Beiträge von Aviator

    Der Abordnungskrimi geht weiter.


    Zu den Ferien packte ich meine Sachen an der Abordnungsschule. Auch der Schulleiter sagte, er wisse von nichts.


    Am 2. Ferientag (!) rief mich die Sekretärin der Abordnungsschule an und meinte, gerade heute sei die Verlängerung der Abordnung gekommen, ein ganzes Jahr an der gleichen Schule.


    Am Montag darauf rief ich beim Personalrat der Bezirksregierung an. Dort erfuhr ich, dass dem Personalrat eine Vorlage gegeben wurde wo der Dezernent bestätigte, dass mit mir eine Anhörung stattgefunden habe und ich mit der Abordnung einverstanden gewesen sei. Aus diesem Grund habe der Personalrat zugestimmt.


    Tatsächlich rief ich Anfang Mai den Dezernenten an und klagte mein Leid über die lange Fahrzeit und die unbefriedigende Tätigkeit. Dabei hielt er sich bedeckt („ja, ungünstig, muss man mal sehen, suchen Sie sich eine Schule die passt…“). Meinen Vorschlag, einfach jedes halbes Jahr einen anderen Kollegen vom WBK mit klarem zeitlichen Limit zu ziehen, verwarf er „aus pädagogischen Gründen“.


    Nun hakte der Personalrat nochmal beim Dezernenten nach, was es denn mit meiner Zustimmung auf sich habe. Und siehe da… die Verlängerung der Abordnung wurde fallen gelassen an der ursprünglichen Schule.


    Nun könnte man denken, alles klar… geh ich wieder zurück ans WBK und dann geht ein anderer Kollege, mit dem dann formal das Anhörungsgespräch geführt wurde.

    Aber nein: laut Personalrat gab es vom Dezernenten die Aussage:


    a) entweder ich schlage rasch eine Schule vor, an die ich will und die mich will (Frage: wie soll das nun in den Ferien geschehen?)


    b) oder er will mich an eine Gesamtschule in der gleichen Stadt, wo mein Ursprungs-WBK liegt, abordnen. Vermutlich werden die Anhörungsgespräche dann nachgeholt.

    In weiterer Folge würde ich dann erstmal formal wieder zum WBK gehen und dann, wenn der Prozess durch den Personalrat gegangen ist, abgeordnet. Also wie beim ersten Mal erstmal für einige Zeit am WBK irgendwie beschäftigt werden.


    Ich habe das Gefühl, dass man seitens der Bezirksregierung einerseits nicht so richtig weiß, was man mit mir machen soll. Andererseits um jeden Preis vermeiden will, dass ich wieder ans WBK zurück komme. Ist das nicht verrückt?

    Herrlich. Bestimmt musstest du zunächst das Trennungsgeldentschädigungsbewilligungsformular ausfüllen, das dann vom

    Trennungsgeldentschädigungsbewilligungssachbearbeiter in seinem Trennungsgeldentschädigungsbewilligungssachbearbeiterbüro geprüft wurde...

    Genau. Und nur durch einen Telefonanruf beim Trennungsgeldentschädigungsbewilligungssachbearbeiter

    erfuhr ich, dass die reine Bewilligung noch keine Auszahlung zur Folge hat, sondern jeden Monat im Nachgang diese neu zu beantragen ist. Aber maximal nach 6 Monaten, sonst verfällt der Anspruch.


    Ich finde das echt unglaublich unverschämt und kompliziert gegenüber den Mitarbeitern. Warum wird nicht vom Personalbüro automatisch ausgezahlt?

    Die Wegstreckenentschädigung soll mittlerweile sogar bei 35 Cent liegen. Aber das muss ich noch prüfen.es wird sowohl Hin- und Rückweg erstattet.

    Ich habe heute tatsächlich meine Trennungsgeldentschädigungsbewilligung bekommen. Ohne das Forum wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen sie zu beantragen, denn in der Abordnungsverfügung ist davon keine Rede.


    Allerdings wird hier von 0,25 Cent/km ausgegangen, von 400€ pro Monat maximal.

    Oben wird von 0,35€/km geredet. Was ist richtig?


