Beiträge von wocky

    Warum eigentlich verteidigen immer nur Gymnasiallehrer vehement die schlechtere Besoldung "niederer" Schulformen, nie aber Realschul-, Berufsschul-, Förderschul- etc. -lehrer, die ja auch A13 und höher verdienen?

    Ich kann jetzt nur von mir reden:
    Arbeite im GL und bekomme daher täglich die Arbeit meiner KollegInnen mit. Unsere Arbeit unterscheidet sich schon sehr, ist meines Erachtens jedoch keinesfalls weniger anspruchvoll. Ich ziehe meinen Hut vor meinen KollegInnen!


    Leider begegnet mir im Alltag jedoch auch das andere Vorurteil, dass die GrundschullehrerInnen viel mehr zu tun haben als SonderpädagogInnen. Ok, ich halte mich etwas mehr zurück und lasse mich nicht auf den Konkurrenzkampf ein: "ich musste Zeugnisse schreiben" - "aber ich habe kurzfristig noch ein Gutachten bekommen, dass in 2 1/2 Wochen fertig werden muss." Manche fühlen sich dadurch bestätigt. Für mich ist das jedoch einfach nur nervig und unnötig - unsere privaten Dispute führen eh zu nichts, außer vllt schlechter Stimmung im Kollegium. Auf der Demo für A13 war ich übrigens mit genau einer Grundschulkollegin (wollte solidarisch unterstützen).


    Ich denke auch, dass schon alles gesagt wurde und sich die Argumente wiederholen. Nicht alle GymnasialkollegInnen sehen die Arbeit der PrimarlehrerInnen als weniger wertig an, andere schon. Andersrum gibt es auch PrimarkollegInnen, welche die Arbeit aller anderen Lehrämter abwerten (hatten wir auch schon in Thread). Insgesamt hängt die Belastung häufig auch noch mal mehr von der Schule selbst ab, als von der Schulform. Bin durch Abordnungen an vielen verschiedenen Grundschulen gelangt und habe die Erfahrung von "es wächst mir alles über den Kopf, wie soll ich allem gerecht werden?" zu "hier kann ich entspannt arbeiten und gut fördern" gemacht. Gerechte Bezahlung ist sehr schwer! Aber alleine durch das Argument, dass die Abschlüsse nun formal einfach gleichwertig sind, ist A13 für alle schon mal ein richtiger Schritt.

    Bei uns gibt es da momentan 2 Möglichkeiten, wenn ein Kind nach 1 Jahr die SEP beendet:
    1.) Notenzeugnis + Bericht (Kompetenzen zum Ende der SEP müssen beschrieben werden) --> ganz normale Versetzung in die 3
    2.) Berichtzeugnis, falls Kompetenzen nicht ganz erreich wurden (wie das 1×1) und Bemerkung, dass das Kind bis xx. zur Probe am Unterricht der Klasse 3 teilnimmt und dass dsnn die Versetzung erfolgt/ nicht erfolgt (kenne gerade leider nicht die exakte Bemerkung).


    Wir bescheinigen in den Berichten auch nicht, was sie nicht können Ende der Klasse 2. Wenn die Kinder mit Einverständnis der Eltern zurück gehen, muss nicht unbedingt eine Bemerkung drauf. Ohne Einwilligung muss jedoch unten eine Bemerkung drauf.


    Edit: Zurück gehen bezieht sich nur auf "in Klasse 2 bleiben". Im Sinne der SEP geht es ja nicht zurück! Finde Klasse 1/2 sehr sinnvoll, dort kann man noch mal bewusster mit der Schuleingangsphase umgehen.

    Ich kann dir leider nicht sagen, wo es offiziell steht, allerdings haben wir uns letztes Jahr beim Schulamt informiert und seitdem haben wir die interne Verabredung:


    - Am Ende des zweiten Schuljahres nur bei Versetzung in die dritte Klasse ein Notenzeugnis!
    - Wiederholt ein Kind die zweite Klasse --> Berichtszeugnis (wie am Ende des ersten Schuljahres)
    Unter Bemerkungen kann dann ggf. stehen, dass die Wiederholung des zweiten Schuljahres auf Wunsch der Eltern und mit Zustimmung der Klassenkonferenz geschieht.
    Es gibt in der Eingangsphase prinzipiell kein Sitzenbleiben, da die Kinder diese in einem, in zwei oder in drei Jahren absolvieren können, auch wenn jahrgangsgetrennt gearbeitet wird. Die Zeugniskonferenz kann aber auch ohne Zustimmung der Eltern entscheiden, dass ein Kind nicht in die 3. Klasse versetzt wird. In den Bemerkungen muss dann stehen, dass das Kind in der Schuleingangsphase verbleibt und ab dem 1. August 20xx in seinem 3. Schulbesuchsjahr am Unterricht der Klasse 2 teilnimmt.


