Vertretungsreserve? Da kann sich dein Einsatz schnell ändern. Genieße es, solange es ruhig ist. Mit Wertschätzung hat das m.E. nichts zu tun.
Ich werde da auch behandelt wie ein Praktikant. Beispiele:
1) Aufsicht in der Mittagspause steht im Stundenplan, abgerechnet aber nur mit 1/2 Stundenzahl. Ich steh auf dem Gang und warte drauf, dass die Zeit rumgeht. Plötzlich flaumt mich der Abteilungsleiter an, ich müsse die Toiletten im Auge behalten. Dort hätte er grade 10 Schüler rausgeholt, obwohl nur 3 Toiletten vorhanden sind. Ich frag ihn, warum das ein Problem sein soll, aber eine Antwort gibts nicht.
2) Es gibt wohl irgendein System von Entschuldigungen, wonach Oberstufenschüler Zettel ausfüllen müssen für versäumte Stunden und diese den Fachlehrern vorlegen, damit diese dann wieder in den Kurslisten ein "e" einzeichnen und in den Listen der S abzeichnen. S legen die Listen vor, ich zeichne ab. Einige Tage später wird mir vorgehalten, dass ich nicht alles abzeichnen dürfe. Zuerst müsse der Leiter der Oberstufe abzeichnen, der prüft, ob die Entschuldigung zulässig ist (grade bei Minderjährigen). Kann ich das wissen? Am WBK brauchte man es nicht, hier hat es mir keiner erklärt.
3) Es ist nicht unüblich an dieser Schule, dass S sich während längerer Arbeitsphasen in Arbeitsecken auf dem Gang oder der Mensa aufhalten dürfen. Natürlich fragen sie mich in den zahlreichen Vertretungsstunden, ob sie dorthin gehen dürfen, wenn sie was arbeiten. Ich winke das immer durch, hab ich meine Ruhe und die können was machen oder auch nicht. Zwischendurch gehe ich rum und schaue, wo und was die arbeiten. Komme ich nach 15 Minuten wieder in den Klassenraum... flaumt mich ein Kollege an, wo ich denn gewesen sei, die S seien über die Tische gesprungen. Ich könne die Klasse nicht so lange allein lassen.
Es ist echt zum Kotzen... es wird nichts erklärt zu Regeln etc., kein Arbeitsplatz vorhanden, Stundenplan mit zig Vertretungsreserven in allen möglichen Klassen und ständig wird man angegangen "So aber nicht..", "Du musst darauf achten, dass...". Dazu der Lärmpegel und immer wieder, täglich, diese dämlichen S-Anmerkungen wie "Haben Sie gesehen, dass der X das und das gemacht hat?" Ich lass das zwar äußerlich immer an mir abprallen und sage, sie sollen sich an den Klassenlehrer wenden, ich könne dazu nichts sagen... aber je länger ich da bin, desto übler wird mir.
Wenn ich nicht ans WBK oder von mir aus auch wieder ans BK zurück komme wird das ein Fall für die Psychiatrie, nicht auszuhalten.
Nur mal zusammengefasst: Erst dauerte es ewig, bis die Abordnungsverfügung durch war, dann sollte ich zur Förderschule geistige Entwicklung, das wurde wieder fallen gelassen. Dann konnte ich wochenlang am WBK ohne eigentlichen Stundenplan irgendwelche Überbrückungsaufgaben ohne Sinn (2. oder 3. Aufsicht in der Klausur, Räume aufräumen etc.) zubringen. Dann an einer weit vom Wohnort entfernten Schule die Ausländerklassen unterrichten, wo teilweise einige geisteskranke Granaten drin saßen (ohne dass bei Problemen mal die Schulleitung eingeschritten wäre), dann neue Abordnung an eine Gesamtschule mit den Verhältnissen wie oben beschrieben (hauptsächlich Springer und Aufsicht). Vielen Dank.