    Ich zitiere mal aus den Erläuterungen:


    Bei Benutzung eines privaten Kraftfahrzeuges wird eineWegstreckenentschädigung in Höhevon

    0,25 € je Kilometer, bei Benutzung eines privaten zweirädrigen Kraftfahrzeuges oder Fahrrades eine Weg-

    streckenentschädigung inHöhevon 0, 15 €je Kilometer der kürzesten verkehrsüblichen Straßenverbindung

    erstattet.

    Der monatliche Höchstbetrag beträgt 400,00 €, bei Beamten und Beamtinnen auf Widerruf 200,00€.

    Zusätzlichzum Höchstbetrag werden in denersten 7 Tagen der dienstlichen Maßnahme Parkgebühren von

    täglich bis zu 10,00 €, beiBeamten undBeamtinnen auf Widerruf bis zu 5,00 €,und ein Verpflegungszu-

    schuss bei einer Abwesenheitvon mehr als acht Stunden von täglich 4,00 € bei Beamten und Beamtinnen

    auf Widerruf 2,00 € gewährt.

    Bei Benutzung eines privaten Kraftfahrzeuges wird eineWegstreckenentschädigung in Höhevon

    0,25 € je Kilometer, bei Benutzung eines privaten zweirädrigen Kraftfahrzeuges oder Fahrrades eine Weg-

    streckenentschädigung inHöhevon 0, 15 €je Kilometer der kürzesten verkehrsüblichen Straßenverbindung

    erstattet.

    Der monatliche Höchstbetrag beträgt 400,00 €, bei Beamten und Beamtinnen auf Widerruf 200,00€.

    Zusätzlichzum Höchstbetrag werden in denersten 7 Tagen der dienstlichen Maßnahme Parkgebühren von

    täglich bis zu 10,00 €, beiBeamten undBeamtinnen auf Widerruf bis zu 5,00 €,und ein Verpflegungszu-

    schuss bei einer Abwesenheitvon mehr als acht Stunden von täglich 4,00 € bei Beamten und Beamtinnen

    auf Widerruf 2,00 € gewährt.“


    Da fragt man sich: darf der Beamte nach 7 Tagen hungern?

    Und: muss der Anwärter weniger essen?

    Das wirkt doch sehr skurril.

    Mir fallen spontan vier A14-Kollegen ein, die überhaupt nichts mehr machen und auch ursprünglich für fadenscheinige Aufgaben befördert wurden. Dann gibt es noch zwei, die mehr schlecht als recht eine kleinere Aufgabe erfüllen. Und mich, der einzige A14er der tatsächlich was tut. Alle anderen Kollegen sind A13 oder A15 (und haben eine entsprechende Aufgabe).

    Für welche Tätigkeiten wurde zB A14 ausgeschrieben?

    Aviator

    Dem Grunde nach wäre das Arbeitszeit. Da wir aber nach Deputaten bezahlt werden, stellt sich die Dienststelle auf dem Ort taub. Wäre interessant, wenn sich Mal jemand findet, der das einklagt.

    Das ist die Frage. Aus anderen Beispielen kenne ich die AT-Verträge, da ist mit dem Gehalt die Mehrarbeit, z.B. für längere Konferenzen, Reisetätigkeit etc. abgegolten. So gesehen wären verbeamtete Lehrer ja AT Leute.


    Aber ich weiß auch von einer anderen Behörde, Arbeitsamt, dass Dienstreisen zu Arbeitszeit gezählt wurden. Da ging der Beamte morgens zur Hauptstelle, wo er arbeitete, stempelte ein, ging dann zum Bahnhof, fuhr 15 Minuten in die Nachbarstadt, schloss dort die Nebenstelle auf und versah seinen Dienst. Am Nachmittag retour. Die ganze Zeit vom Ein- bis Ausstempeln an der Hauptstelle war Arbeitszeit, auch die Wegezeiten.


    Nun bei uns. Wenn ich mal mein Beispiel nehme (Verlängerung der Wegezeit pro Richtung durch Abordnung um ca. 45 Minuten) oder das der Lehrerinnen aus dem Münsterland, die ins Ruhrgebiet geschickt werden (siehe WDR Beitrag hier weiter vor verlinkt)...

    Da werden uns pro Tag - zusätzlich zu einer Tätigkeit, die wir ggf. nicht unbedingt machen möchten - pro Tag mindestens 1,5h gestohlen, unbezahlt, die man entweder auf verstopften Autobahnen oder vollen Zügen verbringen darf, sich abschleppend mit allerlei Zeug.