    Würde im Zweifelsfall das Schulamt kontaktieren. Dann habt ihr es offiziell.

    Hallo,


    ich arbeite zurzeit an 2 Grundschulen (NRW)


    zu 1)
    Für LES (Lernen, ES und SQ) gibt es mittlerweile ein Budget, das bedeutet, dass hier nicht die Kinder gezählt werden, sondern der Schule ein bestimmtes Stundendeputat an Sopäd Stunden zusteht. Für die anderen Förderkinder kommen zusätzliche Stunden dazu.
    praktisch ist es so, dass ich an meiner Abordnungsschule mit 14 Stunden in einer Klasse bin mit 4 Förderschülern (2 Stunden werde ich anderweitig eingesetzt) und an meiner Stammschule bin ich mit 12 Stunden in 4 Klassen. In den Klassen habe ich insgesamt 13 Förderschüler. Daran sieht man bereits, wie unterschiedlich es bereits in einer Stadt aussehen kann. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich an der Abordnungsschule 5 Stunden der 14 Stunden eher als Grundschullehrkraft tätig bin.


    zu 2)
    sehr unterschiedlich. Soziales Lernen unterrichte ich in den Klassen mit allen Kindern. Dort unterstützen mich teilweise die Klassenlehrer oder ich unterrichte es alleine (also bis zu 27 Kinder). An meiner Abordnungsschule unterrichte ich auch Kunst, Musik und Verkehrserziehung alleine. Dann unterstütze ich im Team Teaching eigentlich alle Kinder, die Unterstützung brauchen. In Kleingruppen fördere ich 2-8 Kinder. Die Kleingruppen werden auch präventiv zusammen gesetzt, d.h. dort sind nicht nur Förderkinder drin.


    zu 3)
    wie schon oben erwähnt: Ich unterrichte alleine, im Team-Teaching und in der Kleingruppe. Die Kleingruppen sind entweder angehängte Förderstunden oder sie finden parallel zum Unterricht statt (manchmal thematisch abgesprochen mit den Lehrern). Oft gebe ich Lehrern Hefte, Freiarbeitsmaterial o.ä. mit zu Unterrichtsthemen, damit die Förderkinder im Unterricht zumindest thematisch mitmachen können. Gerade an meiner Stammschule mit den 4 Klassen gelingt dies leider nicht durchgehend.


    zu 4)
    die Förderung sieht sehr unterschiedlich aus. Ich habe Gruppen zum Umgang mit Wut/ Reflexionsfähigkeit, Gruppen zur Förderung des Selbstbewusstseins, Konzentrationstraining, Mathe, Deutsch und Sprachtraining. Im Team-Teaching bin ich auch mal im Sachunterricht oder Sport mit dabei.


    zu 5)
    s.o.

    Hallo,


    kurz zur Info: Ich arbeite im GL an 2 Grundschulen.


    Bei uns ist es so, dass ca. 1\2 Jahr vor dem Schulbeginn der 1. Klässler ein Diagnostikparcour mit allen gemacht wird. Dafür wird die Schule (je nach Größe) 1-2 Tage geschlossen und jeder Lehrer/ jede Lehrerin bekommt 3-4 Kinder an die Hand zur Lernstandserhebung. Bei auffälligen Kindern wird dann mit Zustimmung der Eltern ein AO-SF Antrag gestellt. Diesen Antrag schreibt die SL - kann es aber auch weiter deligieren.


    Anträge werden auch während der Grundschulzeit gestellt. Diese schreiben federführend die Grundschullkolleginnen/ -kollegen. Die Sopäds sind aber auch involviert (je nach Absprache nur Korrektur, Ergänzungen oder Übernahme einzelner Abschnitte). Bei den Elterngesprächen sind beide dabei.


    Erweiterungsanträge werden von der/ dem Sopäd geschrieben. Auch die Testungen werden entsprechend von ihr/ ihm übernommen. Dies erfolgt in der Regel in den Stunden, wo man eh in der Klasse/ mit dem Kind arbeitet. Die Elterngespräche werden von GrundschulkollegInnen und Sopäds geführt. SL kontrolliert die Anträge.


    Probezeitberichte s. Erweiterungsanträge.


