassen.
    Eine sehr hilfreiche Struktur für das detaillierte Erfassen eines Textes ist die 5-Schritt-Lesemethode (siehe hier: https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/316033_so_06.pdf). Geh mit den SuS einmal genau durch, wie welche Schritte funktionieren und übe das an verschiedenen Texten.
    Mein Zusatztipp wäre, das Lesen in 3 Phasen aufzuteilen. In der Phase 1 (vor dem Lesen) kannst dem Lesen eine Leitfrage voranstellen, die die SuS mithilfe des Textes beantworten können sollen, zu der sie dann Hypothesen aufstellen. Dann folgt Phase 2 (während des Lesens): Die SuS lesen den Text genau und erarbeiten sich mithilfe von Detailfragen die Aspekte zur Beantwortung der Leitfrage. Die dritte Phase (nach dem Lesen) wäre dann eine Zusammenstellung der Aspekte und eine abschließende Beantwortung der Leitfrage.

    Wenn möglich, ohne nochmal auf den Text zu schauen, bei schwachen Schülern geht das sicherlich auch mit "Spicken".

    Warum sollten die SuS nicht im Text genau nachgucken dürfen? Es ist doch genau erwünscht, dass die SuS Details heraussuchen (und das bestenfalls anhand von Zitaten und Zeilenangaben belegen können).

    Ja, ich finde, es gibt für Vieles ein Für und Wider..Das waren eben meine Anmerkungen zur SAS.


    Fazit ist in meinen Augen jedoch: Schreibschrift muss sein, sonsr schreiben sie viel zu langsam. Ich habe viele SuS, die eine sehr klare Schrift haben, aber da sie “drucken“, sind sie beim Schreiben unfassbar langsam. Diejenigen, die einwandfreie Schreibschrift, wie aus dem Schreiblehrgang, schreiben, sind deutlich flotter. Allerdings vor allen Dingen mit VA auch oft sehr zackig und manchmal unleserlich...



    PS: das mit dem R müsste man nochmal genauer beobachten, werde ich heute mal tun ;)

    Manche SuS schreiben das kleine t mit so einem lustigen Kringel in der Mitte :/ Das sieht dann manchmal aus wie ein großes A oder ein vielleicht ein kyrillisches Zeichen :D
    Das L habe ich schon in so komischen Varianten geschrieben, entweder unfassbar zackig, manchmal so breitgezogen, dass der Lesefluss echt erschwert ist.


    Das kleine r ist mir bis jetzt nicht so häufig seltsam aufgestoßen ;)

    @sofawolf das große L der SAS oder VA begegnet mir am Gymnasium sehr häufig als einer der Buchstaben, die Schriften sehr unleserlich machen. Fast keiner meiner SuS, der noch “echte“ Schreibschrift, kriegt das deutlich hin.


    Auch das kleine t ist oft ein seltsames Überbleibsel aus dem Schreibschriftlehrgang.


    Das ist mir auch schon in der Primarstufe aufgefallen; deshalb der Hinweis.

    Nimm natürlich die ostdeutsche, also die, die man "Schulausgangsschrift" nennt (1968 in der DDR eingeführt).

    Ich finde die SAS auch sehr schön und leicht erlern- und lesbar; einziger Problembuchstabe: das große L.


    In meinen Augen sehr schwer zu schreiben für die Lütten und fast immer schwer bis gar nicht lesbar.

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