    Wäre es da nicht mehr als recht, diese Zeit zumindest in einfacher Weise (ohne Zuschlag für Unterrichtsnachbereitung etc. natürlich) angerechnet zu bekommen, zusätzlich zur Bezahlung mittels Trennungsgeld? Alles andere ist schon wirklich, mal genau betrachtet, eine sklavenähnliche Verfügung seitens des Landes über die Mitarbeiter.

    Nun, bei Abordnungen sehe ich das etwas anders. Schließlich ist der eigentlich Dienstort meine Stammschule.

    Eine Dienstreise und der Weg dahin zB ist für mich ebenfalls Arbeitszeit.

    Interessant. Wenn sich durch die Abordnung zB die Fahrzeit pro Richtung um 45 min verlängert (= 1 Unterrichtsstunde) wären das bei 5 Tagen in der Woche 10 Unterrichtsstunden. Nun wird man sagen, dass in der Unterrichtsstunde auch Vor- Nachbereitung inkludiert ist.

    Aber immerhin 50% der Fahrzeit müsste man doch bei unfreiwilliger Abordnung angerechnet bekommen, zusätzlich entsprechend pro km entsprechend bezahlt.


    Oder übersehe ich hier etwas?

    Alles andere wäre sklavenähnliche Ausbeutung.

    Die Wegstreckenentschädigung soll mittlerweile sogar bei 35 Cent liegen. Aber das muss ich noch prüfen.es wird sowohl Hin- und Rückweg erstattet.

    Die Frage ist auch: muss der Betrag dann versteuert werden bzw. kann man die km weiterhin zusätzlich bei der Steuer geltend machen?


    Es steht auch im Erlass, dass bei 500 Euro gedeckelt wird... da kommt man ja leicht drüber.

    Da hilft ein Blick in die TrennungsEntschädigungsVO NRW

    https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…ext?anw_nr=2&bes_id=48968

    Obwohl Angestellte LK hier hicht explizit genannt werden, gilt die TEVO durch eine entsprechende Bestimmung im Tarfvertrag auch für Angestellte.

    Was mir immer noch nicht klar ist: sind diese 25 Cent/km für die Strecke Wohnort-Abordnungsschule oder Stammschule-Abordnungsschule zu sehen? Bei mehr als 8h Abwesenheit von daheim zzgl. 4 Euro/Tag, was ja wohl meistens hinkommen wird.

    Für beide Strecken oder nur einfach?


    Ich meine, wenn jemand nun z.B. nur 50km von daheim aus fahren muss wären es bei 5 Arbeitstagen in der Woche schon 500km, also theoretisch 2000km im Monat (kommt ja nie ganz hin wegen Brückentagen, Ferien etc.), das wären dann schon gedeckten 500 Euro im Monat, das Fressgeld von 4 Euro am Tag würde dann unter den Tisch fallen. Richtig?


    Wird das dem Einkommen zugeschlagen und muss versteuert werden oder gibt es das bar ausgezahlt?


    Wie gesagt, trotz mehrfacher Nachfrage konnte mir das bei der Bezirksregierung bislang keiner sagen.

    Von heute: Ein kurzer Bericht auf WDR.de zum Thema Abordnungen in NRW.

    Ach schau, jetzt greift es doch um sich.. da sagt die Kollegin, dass ihr 1,5h nicht zumutbar seien. Als ich vor mehreren Monaten über meine Zwangsabordnung vom WBK zu den Flüchtlingsklassen geklagt habe, die mit mindestens ähnlicher Fahrzeit einhergeht und von der Tätigkeit noch ätzender ist als einfach an eine andere Grundschule zu gehen wurde mir Faulheit und falsche Einstellung zum Job vorgeworfen.

    Da hilft ein Blick in die TrennungsEntschädigungsVO NRW

    https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…ext?anw_nr=2&bes_id=48968

    Obwohl Angestellte LK hier hicht explizit genannt werden, gilt die TEVO durch eine entsprechende Bestimmung im Tarfvertrag auch für Angestellte.