    Das Gutachten wird formal von der zuständigen Grundschullehrkraft o. Schulleitung sowie einem fremden Sopäd durchgeführt. Ich kenne es so, dass ich die Testungen und Hospitationen alleine mache, die Gespräche aber zu zweit führe. Das Gutachten schreibe ich alleine und gebe es der Grundschullehrkraft zur Korrektur. Eine der Schulleitungen (der Grundschullehrkraft oder der Sopäd) korrigiert und unterschreibt vor Abgabe.


    Ich melde in der Schule an, wann ich zur Testung an die Schulen fahre. Habe dort keine Vorgaben. Versuche es gleichmäßig auf beide Schulen zu verteilen. Insgesamt sind es pro Gutachten 5-6 Stunden (inkl. Fahrerei zwischen den Schulen). Die Elterngespräche lege ich auf die unterrichtsfreie Zeit. Für das Gutachten selbst + ausleihen der Teste, Elterngespräche, Gespräche mit Therapeuten etc. (exklusive der Testungszeit, das findet schließlich in meinem Deputat statt) brauche ich ca. 20-30 Stunden (je nach Fall). Letztes Jahr waren es 5 Gutachten und 4 Erweiterungen (pro Erweiterung brauche ich ca. 10 Stunden). Dieses Schuljahr habe ich bisher viel mehr Glück: 2 Gutachten und 3 Erweiterungen. Rechne nur noch mit einem Gutachten

    Es gibt tatsächlich Tests, die dei Sprache ausblenden. Dann gibt es z.B. 2 Möglichkeiten der Testdurchführung (1x mit Sprache und 1x ohne). Z.B. beim KABC II:


    "Die KABC-II verfügt über eine nonverbale Skala, die eine valide Beurteilung von Kindern mit eingeschränktem Hörvermögen, schweren Sprachstörungen, begrenzten Deutschkenntnissen usw. ermöglicht." (nachzulesen auf testzentrale.de)


    Die IQ-Testung allein ist jedoch nie alleine ausschlaggebend bei der Feststellung des Förderbedarfs, ist jedoch eine wichtige Komponente.

    Hallo,
    Ich arbeite zur Zeit an 2 Schulen. Damit ich meine Förderkinder regelmäßig sehe, fahre ich an 2 Tagen hin und her. Es kommt natürlich auch öfter vor, dass ich nach dem Unterricht noch mal zur anderen Schule muss (Konferenz, Team, Elterngespräch etc.). Auf das Jahr gerechnet kommen so einige extra Kilometer zusammen. Daher wollte ich einmal fragen, wer sich mit der rechtlichen Situation auskennt und ob ich irgendeinen Antrag ausfüllen kann (NRW). Da ich von meinem Wohnort mehr als 50km (eine Strecke) zu den Schulen fahre, bin ich auch auf das Auto angewiesen und kann nicht bspw. auf das Fahrrad ausweichen.
    Habe bisher nicht die richtige Antwort ergooglen können (Medienkompetenz? :P )


    Achso: Beamtin und die 2. Schule kommt durch eine Abordnung zustande.

    Ist sie nur in Deutsch so schwach (speziell lesen und schreiben) oder auch in Mathe? Ansonsten würde ich -wenn möglich - eine LRS abklären, bevor der FS Lernen beantragt wird (vorausgesetzt, dass passt zeitlich - ansonsten könnte LRS ja auch beim Gutachten erkannt und somit ein FS Lernen ausgeschlossen werden. Manchmal sind die Fristen ja ziemlich knapp gesetzt...).

    Ehrlich gesagt, passe ich mich immer den Systemen an, die bereits in den Klassen ein- und durchgeführt werden. Spreche mich vorab mit den Kollegen ab und frage, wie sie ihre Methoden handhaben. Außerdem erklären die Kinder auch gerne selbst die Systeme der Klasse. Bin in 5 Klassen und es hat sich mittlerweile eingependelt.


    Eine Klasse ist jedoch speziell sehr unruhig und sind bei mir nicht so auf die bereits vorhandenen Belohnungssysteme angesprungen. Habe daher eine Liste an der Tafel von SuS, die sich besonders gut an die Regeln halten und am Ende der Stunde gibt es dann eine Kleinigkeit. Finde es jedoch langfristig zu "überbelohnt" und versuche nur über den Weg zu erreichen, dass die Kinder bei mir auch auf das bereits eingeführte System reagieren (will es langsam umschwenken). Mal gespannt, wie das klappen wird^^

    Ich würde mich auch schnell über das Verfahren auf Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs informieren und mit dem/ der Schulleiter(in) und (falls vorhanden) dem/ der Sonderpädagog(in) besprechen. Bei uns sind bspw. letzte Woche die Fristen für Kl. 4 abgelaufen (Kl. 1-3 ist kurz nach den Herbstferien an der Reihe).

