Hallo Padma,
ich habe mal euren Bildungsplan überflogen. Ganz klar ist er mir noch nicht, aber ich glaube, dass bei euch in Ba-Wü vorgeschrieben wird, was die Kinder am Ende der 2. bzw 4. Klasse in den jeweiligen Fächern können müssen. Auch in Sachunterricht. Ist das so? Könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr ein Thema in der 3. oder 4. Klasse machen möchtet, hauptsache am Ende der 4. Klasse wurde es behandelt? In Bayern gibt es ja (noch) ganz konkrete Vorgaben. Das Thema Wasser ist bei uns in der 4. Klasse vorgeschrieben. Und hier auch noch unterteilt: Einerseits "Wasserkreislauf" und andererseits "Trinkwasserversorgung und Abwasseraufbereitung". Finde ich auch gut so. Ich habe beide Themenkomplexe immer mit zeitlichem Abstand behandelt, begonnen aber immer mit der Trinkwasserversorgung.
Falls die Kinder deiner Klasse das Thema Wasser in der 1. und 2. Klasse noch nicht sehr ausführlich behandelt haben, würde ich ihnen in der Einführungsstunde zum Wasserkreislauf erst mal einige Basisinformationen zum Wasser geben. Hierfür bietet sich ein "Stationentraining" an. Habe ich schon gemacht. Beinhaltet auch Arbeitsblätter (z.B. mit Ausmalen oder Ergänzen von Lückentexten). Falls dir bei Stationen mulmig ist, dann mache es doch ganz fest und geschlossen: Ihr habt 5-10 Minuten in eurer Gruppe Zeit, dann wechselt ihr zum nächsten Tisch, oder so ähnlich. Mit Basisinformationen meine ich folgende Stationen:
- Menschen, Tiere und Pflanzen bestehen aus Wasser (Arbeitsblatt mit Ausmalen und Lückentext ergänzen)
- Wie nutzt der Mensch das Wasser? (Arbeitsblatt mit Bildern und Texten: Schüler schneiden Bilder und Texte aus und ordnen sie einander zu)
- Gibt es mehr Land oder Wasser auf der Erde? (Arbeitsblatt zum Ausmalen und Lückentext ergänzen)
- Welche Stoffe lösen sich in Wasser? (Auftragskarte; kleine Experimente, die einfach durchzuführen sind)
- die Aggregatzustände von Wasser (kleines Experiment; Infotext zu Verdampfen, Kondensieren, Gefrieren und Schmelzen; wichtige Begriffe für den Wasserkreislauf)
Material dazu (also Arbeitsblätter) habe ich, wenn du Interesse hast.
In der Folgestunde würde ich gleich mit einem Schaubild vom Wasserkreislauf weitermachen. Dann kennen die Kinder auch schon die Begriffe "verdunsten", "kondensieren", "versickern", "regnen" und "Quelle". Bei der Vereinigung deutscher Gewässerschutz gibt es übrigens tolle Materialien zum Kaufen, u.a. ein großes Schaubild vom Wasserkreislauf für 5 Euro (http://www.gewaesserschutz.inf…ct_info.php?products_id=3)
In deinem Unterrichtsbesuch könntest du dieses Schaubild ja nochmals als stummen Impuls am Anfang zeigen. Die Schüler sollen das Schaubild erklären können und Wortkarten zu den obigen Begriffen richtig zuordnen. Dann könntest du mitteilen, dass sie sich heute mit einem Teil dieses Wasserkreislaufes näher beschäftigen werden. Damit sie wissen, was du meinst, wischt du mit dem Schwamm sanft über die Tafel und wartest gemeinsam mit den Kindern. Nach kurzer Zeit ist die nasse Tafel wieder trocken. Was ist passiert? Wo ist das Wasser hin? Warum passiert das? In einem kleinen Experiment könnten die Kinder diesen Verdunstungsvorgang nochmals selbst ausprobieren. In einem anderen Experiment könnten sie der Frage nachgehen, wann Wasser am schnellsten verdunstet (durch einen Fächer, die Heizung, einen Fön, einem Teelicht?). So handlungsorientiert habe ich es aber nicht gemacht. Erkenntnis der Stunde: Wasser verdunstet bei Wärme und geht über in unsichtbaren Wasserdampf. Dieser unsichtbare Wasserdampf steigt nach oben. Je wärmer es ist (Fön), desto schneller gehts.
Das schnelle Verdampfen (z.B. mit einem Kochtopf) würde ich in einer anschließenden Einzelstunde dem Verdunsten (= langsames Verdampfen) gegenüberstellen. Für den Wasserkreislauf ist aber die Verdunstung entscheidend.
Hoffentlich war das jetzt für dich nicht zu lange.
Guten Rutsch in 2007,
Alex