    Ich hatte mehrfach versucht, das bei der Bezirksregierung zu beantragen. Das Personaldezernat prüfte erstmal 2 Wochen lang (!) ob mir das überhaupt zusteht.. dann wurde ich an ein anderes Dezernat verwiesen (das für Haushalt, Vergabe etc.). Ein Anruf bei der Dezernentin ergab, dass sie sich da auch unsicher war und mir erstmal das o.g. Dokument schickte. Ich möge einen Mitarbeiter XX im Haus kontaktieren unter Beifügung der Abordnungsverfügung. Leider sei der aktuell erkrankt.. ich habe seit über einer Woche wieder nichts gehört.

    Es ist so unverschämt wie man behandelt wird.. ohne Rückfrage abgeordnet, in Schrottklassen gesteckt und wenn man am Ende zumindest das Geld für die "Trennung" haben will, läuft man sich tot.

    Warum? Läuft doch so für den Dienstherrn. Immer schön Arschbacken zusammenkneifen und ja nicht meckern, sonst gibt's flugs die Abordnung. Super System. Und das wird dann noch unterstützt von einzelnen KuK. Sorry kleiner gruener frosch, aber eine Schulleitung wie dich möchte ich nicht haben und auch du beutest dich letztendlich mit so einer Einstellung nur selbst aus.

    Tja... wie die Personen ausgewählt werden bleibt auch völlig undurchsichtig. Bei uns habe ich das Gefühl nach wie vor, dass die Schulleitung die Abordnungen als willkommene Gelegenheit sah, unliebsame Kollegen loszuwerden. Sei es, weil sie oft krank waren, es Beschwerden/Widersprüche über Unterricht und Noten gab oder sie der Schulleitung oft Widerworte gaben. Die Begründung wurde dann drum herum gestrickt, warum es ausgerechnet diese Kollegen sein mussten und keine anderen.

    Generell unmotiviert sind die DaZ-Schüler auf keinen Fall. Ich habe hier gerade 7 Schüler, die freiwillig in der 0. Stunde (7:15 Uhr) zum Mathe-Fördern erschienen sind.

    Nach einigem gemeinsamen Üben und danach allein üben am Tablett sagen sie zum Klingeln zur 1. Stunde, sie haben jetzt noch keinen Unterricht, ob sie noch ein bisschen weiter Mathe üben dürfen. Sie sitzen jetzt alle konzentriert am Tablett und üben Vorrangregeln mit meiner kleinen App:

    https://mathetoolbar.de/uebungen/rechenregeln.html

    Und zwar hartnäckig, bis es klappt ...

    Ich habe gerade auch eine Freistunde.

    Woher kommen denn diese Schüler ursprünglich?


    Mathe mögen viele scheinbar nach meiner Beobachtung auch lieber. Aber es geht wohl im Kern darum die deutsche Sprache zu lernen.


    Gestern auch wieder, Wandertag:

    Viele aus der IK Klasse stürmen auf eine geflochtene Hängebrücke zu, schaukeln so wild, dass man denken könnte, dass die Brücke gleich abstürzt bis sich andere Eltern/Betreuer beschweren, weil sie offenbar Angst um ihre Kinder hatten, die auch auf der Brücke waren.


    Dann wurden allerlei Pflanzen abgerissen im Beet, sich mit vollen (Plastik-)Wasserflaschen gegenseitig auf den Kopf gehauen etc.

    Der Arbeitsplatz in der Schule sieht trotz Aufforderung, aufzuräumen, auch oft aus wie ein Müllplatz.


    Mein Eindruck nach gut 3 Monaten Zwangseinsatz in den IK Klassen ist jedenfalls:

    Unterricht für die Wand, Chaos, Streitereien und Gleichgültigkeit bei den Schülern (mit Blick auf Material und Lehrer) und in der Folge - wenn man sieht, dass Aufrufe und Angebote nicht fruchten - auch beim Lehrpersonal.

    Ich hatte neulich eine Diskussion mit einem Kollegen und wir haben festgestellt, dass nie Planungs- und Entwicklungsgespräche durchgeführt werden oder mal ein Unterrichtsbesuch zur Beratung. Gefühlt bekommt man einen Stundenplan vorgesetzt, je nach Schulform Vertretungsstunden on top und so geht das Jahr für Jahr. Ob man es gut macht oder nicht.. wie es einem dabei geht.. wo man sowohl für sich selbst als auch für das System Schule besonders effektiv sein könnte (mit Blick auf z.B. Fortbildungen nach Interesse) wird nie gefragt.