    • Mithilfe einer sprechenden Wörterwand und des Anybook readers (sprechender Stift) können die Kinder selbstständig arbeiten. Der Vorteil hier: selbst besprechbar - damit individuell und vielfältig nutzbar. Auch im Klassenverband nutzbar, bspw. beim Morgenkreis. Haben den visualisierten Tagesplan besprochen, sodass alle Kinder sich melden können, selbst wenn sie die Wörter nicht kennen. Der Stift kann ihnen dann beim vorstellen helfen, falls sie sich unsicher sind.
    • Gegenstände im Klassenraum suchen und sammeln lassen, Besprechung, wie die Gegenstände heißen (vllt weiß es ja eines der Kinder und kann es den anderen sagen). Wörter auf kleine Zettel schreiben lassen. Gegenstände werden dann vor die 3 "Plakate" der, die und das sortiert (und verbessert). Kinder schreiben dann die Wörter in ihr "Lieblingswörterbuch" (mit Artikeln + malen passendes Bild). Wortkarten in einer Dose sammeln und immer mal wieder den Gegenständen im Raum + den "der die das Plakaten" zuordnen lassen.
    • Verbenpantomime zur Sicherung von Verben
    • Sätzebauen mit Klettvorlage z.B.: Nomen - Verb - adverb. Bestimmung des Ortes. Auf die Klettvorlage habe ich die Montessori Zeichen für Wortarten in der zu klettenden Reihenfolge gedruckt. Es gibt 3 Schachteln (Nomen - Verb - Ort) mit den gleichen Zeichen auf ihnen. Darin sind Bild-Wortkarten. Jetzt können die Kinder wunderbar Quatschsätze bilden und sie sind immer richtig :D (habe nur 3. Pers. Sg. Präsens verwendet). Bei weiteren Satzmustern (neue Klettvorlage) können die Kinder entdecken, dass das Verb immer an 2. Stelle ist etc. Ohne eine Sammlung von Bildvorlagen nur arbeitsreich umsetzbar, habe zum Glück ein gutes Programm dafür.

    Hallo,


    nein sind jetzt zu dritt an der Schule - 2 volle Stellen und meine 16 Stunden für eine 2-zügige Grundschule.
    Naja, mal schauen! Es ist für mich aber auch mal ganz nett, im Team teaching Kunst und Musik zu planen und zu unterrichten und beim Englischunterricht einer Kollegin zu unterstützen.
    Trotzdem tue ich dies mit Bauchschmerzen, da ich an meiner Stammschule den großen Mangel sehe und ja auch spüre. Außerdem kenne ich Schulen, an denen es noch knapper besetzt ist, als an meiner Stammschule.
    Werde dies wohl mal beim nächsten GL-Forum in meiner Stadt thematisieren - vllt weiß da einer mehr.

    Hallo,


    ich sollte mich ja noch mal melden ;)


    an unserer Schule wurden jetzt tatsächlich 29 Stunden abgeordnet. Eine Kollegin geht nun von ihrer vollen Stelle 13 an eine andere Schule und ich von meiner vollen Stelle 16 an eine andere (bin also noch 12 Stunden an meiner Stammschule).
    Nun ist es so, dass ich an der neuen Schule mit 15 Stunden in einer (!) Klasse eingesetzt werde - was natürlich ein Traum ist - und noch eine Stunde in einer anderen Klasse habe.
    An meiner Stammschule sieht es nicht so rosig aus. Habe dort pro zu betreuende Klasse 4 Stunden zur Verfügung (bei meiner Kollegin an dieser Schule sieht es genauso aus).
    Zu meiner Verwunderung kommt hinzu, dass in der Klasse nur LES Kinder sind und kein einziges aus der Budgetierung herausfällt und extra Stunden bringen würde.


    Momentan stellt sich mir also etwas die Frage nach dem Sinn meiner Abordnung. Möchte jedoch zuerst noch einmal die genaue Lage an der neuen Schule betrachten. Jedoch scheint es mir bisher so, als wäre dort etwas ordentlich schief gelaufen. Dabei haben wir wirklich am Ende des Schuljahres gekämpt und auch den Personalrat mit einbezogen.

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