    Was passiert eigentlich, wenn die Bezirksregierung dahinter kommt, dass man eine Nebentätigkeit durchführt, die nicht angegeben ist und auch nicht dem künstlerischen Bereich zuzuordnen ist, sondern einem nicht angemeldeten Gewerbe?


    Ich denke da an AirB/B Zimmer vermieten, An- und Verkauf als Privatmensch in nicht unerheblichem Umfang bei e..y, Mitarbeit in einer Firma gegen Barzahlung etc.

    Gymnasiasten zu unterrichten ist halt ein Privileg. Die Ukraineschüler, die überall hin-verteilt werden, sind nicht unbedingt welche. Mittel-, Ober- und Realschullehrer kämpfen mit solchen Verhaltensweisen jeden Tag. Da hilft:

    • Regeln und Konsequenzen,
    • der Schüler muss etwas zu tun haben

    Lange Lehrervorträge (und gar in einer Fremdsprache) sind für unsere Schüler Freizeit. Sie verhalten sich dann genau so wie du es beschreibst. Du erklärst die Struktur eines Arbeitsblattes, währenddessen quatschen sie, schminken sich und schauen auf ihr Handy. Wenn sie dann arbeiten sollen, fragen sie wies geht...


    Bei uns ist es üblich, den Unterricht mit einer täglichen Übung zu beginnen. Mathe: ein paar kleine Rechenaufgaben, DaZ vielleicht eine kleine Abschreibeübung mit Substantive, Adjektive oder Satzglieder farbig unterstreichen, eine Zuordneübung oder dergleichen. Zu schwierig soll es nicht sein. Die Schüler kommen schon mal ins arbeiten und mit Glück kehrt Ruhe ein.

    Interessant. Aber ist es dann von der Bezirksregierung sinnvoll, Lehrkräfte, die überhaupt keine Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen haben, in genau solche Klassen zu schicken?

    Also, ich habe es heute nochmal wieder probiert in einer Klasse mit SuS aus der Ukraine, Moldawien, Albanien und Rumänien im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, wobei einige erst immer wieder nach Start der Klasse dazugekommen sind.


    1) Klare Vorgabe des Lernziel, Inhalte der Stunde, Visualisierung der Aspekte an der Tafel mit Beispielen.

    2) Quiz zur Anwendung unter Mitarbeit der SuS.

    3) Arbeitsblatt mit Besprechung der Struktur der Aufgaben und ggf. Fremdwörtern zur Übung/Festigung


    Ergebnis: nach einigen Minuten fingen die gegenseitigen Beschimpfungen in der Fremdsprache wieder an. Folge: Geschrei und Geweine.

    Dann kippelte einer so mit dem Stuhl, dass er mit einem Rums umfiel. Dann wurden trotz allerlei Beispielen etc. auf dem Arbeitsblatt von mehreren S irgendwelche Bildchen gemalt... die Mädchen machten sich die Haare.. andere schauten aus dem Fenster. Dann fiel die Wasserflasche runter, alles unter Wasser.. schon wieder Chaos.


    Ich meine, ein gewisses Maß an Mitarbeit darf ich doch schon von den SuS verlangen... sie zeigen mir jedenfalls zum Großteil, dass sie auf das Sprachenlernen keine Lust haben. Wirklich ein diametraler Gegensatz zu dem, was ich vertretungsweise an den "normalen" Gymnasialklassen erlebt habe.


    Ich glaube, es ist doch menschlich, dass irgendwann, wenn die eigene Anstrengung etwas zu erklären, zu visualisieren etc. so konterkariert wird, ein Lehrer sich denkt: sollen die S doch machen, was sie wollen, die lernen eh nichts mehr, mir doch egal... oder nicht? Die Geduld des Lehrers ist auch beschränkt.


    Und es scheint eben noch eine Komponente zu geben: es gibt Kollegen, die haben irgendwie ein "Händchen" für die Arbeit mit Kindern und scheinen so etwas auszustrahlen. Andere - zu denen ich mich auch zählen würde - sind da deutlich distanzierter und theoretischer. Ist so.

    Ich habe die beiden Links mal exemplarisch überflogen.


    Da stehen aber ernsthaft jede Menge konkrete Dinge drin, die man einfach mal so machen könnte, statt nur Mandalas und Hangman. Wäre wahrscheinlich mehr Aufwand, dann lieber für A13 die Stunden nur absitzen. Bei allem verständlichen Frust: Das geht einfach nicht.

    Ja, da stehen einige Beispiele drin, wobei teilweise auch etwas beliebig zusammengesetzt und ggf. schwer verständlich, mal sehen.

    Aber interessant, dass dieses Buch an der Schule, zu der ich abgeordnet wurde, offenbar unbekannt ist bzw. mit kein Kollege darauf hingewiesen hat und offenbar jeder seinen eigenen Stil verfolgt.

    Die Frustration, die hier teilweise durchklingt, habe ich aber bei unseren DaZ-Kollegen nicht gespürt. Sie sind alle mit Herzblut dabei und haben auch Erfolg.

    Das Konzept ist interessant. Man hat einen Lehrplan und KuK, die sich freiwillig dafür entscheiden.


    In NRW hat man keinen Lehrplan für die Zuwanderer-Klassen und setzt Lehrkräfte fachfremd mittels Abordnungen ein, die zumeist keine intrinsische Motivation haben in diesen Klassen zu unterrichten und auch keinen geeigneten Support/Grundstimmung erfahren.

    Es gibt ein Curriclum für DaZ, ich verstehe nicht, worauf man als Lehrkraft dann noch wartet, wenn das Ziel klar ist und die Themenfelder benannt sind.

    Dazu kann man sich im Internet vielfältige Anregungen quer durch alle Bundesländer suchen. Die grundlegenden Anforderungen sind gleich und als Lehrkraft ist man in der Lage, sie mit dem Curriculum abzugleichen.

    Vielleicht weil es vielen KuK ohne konkreten Auftrag, so ein schulinternes Curriculum zu implementieren, schlicht egal ist? Wäre doch auch nur wieder Zusatzarbeit… Stundenreduktion gibt es dafür sicher nicht.


    Und bei mir… warum soll mir den A… aufreißen und alles mögliche in der Hinsicht anstoßen, wenn ich im Rahmen der Abordnung eh nicht weiß, in welche Richtung die Reise geht? Ebenso dürfte es den eingesetzten Studenten gehen.

    Am Ende gibt es da einige strukturelle Probleme. Es fehlen (ausgebildete) Lehrkräfte, es gibt viele Wechsel, Lehrermangel, Konzepte müssen erst erarbeitet werden ...


    Problem ist aus meiner Sicht, dass wieder vieles an der einzelnen Lehrkraft (und der SL) hängen bleibt. Wenn man dann nicht hoch motivierte Lehrkräfte hat, die viel Energie dort reinstecken, sieht es schnell schlecht für guten DaZ-Unterricht.

    Ja, und um auf das Thema der Ukraine (oder IK Klassen zurückzukommen):

    Mir scheint, dass bei meiner Abordnungsschule die SL an diesen Klassen auch kein besonderes Interesse hat, sonst hätte sie ja die Maßnahmen zum Gelingen besseren Unterrichts (wie Erstellung eines schulinternen Curriculums, Raumausstattung, regelmäßiger Personaleinsatz, Konferenzen des eingesetzten Personals etc.) zwischenzeitlich vorantreiben können.


    Es gab ja von verschiedenen KuK teils heftige Beschwerden über die Situation in den Klassen (Gewalt, Störungen, überfordernd etc.), aber anstatt dass die SL mal mit in den Unterricht kommt um sich ein Bild zu machen und im Rahmen ihrer Beratungsfunktion Lösungen zu suchen gab es nur eine Maßnahme:

    Es wurde ein Plan aufgestellt mit den präsenten Sek II Klassen. In diese sollen die störenden IK Schüler nun einzeln mit Arbeitsauftrag geschickt werden, um da alleine am Arbeitsblatt weiter zu arbeiten.


    Aber auch da: ob sie es machen… was sie dabei empfinden… letztlich egal.

    Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Angestellten und Beamten sind kein Geheimnis, es steht jedem frei, sich vorher über Vor- und Nachteile des eingeschlagenen Berufsweges zu informieren oder auch ihn zu verlassen. Es gibt deutliche Probleme in der Art und Weise, wie Beamte arbeitsrechtlich behandelt werden, aber in deinem Fall hält sich mein Mitleid ehrlich gesagt in Grenzen, da haben andere deutlich größere Probleme.

    Welche Art von Problemen wären denn noch denkbar, die den Beamten verzweifeln lassen, aber irgendwie zulässig sind?

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